Vorwort
- Dieses Spatvorkommen ist und war bergwirtschaftlich ohne Bedeutung. Es wurde bergmännisch untersucht und einige Jahre abgebaut und ist daher von historischem Interesse.
- Zwischen der Grube Max und der Grube Marienschacht hatte man, da die räumliche Verbindung dieser beiden Betriebe genau dem General-Streichen des Flußspat-Reviers entsprach, an mehreren Stellen bergbauliche Tätigkeiten versucht, kam aber über Versuchsstadien nicht hinaus, am bemerkenswertesten war wohl der hier beschriebene Untersuchungsbetrieb Altfalter.
Ein geschichtlicher Abriss zur Grube Altfalter
1952 wurde circa 50 Meter nördlich des Altfalterer-Kirchenganges und etwa 150 m SSE des Lutherschachtes von Altfalter, oberhalb des Friedhofes in der Straßengabelung Eichelbergstraße - Am Bleischacht, bei Hausnummer 22, ein früherer 7 m tiefer Schacht, durch die Firma Kunz & Co., bis auf 40 m abgeteuft. Der vorgenannte 7 Meter tiefe Schacht ist vermutlich ein Relikt aus der Zeit von 1923 wo aus 2 bis 14 Meter tiefen Schächten reichlich fleischfarbenes Barium-Sulfat ( Schwerspat ) zutage gefördert wurde ( siehe dazu unter Grube Tränkl ). Das aufwältigen des alten Schachtes geschah mittels eines Dreibaumes, später wurde ein einfacher Haspel aus Holz genutzt und nach erreichen der Endteufe bei 40 m wurde ein Fördergeüst, eine Baracke für den Förderhaspel, eine kleine Schachthalle für die Schachtablaufseite und ein Büro, alles aus Holz, errichtet. Dieser Versuchsschacht stand auf ein Seitentrum des Kirchenganges, der ein bis zu 2 m mächtigen Barytgang erschloß. In der Literatur ist diese Grube auch unter Untersuchungsbetrieb Altfalter zu finden. Die Belegschaft bestand aus einem Steiger und 6 Mann.
- Hinweis dazu: Der Lutherschacht wird in der einschlägigen Literatur zum Wölsendorfer Flußspatrevier zwei Mal erwähnt, allerdings ist über dessen Ursprung nichts bekannt und wird auch nirgendwo beschrieben. Vermutlich ist er ein Relikt aus der Silber- und Bleibergbauzeit der Silber- und Bleierzgrube Altfalter.
- Hinweis zur Firma Kunz & Co.: Die Firma "Alfred Kunz & Co." hatte ihren Sitz in München mit Zweigniederlassung in 8450 Amberg. Geschäftsleitung (München): Dipl.-Ing. Alfred Kunz, der auch persönlich haftender Gesellschafter war. Die Firma wurde bereits 1882 gegründet und hat Konzessionen, Pachtrechte und Bergwerkseigentum als Felderbesitz.
- Die Firma "Alfred Kunz & Co." war von 1952 bis 1954 im Auftrag für die Firma "Gewerkschaft Wölsendorf" ( Grube Marienschacht ), quasi als Bergbauspezialfirma, in der Grube Altfalter tätig.
- Die Firma "Alfred Kunz & Co." wurde am 01.04.1965 auch von die Firma "Friedrich Krupp Rohstoffe", Essen, Am Westbahnhof 2, beauftragt den Flußspat in der Grube Marienschacht bei Wölsendorf abzubauen.
- Hinweis zur Firma "Gewerkschaft Wölsendorf": Die wichtigsten Abbaugebiete, in denen die Firma "Gewerkschaft Wölsendorf" Bergwerkseigentum hatte, waren die Bleierzgrube "Marienschacht" in den Gemeinden Schwarzach, Diendorf, Stulln und Nabburg, das Zinkgrubenfeld "Wölsendorf" in den Gemeinden Schwarzach und Altfalter, die Bleigrube "Johannes-Zeche" in der Gemeinde Schwarzach und seit 1955 - nach einem unschönen Prozeß vor dem Landgericht Amberg gegen die "Vereinigte Flußspatgruben GmbH", Stulln - auch das Blei- und Zinkgrubenfeld "Altfalter", in den Gemeinden Altfalter, Weiding, Kemnat und Unterauerbach.
- 1953 stieß man von der 40 m Sohle, mittels eines Schrägschachtes, weitere 20 m in die Tiefe vor.
- 1954 wird im Schwerspatschacht der Vortrieb, mit Absinken der Barytführung unter die bauwürdige Mächtigkeit, wieder eingestellt und die Grube stillgelegt.
1957 wird in dem "Verzeichnis der Vorkommen bzw. Gruben mit Flußspat" in der Lagerstättenkarte von Dr. Ernst Otto Teuscher, München, unter Nr. 45) folgendes angegeben: "Altfalterer - Kirchengang - Grube in Betrieb".
- Hinweis dazu und zum Text unterhalb in der Übersichtskarte: Der Altfalterer - Kirchengang, siehe dazu unter Grube Tränkl, den Dr. Ernst Otto Teuscher in seiner Karte als in Betrieb eingezeichnet hat, war 1957 nicht in Betrieb, in Betrieb war ein Nebentrum etwas weiter nördlich vom Altfalterer Kirchen-Hauptgang, der hier beschrieben wird.
- 1957/58 ist in der Geologischen Übersichtskarte von Heinz-Richard Bosse, Hannover, ein Zeichen für einen stillgelegten Schacht eingezeichnet.
- 1967 wird erwähnt, dass die "Gewerkschaft Wölsendorf", in den 50iger Jahren, auch die Untersuchung und den Bergbau der kleineren Gänge vornahm, so u. a. auch teilweise der Altfalterer Gänge.
- 1979 wird darüber berichtet das im Falle der bislang gestundeten Flußspatgrube Altfalter umfangreiche Nachforschungen über die derzeitige Rechtsnachfolgerin des früheren Bergbautreibenden angestellt wurden, denn im Zuge der Stillegungsarbeiten kam die Frage der ordnungsgemäßen Sicherung der beiden Tagesöffnungen auf, die seit etwa 30 Jahren lediglich durch eine Betonplatte abgedeckt sind.
Die Lagerstätte
- 1957/58 ist in der Geologischen Übersichtskarte von Heinz-Richard Bosse, Hannover, ein circa 65 m langer Schwerspatgang mit dem Hinweis "Ba" ( Baryt ) eingezeichnet, wozu er folgendes schreibt: "Die E–W Streichrichtung deutet auf einen Zusammenhang mit der Flußspatmineralisation im Lutherschacht hin".
Mineralogie
Besonderheiten aus dem Wölsendorfer Flußspatrevier
Fluoritstufe
- Die Stufe wurde 1953 von einem Bergmann gefunden, der für die Firma "Alfred Kunz & Co." auf Grube Altfalter tätig war.
- Hinweis zur Postkarte: Im Bereich des grünen Punktes sind bei starker Vergrößerung zwei Restgebäude der Grube Altfalter zu erkennen.
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