Neudorf, Harzgerode, Gemeinde, Harz, Sachsen-Anhalt, DE
Nützlich für Bildbeschreibungen und Sammlungsbeschriftungen
Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.
Die bekanntesten Gruben des Neudorfer Revieres innerhalb des Neudorf-Straßberger Gangzuges im Unterharz sind die Gewerke Pfaffenberg und Meiseberg. Sie stehen synonym für diejenigen Minerale, welche Neudorf bekannt gemacht haben. Ursprünglich auf Silberbergbau betrieben, erlebte das Neudorfer Zentralrevier seine Blüte Mitte des 19. Jahrhunderts. 100 Jahre später - es wurde nur noch Siderit gewonnen - erreichte die Produktivität ihr Ende.
Unter Sammlern aller Welt berühmt sind die klassischen Galenitstufen ("Neudorfer Typ" !), die vergesellschaftet sind mit Sideritkristallen, Quarzrasen und Calcit. Solche Galenite erreichen mehrere Zentimeter Kantenlänge. Genau wie die Bournonite des Reviers. Das "Rädelerz" zählt wohl zu den gesuchtesten Neudorfer Mineralien. Im Berliner Naturkundemuseum befindet sich eine Stufe mit einem annähernd 8 cm großen Kristall darauf. Ebenfalls bekannt sind große Fahlerz-Kristalle und sogenannter "Federpyrit" (eine Pseudomorphose von Pyrit nach Pyrrhotin), letztgenannter lässt sich noch immer auf den Halden finden und zu hübschen Anschliffen verarbeiten.
Was Fundmöglichkeiten angeht, ist es im Allgemeinen still um Neudorf geworden. Etwas besser sieht es im angrenzenden Straßberg aus. Neuerdings werden Sekundärbildungen bekannt, die früher wenig Beachtung fanden.
Stelzner schrieb 1906 in "Die Erzlagerstätten" auf Seite 779:
Ein recht ausgedehntes Ganggebiet ist dasjenige um Harzgerode und Neudorf im Unterharz teilweise im Herzogtum Anhalt gelegen. Die Gänge setzen in wahrscheinlich größtenteils silurischen von Diabasen durchlagerten Schiefern und Grauwacken mehr oder weniger weit entfernt vom Granitmassiv des Rambergs auf. Ihr Streichen ist ähnlich wie dasjenige der Oberharzer Gänge vorwiegend parallel dem nördlichen Harzrande Ihre im einzelnen recht verschiedenartige Füllung ist meistens durch Spateisenstein und Flußspat charakterisiert. Die an Flußspat reichen Gänge neigen zu einer untergeordneten Führung von Kupferkies und sind teilweise ganz oder fast frei von Bleiglanz wie z.B. der Flußspatgang im Suderholz bei Straßberg der den weiter südlich gelegenen Gängen bei Rottleberode ähnlich ist. Der wichtigste und bis vor wenig Jahren noch abgebaute Bleiglanzgang dieser Gegend ist der WNW OSO streichende nach Norden einfallende Neudorf-Straßberger Gangzug, der 13 km weit bekannt geworden ist. Es ist ein zusammengesetzter Gang von sehr unregelmäßiger Erzführung und Mächtigkeit, die letztere beträgt stellenweise bis 40 m. Er wurde zuletzt am Meiseberg und Pfaffenberg d.h. in seinem mittleren Teil dem sogen. Dillenburger Zug abgebaut. Nach Lüdecke sind die ältesten Gangmineralien Quarz Pyrit und Magnetkies, darauf folgen hauptsächlich Flußspat und Spateisenstein, untergeordnet Blende und als Seltenheit Schwerspat. Die dritte Generation bildet Bleiglanz und Kupferkies mit untergeordnetem Bournonit, Fahlerz, Federerz, Antimonglanz und Zundererz. Sehr merkwürdig ist das Vorkommen von Wolframit und Scheelit. Als vierte Generation treten endlich Kalkspat und Braunspat hinzu.
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Viele ´Ankerite´ haben sich nach aktueller IMA-Definition als eisenschüssige Dolomite erwiesen, Informationen über Neudorfer Vorkommen noch nicht bekannt (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Meiseberg)
Viele ´Ankerite´ haben sich nach aktueller IMA-Definition als eisenschüssige Dolomite erwiesen, Informationen über Neudorfer Vorkommen noch nicht bekannt (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
Viele ´Ankerite´ haben sich nach aktueller IMA-Definition als eisenschüssige Dolomite erwiesen, Informationen über Neudorfer Vorkommen noch nicht bekannt (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Meiseberg)
Viele ´Ankerite´ haben sich nach aktueller IMA-Definition als eisenschüssige Dolomite erwiesen, Informationen über Neudorfer Vorkommen noch nicht bekannt (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
die bisher bekannt gewordenen Analysen von 'Wolframit' ergaben das Vorliegen von Ferberit (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Meiseberg)
von der Grube Birnbaum neben Nickelin (pers. Mitt. Dipl.-Min. Steffen Michalski, Leipzig - Sammlungsbeleg A. Gerstenberg). (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Birnbaum)
erzmikroskopisch, sehr selten als freischwebende idiomorphe Nadeln in Quarz (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
Wo ist der Nachweis für Mn>Fe ? sonst nur Komponente vom 'Wolframit', der -soweit bekannt- als Ferberit zu betrachten ist (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Meiseberg)
Die 1825 von Zincken gegebene Beschreibung trifft auf Hydrotungstit zu. Möglicherweise ist er (als einmaliger Fund ?) aufgetreten, ohne als solcher erkannt worden zu sein. Die Entdeckung von Hydrotungstit als neues Mineral erfolgte jedoch erst 1940. (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
Hausmann, 1847 (z.T. unrichtige Angaben, wobei Federerz mit Jamesonit gleichgestellt wurde, es handelte sich wohl auch um Boulangerit) später eindeutig auch nachgewiesen. z.B. von RAMDOHR, 1975 (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
Wo ist der gesicherte Nachweis, dass es sich wirklich um Freibergit im Sinne der IMA handelt, evtl. nur Ag-haltiger Tetraedrit (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Meiseberg)
Wo ist der gesicherte Nachweis, dass es sich wirklich um Freibergit im Sinne der IMA handelt, evtl. nur Ag-haltiger Tetraedrit (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
is 1 mm große Nädelchen als Einschlüsse in einem Jamesonitkorn (nicht gesichert) (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
von der Grube Birnbaum neben Gersdorffit (pers. Mitt. Dipl.-Min. Steffen Michalski, Leipzig - Sammlungsbeleg A. Gerstenberg). (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Birnbaum)
zumindest erzmikroskopisch nachgewiesen sowie als durch Pyrit ersetzte Pseudomorphose (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
Bestimmung erzmikroskopisch und als nicht völlig sicher zu betrachten, Nachweis für As>Sb mit modernen Methoden steht noch aus (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
in winzigen, knollenförmigen Aggregaten auf Boulangerit (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf/Grube Pfaffenberg)
stammt das Material mit Sicherheit von einer Neudorfer Grube und nicht von einer Straßberger? (Sachsen-Anhalt/Harz, Landkreis/Harzgerode, Gemeinde/Neudorf)
Mineral -> anerkanntes Mineral Mineral (TL) -> Mineral-Typlokalität Mineral -> micht anerkanntes Mineral -> Bilder sind verfügbar 5 -> Anzahl der Regionslokalitäten an denen das Mineral gefunden werden kann M -> Link zur allgemeinen Mineralseite i -> Informationen etc. r -> Referenzinformationen Mineral ? -> Vorkommen ist fragwürdig
Gestein -> Name des Gesteins Gestein (TL) -> Gestein Typlokalität -> Bilder sind verfügbar 5 -> Anzahl der Fundstellen für dieses Gestein in der Region G -> Link zur allg. Gesteinsseite i -> Informationen etc. r -> Referenzinformationen Gestein ? -> Vorkommen fragwürdig
Luedecke, O. Die Minerale des Harzes, Bornträger: 1896.
Stelzner, A. (1906). Die Erzlagerstätten, Verlag von Arthur Felix, Leipzig
Klaus, D. (1989). Einführung. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.3.
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Klaus, D. (1989). Lagerstättenkundliche Übersicht. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.4.
Klaus, D. (1989). Bergbaugeschichte. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.6.
Klaus, D. (1989). Mineralbestand. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.14.
Klaus, D. (1989). Mineralien und Bergbaugeschichte von Neudorf / Harz. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.2.
Klaus, D. & Stedingk, K. (1989). Wulfenit - ein neues Mineral für Neudorf /Harz. Emser Hefte, Jg.89, Nr.4, S.44.
Siemroth, J. (1990). Neudorf im Harz, eine klassische Fundstelle für Bleiglanz- und Bournonitkristalle. Lapis, Jg.15, Nr.7, S.19-27.
Klaus, D. (1990). Neudorf. Die weltberühmte Fundstelle für exellente Bleiglanzstufen. Min.-Welt, Jg.1, Nr.00, S.18-36.
Junker, R., Krause, H., Schumann, K. & Siemroth, J. (1991). Sekundärminerale des Neudorf-Straßberger-Gangzuges im Unterharz. Aufschluss, Jg.42, Nr.2, S.95-100.
Wittern, A. (1995): Mineralien finden im Harz, Köln: Sven von Loga, S.96-97.
Wittern. A. (2001): Mineralfundorte und ihre Minerale in Deutschland (1. Aufl.). Stuttgart: E. Schweizerbart, S.51.
Schnorrer, G. (2004). Mineralogische Notizen VIII. Aufschluss 6, S.381.
Gröbner, J., W. Hajek, R. Junker & J. Nikoleizig (2011). Neue Mineralienschätze des Harzes. S.62ff.