Mineralienatlas - Fossilienatlas
Steckbrief
Deutschland / Thüringen / Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis / Kamsdorf | ||
Saalfeld Richtung Pössneck B281, in Unterwellenborn Richtung Kronach bis Kamsdorf (Umgehungsstraße), Großsteinbruch liegt zwischen Könitz/Bucha/Kamsdorf, Zugang an der Straße nach Könitz. Altbergbau westlich von Kamsdorf bis nahe Saalfeld (Roter Berg) Zufahrtsstraße über "Eisenstraße" in Kamsdorf, Fundstellen liegen im Bereich von Feldflächen und in kleinen Waldstücken (nahe Saalfeld) |
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Tagebaue, Resthalden (Altbergbau), Lesesteine, temp. Aufschlüsse. |
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Fe-, Cu-, Co-, Ni- und Ag-Vererzungen. Kalkstein, Grauwacke. |
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Ehemalige Königszeche in Privatbesitz. |
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10/2020 (Roter Berg). |
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Verkürzte Mineralienatlas URL |
https://www.mineralienatlas.de/?l=40835 |
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Verkürzte Pfadangabe |
Kamsdorf, Saalfeld-Rudolstadt, Thüringen, DE |
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Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden. |
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Bilder von Fundstellen (11 Bilder gesamt)
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Exkursionsfoto 80er Jahre |
Deutschland/Thüringen/Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis/Kamsdorf |
Sammlung: | Archiv Horst Knoll |
Copyright: | horst knoll |
Beitrag: horst knoll 2020-03-04 |
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Exkursionsfoto 80er Jahre |
Deutschland/Thüringen/Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis/Kamsdorf |
Copyright: | Archiv Horst Knoll |
Beitrag: horst knoll 2020-03-04 |
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Exkursionsfoto 80er Jahre |
Deutschland/Thüringen/Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis/Kamsdorf |
Copyright: | Archiv Horst Knoll |
Beitrag: horst knoll 2020-03-04 |
Ausführliche Beschreibung
Eisenabbau im Kamsdorfer Revier:Die Eisenerzgewinnung war im Mittelalter unbedeutend. Die 1. Erwähnung von Eisensteingruben bei Könitz erfolgte 1438. Die niedrige Temperatur der Thüringer Rennöfen ermöglichte auch das Verwenden von phosphatreichen Erzen. Als dann später der Übergang zu sehr heiß gehenden Blasöfen erfolgte, war gerade der Kamsdorfer und Könitzer Eisenstein besonders gesucht, da er vorzügliches, leichtflüssigeres Eisen gab (1670). Da die Voraussetzungen für Brennholz und Aufschlagwasser in der Umgebung nicht gegeben waren, mußte das Erz sogar bis Schmalkalden auf Pferdefuhrwerken transportiert werden. 1720 waren nahezu alle Eisenhütten des Thüringer Waldes sowie des Frankenwaldes Abnehmer dieses Eisensteins. 1840 wurden die Vorräte durch den jetzt verarbeitbaren Siderit ergänzt. Als dann die Rohstoffbasis auf Koks umgestellt wurde, standen die Thüringer Hütten wegen abgelegener Lage schlecht da, so daß sie aufgeben mußten. 1867 kam es schließlich zur Einstellung des Eisenstein-Bergbaus in Kamsdorf. Die weitere Geschichte des Eisenstein-Bergbaus ist eng mit der der Maximilianshütte in Sulzbach-Rosenberg verknüpft. 1871 schuf die neue Eisenbahnlinie die Voraussetzung für Anfuhr von billigem Koks sowie die Abfuhr von Fertigprodukten. In Unterwellenborn nahm 1873 die 1. Hochofenanlage den Betrieb auf. Rohstoffbasis war fast ausschließlich Siderit. Abbau von Eisenerz erfolgte ausschließlich von Untertage-Bergwerken. Die Erzversorgung der Unterwellenborner Hochöfen stellte an die Kamsdorfer Gruben hohe Anforderungen, da sie gegen Ende des 19. Jhd. weitgehend abgebaut waren. Man schwächte die Sicherheitspfeiler, sodaß es 1903 zu einer Grubenkatastrophe im Grubenfeld Himmelfahrt kam. Eine Wiederaufnahme kam nicht in Betracht, sodaß man außerhalb des Bruchfeldes einen sog. "Ersatzschacht" abteufte. 1898 erfolgte in Unterwellenborn die Umstellung auf die Verhüttung von Schmiedefelder phosphatreichen silikatischen Chamosit-Eisen-Erzen. Dazu brauchte man Zuschlagskalke, die man nun in Kamsdorf abbaute. Es wurde als "Braun II" bezeichnet und enthiet 10-12% Fe und etwa 2% Mn. Ab 1934 wurde die Produktion gesteigert durch Abbau von sog. "Braun III", praktisch eisenfreier Zechsteinkalk. Man legte dazu zusätzlich noch 2 kleine Tagebaue an. Schrittweise erfolgte der Übergang vom Tiefbau zum Tagebau, sodaß 1958 der Tiefbau eingestellt wurde. 1963 konnte der Großtagebau zur Förderung von eisenschüssigen dolomitischen Zuschlagskalken in Betrieb gehen. Seither wurden 45 Mio. t abgebaut. Der Bedarf verringerte sich durch den Einsatz hochwertigerer Eisenerze, sodaß die Kapazitäten zur Produktion von Splitt, Schotter und Düngekalk möglich wurde. Der Kamsdorfer Magnesiummergel fand eine große Verbreitung. HinweiseAls Ergänzung zum Großsteinbruch Kamsdorf noch ein paar Hinweise zum Altbergbau in der Umgebung: Im Bereich des Roten Berges (Saalfeld/Kamsdorf/Könitz-östlich) gibt es (leider immer weniger werdend) noch Spuren von Altbergbau auf Kupfer/Cobaltmineralien. Leider sind heute nur noch wenige Haldenreste vorhanden. Besonders interessant ist der Bereich westlich von Kamsdorf bzw. unmittelbar östlich von Saalfeld (Roter Berg). Hier fallen besonders die auffällig gefärbten sekundären Cu/Cobaltmineralien auf. Nahe, östlich von Saalfeld (oberhalb der Bohlenwand) befinden sich die ehemaligen Gruben im Neidhammelgangzug sowie eine flache kleine Halde (Abschlagshalde) mit Pinge der Grube "Oberer Jeremias" in kleinen Waldstücken. Hier kann man noch gelegentlich Zufallsfunde machen (Fahlerz, Kobaltblüte, Azurit u.a.) Die wenigen, stark überwachsenen Haldenreste in den durch Baum- und Buschbewuchs gekennzeichneten Gebieten bieten aber insgesamt kaum noch Fundmöglichkeiten. Sie sind auch teilweise als NSG ausgewiesen. Die einzige noch deutlich sichtbare Halde (Königszeche) ist eingezäunt und befindet sich in Privatbesitz. Bei regelmäßiger Begehung der Felder in der vegetationsarmen Jahreszeit kann man aber noch fündig werden. So wird man in nordwestlicher Richtung der Königszeche noch die Reste der Halden "Blaues Licht" und "Pelican" auf den Feldern durch Lesesteine auffinden können. Hier sind immer mal wieder gute Zufallsfunde von zum Bsp. rosa Calzit, Azurit und Erythrin möglich. Die Fundgrube "Neugeboren Kindlein" nordöstlich bietet ebenfalls hin und wieder Belegfunde. Hier kommen besonders interessante Funde von Erythrin auf Ankerit in Lesesteinen vor. Teile dieser Halde wurden in den siebziger Jahren in den darunterliegenden Wald geschoben. Diese Stelle ist aber heute im Gelände kaum noch zu erkennen und total zugewachsen. Weiter östlich (Kamsdorf /Könitz) wurde aber mehr Malachit/Baryt im Gegensatz zum Roten Berg (Azurit/Erythrin) gefunden. Im Buchholz (Könitz/Bucha) sind dann die letzten größeren Bergbauspuren zu finden gewesen (heute keine Fundmöglichkeiten mehr). Die klassischen Stufen mit Strontianit auf Baryt stammen ausschließlich von Untertage in diesem Gebiet. |
Mineralien (Anzahl: 115)
Aktualität: 28. Feb 2021 - 21:28:36 |
Mineralbilder (62 Bilder gesamt)
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Aragonit |
Aragonit xx, Vereinigte Reviere Kamsdorf, Thüringen, Deutschland,; Kamsdorf, 2005, Größe: 80 x 70 mm |
Sammlung: | alihofi |
Copyright: | alihofi |
Beitrag: alihofi 2009-06-20 |
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Azurit auf Dolomit in situ |
Aufnahme aus dem Altbergbau Kamsdorf BB ca. 50 cm |
Copyright: | lohme |
Beitrag: lohme 2009-11-26 |
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Aragonit |
Kamsdorf, Thüringen - 22 x 16 cm |
Copyright: | Mineralroli |
Beitrag: Mineralroli 2018-12-14 |
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Gesteine (Anzahl: 11)
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