Mineralienatlas - Fossilienatlas
Gesteine bestimmen
Jeder kann lernen, Gesteine richtig zu bestimmen. Allerdings gibt es keinen pauschalen Ja-Nein-Test, der mit ein paar Fragen zum Ziel führt. Entscheidend ist, dass du dich mit den Mineralien befasst, aus denen Gesteine bestehen. In der Regel sind nur einige wenige, aber die musst du bestimmen können. Dazu kommen die Regeln, wie man einem Gestein seinen Namen gibt. Mit diesem Wissen kannst du sehr viele Gesteine korrekt benennen. Das kann jeder lernen, der etwas Beharrlichkeit aufbringt und viel übt. Alle Gesteine bestehen aus Mineralen und werden in drei Gruppen gegliedert: magmatische, metamorphe und sedimentäre Gesteine. Bei metamorphen Gesteinen gibt es einige, die man auch als Amateur leicht erkennt. Häufig ist Gneis, seltener sind Marmor und Amphibolite.
Die folgende Anleitung ist zwar eine kräftige Vereinfachung, ermöglicht aber trotzdem in vielen Fällen eine solide Bestimmung. Einzige Voraussetzung ist, dass die Minerale im Stein nicht kleiner als etwa ein Millimeter sind. Bei noch kleineren Mineralen kann man ihre Kennzeichen nicht mehr erkennen.
Bevor du loslegst, besorge dir als erstes:
Dann kann's losgehen.
Um in groben Zügen eine Erstbestimmung durchführen zu können, sind die unten aufgeführten Schemata hilfreich. Über Ja-Nein Antworten kann auch der interessierte Laie die Bestimmung des Gesteins erreichen. Als Hilfsmittel zur Bestimmung braucht man neben den Tabellen im Bereich der Sedimentgesteine und Metamorpite noch etwas Salzsäurelösung (etwa 4 oder 5 %), die man auch in Drogerien oder der Apotheke bekommt. Die Salzsäure lässt Calcit, dass sich im Kalkstein oder Marmor befindet, heftig aufschäumen. Hilfreich ist auch eine Lupe zur detaillierten Betrachtung der Gesteinsstruktur und ein Hammer. Um das Gestein genau zu betrachten, muss man hinter die verwitterte Oberfläche schauen, z.B. indem man ein Stück abschlägt.
Jede Bestimmung beginnt mit einer Bestimmung, ob Ihr Stein magmatisch, metamorph oder sedimentär entstanden ist. Es kann sein, dass du diese Annahme später korrigieren musst, aber für den Anfang brauchst du eine. Schaue dir den ganzen Stein an und suche nach Anzeichen für eine Metamorphose. Deformierte, länglich verformte Minerale und eine erkennbare Richtung bzw. Streifen im Gestein sind wichtige Hinweise, ebenso das Mineral Granat.
Wenn du keine solchen Indizien findest, prüfe mit der Lupe, ob es sich um ein Sedimentgestein handeln könnte. Das besteht aus den Resten älterer Gesteine (oft rundliche Körner), die durch ein Bindemittel verbunden sind. Manchmal hilft hier ein Test mit Salzsäure. Gibt es auch keine Indizien für ein Sedimentgestein, wird dein Stein ein magmatisches Gestein sein. In magmatischen Gesteinen sind alle Minerale eng miteinander verzahnt und bilden ein lückenloses Gefüge. Nur sehr selten findet man kleine Hohlräume mit Kristallen darin. Die allermeisten magmatischen Gesteine bestehen aus nur wenigen Mineralen.
Jetzt bestimmst du diese Minerale. Dafür brauchst du die 10-fach vergrößernde Lupe. Zuerst suchst du nach Quarz. Seine Gegenwart gibt der Bestimmung eine Richtung und schließt von vornherein einige andere Gesteine aus.
Nicht hilfreich:
Hilfreich:
Mohshärte |
Mineral |
Hilfsprüfung |
1 |
mit Fingernagel schabbar |
|
1 |
mit Fingernagel ritzbar |
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1 |
mit Kupfermünze ritzbar |
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1 |
mit Messer leicht ritzbar |
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2 |
mit Messer noch ritzbar |
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4 |
mit Stahlfeile ritzbar |
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5 |
mit Stahlfeile ritzbar |
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6 |
ritzt Fensterglas |
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7 |
ritzt Quarz |
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8 |
ritzt Topas |
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9 |
ritzt Korund |
(Nach dieser Methode kannst du das auch für die anderen gängigsten Mineralien anwenden, die man so findet. Welche Methode dabei hilfreich ist und welche nicht, hängt von den jeweiligen Mineralien ab.)
Danach suchst du Feldspäte, von denen es zwei gibt. Die meisten Gesteine bestehen überwiegend aus diesen Feldspäten und mehr oder weniger viel Quarz. Aus dem Mengenverhältnis von Feldspat und Quarz ergeben sich die Namen der meisten magmatischen Gesteine. Das war’s auch schon.
Magmatite sind Gesteine, die direkt aus dem flüssigen Erdinnern - also Magma oder Lava - durch Erkalten zu Stein wurden. Basalt oder Granit sind bekannte Vertreter dieser Klasse.
Gefüge gleichkörnig mit erkennbaren Kristallen |
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Nein |
Ja |
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Ja |
Gefüge porphyrisch (einzelne große Kristalle schwimmen in dichter/feinkörniger Masse) |
hoher Anteil an dunklen Kristallen |
Ja |
basische Plutonite : |
|
Nein |
Nein |
||||
Obsidian (schwarz) |
Ja |
glasartig, splittriger Bruch |
etwa gleich viele Anteile an dunklen und hellen Mineralien |
Ja |
intermediäre Plutonite : |
Nein |
Nein |
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Tuff (dunkel) Bims (hell) |
Ja |
schaumig oder mit Gesteinfragmenten oder mit Lapilli |
helle und rötliche Kristalle, grauer Quarz |
Ja |
saure Plutonite : |
Nein |
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basische Vulkanite : |
Ja |
Gefüge dicht, feinkörnig, meist dunkel, oft mit grünen Olivin Kristallen |
|||
Nein |
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|
Ja |
Gefüge dicht, feinkörnig, meist hell oder rötlich |
Metamorhe Gesteine entstehen durch hohen Druck und/oder hohe Temperatur tief in der Erdkruste. Schon bestehendes Material wie Gestein wird dabei mineralogisch verändert.
Gefüge kristallinkörnig in Lagen und Schlieren |
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Nein |
Ja |
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Gefüge dicht, dunkel, sehr feinkörnig |
weiß-grau. schäumt mit HCl |
Ja |
||||
Ja |
Nein |
Nein |
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Ja |
plattiger Bruch |
hoher Anteil an dunklen Kristallen |
Ja |
|||
Nein |
Nein |
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Ja |
massig |
hoher Anteil an silbrigen Mineralblättchen |
Ja |
|||
Ja |
silbrig glänzende Flächen |
Nein |
||||
Nein |
verstreute rötliche oder bräunliche Kristalle |
Ja |
Granat -Gneis |
|||
Ja |
grünlich, dunkel glänzende Flächen |
Sedimentgesteine sind aus Ablagerungen entstanden. Die können in Seen (limnische Sedimente), Meeren (marine Sedimante) oder Flüssen (fluviatile Sedimende) abgelagert sein, aber auch z.B. durch Wind (äolische Sedimente).
Minerale, Körner oder Gesteinsbruchstücke erkennbar |
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Nein |
Ja |
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schäumt mit Säure |
Nein |
Gefüge feinstkörnig, toniger Geruch |
mit Glas , Lapilli , Vulkanische Bomben , Bims |
Ja |
||||||
Ja |
Nein |
Ja |
Nein |
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härter als Messer |
schäumt mit Säure |
Komponenten groß > 2mm |
eckig |
Ja |
'Brekzie '' |
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Nein |
Ja |
Ja |
Nein |
Nein |
Nein |
rund |
Ja |
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gut spaltend |
massig, bröckelig oder schmierig |
Komponenten messbar 0,5 - 2mm |
||||||||
Ja |
Ja |
quarzreich |
Ja |
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salzig |
feldspatreich |
Ja |
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brennbar |
mit Gesteinsfragmenten |
Ja |
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Nein |
Nein |
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größere bis kleinste Fossilien reste |
Körner nur mit Lupe erkennbar |
Ja |
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Gefüge dicht, feinkörnig,meist hell oder rötlich oder grau |
feiner Kalkstein |