https://www.mineraliengrosshandel.com
https://www.mineral-bosse.de
https://www.mineralbox.biz
https://www.edelsteine-neuburg.de
'._('einklappen').'
 

Faber du Faur, Wilhelm von

Achilles Christian Wilhelm von Faber du Faur (* 2. Dezember 1786 Stuttgart; † 22. März 1855) war maßgeblich an der Entwicklung von modernen Eisenhüttenwerken und verbesserter Hochofen-Technologie tätig.

Leiter des deutschen Hüttenwerkes Wasseralfingen und zusammen mit Karl Friedrich von Kerner maßgeblich an der Entwicklung von gichtgasbetriebenen Eisenfrischanlagen, Kupolöfen, Gasschweißöfen und Winderhitzern beteiligt.

Faber du Faur studierte ab 1806 an der Universität Tübingen Mathematik und Naturwissenschaften. Nach Beendigung übersiedelte er nach Königsbronn und trat dort 1810 eine Stelle als 2. Hüttenschreiber an. 1811 wurde er Hüttenamtsverweser in Wasseralfingen und 1813 Hüttenamtsverwalter.

Bei Hochöfen ist es wichtig, die durch den Prozess der Eisenoxid-Reduktion mit Kohle entstehenden heißen und Brennstoff-haltigen Gase (Kohlenmonoxid) richtig zum Erwärmen der Verbrennungsluft zu führen. Faber du Faur führte zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Windanlagen von Hochofenbetrieben zahlreiche Versuche im Hüttenwerk Wasseralfingen durch und entwickelte schließlich einen bis zu einer Temperatur von 540 °C stabilen Winderhitzer, der als „Wasseralfinger Winderhitzer“ bis zur Erfindung der „Cowper-Winderhitzer“ große Bedeutung erlangte.

Die „Wasseralfinger Winderhitzer“ bestanden aus horizontal verlaufenden, gewendelten Rohrschlangen aus Gusseisen. Trotz großer Wärmeverluste – die Abgase verließen die Winderhitzer mit einer Temperatur von 676 bis 875 °C, konnten aber den Leitungswind nur auf eine Temperatur von 370 °C bis schließlich 540 °C bringen – und Windverlusten, verursacht durch Undichtigkeiten an den Rohrverbindungen und Muffen, waren die „Wasseralfinger Winderhitzer“ wirtschaftlicher als die bisherigen Konstruktionen von Neilson und Hausen und wurden nicht nur für den Hochofenbetrieb, sondern auch bei Kupolöfen und anderen metallurgischen Öfen eingesetzt.

Aus gesundheitliche Gründe mußte er 1843 seinen Posten aufgeben und einer Berufung als Bergrat des Bergamtskollegiums in Stuttgart folgen. 1850 wurde er mit 64 Jahren pensioniert.

Ehrungen:

  • In Aalen wurde eine Straße nach Wilhelm von Faber du Faur benannt.
  • 1834 wurde Wilhelm von Faber du Faur mit dem Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.

Literatur:

  • Eduard Herzog: Die Arbeiten und Erfindungen Faber du Faurs auf dem Gebiet der Winderhitzer und der Gasfeuerung. Dr.-Ing. Diss. T.H. Aachen. Halle 1914 (Stahl u. Eisen 37 (1917) S.102–06 u. 129–33).
  • Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch, 1839, S.34.
  • H. Dickmann: Entwicklung der Hochofenwind-Erhitzung. In: Brohltal AG für Stein- und Tonindustrie (Hrsg.): Hundert Jahre Cowper-Winderhitzung (1857–1957). Burgbrohl (Bez. Koblenz) 1958, S.5–6 (Buchnr.: 1042).
  • Paul Gehring: Faber du Faur, Achilles Christian Wilhelm Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd.4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S.725 f.
  • Kurt Schmieg. Königsbronn, Brenztal und Härtsfeld in: Walter Weller (1987). Bergbau und Bergleute. S.6ff. Wir-Verlag Walter Weller, 7080 Aalen.

Weblinks:


Einordnung