Echte Diamanten mit verschiedenen Ansichten der Flächen
Fundort: Miba Mine, Bakanga Region, Kasai Oriental, Kongo
Foto: Christiane David
In einem russischen Labor erzeugter Quarzkristall
Foto: John W. Holfert
Ein weiterer synthetischer russischer Quarz
mit seltener C-Fläche
Foto: John W. Holfert
Seit dem ausgehenden Mittelalter haben Alchimisten auf oft abenteuerliche Weise versucht, Gold herzustellen, was ihnen zwar nicht gelang, jedoch nicht wenige Könige und Leichtgläubige prellte. Noch älter jedoch sind Fälschungen und Imitationen des Königs der Edelsteine, des Diamanten. Schon in der altindischen Garudapurana (400 - 1000 n. Chr.) wird von Diamantfälschern berichtet. Die zwischen 1235 und 1250 in Indien erschienene Raganiganthu spricht von 14 Namen der Diamanten, von denen mindestens acht Fälschungen waren. Im Venedig der Renaissance erließ der Rat der Zehn im Jahre 1487 ein Gesetz, welches Edelsteinfälschern härteste Strafen androhte.
Fälschungen als Oberbegriff beinhaltet Imitationen, Nachahmungen oder Ersatzmaterialien. Nachahmungen sind meist durch optisch ähnliche billige Produkte ersetzte Diamanten.
Erste fast glaubwürdige, optisch ähnliche Diamant-Imitationen wurden aus farblosem Bleiglas erzeugt, welche nach ihrem Erfinder, dem Wiener Strasser, als Strass bezeichnet werden. Extreme Dispersion, welche sogar die des Diamanten übertrifft, wurde mit der Rutilsynthese 1947 geschaffen.
Nicht selten wurden und werden immer noch wasserklare farblose Quarze als Diamant bezeichnet; wobei manchen davon, wie die Herkimer Diamanten, recht kuriose Geschichten zugrunde liegen.
Moderne Diamant-Imitationen sind synthetische Steine auf der Basis von Zirkonoxid, welche unter dem Namen Zirkonia ihren Siegeszug in der Schmuckwelt antraten. Moissanit (SiC), Zirkonia, YAG (Yttrium-Aluminium-Granat), GGG (Gadolinium-Gallium-Granat) und YAP (Yttrium-Aluminium-Perowskit) haben eine große optische Ähnlichkeit zu Diamanten; der synthetisch erzeugte Moissanit kommt sogar mit seiner Härte von 9 1/2 der Härte des Diamant sehr nahe. Allerneuste Diamant-Imitationen kommen aus russischen Laboratorien.
Quarze, welche meist nach ihrer Herkunft benannt werden
Alaska-Diamant: Quarz
Alencon-Diamant: Quarz von Galochère, Alencon, Dept. Orne, Untere Normandie, Frankreich
Arkansas Diamant: Quarz aus den Ouachita Mountains; Crystal Mountain, Mount Ida, Jessieville, Hot Springs, Marble Township; Arkansas, USA
Böhmischer Diamant: Quarz von Pribyslavice, Böhmen, Tschechien
Bornholm-Diamant: Quarz
Briancon-Diamant: Identisch mit > Dauphinéer Diamant
Bristol-Diamant: Quarz
Condorcet-Diamant: Quarz von Condorcet, Nyons, Drome, Rhone-Alpes, Frankreich
Cornischer Diamant: Quarz
Dauphinéer Diamant: Doppelender-Quarz von St. Christoph-en-Oisans, Bourg d'Oisans, Isère, Frankreich
Deutscher Diamant
Herkimer Diamanten: Quarz-Doppelender. Mohawk Valley, Herkimer County und Lake George, New York, USA
Hierzu gehören synthetisch hergestellter weißer und farbloser Korund, farbloser Spinell, leicht gelblicher Rutil, Strontiumtitanat und synthetische Steine mit Granatstruktur.
GGG (Galliant): Künstlicher Stein. Gadolinium Gallium Granat. Farblos bis gelbstichig, sieht aus wie Zirkonia
Moissanit: Künstlicher Stein ( synthet. Si-Carbid). Fast identisches Aussehen wie Diamant; Diamantimitation für Schmuckzwecke.
Simili: Glasimitation > Straß
Straß: Farblose Diamant-Imitation aus Bleiglas ( tw. mit unterlegter Silberfolie); heute durch Zirkonia ersetzt
YAG: Yttrium Aluminium Granattype. Farblose Diamant-Imitation, welche durch das Tiegelziehverfahren hergestellt wird
Zirkonia: Künstlicher farbloser, gelblicher, orange, grünlicher, violetter Stein aus Baddeleyit (Zirkoniumoxid); Härte 8,5. Mit Y-Oxid oder Ca-Oxid stabilisiertes kubisches Zirkoniumoxid.