Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Dr. Georg Julius Ernst Gürich (* 25. September 1859 Guttentag (Schlesien); † 16. August 1938 in Berlin) war ein deutscher Geologe, Mineraloge, Petrograph und Paläontologe.
Gürich studierte ab 1879 in Breslau, promovierte 1883, Lehramtsexamen 1884. Von 1884 bis 1891 war er Assistent bei Ferdinand von Roemer in Breslau, ab 1887 als Privatdozent. 1894 bis 1910 war er Gymnasiallehrer in Breslau, hielt aber auch Vorlesungen an der Universität und kartierte in Schlesien für die Preußische Geologische Landesanstalt, bei der er seit 1901 Mitarbeiter war.
1885 reiste er erstmals nach Afrika in der Expedition von Eduard Robert Flegel (Nigeria, Westsudan), die er für seine Habilitation 1887 (Beiträge zur Geologie von Westafrika) auswertete. 1928/29 war er erneut in Namibia und Südafrika. Er reiste auch nach Australien, Venezuela (1890 im Auftrag Hamburger Kaufleute) und Alaska.
1910 wurde er Direktor der Mineralogisch-Geologischen Staatsinstituts und Professor am Deutschen Kolonialinstitut in Hamburg. 1919 wurde er Professor für Geologie und Paläontologie an der Universität Hamburg. 1933 ging er in den Ruhestand.
Gürich war ein Pionier der Geologie in Deutsch-Südwestafrika. Er befasste sich neben der Geologie Afrikas mit der Geologie von Schlesien (Riesengebirge), dem Paläozoikum von Schlesien und Polen und dem Quartär und Tertiär in Norddeutschland (Erdölgeologie). Zahlreiche Publikationen.
Erstbeschreibungen von Dactylosaurus (Pachypleurosauria), der Gavial-Gattung Gryposuchus und von Cyamodus tarnowitzensis. In seiner Expedition wurde die Ediacara-Fauna von Farm Aar entdeckt.
Er wurde 1898 zum Mitglied der Leopoldina in Halle gewählt. Zu seinen Ehren wurde der Trilobit "Mimetaster hexagonalis GÜRICH" benannt.