Die Alpen
Westalpen
Beschreibung
Die Westalpen sind der Teil der Alpen, der westlich der Linie Bodensee – Rhein – Splügenpass – Comer See liegt. Sie schließen nördlich des Golfs von Genua an den Apennin an und umfassen in weitem Bogen nach Westen die Po-Ebene.
Folgende Länder haben Anteil an den Westalpen:
- Monaco
- Frankreich. Höchster Berg Frankreichs und der Alpen ist der Mont Blanc (4810 m).
- Italien. Als höchster Berg Italiens gilt gemeinhin der Mont Blanc de Courmayeur (4748 m), ein Nebengipfel des Mont Blanc. Aus italienischer Sicht verläuft die Grenze allerdings über den Hauptgipfel (vgl. Grenzverlauf auf dem Mont Blanc).
- Schweiz. Höchster Berg der Schweiz ist die Dufourspitze (4634 m) im Monte-Rosa-Massiv der Walliser Alpen.
Die Westalpen sind höher als die Ostalpen, ihre zentrale Kette ist kürzer und stark gebogen. Die Westalpen weisen 81 Viertausender auf (laut Definition der UIAA). Hier finden sich auch die höchsten Pässe der Alpen, unter ihnen der Col de l’Iseran in Savoyen, mit 2764 m der höchste Alpenpass.
Einheiten der Westalpen
Eine Reihe kristalliner Zentralmassive wird durch im Streichen des Gebirges teils langanhaltende Täler mehr oder weniger scharf von einer Gneiszone im Süden sowie einer Kalkzone im Westen und Norden abgetrennt. Ebenso wie in den Ostalpen lässt sich somit eine grobe Dreigliederung der Westalpen in Nord-Süd- oder Nordwest-Südost-Richtung vornehmen. Nach Westen und Norden bildet eine Kalkzone schroffe Wände und Zinnen gegen das jeweilige Vorland. Die Kette der voneinander isolierten Zentralmassive weist die höchsten Berge der Alpen auf, hier sind weite Berggewölbe und hohe Stöcke von oft bizarrer Form ausgebildet. Aufgrund ihrer Höhe sind viele Massive vergletschert, mit dem Aletschgletscher in den Berner Alpen ist hier der längste Gletscher der Alpen. Die Gebirge der Gneiszone fallen mit großen Höhenunterschieden zur Po-Ebene ab. Nach Norden fallen die zentralen Westalpen zum Schweizer Mittelland ab, im Westen sinken die provencalischen Ketten unter die jungen Ablagerungen des Rhônetals.
In den Westalpen sind an verschiedenen Stellen nur eng begrenzte Reste von ostalpinen Gesteinen aufgeschlossen (Vareser Alpen und als Deckenreste in der Umgebung des Matterhorns).
Großeinheiten der Westalpen
Seealpen
Die Seealpen oder auch Meeralpen (französisch Alpes Maritimes, italienisch Alpi Marittime) sind eine Gebirgsgruppe der südlichen Westalpen.
Anteil an den Seealpen haben Frankreich mit den Départements Alpes-Maritimes und Alpes-de-Haute-Provence und Italien mit der Region Piemont sowie das Fürstentum Monaco. Nördlich schließen sich die Cottischen Alpen und westlich die Provenzalische Voralpen an. Im Osten werden sie durch den Colle di Tenda von den Ligurischen Alpen getrennt. Nach Süden erstrecken sich die Ausläufer des Gebirges bis an die Küste des Mittelmeers. Höchster Gipfel ist der 3297 m hohe Monte Argentera. Mit dem Mont Clapier weisen die Seealpen den südlichsten Dreitausender der Alpen auf.
Cottische Alpen
Die Cottischen Alpen (Kottische Alpen, frz. Alpes cottiennes, ital. Alpi Cozie) sind eine Gebirgskette der Westalpen im Grenzgebiet zwischen Italien und Frankreich.
Von den Grajischen Alpen im Norden werden die Cottischen Alpen durch die Maurienne, den Arc, den Pass Col du Mont Cenis und die Dora Riparia getrennt. Im Westen werden sie von den Dauphiné-Alpen durch die Valoloirette, die Guisane und das Durance-Tal getrennt. Im Südwesten kommen nach dem Ubaye die Provenzalische Voralpen. Im Süden schließen sich jenseits der Ubayette, des Col de Larche und des Stura di Demonte die Seealpen an.
Der italienische Teil der Cottischen Alpen gehört zur norditalienischen Region Piemont. Der französische Teil der Cottischen Alpen gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.
Höchster Gipfel ist der auf der italienischen Seite liegende 3841 m hohe Monte Viso (Monviso).
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Grajische Alpen
Die Grajischen Alpen sind eine Gebirgsgruppe im südlichen Teil der Westalpen. Anteil haben Italien mit den Regionen Piemont und Aostatal sowie Frankreich mit der Region Rhône-Alpes . Der höchste Berg, der unumstritten in den Grajischen Alpen liegt, ist der Gran Paradiso (4061 m). Die Gebirgsgruppe der Grajischen Alpen hat, verglichen z. B. mit vielen Gebirgsgruppen der Ostalpen, riesige Ausmaße.
Die genaue Umgrenzung des Gebirges, insbesondere des französischen Teils, wird international nicht einheitlich gehandhabt. Nach dieser Einteilung und nach dem neuen Vorschlag der SOIUSA gehört auch die Mont-Blanc-Gruppe zu den Grajischen Alpen.
Südlich der Dora Riparia schließen sich die Cottischen Alpen an. Im Norden werden die Grajischen Alpen durch das Aostatal begrenzt; im Nordwesten liegen die Savoyer Voralpen.
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Das Gebiet der Grajischen Alpen ist infolge seiner Größe unterteilt in 7 Untergruppen
- Emilius-Gruppe
- Paradiso-Gruppe
- Ciamarella-Gruppe,
- Charbonnel-Gruppe
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- Sassiere-Gruppe
- Rutor-Gruppe
- Vanoise-Massiv
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Mont Blanc-Gruppe
Der Mont Blanc zwischen Frankreich und Italien ist mit 4810 m Höhe der höchste Berg der Alpen und Europas.
Die Mont-Blanc-Gruppe liegt in den Westalpen im französischen Département Haute-Savoie, der italienischen Region Aostatal und dem schweizerischen Kanton Wallis. Für die Abgrenzungen der Gebirgsgruppen in den Westalpen gibt es keine verbindliche Übereinkunft, uneinheitlich wird die Mont-Blanc-Gruppe jedoch den Grajischen Alpen zugeordnet, alternativ wird sie auch als Bestandteil der Savoyer Alpen bezeichnet.
In der Endphase der variszischen Gebirgsbildung sind im späten Karbon in jenem Teil der Erdkruste, der heute durch die Mont-Blanc-Gruppe repräsentiert wird, kristalline Gesteine herausgehoben und bis ins folgende Perm hinein erodiert worden. Auf diesem kristallinen Sockel, der ab der Wende vom Perm zur Trias absank und das Grundgebirge des sogenannten helvetischen Schelfs am Südrand „Ur-Europas“ bildete, lagerten sich im Verlauf des Mesozoikums und noch während des frühen Paläogens verschiedene Sedimente ab. Im Oligozän erfasste die Alpenbildung auch die heutige Mont-Blanc-Region, wobei nicht nur die Sedimentschichten, sondern auch der variszische Sockel, bestehend aus Granit und Gneisen, in die Faltungsprozesse einbezogen wurden. Das variszische Kristallin baut heute den überwiegenden Teil des Mont-Blanc-Massivs einschließlich des Mont Blanc, auf, während die jüngeren Sedimentgesteine an dessen Rändern zutage treten.
Während des Quartärs war die geologische Entwicklung des Massivs vor allem durch die Tätigkeit der Gletscher der pleistozänen Kaltzeiten bestimmt.
Da die Kristallingesteine sehr erosionsresistent sind, bilden sie die Hochlagen des Mont-Blanc-Massivs. Das hierbei am häufigsten auftretende Gestein ist Biotitgranit. An der Nordwestflanke des Massivs sind auch Orthogneise, Glimmerschiefer, Amphibolite und Marmore zu finden. In Tallagen, etwa im Arvetal oder um Courmayeur, finden sich die erosionsanfälligeren, schwach- bis unmetamorphen Sedimentgesteine des Mesozoikums.
Zu den höchsten Einzelgipfeln der Mont-Blanc-Gruppe gehören
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- Mont Blanc/Monte Bianco (4.810 m)
- Mont Maudit (4.465 m)
- Dôme du Goûter (4.304 m)
- Mont Blanc du Tacul (4.248 m)
- Grandes Jorasses (4.208 m)
- Aiguille Verte (4.122 m)
- Aiguille Blanche de Peuterey (4.112 m)
- Aiguille de Bionnassay (4.052 m)
- Dôme de Rochefort (4.015 m)
- Dent du Géant/Dente del Gigante (4.013 m)
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- Les Droites (4.000 m)
- Aiguille de Trélatête (3.930 m)
- Aiguille d’Argentière (3.901 m)
- Aiguille du Midi (ca. 3.850 m)
- Mont Dolent (3.823 m)
- Aiguilles des Glaciers (3.817 m)
- Aiguille Noire de Peuterey (3.773 m)
- Aiguille du Dru (3.754 m)
- Dômes de Miage (3.673 m)
- Aiguille de Blaitière (3.522 m)
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Provenzalische Alpen
Die Provenzalischen Alpen gehören nach SOIUSA zur Großgruppe Alpen und Provenzalische Voralpen. Der Höchste Gipfel ist die Tête de l'Estrop mit 2961 m. Sie liegen im französischen Departement Hautes Alpes-Provence. Benachbart sind die Alpen von Monviso (Cottische Alpen) im N, die Seealpen (Alpes Maritimes) im E und die Provenzalischen Voralpen im W.
Die Provenzalischen Alpen werden unterteilt in eine Supergruppe, drei Gruppen und 7 Untergruppen
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Dauphiné-Alpen
Die Dauphiné-Alpen sind Teil der Westalpen in Frankreich, der gebirgige Teil der Region Dauphiné.
Westlich vorgelagert sind die Voralpenzüge Vercors und Chartreuse. Im Norden werden die Dauphiné-Alpen von den Savoyer Alpen, im Osten von den Grajischen Alpen und im Südosten von den Cottischen Alpen umgrenzt. Für die zentrale vergletscherte Hochalpen-Gebirgsgruppe um die Gebirgsstöcke von Barre des Écrins, Meije, Ailefroide und Mont Pelvoux ist auch die Sammelbezeichnung Pelvoux gebräuchlich. (S.u. > Pelvoux)
Ihr höchster Gipfel ist die Barre des Écrins, zugleich der südlichste Viertausender der Alpen.
Pelvoux - Ecrins
Das Pelvoux (auch Écrins) ist eine Gebirgsgruppe im Dauphiné in Frankreich. Im Pelvoux befinden sich die höchsten Berge der Dauphiné-Alpen. Die Hauptgipfel der höchsten Massive sind Barre des Écrins (4102 m), Grand Pic de la Meije (3983 m) und l'Ailefroide Occidentale (3954 m). Das Pelvoux umfasst den Nationalpark Écrins. Die Gebirgsgruppe erstreckt sich zwischen Grenoble im Nordwesten, Briançon im Osten und Gap im Süden. Ihre natürlichen Grenzen bilden die Täler der Romanche (l'Oisans), der Guisane (Briançonnais), der Durance und des Drac (Champsaur). Von diesen dringen einige Seitentäler zum Teil tief ins Herz des Gebirges. Dies sind das Tal des Vénéon mit dem Bergsteigerdorf La Bérarde, das Valjouffrey, das Valsenestre, das Valgaudemar, das Vallouise, das Vallée de Freissinières und das Champoléon.
Seinen Namen erhielt das Pelvoux nach dem vierthöchsten Bergmassiv der Region, dem 3946 m hohen Mont Pelvoux, der früher als höchster Gipfel des Gebietes galt. Heute wird die Gebirgsgruppe nach dem tatsächlich höchsten Gipfel oftmals auch als Écrins-Massiv oder Les Écrins bezeichnet.
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Belledonne
Die Belledonne ist ein etwa 60 km langer, aus Kristallin-Gestein aufgebauter Gebirgszug , welcher den Westausläufer der französischen Alpen bildet. Das Massiv zieht sich von Grenoble nach Osten und Nordosten und erreicht an seinem Südrand (15 km von der Stadt entfernt) Höhen bis 2980 m. Es liegt im Département Isère, die Nordostseite auch im Département Savoie, direkt östlich der Isère und des voralpinen Chartreuse-Gebirges.
Das Gebirge wird geografisch den Dauphiné-Alpen zugeordnet , die im südlich angrenzenden Pelvoux allerdings bis auf 4000 m hochragen, und gehört geologisch zum Zentralmassiv der Westalpen. Im Osten grenzt es ans Vanoise-Massiv (bis 3800 m), das jenseits der oberen Isère zum Montblanc-Massiv überleitet.
Grandes Rousses
Les Grandes Rousses sind ein Gebirgsmassiv in den Dauphiné-Alpen im südöstlichen Frankreich, an der Grenze der Departements Isère und Savoie, mit bedeutenden Gletschern, welche die Romanche und den Arc speisen. Das Massiv erreicht mit den Hauptgipfeln Pic Bayle 3474 m und dem Etendard 3473 m Höhe.
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Provenzalische Voralpen
Die Provenzalischen Voralpen bilden die südwestlichen Voralpen im Südosten Frankreichs. Berühmtester Gipfel ist der Mont Ventoux.
Sie gliedern sich in
- Préalpes de Digne
- Prealpes de Grasse
- Préalpes de Vaucluse
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Dauphiné-Voralpen
Die Dauphiné-Voralpen sind den Dauphinè-Alpen westlich vorgelagert; sie werden von den Tälern Drac, Durance und Romanche eingegrenzt. Sie erstrecken sich vom Col Bayard zum Col de Macuègne, Rhôneebene und Val d'Isère; die einzelnen Teilgebirge sind
- Devoluy Voralpen
- Préalpes du Gapençais Occidental
- Massif du Vercors
- Diois Voralpen
- Baronnies Voralpen
Der höchste Berg der Devoluy-Voralpen ist der Obiou (franz.: Grande Tête de l'Obiou oder gebräuchlicher l'Obiou) mit 2.789 m mit einer durch Erosion typischen Form. Der Berg besteht in seinem unteren Teil aus Sedimenten des Oberjura und in seinem höhergelegenen Teil aus Ablagerungen der Kreidezeit. Seine charakteristische Form entstand durch Verwitterung und glaziale Erosion.
Der Vercors ist ein durch tiefe Täler begrenzter Gebirgsstock im äußersten Westen der französischen Alpen. Er hat eine Ausdehnung von etwa 30 mal 40 Kilometer und mehrere Zweitausender (Gipfelhöhen bis zu 2350 m). Da er an allen Seiten schroff ansteigt, konnte er erst im 20. Jahrhundert, teilweise mit in den Fels gesprengten Galerien, für den Straßenverkehr zugänglich gemacht werden. Aufgrund der eingeschränkten Nutzbarkeit befindet sich im Vercors das mit 170 Quadratkilometern größte Naturschutzgebiet Frankreichs.
Parallele Falten in Nord-Süd-Richtung, die sich durch die gesamten westlichen Voralpen ziehen, prägen die heutige Erdoberfläche . Sie entstanden, als sich in den östlich benachbarten Massifs cristallins externes (äußere kristalline Massive der Dauphiné) Belledonne und Pelvoux steil erhoben. Dadurch wurden die Sedimente zu den parallelen Falten der heutigen Chaînes Subalpines, der subalpinen Kette, zusammengeschoben. Teilweise wurden die Falten überkippt, so dass heute ältere Lagen über jüngeren angetroffen werden können.
Diese Falten sind einem ständigen Erosionsprozess ausgeliefert. Die Reste der hoch liegenden Teile der Falten (Antiklinalen) bilden die mächtigen Bergketten des Vercors. Vor allem die freigelegten Riffkalke ragen schroff empor und zeigen bis zu 300 m steil abfallende Klippen. Sie sind reich an Fossilien, vor allem Ammoniten und frühen im Meer lebenden Schnecken. In den mürben Mergelschichten dazwischen finden sich pyritisierte Ammoniten und Belemniten. In den Faltentälern (Synklinalen) ist die Erosion weniger fortgeschritten. Hier haben sich die sandigen Ablagerungen des Miozäns und die Flachwasser-Kalke der oberen Kreide erhalten.
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Savoyer Voralpen
Die Savoyer Alpen liegen südlich des Genfersees in der historischen Landschaft Savoyen auf dem Gebiet der französischen Départements Savoie und Haute-Savoie. In der 1924 zwischen Frankreich und Italien vereinbarten Gebirgsgruppeneinteilung werden die Bergmassive Savoyens nicht als eine einheitliche Gruppe angesehen; sie gehören teils zu den Grajischen Alpen (im Südosten, unter anderem mit der Mont-Blanc-Gruppe), teils zu den Savoyer Voralpen
(oder französische Kalkalpen).
Die Savoyer Voralpen erstrecken sich vom Schweizer Wallis über die beiden Départments Savoie und Haute-Savoie bis ins Département Isère. Sie grenzen im Osten an die Grajischen Alpen, im Süden an die Dauphiné-Alpen und im Südwesten an die Dauphiné-Voralpen (Vercors).
Die Savoyer Voralpen bilden einen Teil der Kalkzone, die sich nach Südwesten in die Dauphiné-Voralpen und Provenzalischen Voralpen, nach Nordosten in die Schweizer Voralpen und weiter in die nördlichen Ostalpen fortsetzt. Diese Zone ist durch Täler (z. B. der Isère) recht scharf von den kristallinen Zentralmassiven (Mercantour, Pelvoux, Belledonne, Grandes Rousses, Mont Blanc, Aar- und Gotthardmassiv) getrennt.
Gemäß internationaler Übereinkunft (SOIUSA) gliedern sich die Savoyer Voralpen in sechs Gebirgsstöcke:
- Aiguilles-Rouges-Kette (Aiguilles Rouges)
- Giffre (Buet-Ruan-Dents du Midi; Fis-Platé-Colonney; Dents Blanches-Avoudrues-Nant Golon)
- Chablais (Haufforts-Grange; Bise-Oche; Roc d’Enfer-Brasses)
- Bornes (Aravis; Bargy-Lachat-Tournette)
- Bauges (Arcalod-Trélod-Semnoz; Grand Colombier-Margerie-Revard)
- Chartreuse (Mont Granier-Dent de Crolles-Grand Som; Chamechaude-Charmant Som).
Die Chartreuse ist ein voralpines Gebirgsmassiv aus Kalkstein , dessen höchster Gipfel die Chamechaude mit einer Höhe von 2082 m ist. Sie liegt in den Départements Savoie und Isère zwischen den Städten Grenoble und Chambéry. Im N und NE trennt die Talfurche von Chambéry das Gebirgsmassiv von demjenigen der Bauges . Die Isère beschreibt bei Grenoble am Südrand des Massivs einen scharfen Bogen und fließt danach in einem Quertal, der Cluse de l’Isère, nach Nordwesten. Dieses Durchbruchstal trennt die Chartreuse vom südwestlich anschließenden Massiv des Vercors.
Das Massiv wird geografisch den Chaînes Subalpines Septentrionales (nördliche Voralpen) und geologisch den Französischen Kalkalpen zugeordnet.
Die Bergketten der Chartreuse zeichnen sich durch markante, meist senkrecht abfallende, bis zu 200 m hohe und oftmals steilgestellte Felswände aus Kalkstein aus. Solche Felswände sind an einigen Orten praktisch ohne Unterbrechung über eine Strecke von bis zu 10 km in der Landschaft zu verfolgen.
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Walliser Alpen
Die Walliser Alpen (auch Penninische Alpen) sind eine Untergruppe der Westalpen. Anteil haben die Schweiz mit dem Kanton Wallis und Italien mit den Regionen Piemont und Aostatal. Die Gebirgsgruppe erstreckt sich über das große Gebiet zwischen dem Rhônetal im Norden und dem Aostatal im Süden bzw. zwischen dem Simplonpass im Osten und dem Grossen Sankt Bernhard im Westen.
Der höchste Berg der Walliser Alpen ist mit 4'634 m ü. M. die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv.
Die Walliser Alpen sind die Alpengruppe mit der größten Vergletscherung, zudem liegen dort die meisten Viertausender aller Alpengruppen. Sie weisen auch den größten Höhenunterschied innerhalb einer Gebirgsgruppe in den Alpen auf: zwischen dem höchsten (Dufourspitze, 4'634 m ü. M.) und dem tiefsten Punkt (Fluss Dora Baltea bei Ivrea im Piemont, 253 m) liegt ein Höhenunterschied von fast 4'400 m ü. M. Die italienische Monte-Rosa-Ostwand ist die höchste Wandreihe der Alpen mit einem Höhenunterschied von fast 3'000 m ü. M.; im Monte-Rosa-Massiv befinden sich zahlreiche der Viertausender.
Die Dufourspitze ist der höchste Gipfel der Schweiz mit 4'634 m ü. M., während der Dom mit 4'545 m ü. M. der höchste Berg ist, der vollständig innerhalb der Schweiz liegt. Markant sind auch die Gipfelpyramiden von Matterhorn und Weisshorn
In den Walliser Alpen gibt es 41 Viertausender. Damit befindet sich die Hälfte aller Viertausender der Alpen in den Walliser Alpen. Die andere Hälfte der Viertausender verteilt sich auf fünf andere Gebirgsgruppen der Alpen.
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Monte Leone-Gruppe
Die Monte Leone-Gruppe ist eine Gebirgsgruppe im östlichen Teil der Westalpen; sie liegt im Grenzbereich zwischen den Schweizer Kantonen Wallis und Tessin sowie der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola der Region Piemont. Ihr höchster Berg ist der Monte Leone, über dessen Gipfel die Staatsgrenze verläuft.
Die Leone-Gruppe wird hier als selbständig beschrieben, obwohl sie eigentlich eine Untergruppe der Walliser Alpen ist, die den Namen Monte-Leone-Blinnenhorn-Gruppe trägt. Die beiden darin genannten Gipfel bezeichnen die auf dem durchgehenden Grenzkamm liegenden:
- im Südwesten der Monte Leone 3553 m
- im Nordosten das Blinnenhorn 3374 m
- dazwischen das Ofenhorn 3235 m
Leicht nördlich abgesetzt - und damit gänzlich in der Schweiz - liegen die Gipfel:
- des Helsenhorns 3'272 m ü. M. und
- des Hillehorns 3'181 m ü. M..
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Lepontinische Alpen
Die insbesondere im Italienischen und Französischen und nach SOIUSA benutzte Bezeichnung Lepontinische Alpen umfasst die Gebirgszüge zwischen dem Simplonpass im Westen, dem Splügenpass im Osten und den oberitalienischen Seen im Süden. Der Name leitet sich von den Lepontiern ab, einem im Altertum an der oberen Rhône und am Tessin lebenden Volk, dessen Hauptort Oscellä, das heutige Domodossola, war.
Heutzutage wird dieses Gebiet der Lepontinischen Alpen mehrfach unterteilt. Einerseits gibt es die »grobe« historische Unterteilung, die sich an den Hauptverkehrswegen orientiert, in die Tessiner Alpen und die Adula-Alpen. Die Trennlinie wird dabei vom St.-Gotthard-Pass und dem Valle Leventina gebildet. Die dritte Untersektion nach SOIUSA sind die Monte Leone-Sankt Gotthard-Alpen, die die Berge von der Monte Leone-Gruppe bis zum Gotthardmassiv umfassen.
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Andererseits gibt es eine «feinere» Unterteilung, die sich mehr an orografischen und geologischen Gesichtspunkten orientiert, bei der der nördliche Teil des Gebietes zwischen Nufenenpass und Lukmanierpass das Gotthardmassiv bildet. Danach endet das Gebiet der Tessiner Alpen von Domodossola aus dem Valle Antigorio in nördlicher Richtung folgend am Griespass und Val Bedretto. Das Gebiet zwischen Val Cadlimo und Biasca wird dann üblicherweise zu den Tessiner Alpen gerechnet. Die Monte Leone-Gruppe u.a. zwischen Simplon und Nufenen fällt bei dieser Betrachtung an die Walliser Alpen.
Die Lepontinischen Alpen erstrecklen sich über die Kantone Wallis, Tessin, Graubünden (alle Schweiz), Provinz Verbano-Cusio-Ossola, Provinz Sondrio (beide Italien). Der höchste Gipfel ist der Monte Leone mit 3553m.
Gotthardmassiv
Die Gotthard-Gruppe ist eine Gebirgsgruppe in der Schweiz im östlichen Teil der Westalpen, die sich auf die Kantone Uri, Graubünden, Wallis und Tessin erstreckt. Ihr höchster Gipfel ist der Pizzo Rotondo, welcher südwestlich vom Sankt-Gotthard-Pass liegt.
Das Gebiet wird umgrenzt vom Oberalppass, Vorderrhein, Rein da Medel, dessen linkem Quellfluss Froda, Lukmanierpass, Brenno, Tessin, Nufenenpass, Ägene (auch Ägina, linker Zufluss zur Rhône), Rotten (Oberlauf der Rhône), Furkapass, Furkareuss sowie Oberalpreuss und bedeckt eine Fläche von 700 km2.
Das Gotthardmassiv gehört neben dem Aarmassiv, dem Aiguilles Rouges-/Arpille-Massiv und dem Mont Blanc-Massiv zu den vier Zentralmassiven der Schweizer Alpen. Es wird geologisch als Zentralmassiv bezeichnet, weil es zwar als kristallines Grundgebirge gestaucht, aber nicht in den Bau der Helvetischen Decke einbezogen worden ist und deshalb als autochthon gilt. Die speziell intensive Gebirgsbildung beim Gotthardmassiv (hoher Metamorphosegrad, starke innere Verschieferung) hat zu fast senkrechten Kontakten (Gottharddecke mit senkrechten Strukturen) zu den helvetischen Sedimenten an den Massivrändern geführt.
An seinem Nordrand grenzt das Massiv an die Urserenzone des Mesozoikum. Diese trennt Aar- und Gotthardmassiv als steile, schmale Furche ab Brig längs des Rhone-Urseren-Vorderrheintales (Furkapass und Oberalp). Im Vorderrheintal schiebt sich noch das Tavetscher Zwischenmassiv (Bugnei-Hügel bei Sedrun) zwischen das Aarmassiv und die Urserenzone. Die Südgrenze des Gotthardmassivs verläuft über Brig, Oberwallis, Nufenenpass, Val Bedretto, Airolo, Val Canada, Val Piora, Piz Scopí, Greina, Piz Tgietschen, Piz da Vrin bis Obersaxen.
Das Massiv kann auf der Ost-West-Achse in die nördliche Paragneiszone, die zentrale Orthogneiszone und die südliche Paragneiszone gegliedert werden. Dazwischen und mehrheitlich in der Orthogneiszone liegen die Granitkörper Rotondo, Fibbia, Gamsboden und Medelser/Cristallina. Auf dem ganzen Südrand liegen entweder triadische Gesteine oder Bündnerschiefer auf dem Kristallin des Gotthardmassivs.
Die vorherrschende Gesteinsart ist Gneis. Goethe irrte sich allerdings in seiner Schrift Über den Granit: „Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, keine neuere Schicht, keine zusammengeschwemmte Trümmer haben sich zwischen dich und den festen Boden der Urwelt gelegt.“ Durch eine geologische Überschiebung liegt der Gneis im Gotthardmassiv über jüngeren Schichten, ähnlich wie beim Tauernfenster.
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Adula-Alpen
Die Adula-Alpen oder auch Westbündner und Misoxer Alpen sind ein Teil der Lepontinischen Alpen. Nach den Alpinführern des Schweizer Alpen-Clubs werden sie nicht als eigene Gruppe geführt, sondern teilweise in Bündner Alpen 2: Vom Lukmanier zum Domleschg, teilweise in Tessiner Alpen 3: Von der Piora zum Pizzo di Claro und teilweise in Tessiner Alpen 4: Misoxer Alpen, Vom Zappothorn zum Passo S. Jorio beschrieben. Der höchste Berg ist das Rheinwaldhorn mit 3402 m.
Sie befinden sich in der Schweiz (Kanton Tessin, Kanton Graubünden) und zu einem kleinen Teil in Italien in der Provinz Sondrio in der Lombardei.
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Tessiner Alpen
Die Tessiner Alpen ist die eher historisch geprägte Bezeichnung für die Alpen auf dem Gebiet des Kantons Tessin. Der höchste Gipfel ist der Monte Basòdino (3272 m). Geographisch sind die Tessiner Alpen ein Teil der Lepontinischen Alpen. Ein anderer Teil sind die Adula-Alpen, wo sich der höchste Berg des Tessins, das Rheinwaldhorn (Adula), 3402 m ü. M. befindet.
Geologisch ist es das Gebiet zwischen dem Simplonpass im Westen und dem St.-Gotthard-Pass (ital. Pso. del S. Gottardo) im Osten. Begrenzt wird das Gebiet im Norden vom Rhônetal (Tal des Rotten), dem Furkapass und dem Urserental. Im Süden markieren die oberitalienischen Seen die Grenze.
Nach einer „feineren“ Unterteilung bildet der nördliche Teil des Gebietes zwischen Simplonpass und Nufenenpass die Monte-Leone-Gruppe, und der zwischen Nufenenpass und Lukmanierpass (ital. Pso. del Lucomagno) das Gotthardmassiv
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Luganer Voralpen
Die Luganer Voralpen (bzw. nach der Partizione delle Alpi auch Westliche Lombardische Voralpen oder Luganer Alpen) sind die Sektion 11 der Westalpen nach SOIUSA-Einteilung. Sie liegen in der Schweiz im Kanton Tessin und in Italien in der Region Lombardei. Der höchste Berg ist der Pizzo di Gino (2245 m).
Nach SOIUSA werden die Luganer Voralpen in 2 Untersektionen und 5 Berggruppen aufgeteilt
Comer Voralpen
- Gino - Camoghè - Fiorina
- Generoso - Gordona
- Bergkette Palanzone - San Primo - Corni di Canzo
Vareser Voralpen
- Tamaro - Gambarogno - Lema
- Piambello - Campo dei Fiori - Nudo.
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Berner Alpen
Die Berner Alpen sind eine Untergruppe der Westalpen in der Schweiz in den Kantonen Bern und Wallis. Sie bilden eines der ausgedehntesten und herausragendsten Gebirgsmassive der Alpen zwischen dem Berner Oberland im Norden und dem Rhonetal im Süden. Die Berner Alpen sind stark vergletschert. Die beiden längsten Eisströme der Alpen, der Aletsch- und der Fieschergletscher, fliessen auf der Südseite der Berner Alpen ins Wallis ab. Der höchste Berg ist das Finsteraarhorn mit einer Höhe von 4274 m.
Die Berner Alpen zerfallen in zwei geologisch wie landschaftlich völlig unterschiedliche Hälften, die westlichen Berner Alpen und die (östlichen) Berner Hochalpen. Die westlichen Berner Alpen bestehen aus isolierten Kalkmassiven, die maximal 3250 m hoch und nur mässig vergletschert sind. Diese Region ist von Karsthochflächen, Plateauvergletscherung und riesigen Karstquellen geprägt. Die westlichen Kalkstöcke sind durch Pässe voneinander getrennt, die allesamt auf Saumwegen überschritten werden können (Sanetschpass, Rawilpass und (im Osten) Gemmipass). Die Berner Hochalpen bestehen aus stark vergletscherten langen Bergketten mit zahlreichen Gipfeln im Bereich um 4000 m Höhe. Sämtliche Passübergänge sind hier vergletschert.
Der flächenmässig grösste Teil der Berner Alpen befindet sich im Kanton Wallis. Das gilt für die ganze Südabdachung der Berner Alpen, aber auch für das Leukertal, das Lötschental sowie Aletsch- und Fieschergletscher. Lediglich die Nordabdachung, die Aaregletscher und das Gaulibecken samt dem Urbachtal gehören zum Kanton Bern. Die Grenze zwischen Wallis und Bern verläuft im Wesentlichen über die Wasserscheide zwischen Aare und Rhone. Ausnahmen sind allein die Passregionen von Sanetschpass und Gemmipass, die auch nördlich der Wasserscheide zum Wallis gehören.
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Zählt man auch die westlichen Gruppen zu den Berner Alpen, so hat auch der Kanton Waadt einen kleinen Anteil an den Berner Alpen (Nordabdachung der Dent-de-Morcles-Gruppe, der Muveran-Gruppe und der Diablerets).
Die Berner Hochalpen sind im Wesentlichen ein Teil des Aarmassivs, bestehen also aus mehr oder minder ortsansässig entstandenem (autochthonen) Kristallin, und zwar weitgehend aus Zentralem Aaregranit, Lauterbrunner Granit, Amphibolit, Gneisen und Schiefern. Mitten durch die Berner Alpen erstreckt sich in Längsrichtung das Alpine Längstal, von der Grimsel über den Konkordiaplatz ins Lötschental und weiter nach Leukerbad. Im Nordwesten ist dem Aarmassiv ein Mantel von Jura-Kalk vorgelagert, der durch Druck von Süden steil aufgestellt ist, und auf den zum Teil das Kristallin sogar überschoben ist. Der aufgestellte Kalk ist am markantesten am Wetterhorn und am Eiger zu sehen, die Überschiebung des Kristallins an der Jungfrau.
Der Kalkmantel bildet eine einheitliche Kolonne von markanten Gipfeln, vom Wetterhorn über den Eiger zur Blüemlisalp und weiter über das Doldenhorn und das Balmhorn bis zum Gemmipass. Er ist (zusammen mit den aufgeschobenen Kristallinstücken) das eigentliche Schaustück der Berner Alpen, eine riesige Mauer von 2 bis 3 km Höhe und knapp 50 km Länge, mit Eiger, Mönch und Jungfrau als Kernstück. Das Kristallin ist im Bereich der Jungfrau eng mit dem Kalkmantel verflochten, weiter westlich ist es aber davon getrennt durch die Furche des Kanderfirns, des Lötschenpasses und der oberen Dala (Leukerbad). Hier taucht das Kristallin nach und nach ab und verschwindet samt dem Kalkmantel unter dem Rhonetal.
Die westlichen Berner Alpen bestehen im Wesentlichen aus Kalken der Unterkreide, nur in der Südabdachung über Sion auch aus Jurakalken.
Urner Alpen
Die Urner Alpen sind eine Gebirgsgruppe in den Zentralalpen. Sie befinden sich in der Schweiz in den Kantonen Uri, Wallis, Bern, Nidwalden und Obwalden. Die Vielzahl der beteiligten Kantone mag den Eindruck eines komplizierten Gebirgsaufbaus erwecken. Die Urner Alpen bilden jedoch im Gegenteil eine kompakte, einfach abzugrenzende Gebirgsgruppe zwischen dem Vierwaldstättersee im Norden, dem Reusstal (Gotthardachse) im Osten, dem Furkapass und Grimselpass im Süden und dem Brünigpass im Westen.
Der höchste Gipfel ist der Dammastock (3630 m). Die Urner Alpen besitzen zahlreiche Dreitausender und Gletscher.
Waadtländer Alpen
Die Waadtländer Alpen sind ein Teil der Westalpen in der Schweiz. Sie werden teilweise auch als westliche Berner Kalkalpen und als Verlängerung der Berner Alpen bezeichnet. Nach SOIUSA sind sie damit die westliche Untersektion 12.III nach SOIUSA der Berner Alpen im weiteren Sinne. In den Alpinführern des Schweizer Alpen-Clubs werden sie mit den Waadtländer Voralpen zusammengefasst.
Sie liegen in den Kantonen Waadt und Wallis in der Schweiz. Der höchste Gipfel ist Les Diablerets (3210).
Glarner Alpen
Die Glarner Alpen sind eine Untergruppe der Westalpen. Sie liegen in der Schweiz in den Kantonen Glarus, Graubünden, St. Gallen und Uri. Der höchste Gipfel mit 3614 m ist der Tödi. In den Glarner Alpen liegen darüber hinaus zahlreiche Dreitausender sowie einige Gletscher.
Die Glarner Alpen beschränken sich nicht auf die politische Grenze des Kantons Glarus, sondern erstrecken sich über ein grosses Gebiet zwischen dem Vorderrheintal im Süden und Osten, dem Walensee und den Bergen im Kanton Schwyz im Norden sowie dem Klausenpass im Westen.
Definition der Glarner Alpen
Eine international anerkannte Einteilung der Alpen in Untergruppen ist nach wie vor nicht vorhanden und in absehbarer Zeit auch nicht zu erwarten. Nahezu jedes Alpenland teilt die Alpen unterschiedlich ein. Während für die Ostalpen zumindest für die deutschsprachigen Touristen durch die AVE, die Alpenvereinseinteilung der Ostalpen, eine im Grossen und Ganzen befriedigende Unterteilung erreicht worden ist, sind die Westalpen weit davon entfernt.
Das Problem bei den Glarner Alpen – wie auch bei vielen anderen Untergruppen auf Schweizer Gebiet – besteht darin, dass ein politischer Begriff herangezogen wird, um eine geographische Einheit zu definieren.
Die vorhandenen Einteilungen
- In der Einteilung des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) wird der Begriff der Glarner Alpen für das Gebiet rund um Glarus verwendet. Das Massiv des Glärnisch gehört dazu. Die Glarner Alpen enden östlich des Tödi. Im Süden bildet das Vorderrheintal die Grenze, der südwestliche Teil der Gebirgsgruppe um den Pizol und den Hausstock sind jedoch bereits Teil der Bündner Alpen.
- Der Bergverlag Rudolf Rother, der deutschsprachige Fachverlag mit dem grössten Literaturangebot über die Alpen, grenzt in seiner Alpenübersicht die Glarner Alpen ähnlich ein wie der SAC. Die Gruppen um Pizol und Hausstock verbleiben jedoch bei den Glarner Alpen.
- Viele Atlanten kennen den Begriff der Glarner Alpen und wenden ihn für das gesamte Massiv zwischen dem Reusstal, dem Vorderrheintal und dem Walensee an. Die Vorberge nördlich des Klausenpass gegen das Alpenvorland werden meist nicht mit einer eigenen Bezeichnung bedacht.
- Knaurs Lexikon für Bergfreunde, 1987 herausgegeben vom Alpenkenner Ernst Höhne, wie auch die SOIUSA umgrenzen die Glarner Alpen in klassischer orographischer Weise (siehe auch Glarner Alpen im weiteren Sinne (SOIUSA)). Die Westgrenze ist das Reusstal, die Südgrenze das Vorderrheintal, die Ostgrenze ist der Walensee und die Nordgrenze verläuft über den Klausenpass.
- Das Lexikon der Alpen, 1977 herausgegeben vom berühmten Bergsteiger Toni Hiebeler, wendet eine sehr grosszügige Einteilung an. Zu den Glarner Alpen wird das gesamte Alpengebiet nördlich des Oberalppasses bis zum Bodensee und Zürichsee gerechnet.
- Der Knaurs Alpenführer in Farbe, erschienen 1980, kennt den Begriff der Glarner Alpen nicht und verwendet stattdessen die grobe Beschreibung «zwischen Rhein und Reuss».
- Im Heft 39 der Wissenschaftlichen Alpenvereinshefte „Die Gebirgsgruppen der Alpen“ wird der Versuch einer internationalen Einteilung der Alpen veröffentlicht. Die Glarner Alpen erstrecken sich danach vom Oberalppass zum Ruosalper Grätli, zum Pragelpass und zum Sarganser Sattel. Damit wird erreicht, dass zusätzlich zum Gebiet, das im Knaurs Lexikon für Bergfreunde dargestellt ist, auch noch der Glärnisch zu den Glarner Alpen gehört.
Emmentaler Alpen
Die Emmentaler Alpen (Emmengruppe im Geographischen Lexikon der Schweiz) sind eine Gebirgsgruppe am Alpennordrand und befinden sich in den Schweizer Kantonen Bern, Luzern, Ob- und Nidwalden. (Emmengruppe im Geographischen Lexikon der Schweiz sind eine Gebirgsgruppe am Alpennordrand und befinden sich in den Schweizer Kantonen Bern, Luzern, Ob- und Nidwalden.
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Schweizer Voralpen
Schweizer Voralpen sind in der Schweiz jene Gebiete, die den Übergang vom leicht hügeligen Schweizer Mittelland zum Gebirgsraum der Alpen markieren. Die Voralpen nehmen ca. 12 % der Landesfläche ein. Neben Jura, Mittelland, Alpen und Alpensüdseite sind sie einer der fünf geografischen Gliederungsräume. Wie die Alpen markieren sie einen Bogen zwischen Südwesten und Nordosten der Schweiz. Eine genaue Begrenzung zu den Alpen und zum Mittelland ist schwierig.
Anteil an den Voralpen haben die Kantone Waadt, Freiburg (Freiburger Voralpen), Bern, Luzern, Zug, Ob- und Nidwalden, Schwyz, St. Gallen sowie das Appenzellerland, welches als charakteristische Voralpenregion gilt
Die folgenden Voralpengebiete sind – von West nach Ost – Teil der Schweizer Voralpen:
- Waadtländer Voralpen und Freiburger Voralpen im Westen
- Berner Voralpen[
- Zentralschweizer Voralpen mit Luzerner Voralpen und Unterwaldner Voralpen, Schwyzer Voralpen
- Ostschweizerische Voralpen (Appenzeller Alpen)
In anderen Darstellungen wiederum fallen die östlichen Berge der Berner Voralpen und die meisten Berge des Kantons Luzern und die von Unterwalden zu den Emmentaler Alpen.
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