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Lagerstätten

Diavik Diamond Mine
Diavik Diamond Mine
North Slave Region der Northwest Territories, Canada, ca. 300 km N von Yellowknife.
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License: Creative Commons - Attribution-Noncommercial-Share Alike (CC-BY-NC-SA) V.3.0
Diavik Diamond Mine

North Slave Region der Northwest Territories, Canada, ca. 300 km N von Yellowknife.

Trevor MacInnis


Kimberlite und Lamproite




Kimberlite

Kimberlite sind magmatische, ultramafische Gesteine, welche zum größten Teil aus serpentinisiertem Olivin mit unterschiedlichen Anteilen an Phlogopit, Orthopyroxen, Klinopyroxen, Carbonaten und Chromit bestehen. Charakteristische akzessorische Mineralien sind Pyrop, Monticellit, Rutil und Perowskit. Nach aktueller Auffassung sind Kimberlite als Varietät lamprophyrischer Gesteine klassifiziert (IUGS). (Die Angabe, dass Kimberlite zu den Peridotiten gehören, ist veraltet).

Das Alter der Gesteine umspannt einen Bereich vom Proterozoikum (Oberes Präkambrium) vor ca. 1,2 Ga bis in das Mesozoikum vor 70-150 Ma, wobei Kimberlite kretazäischen und jurassischen Alters besonders häufig sind und in einem Gebiet Kimberlite (und auch Lamproite) ganz verschiedenen Alters auftreten.

Kimberlite kommen ausschließlich in oder um kratonische Kontinentalblöcke vor, an welche sie gebunden sind; so in Südafrika, Canada (neben Südafrika die weltgrößten Diamantlagerstätten, exploriert seit den 1980er Jahren), West Afrika, Angola, Tansania, Colorado und Wyoming (USA), Brasilien, Jakutien, Indien, Süd- und Nordwestaustralien.

Kimberlit
Kimberlit
Premier Kimberlit, nahe Cullinan, Südafrika.
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Kimberlit

Premier Kimberlit, nahe Cullinan, Südafrika.

James St. John
Kimberlit mit Diamant
Kimberlit mit Diamant
Ein oktaedrischer, ca. 6mm großer Diamant in Kimberlit;
Finsch Mine, Südafrika.
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Kimberlit mit Diamant

Ein oktaedrischer, ca. 6mm großer Diamant in Kimberlit;
Finsch Mine, Südafrika.

StrangerThanKindness
Kimberlit
Kimberlit
Chidliak-Kimberlit von der Cumberland Halbinsel auf Baffin Island, Nunavut
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Kimberlit

Chidliak-Kimberlit von der Cumberland Halbinsel auf Baffin Island, Nunavut

Subarcticmike
Kimberlit
Kimberlit
Bläulichgrüner jurassischer Kimberlit von der Diamant-Lagerstätte Koidu Kimberlit-Komplex, Sierra Leone, Westafrika.
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Kimberlit

Bläulichgrüner jurassischer Kimberlit von der Diamant-Lagerstätte Koidu Kimberlit-Komplex, Sierra Leone, Westafrika.

James St. John

Das Gestein wird durch sehr tief reichende, senkrechte Schlote vulkanischen Ursprungs (Diatreme, Durchschlagröhren; engl.: Pipes) an die Oberfläche befördert. Aus diesem Grund treten Kimberlite an der Erdoberfläche fast vollständig als vulkanische Trümmergesteine (Brekzien) auf. Nur in den Wurzelzonen der Pipes findet sich Kimberlit auch als erstarrtes Ganggestein. Je nach der konkreten Ausbildung werden massive Kimberlite (überwiegend Lagergänge und Gänge), intrusive Kimberlit-Brekzien und Kimberlit-Tuffe unterschieden.

Kimberlit enthält neben Diamanten auch Bruchstücke von Xenolithen, vor allem Eklogit, die durch Intrusionen aus der tiefen Erdkruste mit in die Höhe gerissen wurden. Dort, wo die Kimberlite unter eher ruhigen Bedingungen in Spalten und Gänge eingedrungen sind, finden sich keine Diamanten. Das zunächst bläulich-grüne Gestein (Blue Ground) nimmt unter dem Einfluss der Verwitterung an der Erdoberfläche eine gelblich-braune Färbung an (Yellow Ground).

Bei ausreichendem Gehalt können Kimberlit-Pipes primäre Lagerstätten für Diamanten darstellen. Verwittert der diamantführende Kimberlit, so können die durch Wasser umgelagerten Diamanten > sekundäre Lagerstätten (z. B. Seifenlagerstätten in Bächen, Flüssen und an Küsten) bilden. Der erste Kimberlit wurde in Südafrika gefunden. Später fand man auch in Sibirien diamantführende Kimberlite, Sierra Leone folgte 1961, seit den 1980er Jahren Canada.


Lamproite

Lamproite gehören zur Gruppe der lamprophyrischen Gesteine mit einer umfangreichen Terminologie, welche ursprünglich für K- und Mg-reiche, lamprophyrische extrusive Gesteine entsprechend eines lamproitischen Magmas benutzt wurde. (charakterisiert durch ungewöhnlich hohen K-Gehalt, sehr niedrigen Quarz-Anteil, meist mit ungewöhnlichen Mineralien wie K-Ti-Richterit, Priderit, Wadeit, Jeppit, Fe-Orthoklas und gelegentlich Leucit)

Lamproite finden sich selten über Subduktionszonen als Glieder der shoshonitischen Reihe (z.B. Sunda, Neu-Guinea), bzw. nach Kontinent–Kontinent-Kollisionen, durch die ein Ozean vernichtet wurde (Der jungtertiäre bis quartäre Vulkanismus im Mittelmeer gehört hierzu); selten in Zonen der Krustenextension innerhalb von Kontinenten (NW-Australien, Uganda). Diamantführende Lamproite sind bislang fast nur aus dem Gebiet um den Kimberley-Kraton im Nordwesten von Australien bekannt.
(Quelle letzter Absatz: TU Freiburg, Einführung in die Gesteins- und Lagerstättenlehre).

Lamproit
Lamproit
Prairie Creek Lamproite - ein verwitterter Olivin-Lamproit
Crater of Diamonds, StatePark, Murfreesboro
Pike County, Arkansas, USA
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Lamproit

Prairie Creek Lamproite - ein verwitterter Olivin-Lamproit
Crater of Diamonds, StatePark, Murfreesboro
Pike County, Arkansas, USA

James St. John
Lamproit
Lamproit
Blue Ball Lamproit vom Blue Ball Lamproite Dike,;
Scott County, W-Arkansas, USA
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Lamproit

Blue Ball Lamproit vom Blue Ball Lamproite Dike,;
Scott County, W-Arkansas, USA

James St. John

Primäre Diamantlagerstätten

Diamanten-Pipe
Diamanten-Pipe
Schema einer Diamanten-Pipe in Südafrika
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Diamanten-Pipe

Schema einer Diamanten-Pipe in Südafrika

Asbestos

Aufgrund der Rekonstruktion der Plattentektonik weiß man heute, dass die Verteilung diamantenreicher Kimberlit-Gesteine in der Erdkruste auf Vorgänge tief im Erdmantel zurückgeht. Als treibende Kraft aller in den letzten 540 Ma entstandenen Kimberlit-Vorkommen werden Mantelplumes, d.h. von der Kern-Mantel-Grenze aufsteigende Bereiche besonders heißen Magmas angenommen.

Diamanten bilden sich im Erdmantel unter hohem Druck und Temperaturen, typischerweise in einer Tiefe von etwa 150 Kilometern und bei Temperaturen von 1200o bis 1400°C. Die Muttergesteine der Diamanten sind Erdmantelgesteine wie Peridotit und Eklogit. Gasreiche vulkanische Gesteine (Kimberlite oder Lamproite) transportieren Bruchstücke des Erdmantels mit den enthaltenen Diamanten bei ihrer Eruption an die Erdoberfläche, wo sie in den Diatremen gefunden werden.

Diamanten wurden durch vulkanische Tätigkeit an die Erdoberfläche befördert. Die Transportdauer aus der Tiefe wird auf wenige Stunden geschätzt, sodass aufgrund der Schnelligkeit keine Phasenumwandlung zu Graphit stattfand. Die letzte Phase der Eruption erfolgt mit Überschallgeschwindigkeit. Diamanten sind Fremd- oder Xenokristalle in Kimberlit und Lamproit und in diesen Magmen chemisch nicht stabil (metastabil). So kann man an natürlichen Diamanten immer Auflösungserscheinungen beobachten.


Pipes

Als Pipes (Schlot, Schlotgang, Vulkanschlot, Durchschlagsröhre, Sprengtrichter, Diatrem(a), Neck oder Eruptionsschlot) bezeichnet man in der Geologie den mehr oder weniger senkrechten Aufstiegskanal von vulkanischen Produkten aus dem Erdinneren zu einem Eruptionszentrum an der Erdoberfläche oder am Meeresboden.

Pipes entstehen in der Regel durch explosive Eruptionen von sehr gasreichen Magmen oder durch reine Gasausbrüche aus großer Tiefe, die oft an tektonische Schwächezonen, wie Störungen oder Klüfte gebunden sind, zuweilen aber auch durch verdampfendes Grundwasser. Durch die Druckentlastung bei einem raschen Aufstieg des Magmas kommt es zu einer derart schlagartigen Entgasung und Volumenzunahme von Kohlendioxid und Wasserdampf, dass die Förderung der Gesteinstrümmer bis zu Überschallgeschwindigkeit erreichen kann. Der Vorgang ähnelt in gewisser Weise dem Öffnen einer warmen Flasche Sekt, die man zuvor tüchtig geschüttelt hat.

Die Gesteine, die im Schlot erstarren oder sedimentieren (meist nur wenig Lava, größtenteils vulkanische Brekzien), bilden die Schlotfüllung. Durch den explosiven Eruptionsprozess werden oft zahlreiche Nebengesteinsfragmente von den Schlotwänden mitgerissen (Xenolithe). Diese können bisweilen einen bedeutenden Anteil an der Schlotfüllung ausmachen. Von wirtschaftlichem Interesse sind die Lagerstätten von diamantführenden pipes aus Kimberlit und Lamproit in Südafrika. Sie sind mindestens drei Mal so tief wie die meisten anderen bekannten Schlote und reichen bis in die tiefe Erdkruste oder sogar bis in den Oberen Erdmantel hinab, woher die Diamanten stammen. Ihre Wurzelzonen bestehen meist aus erstarrtem Magma. Nach oben hin nimmt der Anteil an Brekzien immer mehr zu.


Diamant-Lagerstätten und Bergbau

Die größten Diamantlagerstätten befinden sich in Canada, Russland, Afrika, insbesondere in Südafrika, Namibia, Angola, Botswana, der Demokratischen Republik Kongo, in Sierra Leone, in Australien und in Brasilien. Es wurden aber auf allen Kontinenten Diamanten gefunden. Insgesamt konnte Diamant bisher (Stand: 2011) an rund 500 Vorkommen nachgewiesen werden.

Da Diamanten auf der Erde erst ab ca. 140 km Tiefe stabil sind, findet man die größten Exemplare dann, wenn sie besonders schnell (in der Regel mit Magmen) aus dieser Tiefe nach oben kamen. Rein durch tektonische Prozesse an die Erdoberfläche gelangte Diamanten sind meist relativ klein (Durchmesser meist kleiner als 1 mm).

Diamanten werden meist aus den oben beschriebenen Diatremen (pipes) gewonnen, welche senkrecht zuerst im Tagebau, dann untertage abgebaut werden. Das Muttergestein wird dabei zermahlen, um die Diamanten zu gewinnen. Wegen seiner bisweilen deutlich bläulichen Färbung heißt der Kimberlit auch " blue ground ". Verwittert dieser " blue ground " in den oberen Schichten der Pipe, so spricht man von " yellow ground " entsprechend der Farbtönung des Verwitterungsproduktes. Aus den oberen Schichten der " pipe " kann der Kimberlit im Tagebau oder aus größerer Tiefe über Stollenvortrieb abgebaut werden.

Von ihren Vorkommen in Diatremen können die Diamantkristalle durch natürliche Verwitterungsprozesse, bei denen sie aufgrund ihrer Härte intakt bleiben, abtransportiert und in Sedimentgesteinen angereichert werden, die heute eine der Hauptquellen dieses Minerals darstellen. Solche Vorkommen nennt man alluvial. Insbesondere die besten, einschlussarmen Diamanten überstehen den Transport unbeschädigt, sodass alluviale Vorkommen besonders viele Diamanten von Edelsteinqualität enthalten.

Sekundäre (alluviale, Seifen) Lagerstätten werden im Kapitel: Seifenlagerstätten beschrieben.

Die Weltproduktion an Naturdiamant (etwa durch Rio Tinto Group) liegt heute bei etwa zwanzig Tonnen pro Jahr und deckt bei weitem nicht mehr den Bedarf der Industrie ab. Etwa 80 Prozent des Bedarfs können von Naturdiamanten nicht gedeckt werden. Daher füllen in steigendem Maße synthetisch erzeugte Diamanten, deren Eigenschaften wie Zähigkeit, Kristallhabitus, Leitfähigkeit und Reinheit genau beeinflusst werden können, diese Nachfragelücke.


Diamanten aus dem Weltraum

Man fand heraus, dass primitive interstellare Meteoriten Kohlenstoff, womöglich als Diamant enthalten. (LEWIS et.al. 1987). Das heißt, nicht alle Diamanten, die auf der Erde gefunden werden, sind auch auf der Erde entstanden. Als deutscher Arbeitsbegriff für diese Diamanten wird hier der Begriff Mikrodiamant benutzt.

Mikrodiamanten entstehen vor allem bei Meteoriteneinschlägen: Bei den dabei auftretenden hohen Temperaturen und Drücken wird irdischer Kohlenstoff so stark komprimiert, dass sich kleine Diamantkristalle und auch Lonsdaleite bilden, die sich aus derImpaktwolke ablagern und noch heute in der Umgebung von Meteoritenkratern wie dem Barringer-Krater nachgewiesen werden können.

Mikrodiamanten kommen auch in Eisenmeteoriten und ureilitischen Achondriten vor, wo sie vermutlich durch Schockereignisse aus Graphit gebildet wurden. Winzige Diamanten, wegen ihrer typischen Größe von nur einigen Nanometern oft Nanodiamant (1) genannt, kommen zudem in Form von präsolaren Mineralen in primitiven Meteoriten vor. Irdische Mikrodiamanten wurden zum Beispiel im Erzgebirge, in Griechenland und in Kasachstan gefunden. Die Vorkommen sind an Abschnitte der Erdkruste gebunden, die während einer Gebirgsbildung und Metamorphose großen Drücken und Temperaturen ausgesetzt wurden.

(1) Aggregated diamond nanorods, or ADNRs, are a nanocrystalline form of diamond, also known as "nanodiamond" or hyperdiamond.


Carbonado

Carbonado
Carbonado
Carbonado (Diamantite) aus der Region Bangui, Zentralafrikanische Republik;
Alter: 3,2 Ga
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Carbonado

Carbonado (Diamantite) aus der Region Bangui, Zentralafrikanische Republik;
Alter: 3,2 Ga

James St. John

Carbonado (spanisch für „Kohlenstoff“), oft auch schwarzer Diamant genannt, ist eine sehr selten vorkommende polykristalline Varietät des Minerals Diamant. Da ein Diamant unter irdischen Bedingungen nur in großer Tiefe bei hohem Druck und hoher Temperatur entsteht, was einen kompakten Aufbau in der bekannten Form zur Folge hat, wurde schon früh vermutet, dass Carbonado nicht auf der Erde entstand. Seine Poren enthalten Wasserstoff und sind zudem mit Quarz aufgefüllt, was eine Untersuchung des Infrarotspektrums zur Klärung seiner Herkunft bisher unmöglich machte.

Nach wie vor gibt es nur Vermutungen über die genauen Bildungsbedingungen von Carbonados, mehr oder weniger gestützt auf der Zusammensetzung der bisher untersuchten Proben bzw. den geologischen Eigenschaften der jeweiligen Fundorte.

Besonders auffällig ist dabei, dass die „schwarzen Diamanten“ nie isoliert, sondern immer zusammen mit normalen Diamanten gefunden werden. Dagegen traf man sie bisher nicht in Kimberliten oder verwandten Gesteinen, den typischen Muttergestein von Diamanten, an, sondern nur sekundär in Seifen. So ist beispielsweise die Region des Macaúbas-Flusses in Minas Gerais durch glaziale (eiszeitliche) Sedimentation vor etwa 950 Millionen Jahren (nach PEDROA-SOARES et al., 2000) entstanden. Da zudem im Macaúbas-Becken neben Diamanten und Carbonados auch Chrysoberyll, Monazit, Staurolith und Almandin gefunden wurden, die ihren bekannten Bildungsbedingungen zufolge nicht in den dort vorhandenen geologischen Formationen entstanden sein können, kommt nur ein Transport durch eiszeitliche Gletscher aus nordnordwestlicher Richtung (Bahia) mit anschließender alluvialer Anreicherung in Frage.

Als Fundorte wurden bisher insgesamt nur Diamantina und Lençois in Bahia; die Region des Macaúbas-Flusses (auch Macaúbas-Formation, früher Macahúbas) in Minas Gerais; die Region Bangui in der Zentralafrikanischen Republik und Ubangui im Zaire-Tiefland; Western Australia, Venezuela, Guyana, Nordchina, Borneo sowie Sacha (Jakutien) in Russland bekannt.


Bekannte Kimberlit-Lagerstätten


Kimberley

Die Stadt liegt an der Mündung des Vaal in den Oranje an der östlichen Grenze von Nordkap zur Provinz Freistaat. 1866 wurden Diamanten nahe dem Oranje und später auch auf einem Hügel im heutigen Zentrum entdeckt. Drei Jahre später, im Jahre 1869, fand man den ersten Diamanten im Muttergestein (des später so genannten) Kimberlit. Die Diamanten wurden von hunderten Diamantensuchern in einzelnen Claims im Tagebau abgebaut.

Nachdem im Jahr 1866 ein erster Diamant („Eureka“, 21,25 Karat) nahe dem Oranje sowie weitere Diamanten auf dem freien Feld in Alluvialsedimenten gefunden worden waren, ließ der Händler John O’Reilly durch Dr. Anthestone an der Rhodes-Universität von Grahamstown Proben analysieren, die er als Diamanten identifizierte. Bereits im Jahr 1870 arbeiteten auf den Diamantfeldern um Kimberley rund 50.000 Menschen. Die Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer kauften im Jahr 1871 Ackerland in Südafrika, konnten aber dem Druck des wachsenden Diamantmarktes nicht standhalten und verkauften die Bergwerke. Trotzdem nahm eine Mine ihren Namen an. Im Juli 1871 entdeckte Fleetwood Rawstorne eine Handvoll Diamanten in Colesberg Kopje, dem späteren Big Hole. The Big Hole (deutsch: Das große Loch) ist das Tagebaurestloch der ehemaligen Kimberley Mine. Aus dem Big Hole wurden insgesamt 2.722 Kilogramm Diamanten gefördert. Der Tagebau wird oft als das „größte je von Menschenhand gegrabene Loch“ bezeichnet. Das diamantführende Gestein ist ein brekzienartiges subvulkanisches Material, das Bruchstücke von Peridotiten, Granatperidodite, Granatpyroxenite und Eklogite aus der unteren Erdkruste sowie dem oberen Erdmantel mitführt. Nach dem zu großer Bekanntheit gelangten südafrikanischen Ort wird diese Art von Gestein Kimberlit genannt. Es handelt sich dabei um serpentinisierte und karbonatisierte Glimmerperidotite. Zu den Hauptmineralien zählen Olivine, Phlogopit, Diopsid, Serpentine und Calcit. Die Diamanten sind als Einsprenglinge enthalten. The Big Hole hat eine Fläche von 17 ha. Es hat an der Erdoberfläche einen Umfang von 1,6 km und einen Durchmesser von 460 m. Von 1871 bis zur Einstellung des Abbaus 1914 wurden 22,5 Millionen Tonnen Gestein ausgehoben. Die in gleichem Zeitraum zutage gebrachte Menge an Diamanten betrug 2.722 kg bzw. 14,5 Millionen Karat. Bei Einstellung des Bergbaubetriebs war das Tagebauloch 240 m tief. Heute ist es zum Teil mit Grundwasser gefüllt; der Wasserspiegel liegt nun 175 m unter der Erdoberfläche. Der untertägige Abbau erreichte eine Teufe von 1097 m.

Kimberley - The Big Hole
Kimberley - The Big Hole
Kimberley Open Pit - Weltberühmte Diamantlagerstätte in Südafrika
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Kimberley - The Big Hole

Kimberley Open Pit - Weltberühmte Diamantlagerstätte in Südafrika

Rudolph Botha
Kimberley Diamant-Mine im Jahr 1890
Kimberley Diamant-Mine im Jahr 1890
Blick in den Abbau, bevor er zum "Big Hole" wurde; Quelle: The Primitive Methodist Magazine, Vol. XIII / LXXI, 1890
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Kimberley Diamant-Mine im Jahr 1890

Blick in den Abbau, bevor er zum "Big Hole" wurde; Quelle: The Primitive Methodist Magazine, Vol. XIII / LXXI, 1890

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Diavik

Diavik Diamond Mine
Diavik Diamond Mine
North Slave Region der Northwest Territories, Canada, ca. 300 km N von Yellowknife.
Copyright: Trevor MacInnis; Contribution: Collector
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Diavik Diamond Mine

North Slave Region der Northwest Territories, Canada, ca. 300 km N von Yellowknife.

Trevor MacInnis

Die Lagerstätte und gleichnamige Mine Diavik liegt in der North Slave Region in den Northwest Territories Canadas, ca. 300 km nördlich von Yellowknife in Canada. Die Mine liegt auf einer 20 Quadratkilometer großen Insel im Lac de Gras und wird informell „East Island“ genannt. Sie liegt 220 km südlich des Polarkreises. Die Lagerstätte befindet sich in präkambrischen Gesteinen der Slave Geological Province. Diese alten Gesteine wurden vor 2,7 bis 2,5 Mrd Jahren gebildet und gehören zu den ältesten geologischen Strukturen der Welt.

Die Mine fördert 8 mio Karat bzw. 1,6 t Diamanten jährlich. Die Exploration in dieser Gegend begann 1992, der Bau der Mine erfolgte 2001, um den regulären Betrieb im Januar 2003 aufzunehmen. Die Mine ist an die Tibbitt to Contwoyto Winter Road angeschlossen, die nur zwei Monate jährlich existiert, und verfügt über den Flughafen Diavik Airport mit einer 1.596 m langen Kies-Landebahn, die für die Boeing 737 ausgelegt ist.

Diavik ist ein Joint Venture zwischen der Harry Winston Diamond Corporation und Diavik Diamond Mines Inc., einem Tochterunternehmen der Rio Tinto Group. Die Betriebszeit der Mine wird auf 16 bis 22 Jahre veranschlagt.


Ekati

Diamant-Lagerstätte Ekati
Diamant-Lagerstätte Ekati
Ekati and Diavik Diamond Mines, nahe Barthurst Inlet, Baffin Island, Nunavut, Canada
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Diamant-Lagerstätte Ekati

Ekati and Diavik Diamond Mines, nahe Barthurst Inlet, Baffin Island, Nunavut, Canada

JasonPineau

Die Lagerstätte Ekati liegt am Lac de Gras 300 km nordöstlich von Yellowknife in den Northwest Territories (Canada) und 200 km südlich des Polarkreises. Ekati ist ein Joint Venture zwischen der Dominion Diamond Corporation (80 %), und den zwei Geologen Chuck Fipke und Stewart Blusson (* 1939) (jeweils 10 %), die Kimberlit nördlich von Lac de Gras entdeckten.

Die Lagerstätte wurde im Jahr 1991 von Chuck Fipke und Stewart Blusson entdeckt, die in dieser Region schon fast zehn Jahre explorierten und bereits 1985 Kimberlit entdeckten. Ekati wurde offiziell am 14. Oktober 1998 eröffnet und wird von der Dominion Diamond Corporation betrieben. Auf dem Landweg ist die Mine nur an zwei Monaten im Jahr über die gewerblich betriebene Eisstraße Tibbitt to Contwoyto Winter Road erreichbar. Die Diamanten von Ekatin liegen in 45 bis 62 Ma Kimberlit-Pipes des Lac de Gras Kimberlit-Geldes; die meisten davon unterhalb flacher Gewässer. Zwischen 1998 und 2011 förderte die Mine im Über- und Untertagebau mehr als 50 Millionen Karat Diamanten. Die Produktion soll noch bis mindestens 2019 fortgesetzt werden.


Mir

Mir in Yakutien
Mir in Yakutien
Die Diamantmine Mir (Mirnya) in Yakutien
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Mir in Yakutien

Die Diamantmine Mir (Mirnya) in Yakutien

Staselnik

Mir (auch Mirny) (Russisch: Кимберлитовая алмазная трубка «Мир» Kimberlitovaya Almaznaya Trubka "Mir"; Deutsch: Kimberlit Diamant-Röhre (Pipe) "Frieden") "Peace"), ist ein 1955 entdecktes Diamantenvorkommen in Jakutien, Russland (Ostsibirien), welches bis 2011 im Tagebau abgebaut wurde. Die Mine ist 525 m tief (viert-tiefste Grube in der Welt), hat einen Durchmesser von 1.200 m und ist nacfh der Bingham Canyon Mine (Arizona) das zweitgrößte von Menschenhand ausgehobene Loch der Erde.

Die Entwicklung der Grube begann 1957, unter extrem harten klimatischen Bedingungen. Sieben Monate Winter ließen den Permafrostboden gefrieren und äußerst hart zu bearbeiten. In den Sommermonaten bildete sich aus dem gefrorenen Boden Schlamm, saodass die Grubengebäude auf Stelzen gebaut wurden, um nicht einzusinken. Während der Wintermonate musste die Grube jede Nacht abgedeckt werden, um die Maschinen vor der klirrenden Kälte zu schützen. 1960 produzierte die Grube 10 mi Karat (ca. 2,0 t) Diamanten pro Jahr, davon 20% von Edelsteinqualität. Der größte je in Mir geborgene Diamant hatte ein Gewicht von 342,6 ct (ca. 68 g).


Udachnaya Pipe

Udachnaya - Diamant Pipe
Udachnaya - Diamant Pipe
Diamantlagerstätte Udachnaya in der Republik Sacha, Russland
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Udachnaya - Diamant Pipe

Diamantlagerstätte Udachnaya in der Republik Sacha, Russland

Stepanovas

Udachnaya (Udachnaya Pipe) (Russisch: тру́бка Уда́чная, "Glückliche Pipe") iste ine Diamanten-Lagerstätte im Daldyn-Alakit Kimberlitfeld in Jakutien (Russland, Ostsibirien), welche im offenen Tagebau abgebaut wird.

Die Lagerstätte wurde 1955 entdeckt, genau 2 Tage nach Entdeckung des Diamantvorkommens Mir (s.o.). Die Grube ist mehr als 600 m tief (dritttiefster Tagebau der Welt, nach Bingham Canyon und Chuquicamata).


Literatur

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Weblinks



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