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Lagerstätten


Skarn-Lagerstätte  Mary Kathleen
Skarn-Lagerstätte Mary Kathleen
Grube Mary Kathleen; aufgelassener offener;
Tagebau; Queensland, Australiien;
Cu-U-Th-REE Skarn-Erzkörper
Copyright: Geomartin; Beitrag: Collector
Bild: 1328832493
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0
Skarn-Lagerstätte Mary Kathleen

Grube Mary Kathleen; aufgelassener offener;
Tagebau; Queensland, Australiien;
Cu-U-Th-REE Skarn-Erzkörper

Geomartin

Skarne und Tactite




Skarne und Tactite

Skarn ist ein alter schwedischer Bergbaubegriff, welcher ursprünglich benutzt wurde, um jede Art silikatischer Ganggesteine oder tauber Gesteine zu beschreiben, welche mit eisenhaltigen sulfidischen Lagerstätten assoziiert waren, welche stellenweise paläoproterozoische Kalksteine im schwedischen Bergbaurevier Peterberg ersetzten. Im modernen Sprachgebrauch bedeutet Skarn Calcium-haltige Silikate jeglichen Alters.

Skarne oder "Erlane" sind Gesteine, die bei der Metasomatose aus Kalk- oder Dolomitgesteinen durch Reaktion der Carbonatmineralien mit SiO2 bzw. am magmatischen Intrusivkontakt entstehen. Sie werden auch manchmal als Kalksilikatgesteine bezeichnet, was jedoch nicht korrekt ist, da Kalksilikatgesteine metamorph und nicht metasomatisch gebildet werden.

Skarne werden - im weitesten Sinne - durch Massen- oder durch chemischen Transport und Reaktionen zwischen benachbarten Lithologien gebildet. Sie müssen nicht unbedingt magmatischen Ursprungs sein; auch zwei benachbarte Schichten, wie z.Bps. BIF und ein Kalkstein können während der Metamorphose (Metasomatose) mit Austausch von Metallen und Fluiden unter Bildung eines Skarns reagieren.

Am häufigsten jedoch wird der Begriff Skarn benutzt, um metasomatische Zonen zu beschreiben, welche zwischen Nebengestein benachbart zu Graniten liegen. Skarne, welche durch Reaktion zwischen metamorph-sedimentären Schichten entstanden sind, werden auch als chemische Skarne oder Skarnoide bezeichnet.

Skarne bestehen meist aus folgenden charakteristischen Mineralien : Klinopyroxen, Amphibol, Diopsid, Hedenbergit, Plagioklas, Vesuvian, Epidot, Ca-Granate (Grossular und Andradit), Zoisit und Wollastonit, Ilvait, Magnetit, Dolomit, Calcit sowie eine Vielzahl anderer Silikate, Oxide, Sulfide, ferner Fluorit, Baryt, Scheelit u.a.

Die zonargebauten Lagerstätten werden nach der Haupterzphase benannt. Neben den sieben überregional wichtigen Haupttypen Eisen-, Gold-, Wolfram-, Kupfer-, Zink-, Molybdän- und Zinnskarnlagerstätten gibt es noch lokal bedeutende Lagerstätten, wie z.B. Blei-, Uran-, Seltene-Erden-, Fluorit oder Graphitskarnlagerstätten.

Skarne sind oft wirtschaftliche bedeutende Lagerstätten für Cu-, Pb-, Zn-, Fe-, Au-, Mn-, Sn- und W.

Ilvait-Hedenbergit-Skarn
Ilvait-Hedenbergit-Skarn
Insel Serifos, Griechenland
Copyright: James St. John; Beitrag: Collector
Fundort: Griechenland/Südliche Ägäis (Νότιο Αιγαίο)/Kykladen/Serifos, Insel
Gestein: Skarn
Bild: 1345626118
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Ilvait-Hedenbergit-Skarn

Insel Serifos, Griechenland

James St. John
Skarn mit Cassiterit
Skarn mit Cassiterit
Luchsbachtal, Pöhla, Erzgebirge, Sachsen;
9x8cm.
Copyright: Doc Diether; Beitrag: Doc Diether
Sammlung: Doc Diether
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Schwarzenberger Kuppel/Pöhla/Stolln Pöhla
Mineral: Kassiterit
Gestein: Skarn
Bild: 1311079407
Wertung: 6 (Stimmen: 1)
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Skarn mit Cassiterit

Luchsbachtal, Pöhla, Erzgebirge, Sachsen;
9x8cm.

Doc Diether

werden in Exoskarne oder Endoskarne unterschieden. Sie finden sich am häufigsten am Kontakt saurer bis intermediärer Magmatite (Granit, Granodiorit, Monzonit, Tonalit) und deren subvulkanischen Äquivalenten).

  • Exoskarne treten an der Außenseite der Granite auf, aus welchen sie entstanden und sind meist Verwitterungen des Nebengesteins.
  • Endoskarne, inklusive Greisen, bilden sich innerhalb der granitischen Masse, gewöhnlich in einer späteren Phase der Intrusion in Form sich überkreuzender Stockwerken, als Abkühlungsklüften und an den Rändern und oberen Partien des Granits.

Je nach Art der metasomatisch betroffenen Gesteine unterscheidet man auch zwischen

  • Kalkskarnen
  • Dolomit- und Magnesiumskarnen
Diopsid-Chlorit-Skarn
Diopsid-Chlorit-Skarn
Diopsid-Chlorit-Skarn mit Stilbit;
Quarzgrube Stanisław, Izerskie Garby
nahe Szklarska Poręba, Izerskie-Gebirge, Niederschlesien, Polen.
Copyright: Piotr Sosnowski; Beitrag: Collector
Bild: 1345625991
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-SA) V.3.0
Diopsid-Chlorit-Skarn

Diopsid-Chlorit-Skarn mit Stilbit;
Quarzgrube Stanisław, Izerskie Garby
nahe Szklarska Poręba, Izerskie-Gebirge, Niederschlesien, Polen.

Piotr Sosnowski
Andradit-Diopsid-Skarn
Andradit-Diopsid-Skarn
Andradit (rötlichbraun), Diopsid (grün), Molybdänit (silberweiß);
Reilly Mine, Osgood Mts., Humboldt Co., Nevada, USA;
Bildung: Späte Kreide (92 Ma)
Copyright: James St. John; Beitrag: Collector
Bild: 1329863002
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Andradit-Diopsid-Skarn

Andradit (rötlichbraun), Diopsid (grün), Molybdänit (silberweiß);
Reilly Mine, Osgood Mts., Humboldt Co., Nevada, USA;
Bildung: Späte Kreide (92 Ma)

James St. John

Skarnoide

Skarne, welche durch Reaktion zwischen metamorph-sedimentären Schichten entstanden sind, werden auch als chemische Skarne oder Skarnoide bezeichnet. Es sind skarnähnliche, jedoch nicht durch Metasomatose entstandene metamorphe Gesteine, sondern aus kieselig-karbonatischem Ausgangsmaterial gebildet. Beispiel: Marmoreinlagerungen im Metapelitschiefern


Tactite

Tactit
Tactit
Ein Marmor, bestehend aus Calcit, Fe-Spinell, Periklas;
und Mg-Ti-Borat-Mineralien; York River Skarn , Hastings Co., Ontario, Canada.
Copyright: James St. John; Beitrag: Collector
Bild: 1328832303
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Tactit

Ein Marmor, bestehend aus Calcit, Fe-Spinell, Periklas;
und Mg-Ti-Borat-Mineralien; York River Skarn , Hastings Co., Ontario, Canada.

James St. John
  • In den USA wird oft der Begriff "Tactite" synonym mit Skarn benutzt.
  • Nach Auffassung einiger Autoren sind Tactite eine Varietät von Skarnen; bzw. multimineralische carbonatische Gesteine, welche sich durch Kontaktmetamorphose und metasomatische Prozesse gebildet haben. In manchen Publikationen werden Tactite schlichtweg als ein Synonym für Skarn bezeichnet.

Abstract
The pyrometasomatic deposits at Iron Mountain, near the northern end of the Sierra Cuchillo in Sierra and Socorro Counties, New Mexico, have been formed through replacement of calcareous beds of Paleozoic age, generally at or near contacts with intrusive masses of rhyolite, rhyolite porphyry, aplite, and fine-grained granite. The metamorphism is probably mid-Tertiary in age. Its two chief products are (a) light-colored, dense, fine-grained granulites rich in diopside, clinozoisite, bytownite, and other iron-poor silicate minerals, and (b) coarser-grained, dark-colored, iron-rich rocks, called tactites. The spatial and temporal relations of these iron-poor and iron-rich contact rocks, not only to each other but to adjacent igneous bodies and to relatively unmetamorphosed beds, appear to have been determined in a regular and definite manner; this is discussed and illustrated in detail by several examples.

Quelle: Jahns, Richard H. (1943) Tactite rocks of the Iron Mountain district, Sierra and Socorro Counties, New Mexico. Stratigraphy of the easternmost Ventura Basin, California, with a description of a new lower miocene mammalian fauna from the Tick Canyon Formation. Dissertation (Ph.D.), California Institute of Technology.


Petrogenese und tektonische settings von Skarn-Lagerstätten

Die meisten Skarn-Lagerstätten stehen in direktem Verhältnis zu magmatischer Aktivität, wobei die Mehrheit der Skarn-Lagerstätten in engem Zusammenhang mit der Subduktion unterhalb der kontinentalen Kruste stehen.

Skarne kommen nur kleinräumig vor. Man findet sie innerhalb der Kontaktzone von großen magmatischen Intrusivgesteinskörpern, beispielsweise Graniten, mit Karbonatgesteinen wie Dolomit oder Kalkstein. Durch die von der magmatischen Schmelze ausgehende Wärme und durch hochgradig mit Elementen angereicherte Lösungen, die von der Schmelze aus in das umgebende Karbonatgestein eindringen, werden dort chemische Reaktionen ausgelöst, die zur Bildung von Silikatmineralen und -erzen führen (Metasomatose). Bei den Erzmineralen handelt es sich vor allem um Magnetit und Sulfide. Desweiteren, jedoch seltener, treten Skarne im Kontaktbereich von Vulkaniten auf

Die Zusammensetzung der Plutone reicht von Diorit bis Granit und die assoziierten Skarne sind reich an Mo oder W-Mo, meist jedoch weniger Zn, Bi, Cu und F. Viele dieser Skarne kann man am besten als polymetallisch mit lokal wichtigem Au und As beschreiben. Einige Skarne jedoch sind nicht assoziiert mit dem Magmatismus, welcher mit Subduktion in Zusammenhang steht. Diese Skarne kann man mit S-Typ-Magmatismus assoziieren, welcher einer bedeutenden Subduktionsperiode folgt oder mit der Riftbildung von vorher stabilen Kratonen. Die Plutone haben eine granitische Zusammensetzung (Muskovit, Biotit, Quarz), sind meist zu Greisen gealtert und weisen eine anomale Radioaktivität auf. Die assoziierten Skarne sind reich an Sn und F und enthalten gewöhnlich andere Elemente wie W, Be, B, Li, Bi, Zn, Pb, U, F und REE.


Falun in Schweden

Falun ist eine weltbekannte Skarn-Kupferlagerstätte im Distrikt Dalarna in Schweden, welche im offenen Tagebau abgebaut wurde. Neben Kupfer gab es später auch Gold-Gewinnung. Die Faluner Gruben waren Jahrhunderte lang Europas führender Kupfer-Produzent. Im 17.Jhd. stammten 2/3 der Weltproduktion an Kupfer aus Falun. Falun war nicht nur die weltgrößte Kupfermine, sondern auch Schwedens größte Goldmine bis in die 1920er Jahre. Danach trat sie den Rang an die Boliden-Mine ab. Die Gesamtmenge des gewonnenen Erzes war ca. 30 Mio.t. Die Menge an gewonnenem Kupfer betrug 400.000t, 500.000t Zink, 380t Silber und 5 t Gold. Gold, Silber, Blei und Schwefel (Produktion 3,5 Mio.t!) wurden seit 1790 gewonnen, Zink viel später.


Lagerstätte (1)

Petrologisch dominieren Leptite; daneben Dolerite (Amphibolite) und von Graniten intrudierte Metavulkanite, in welche Kalkstein/Dolomit-Lager eingebettet sind; oft in Skarn aus Amphibolen (Aktinolith/ Tremolit/ Hornblende) Diopsid, Granat oder in Ophicalcit umgewandelt. Im N, S und SO wird der Leptit-Gürtel von Urgranitmassen begrenzt. Zur Leptit-Formation gehören auch die Cordierit- und Granat-reichen Glimmerschiefer, die sich vom Gneisgranit im S bis Näverberg im W von Falun erstrecken und an die von Quarzit umhüllten Erzvorkommen (Harterze, Skölerze) gebunden sind.

Bergbau

Die Bergbaugeschichte von Falun begann in der Eisenzeit; mit Sicherheit jedoch kann man von einem Beginn des Bergbaus im 8.Jh. ausgehen. Die ältesten Dokumente datieren von 1288, wonach Bischof Peter von Västeras 8 Anteile des Kupferberges, genannt Tiskasjöberg, kaufte. Zur Zeit der schwedischer Größe und Macht im 17.Jhd. lieferte die Mine 2/3 des Kupfer-Bedarfs von Europa. Die Mine war mit 1000 Beschäftigten der größte Industriebetrieb Schwedens. Höhepunkt der Förderung war 1650 mit einer Produktion von 3000 t Rohkupfer jährlich. Durch planlose und hektische Förderung wurde das Gestein total unterminiert und so erfolgte am 25.Juni 1687 ein Bergsturz größten Ausmasses, wobei der heutige Tiefbau entstand. Dies leitete das Ende der hohen Förderung ein. Das "große Loch" ist 95 m tief und 350 m lang. Im 18.Jhd. zerfiel der Kupfer-Bergbau rapide.

Falun
Falun
Kupfergrube Katharineberg in Falun;
Stahlstich aus dem Jahr 1839
Meyers Konversationslexikon;
Stahlstich aus der Sammlung alter Bergwerksansichten Peter Seroka
Copyright: Meyers Konversationslexikon 1892-1895; Beitrag: Collector
Sammlung: Sammlung Peter Seroka - Alte Bergwerksansichten
Bild: 1328892848
Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain)
Falun

Kupfergrube Katharineberg in Falun;
Stahlstich aus dem Jahr 1839
Meyers Konversationslexikon;
Stahlstich aus der Sammlung alter Bergwerksansichten Peter Seroka

Meyers Konversationslexikon 1892-1895
Der große Einbruch von Osten
Der große Einbruch von Osten
mit einigen der historischen Gebäude auf der W-Seite. Falu Gruva, Falun, Dalarna, Schweden. F. Daniels Sven Olsson.
Copyright: Daniels Sven Olsson, Curator Falun Mine Schweden; Beitrag: Doc Diether
Fundort: Schweden/Dalarna, Provinz/Falun/Falu Gruva
Bild: 1218743636
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Der große Einbruch von Osten

mit einigen der historischen Gebäude auf der W-Seite. Falu Gruva, Falun, Dalarna, Schweden. F. Daniels Sven Olsson.

Daniels Sven Olsson, Curator Falun Mine Schweden
Falun - Relikte der Vergangenheit
Falun - Relikte der Vergangenheit
Das ehemalige Kupferberwerk Falun in heutiger Sicht (2004)
Copyright: Lapplaender; Beitrag: Collector
Fundort: Schweden/Dalarna, Provinz/Falun/Falu Gruva
Bild: 1351408703
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND) V.3.0
Falun - Relikte der Vergangenheit

Das ehemalige Kupferberwerk Falun in heutiger Sicht (2004)

Lapplaender

Die Betreibergesellschaft stieg um auf Eisen-Erzeugung und Holzeinschlag. Die Herstellung der bekannten schwedischen "roten Farbe" entstand als Notlösung. Im 19.Jh. wurde das fortgesetzt und 1888 wurde die alte Bergbaugesellschaft umgewandelt in die Stora Kopparbergs Bergslags AB. 1881 fand ein Scheidejunge Gold, was zu einem neuen Boom führte, wobei man insgesamt 5 t Gold förderte. Im 20. Jh. war die Kupferproduktion nur noch nebensächlich; in der Hauptsache förderte man Pyrit und Zinkerz. 1969 wurden die ältesten Teile der Grube der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 8.Dezember 1992 endete die letzte Bergbauschicht in der Falun Mine.


(1)Kontroverse: Die Sulfiderze vom Typus Falun werden allgemein charakterisiert und bisherige Bearbeitungen und Deutungen mitgeteilt. Entgegen der derzeit dominierenden Auffassung einer in Verbindung mit den synsvionischen Gneisgraniten pyrometasomatischen Entstehung werden für das prototypische Falun stratigraphische, strukturelle und petrogenetische Kriterien beigebracht, die gegen einen Zusammenhang von Sulfiderzbildung/Mg-Metasomatose und Gneisgranitgenese sprechen. Demzufolge sind Erze und Material für die Kristallisation der Mg-Fe-Si-Metasomatose bereits vor Eindringen der Quarzporphyrgänge, die einer Spätphase der Suprakrustalgenese angehören, maßgeblich am Platze gewesen. Für die Erze ist eine synsedimentär-exhalativ-thermale Entstehung wahrscheinlich. Der Stoffbestand für die heute als Umwandlungsaureolen bezeichneten Nebengesteine dürfte zusammen mit, oder im Anschluß an die Erzbildung durch Auto- oder Infiltrationsmetasomatose angelegt worden sein. Während der svionischen Orogenese wurde der Gesteinsverband durch Polymetamorphose maßgeblichen Umkristallisationen und Stoffverschiebungen ausgesetzt. Letztere erfolgten oder wurden hauptsächlich durch Kinetometamorphose ausgelöst. Deutliche Tendenz für molekuläre Platzbeständigkeit liegt vor.
(Quelle: KOARK, 1963 (Abstract))


Dognecea-Ocna de Fier in Rumänien

Das Banat liegt am Südostrand der ungarischen Tiefebene und ist von den Flüssen im Norden die Marosch, im Westen die Theiß und im Süden die Donau, sowie im Osten den Südkarpaten begrenzt. Im Osten der Region liegt das Banater Bergland, das reich an Erzvorkommen ist. Das rumänische Banat besteht im Westen aus einem Teil des Pannonischen Flachlandes, im nordöstlichen Teil aus Hügelland und im Südosten aus den Karpaten (Banater Gebirge, Poiana-Ruscă- und Retezat-Gebirge).

Der ursprüngliche Bergbau wurde von den Daziern (Daker) betrieben (Dazier sind ein den Geten verwandtes indoeuropäisches Volk, Teil des Nordzweiges der Thraker, deren Stämme in Dakien im Donau-Karpaten Raum ansässig waren). Nach der Eroberung durch die Römer, wurde der Bergbau in die dann römischen Provinz Dacia ausgedehnt. Etwa 10 km NW von Ocna de Fier gab es eine römische Bergbauschule (schola fabrorum) in Berzovis (heute Berzovia). Von 1554 bis 1718 lag das Gebiet unter türkischer Herrschaft. Die Türken zeigten wenig oder kaum Interesse am Bergbau. Nach deren Vertreibung wurden im Gebiet von Dognecea und Ocna de Fier die alten Gruben aufgewältigt und neue erschlossen. So wurde im Jahre 1720 mit dem Erzabbau in Dognecea in den Gruben Johanni und Josephi begonnen. Später kam dann auch das Gebiet von Ocna de Fier hinzu. Bis 1918 wurde das Banat der Österreich- Ungarischen Monarchie angegliedert und von ihr verwaltet. In diesen 200 Jahren erlebte der Bergbau einen großen Aufschwung.

DOGNECEA
Die Geschichte des Dognecear Bergbaus soll bis ins Altertum reichen, als die Römer in den Dognecea Bergen Gold-, Silber-, Kupfer- und Eisenerz abbauten. Im 16. und 17. Jahrhundert sollen während der türkischen Besetzung Edelmetalle gefördert worden sein. Am Anfang des 18. Jahrhunderts entstand in einem Tal ein Kupferbergwerk, der erste Kupferschmelzofen wurde bereits im Jahre 1721 errichtet. Ab 1722 wurde auch Bleierz abgebaut. Im Jahr 1740 stieß man in den Gruben „Simon & Judas" auf enorme Kupfererzvorkommen. In der Vergangenheit wurden die Kupfer-, Blei- und Zinkerze nicht nur wesentlich in der Nähe von Dognecea abgebaut, sondern auch dort verhüttet. Das heutige Dognecea ist ein großer Eisenerz-Tagebau im Landkreis Caraş-Severin, 23 km W von Reşiţa mit geschätzten 9,0 mio to Fe-Erzreserven Rumäniens. Pro Jahr werden ca. 10.000 to gefördert.

OCNA DE FIER
Ocna de Fier (ungarisch: Vaskö-Moraviţa; Vaskö-Moravicza; deutsch: Eisenstein) liget im Distrikt Ocna de Fier-Dognecea, Landkreis Caraş-Severin , im Banat in Rumänien. Zusammen mit Dognecea (Dognacska) gehört Ocna de Fier zu den wenigen von Menschen besiedelten Gebieten der Welt, wo Bergbau seit 4.000 Jahren betrieben wurde. Archäologische Ausgrabungen beweisen, dass der Bergbau bis auf die Bronzezeit (1900 - 1700 v.Chr.) zurückdatierbar ist. Hauptsächlich wurde Kupfererz aus der Oxidationszone der Lagerstätten abgebaut; erst später kam der Abbau von Eisenerz hinzu. Die Siedlung, die anfangs „Pogschaner Eisenstein“ und später „Morawitza“ hieß, entstand 1760 als Arbeiterkolonie, nachdem man in der Umgebung Eisenerz entdeckt hatte. Hier befand sich das bedeutendste Banater Eisenerzlager mit sehr hohem Eisengehalt. Das Eisenerz wurde anfangs in Boksan verhüttet, aber 1815 transportierte man es mit zwei Pferden- und vier Ochsenzügen in die Eisenhütten von Reschitz. Die eigentliche Ortschaft „Eisenstein“ wurde 1815 gegründet. Zugleich wurden auch deutsche Facharbeiter angesiedelt. 1855 verkaufte die Wiener Hofkammer die Eisensteiner Eisengruben mit dem Banater Montangebiet an die Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft. 1919 fiel das gesamte Banater Bergland an Rumänien. Nach 1990 fand kein aktiver Bergbau mehr statt, zwischen 1992 und 1997 wurde nur noch das Material der alten Halden verwertet. Seit 2001 wurde auch diese Bergbautätigkeit endgültig eingestellt. Insgesamt wurden aus Eisensteiner Erzen über die Zeit geschätzte 11 Mio t Eisenerz sowie 3 Mio t Buntmetalle gewonnen. (Quelle: http://www.banater-berglanddeutsche.de/home.php?id=a13b4c1de&adm=)

Dognecea
Dognecea
Ansicht von Dognacska (Dognecea) um die Jahrhundertwende 20. Jh.
Copyright: Archiv: Peter Seroka (Collector); Beitrag: Collector
Sammlung: public domain
Bild: 1345495021
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Dognecea

Ansicht von Dognacska (Dognecea) um die Jahrhundertwende 20. Jh.

Archiv: Peter Seroka (Collector)
Ogna de Fier
Ogna de Fier
Ocna de Fier (Eisenstein); ungar.: Vaskö;
um 1901
Copyright: Archiv: Peter Seroka (Collector); Beitrag: Collector
Sammlung: public domain
Bild: 1345494780
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Ogna de Fier

Ocna de Fier (Eisenstein); ungar.: Vaskö;
um 1901

Archiv: Peter Seroka (Collector)
Ogna de Fier - Erzgrube Terezia
Ogna de Fier - Erzgrube Terezia
Aufgelassene Erzgrube Terezia in Ocna de Fier
Copyright: Liviu Marunceac; Beitrag: Collector
Sammlung: Genehmigung
Bild: 1345494898
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Ogna de Fier - Erzgrube Terezia

Aufgelassene Erzgrube Terezia in Ocna de Fier

Liviu Marunceac

Das stratigraphisch Liegende der Lagerstätte besteht aus präkambrischen Gesteinen, vor allem Metamorphite der Grünschieferfazies, die aus Metapeliten gebildet wurden. Die Metapelite sind hauptsächlich Albtit- Muskovit- Chlorit- Gneis, Augengneis und feldspatreicher Quarzit. Sie unterlagen im Proterozoikum einer Regionalmetamorphose der Amphibolitfazies und wurden während der frühen Kaledonischen Orogenese erneut in der Grünschieferfazies überprägt. Darüber lagern diskordant cretazäische Kalke mit einer Länge von ca. 30 Km und einer Breite von maximal 1 km.

Durch eine Granodiorit-Intrusion im Gebiet von Ocna de Fier und Dognecea wurde die Bildung der Fe-(Pb-Zn)-Skarn-Lagerstätten ausgelöst. Die Intrusion steht in einem engen Verhältnis zu dem ca. 5 km nördlicher gelegenen Bocsa-Lakkolithkomplex, welcher Teil der regionalen Banatit-Serie ist. (Die Plutonite werden lokal als Banatit bezeichnet). Um die Banatite bildeten sich durch Kontaktmetamorphose und metasomatische Prozesse Kontakthöfe und es entstanden, in Abhängigkeit vom Ausgangsgestein, Hornfels, Skarne und Marmore. Das Alter des Ocna de Fier-Plutons wird auf ca. 73-79 MA geschätzt (U/Pb-Zr), das tektonische Setting ist eine Subduktionszone vom Anden-Typ.

Die kontaktmetamorphen Lagerstätten der Banater Berge ziehen sich, von kleinen Unterbrechungen abgesehen, von Oca de Fier bis Moldova-Noua hin; in jedem Kontaktbereich von Banatit und Kalkstein sind Skarnlagerstätten zu finden. Sie entstanden durch den Kontakt von Dioritintrusionen mit den dortigen Oberkreide-Kalken. Durch Metasomatose bildeten sich reichhaltige Erzkörper von Eisen-, Kupfer-, Blei und Zinkerzen. Die Erzgänge erreichten hier eine Ausdehnung bis zu 150 Meter und eine Mächtigkeit zwischen 2 bis 40 Meter. (tw. zitiert ZOLLNER, A., 1996).

Der Skarn von Ocna de Fier tritt kontinuierlich vom nördlich gelegenen Moravita Tal bis in das 3 Kilometer südlich gelegene Dognecea auf. Die durchschnittliche Skarnbreite beträgt 30-40 Meter (maximal 300 Meter), die vertikale Mächtigkeit etwa 100 Meter. Die meisten Skarne befinden sich zwischen dem Kontaktbereich von dem Kalkstein und den Metapeliten. Die calcitischen Exoskarne dominieren, es treten aber auch Magnesium- und Calcit-Endoskarne auf. Von N nach S ist eine Zonierung des Skarnlagerstätten mit charakteristischen Mineralausbildungen zu beobachten. Während im Norden bei Ocna de Fier die calcitische Eisen-Skarne dominieren, findet man im zentralen Teil eine Mischung aus calcitischen Eisen Skarn und Zink-Blei-(Kupfer)-Skarn und im Süden bei Dognecea calcitische Zink-Blei-(Kupfer)-Skarne. Zu Beginn des Bergbaues lag der Eisengehalt der Skarnlagerstätte bei bis zu 60 % FeO, heute liegt er zwischen 18 und 25 %. Der Gehalt an Blei-, Zink-, und Kupfersulfiden betrug jeweils einige Prozente. Von Bedeutung war auch der hohe Gehalt an Gold und Silber

Anmerkung / Quellennachweis: Die Texte zur Geologie von Dognecea und Ocna de Fer wurden tw. zitiert aus dem Seminarvortrag von TITTEL, A. (2002) sowie wurden auszugsweise übersetzt aus der u.a. Arbeit von NICOLESCU, S., CORNELL, D.H., BOJAR, A.V. (1993)


Clementi bei Oravitza in Rumänien

Die Cu-Mo-Mineralisatione der Lagerstätte Clementi, welche zur Skarn-Zone von Oravitza gehört, ist eine der geologisch interessantesten der kaum bzw. wenig bekannten Lagerstätten des Banat. Die Bildung der Cu-Mo-Mineralisation erstreckt sich von der magmatisch-pegmatitischen Phase bis zur pyrometasomatischen und hypomesothermalen Phase und wird deshalb als Transitions-Typ betrachtet. Die charakteristischen Gesteine sind Banatite, Aplite, Migmatite, Tactite, Calcite und Quarzegänge. Die Paragenese der Erze beinhaltet Molybdänit, Chalcopyrit, Calcit und die bisher total unbekannte Paragenese Molybdänit, Chalcopyrit und Vanadium-haltiger Titanomagnetit - Titanosmaltit. Diese Paragenese wurde bisher von keinem pyrometasomatischen Vorkommen in der Welt beschrieben.


Pöhla in Sachsen

Pöhla ist eine Gemeinde im westlichen Erzgebirge im Erzgebirgskreis. Schon Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahr erkundete die Gesellschaft Wismut die Region auf Uran; es kam zu einem geringfügigen Abbau von Uran. Diese frühen Arbeiten wurden durch das Objekt 08/103 durchgeführt. Die späteren Erkundungs- und Abbauarbeiten auf der Lagerstätte lagen in der Verantwortung des Bergbaubetriebs Aue. Im Bereich der Gemeinde Pöhla befindet sich die Teillagerstätte Globenstein. Diese wurde bis 1960 von der Wismut erkundet. Eine nennenswerte Uranvererzung konnte nicht festgestellt werden, allerdings wurde eine bedeutende Skarnmineralisation mit Magnetit, Sulfiden und Kassiterit (Zinnstein) entdeckt. Der VEB Geologische Erkundung Süd, Freiberg in Zusammenarbeit mit der Maxhütte Unterwellenborn führte nach der Wismut weitere Erkundungsarbeiten in diesem Lagerstättenteil aus.

Wie alle bedeutenden Uranvorkommen im westlichen Erzgebirge befindet sich das Lagerstättenfeld Pöhla im Bereich der Gera-Jachymov-Störungszone und im äußeren Kontakthof des Eibenstocker Granitmassives. Die Gesteine der Lagerstätte sind paläozoische Metasedimente. Darin enthaltene Karbonathorizonte wurden in Folge der Granitintrusion gegen Ende der variszischen Orogenese teilweise in Skarne umgewandelt und mit verschiedenen Metallen vererzt. Nachfolgend bildeten sich eine Quarz-Kassiterit-Vererzung auf unzähligen parallelen Klüften (sogenanntes „Schiefererz“). Diese Klüfte sind auch für die Vererzung der Skarne mit Kassiterit verantwortlich. Nachfolgend kam es auf Spalten zu einer hydrothermalen Vererzung mit Uran. Die Gangtypen sind denen in Schneeberg-Schlema-Alberoda gleich. Als älteste Gänge treten Quarz-Calzit-Uranerzgänge auf, gefolgt von Dolomit-Uranerzgängen. Jüngste Bildungen sind Quarz-Karbonatgänge mit Wismut-Kobalt-Nickelerzen, sowie Silber, Arsen und untergeordnet Uran.

In den 1960er Jahren fand die SDAG Wismut in Bohrungen im Gebiet Hämmerlein und Tellerhäuser radioaktive Anomalien mit teilweise sichtbarer Pechblende sowie Zinnvererzungen vor. Deshalb wurde 1967 vom Luchsbachtal am Rande Pöhlas ein Stollen in Richtung Hämmerlein und Tellerhäuser aufgefahren. Dieser Stollen erreichte eine Gesamtlänge von 7.845 m, wobei bei etwa 3 km die Teillagerstätte Hämmerlein aufgeschlossen wurde. Die Teillagerstätte Tellerhäuser im hinteren Bereich des Stollns wurde über zwei Blindschächte erschlossen, mit deren Teufe man 1970 bzw. 1976 begann. Die planmäßige Urangewinnung in Tellerhäuser wurde 1983 aufgenommen und am 31. Dezember 1990 eingestellt. Es wurden 1203,6 t Uran produziert (Löschung 1307,5 t). Am 1. Juli 1991 wies die Wismut Restvorräte von 3746,9 t Uran aus. Neben der Urangewinnung wurde in geringem Umfang Magnetit abgebaut, welcher als Zuschlagstoff für den Beton der Kernkraftwerke in Lubmin und Stendal verwendet wurde.

Halden und Hauptgebäudekomplex
Halden und Hauptgebäudekomplex
Luchsbachtal, Pöhla, Schwarzenberg, Erzgebirge, Sachsen. 5.92.
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Bild: 1307547287
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Halden und Hauptgebäudekomplex

Luchsbachtal, Pöhla, Schwarzenberg, Erzgebirge, Sachsen. 5.92.

Doc Diether
Hauptstollen Pöhla
Hauptstollen Pöhla
Hauptstollen Pöhla
Copyright: Schluchti; Beitrag: Schluchti
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Schwarzenberger Kuppel/Pöhla
Bild: 1219819680
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Hauptstollen Pöhla

Hauptstollen Pöhla

Schluchti

Die Uranvererzung im Bereich Hämmerlein erwies sich als unbedeutend; während der Erkundungsarbeiten wurden 12,8 t Uran gewonnen, weitere bauwürdige Vererzungen wurden nicht angetroffen. Allerdings wurde eine umfangreiche Zinnvererzung aufgefunden und intensiv erkundet. Die positiven Ergebnisse der Zinnerkundung in Hämmerlein ließen eine Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten in Globenstein folgen. Auch hier wurden umfangreiche Zinnvorräte sowie eine bedeutende Wolframvererzung entdeckt. Es folgte ein experimenteller Abbau in Hämmerlein sowie Aufbereitungs- und Verhüttungsversuche des Erzes in Crossen. Die schwierige Mineralogie der Zinn- und Wolframerze in den Skarnen machte die Aufbereitung allerdings sehr aufwendig und teuer, obwohl die Gehalte der Erze besser als in den bis 1991 betriebenen Zinnlagerstätten Altenberg und Ehrenfriedersdorf sind. Im Ergebnis der Erkundungsarbeiten wies die Wismut für die drei Teillagerstätten insgesamt Ressourcen von 277.000 t Zinn, 70.000 t Wolfram, 400.000 t Zink, 7,7 Mio. t Magnetit sowie bedeutende Gehalte von Indium und Kadmium aus.
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Magnitogorsk in Russland

Skarn-Lagerstätte Magnitogorsk
Skarn-Lagerstätte Magnitogorsk
Skarn-Eisenlagerstätte Magnitogorsk;
Chelyabinsk Oblast, Süd-Ural, Russland
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Skarn-Lagerstätte Magnitogorsk

Skarn-Eisenlagerstätte Magnitogorsk;
Chelyabinsk Oblast, Süd-Ural, Russland

Pesotsky

Магнитогорск

An den östlichen Hängen des Ural befinden sich ausgedehnte Eisenlagerstätten, welche so mächtig sind, dass sie ganze Berge bilden. Die wichtigsten Erze sind Skarn-Erze im Magnitogorsker Synklinorium an der Nahtstelle zwischen jungpaläozoischen herzynischen Graniten und Kalkserien des Unteren Karbon (granitoider Magmatismus).

Im Süd-Ural liegt der Berg und gleichnamige Lagerstätte Magnitnaya, welcher sowohl wegen seiner Höhe als auch wegen seines fast ausschließlichen Gehaltes an Magnetit herausragt. Die Legende berichtet, dass die Eisenerzvorkommen am Magnetberg, der der Stadt seinen Namen gab, so reich waren, dass die Pferde der Mongolenheere des Dschingis Khan mit ihren Hufeisen am Boden hängen blieben. Die Lagerstätte lieferte bis zu ihrer Auflassung mindestens 228 mio to reiches Eisenerz mit einem Gehalt von 50-60% Eisen. Der aktuell größte Bergbaubetrieb ist der etwa 18 km NE von Magnitogorsk befindliche offene Skarnerz-Tagebau Malyi Kuibas (рудник Малый Куйбас), dessen Exploration zwischen 1935 und 1946 stattfand und der Abbau im Jahr 1973 begann. Die Erzreserven werden auf 35 mio to geschätzt.

Die Geschichte des Bergbaus und der Industrie im Ural begann im 17. Jahrhundert, als Zar Peter I. am Berg Magnitnaya Eisenerz abbauen und verhütten ließ, um aus dem gewonnen Eisen Waffen herzustellen. in der Sowjetunion entwickelte sich die Region zu einer der stärksten Industrieregionen. Im Jahr 1929 wurde im Rahmen des ersten Fünfjahresplans die Stadt Magnitogorsk im Südural zu beiden Ufern des Flusses Ural im Oblast Chelyabinsk als Industrie- und Arbeiterstadt gegründet; sie wurde wegen wirtschaftlicher Effizienz (nicht unwesentlich durch amerikanisches Kapital und deutsches know-how) zu einem leuchtenden Aushängeschild der Sowjetunion. Binnen kurzer Zeit entstand in Magnitogorsk die weltgrößte Eisen- und Stahlproduktion. Im Zweiten Weltkrieg dürfte die Stadt der wichtigste russische Lieferant des für die Kriegsmittelproduktion nötigen Stahls gewesen sein.


Sarbai-Sokolov in Kasachstan

Skarn- Eisenerzlagerstätte Sarbai
Skarn- Eisenerzlagerstätte Sarbai
Grube Sarbai nahe Rudny, Kasachstan
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Skarn- Eisenerzlagerstätte Sarbai

Grube Sarbai nahe Rudny, Kasachstan

Harrys World Atlas

Sarbai-Sokolov (Сарбайское месторождение) ist eine gigantische Eisen-Skarn-Lagerstätte in NE-Kasachstan, ca. 30 km SW von Kustanay und ca. 300 km ESE von Magnitogorsk. Der Bergbaubetrieb umfasst die offenen Tagebaue Sokolovsky, Sarbaisky, Kacharsky und Korzhinkolskiy, die Sokolovsky Untertagegrube sowie Dolomit- und Kalksteinbrüche.

Der östliche Erzkörper ist 1,7 km lang, bis 185 m mächtig und wurde bisher bis auf eine Teufe von ca. 1000 m nachgewiesen. Der westliche Erzkörper erstreckt sich über 1,8 km und verfügt über weitere 775 mio t Eisenerz-Reserven.

Die Sarbai, Kachar and Sokolovsk Fe-Lagerstätten liegen innerhalb des paläozoischen (Karbon) Valerianovskoe - Bogens von NW-Kasachstan und enthalten mehr als 3 Mrd t abbaubares massives Magnetiterz. Der Valerianovskoe-Bogen liegt innerhalb der weiteren Uraliden, einer etwa 2.500 km langen N-S-erstreckenden Gebirgskette, welche von den Steppen Nord-Kasachstans bis zum arktischen Ozean reicht und Resultat der Kollision von Baltica (in etwa der osteuropäische Kraton) mit den Sibero-kasachischen Platten während des späten Karbon bis zum frühen Perm ist. Die Region, welche die gigantischen Eisenerz-Lagerstätten beherbergt, liegt am östlichen Abschnitt der südlichen Uraliden, innerhalb einer tektonischen Domäne, welche als Trans-Ural-Zone bezeichnet wird (HERRINGTON et al., 2005).


El Romeral in Chile

Eisenerz-Lagerstätte Romeral in Chile
Eisenerz-Lagerstätte Romeral in Chile
Magnetiterz - Offener Tagebau;
El Romeral, IV. Region, Chile
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Eisenerz-Lagerstätte Romeral in Chile

Magnetiterz - Offener Tagebau;
El Romeral, IV. Region, Chile

Collector

Die hydrothermal-metasomatische Verdrängungungs-Lagerstätte El Romeral liegt im Valle de Elqui, N von La Seena, in der IV. Provinz in Nord-Chile und ist Teil eines 30 km breiten und ca. 600 km langen Magnetit-Gürtels entlang der chilenischen Küste. Das Erz von El Romeral stammt aus zwei Erzkörpern, in welchen Magnetit in mikroskopischer Größe mit Aktinolith verwachsen ist. Der Haupt-Erzkörper ist linsenförmig und besteht aus einer steil abfallenden Masse in Richtung des Romeral Diorit-Plutons. Der nördliche Erzkörper besteht aus gleichförmigen übereinander liegenden Magnetit-Taschen in aktinoliertem Biotitschiefer. Die Schiefer, Phyllite und Quarzite sind wahrscheinlich spät-paläozoisch; Andesit-Porphyr, Diorit und Magnetit entstammen der frühen Kreide.

Die Bildung des Magnetits war hydrothermal und wurde von pervasiver Aktinolitisierung begleitet, wahrscheinlich bei Temperaturen im Bereich zwischen 550 und 475oC.


Naica in Mexico

Naica - Eingang zur Grube
Naica - Eingang zur Grube
Rampa San Francisco, Eingang zu einer der Gruben im Revier Naica
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Naica - Eingang zur Grube

Rampa San Francisco, Eingang zu einer der Gruben im Revier Naica

P. Higuera

Naica ist eine Stadt im Municipio de Saucillo in Chihuahua, Mexico. In der Sierra de Naica befinden sich eine pyrometasomatisch und mesothermale Ag-Pb-Zn-W-Verdrängungslagerstätte (mit geringen Anteilen an Ag und Au) in Skarn-Erzkörpern in der Kontaktaureole 40 Ma alter felsitischer Dikes, welche aus mindestens 10 Mantos (Silikat-Sulfid-Decken) und 40 Sulfid-Erzschloten besteht. Die Erze kommen in dickschichtigen cretazäischen Kalksteinen vor. Die Mantos folgen den Dikes und führen häufig frühe Skarne mit Mangano-Hedenbergit, Ca-Granat, Vesuvian, Quarz, Feldspat, Calcit, Wollastonit, Scheelit und späteren Sulfiden. Die Schlote entstanden aus den Mantos und wechseln von silikatreichen zu silikatfreien Sulfid-Kalkstein-Metasomatiten.

Die Lagerstätte gehört der Cia. Minera de Penoles. Bis heute wurden über 15 mio to Erz mit 10% Zn, 13% Pb und 13 Unzen Ag /to gefördert. Naica ist Mexico's größte Blei-Lagerstätte.


Azegour in Marokko

Hoher Atlas - Nahe Azegour -Amizmiz
Hoher Atlas - Nahe Azegour -Amizmiz
Lagerstättenbezirk Azegour im Hohen Atlas
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Hoher Atlas - Nahe Azegour -Amizmiz

Lagerstättenbezirk Azegour im Hohen Atlas

William Whyte

Die polymetallische Skarn-Lagerstätte Azegour liegt ca. 60 km SE von Marrakech und 12 km S von Azimiz im westlichen Hohen Atlas. Das Vorkommen wurde intensiv zwischen 1931 und 1947 untertage abgebaut. Berichten zufolge wurden ca. 500.000 to Erz gefördert. In den Folgejahren gab es nur wenig sporadischen Abbau bis zur endgültigen Schließung der ine im Jahr 1971. Im Jahr 2011 kaufte das Unternehmen Maya Gold & Silver 100% Anteile und die Abbaurechte der Mine de Azegour Mine vom Vorbesitzer Ouiselsat Mines S.A.; was bedeutet, dass der Bergbau wieder aufgenommen wird.

Azegour ist eine Skarn-Lagerstätte, welche durch die Intrusion eines hercynischen Monzogranit-Plutons (ca. 273 Ma, Perm) in vulkanische und sedimentäre Gesteine (Kalksteine und Schiefer) des Unteren Kambriums gebildet wurde. Innerhalb der metamorphen, den Azegour-Pluton umgebenden Monzogranit-Aureole und imprägniert in kalksilikatischen, durch Granatite und Pyroxene gebildeten Gesteinen gibt es eine Mo-, Cu- und W-Mineralisation (Molybdänit, Chalcopyrit, Scheelit), assoziiert mit U, Ni- und Co-Mineralien. Der Kontakt des Monzogranits mit den paläozoischen vulkanosedimentären Gesteinen ist extrem scharf; mehrere Spalten sind mit kleiner mafischen Porphyr-Felsit-Dykes und mit hydrothermalen Gängen gefüllt.


Literatur

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