Mineralienatlas - Fossilienatlas
Ein durch Schmelzen von Quarzsand und/oder Metalloxiden (oder mit Verbindungen, welche in der Hitze Metalloxide bilden) erzeugtes Produkt.
Quarzgläser werden durch Schmelzen und langsames Abkühlen von Quarz hergestellt.
Fenster- und Flaschenglas entstehen aus Quarzsand, Kalk und Soda, Färbungen werden durch Metalloxide erhalten. Kristallglas enthält Blei. Jenaer- und Pyrexgläser sind Quarzgläser, in welchen eine Anzahl Silizium- durch Al- und B-Atome ersetzt sind.
Unter Gläsern im allgemeinen Sinne versteht man Festkörper, in denen die Atome derart gepackt sind, dass über mehrere Atomabstände hinweg keine Ordnung, jedoch noch eine "Nahordnung" besteht.
Der Begriff "Glas-" oder "glasartig (glasig)" wird für Gesteine oder Teile von Gesteinen benutzt, welche keine kristallinen Einheiten aufweisen und welche in ihrer Gesamtheit keine kristalline Struktur haben. Natürliche Gläser haben einen höheren Al2O3-Gehalt als technische Gläser.
Obsidian aus Island
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Vulkanglas
Dazu gehört Obsidian, welcher durch rasches Abkühlen geschmolzenen Materials entsteht sowie Perlit, Pechstein (ein durch Wasseraufnahme veränderter, aber immer noch gasiger Rhyolith bzw. Dacit, weitgehend glasiger Rhyolith oder Dacit und Tachylyt, ein glasartiger Basalt.
Auch blasenreiche Schlacken und Bims (extrem poröse, schaumartige Lava) können glasartig sein.
Zu Basaltglas erstarrte Lava aus Hawaii wird tropfenförmig als Pelé's Tränen bzw., wenn zu haarfeinen bis meterlangen Fäden ausgezogen, als Pelé's Haar bezeichnet.
Lapilli, Ignimbrite, Palagonite
Ignimbrit Herkunft Dalarna
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Vulkanische Lapilli (u.a. vulkanische Pisolithe/akkretionäre Lapilli) bestehen aus aneinanderhaftenden Aschepartikeln unterschiedlicher Herkunft (u.a. Glasasche, vulkanische und nichtvulkanische Mineral- und Gesteinsfragmente) und haben oft eine glasige Hülle. Vitrophyrische Ignimbrite enthalten eingelagerte charakteristische Glasfetzen (Flammen), welche meist verschmolzen sind. Diese Flammen sind flachgedrückte Glasfladen mit langen Durchmessern von einigen mm bis über 10 cm, welche den Ignimbriten durch ihre Einregelung eine deutliche Paralleltextur verleihen.
Weitere Glaspyroklastite sind Palagonit-Hyaloklastite, welche durch Wassereinwirkung aus Glasfragmenten von Kissenlaven entstehen (saure bis intermediäre Glasaschen) sowie an Glastuffen reiche zeolithisierte Pyroklastite.
Wüstenglas, ein Tektit-Impaktit aus der
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(Glasmeteorite) sind nach aktueller Auffassung durch Aufschmelzen des Gesteins bei meteoritischen Impakten entstanden. Hierzu gehören die Tektite Moldavite, Indochinite, Thailandite etc. sowie das Wüstenglas aus der libyischen Wüste und die Darwin- und Aouelloul-Impaktgläser. Ein weiteres, durch Impakte (Bsp.: auf dem Mond) entstandenes diaplektisches Glas ist Maskelynit.
Durch Blitzeinschlag auf der Erdoberfläche entstandene, extrem schnell abgekühlte Gläser sind die sogenannten Blitzröhren oder Fulgurite.
Entstehen durch Stoßwellenmetamorphose (Impakte mit Drücken ab 500 kbar und Temperaturen über 1200°C), wobei es zur echten Schmelzung der Feldspäte und des Quarzes kommt. Die Schmelzgläser zeigen Fließtexturen, sie enthalten häufig Blasen. Bekannte Beispiele sind die bis zu mehrere dm großen Glasbomben im Suevit vom Nördlinger Ries. Schmelzgläser auf dem Mond, als Folge der Stoßwellenmetamorphose, bilden wesentliche Bestandteile des Regolith (Lockermaterial auf dem Mond), sowie glasige Überzüge auf Gesteinsoberflächen und Bindemittel in Brekzien.
Enstehen durch Stoßwellenmetamorphose (Impakte mit Drücken ab 350 kbar und Temperaturen um 250°C), wobei Quarz und Feldspäte isotropisiert werden
(Bsp.: Maskelynit)
Feueropal in grauweißem Rhyolith (Vulkanit)
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Opal (Hyalith, Geyserit) und partiellkristalliner Chalcedon
Vulkanglas, Pyroklastite, Magmatische Gesteine, Bilder magmatischer Gesteine, Lava