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Glauber, Johann Rudolph

Johann Rudolph Glauber (* 10. März 1604 Karlstadt; † 16. März 1670 Amsterdam) war ein Apotheker und Alchemist, der viele neue technische Verfahren zur Chemikalienherstellung (Gewinnung von Salpetersäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Natriumsulfat (Glaubersalz)) entwickelte und als ein Begründer der frühen Chemieindustrie gilt.

Er wurde als Sohn eines Barbiers in unsicheren und kriegerischen Zeit geboren. In seiner Geburtsstadt besuchte er wahrscheinlich die Lateinschule und absolvierte eine Lehre als Apotheker. Als Einundzwanzigjähriger arbeitete er als Spiegelmacher. Auf Grund der Heilung von einer schweren Krankheit beschloss er, die medizinische Heilkunst zum Wohle anderer Menschen zu erlernen. 1644 übernahm Glauber die fürstliche Hofapotheke in Gießen. Dann zog er nach Bonn und ab 1646 nach Amsterdam. Nach dem Westfälischen Frieden zog er im Jahr 1648 nach Frankfurt a. M. Er richtete in Wertheim und Kitzingen Laboratorien ein und trieb Handel mit Weinprodukten. Er erhielt vom Kurfürsten ein Privileg zur Weinessigherstellung und versuchte Heilpräparate zu verkaufen. Er verfasste eine große Zahl von Schriften und ca. 40 Bücher. Er zog 1654 von Kitzingen nach Amsterdam, wo er ein großes Labor mit sechs Mitarbeitern und einen Garten hatte, in dem er verschiedene Mineraldünger untersuchte.

Wichtige Verfahren, die er entwickelt hatte, hielt er geheim und verkaufte sie nur gegen eine Vergütung an andere Nutzer. Glauber entwickelte Verfahren zur Herstellung der verschiedendsten starken Säuren, stellte auch Ammoniumsulfat, Eisensulfat, Kupfersulfat, Ammoniumnitrat, Eisenchlorid, Goldchlorid, Zinkchlorid, Zinnchlorid, Kupferchlorid, Arsenchlorid aus den Metallen und den entsprechenden Säuren dar. Glaubers wissenschaftliche Schriften (etwa 40 Bücher) sowie die Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Produkten bescherten ihm großen geschäftlichen Erfolg und eine beachtliche fachliche Reputation. In einem Buch beschrieb er auch Möglichkeiten zum Wohlstand im durch den Dreißigjährigen Krieg zerstörten Deutschland unter anderem mit Hilfe der Chemie. Glauber entwickelte neue verbesserte Öfen und wirksamere Destillationsanlagen. Glauber arbeitete an der Spiegelherstellung, farbigem Glas, Explosivstoffen, Beizen für die Färberei, Dünger, Malzextrakt und Herstellung von Essig, Wein und Bier. Glauber wird auch als erster "industrieller Chemiker" bezeichnet und als erster Chemiker, welcher von seinem Beruf leben konnte.

Er entdeckte 1626 bei der Analyse von Mineralwasser ein unbekanntes Salz mit abführender Wirkung, welches später als Glaubersalz bezeichnet wurde. Er gab ihm den Namen "Mirabilit" (heute die Bezeichnung für das Mineral, welches in Salzseen gefunden wird). Der Name geht auf die lateinische Bezeichnung sal mirabilis zurück, was so viel wie „erstaunliches Salz“ bedeutet. Glauber konnte das Salz auch künstlich durch Reaktion von Kochsalz mit Schwefelsäure herstellen. Ein anderes Mineral trägt heute seinen Namen: "Glauberit". Alexandre Brongniart benannte es nach ihm.


Literatur:

  • Operis mineralis Oder Vieler künstlichen und nutzlichen metallischen Arbeiten Beschreibung, 3 Bde. 1651–1652.
  • Dess Teutschlands Wohlfahrt (wichtigstes Werk), 6 Bde. 1656–1661.
  • Furni Novi Philosophici Oder Beschreibung einer New-erfundenen Distilir-Kunst: Auch was für Spiritus, Olea, Flores, und andere dergleichen Vegetabilische/ Animalische/ und Mineralische Medicamenten/ damit … können zugericht und bereytet werden, 2 Tle. 1646–1647;
  • Tractatus de signatura salium, metallorum, et planetarum, sive fundamentalis institutio, evident. monstrans, quo pacto facillime non solum salium, metall., atque planetarum … supputari queant (1658)
  • Von den dreyen Anfangen der Metallen, alß Schwefel, Mercurio und Salz der Weisen 1666.
  • De tribus lapidibus ignium secretorum: Oder von den drey Alleredelsten Gesteinen 1667.
  • Kurt F. Gugel: Johann Rudolph Glauber, Leben und Werk. Würzburg 1955.
  • Erich Pietsch: Johann Rudolph Glauber, der Mensch, sein Werk und seine Zeit, in: Deutsches Museum 24 (1956), S.1–64.
  • Paul Walden: Glauber, in: Günther Bugge (Hrsg.). Das Buch der großen Chemiker, Band I. Weinheim 1974, S.151–72.
  • Ernst F. Schwenk: Sal mirabilis Glauberi in: Sternstunden der frühen Chemie. München 2000, S.13–22.
  • Glauber, Johann Rudolph: Glauberus Concentratus, Faksimile der Leipziger Ausgabe von 1714, Ulm 1961.

Weblinks:


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