René-Just Haüy
René-Just Haüy (* 28. Februar 1743 Saint-Just an der Oise; + 3. Juni 1822 Paris) war ein französischer Mineraloge.
Zu seinen großen Werken zählte das von ihm beschriebene Symmetriegesetz der Kristallographie. Er ließ einen Kristall von Calcit (Kalkspat) zu Boden fallen und stellte dabei fest, dass die Bruchstücke wieder die selbe Form haben wie der ursprüngliche Kristall. Haüy folgerte daraus, dass Kristalle aus kleineren Einheiten aufgebaut sind, welche die selbe Form haben wie der Kristall selbst. Diese kleineren Einheiten benannte er integrierende Moleküle.
Aus seinem Experiment von 1784 folgt das Gesetz der rationalen Indizes. Das bedeutet, dass sich jede Kristallfläche durch drei (normalerweise kleine) ganze Zahlen beschreiben lässt (siehe auch Millersche Indizes). Dieses Gesetz von Haüy wurde erst 1931 widerlegt, als man beim Mineral Calaverit (Gold-Silber-Tellurid) herausfand, dass eine Flächenbeschreibung mit Ganzen Zahlen nicht möglich ist. Erst Jahrzehnte später konnte dafür eine Erklärung gefunden werden: Calaverit gehört zur Kategorie der aperiodischen Kristalle.
Das Mineral Haüyn wurde dem französischen Mineralogen zu Ehren nach ihm benannt.
Literatur:
- Traité des caractères physiques des pierres précieuses. Paris 1817
- De la structure considérée comme caractère distinctif des minéraux (1793)
- Exposition abrégée de la théorie sur la structure des crystaux, par M. Haüy (1793) BNF
- Extrait d'un traité élémentaire de minéralogie (1797)
- Traité de minéralogie (5 vols, 1801) BNF: Tome 1 Tome 2 Tome 3 Tome 4 Tome 5
- Tableau comparatif des résultats de la cristallographie, et de l'analyse chimique relativement à la classification des minéraux (1809)
- Traité des pierres précieuses (1817)
- HERBERT P. WHITLOCK: RENE-JUST HAÜY AND HIS INFLUENCE. Volume 3,(1918) S.92-98, New York State Museum. Copyright © 1918 - 2004 Mineralogical Society of America.
Weblinks:
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