Mineralienatlas - Fossilienatlas
Haifischzähne (auch nur Haizähne genannt) sind die häufigsten Funde von Haien, die über Jahrmillionen erhalten geblieben sind. Seltener kann man Wirbel und sehr selten Haihaut finden.
Die Zahnstellungen im Kiefer unterteilt man in symphysal , anterior , intermediär , lateral und posterior (von der Kiefermitte an nach hinten). Die Mitte der Kieferknochen, an der die Kieferhälften zusammengewachsen sind, nennt man Symphyse . Die Zähne, die direkt auf der Symphyse sitzen, meist nur ein Zahn und meist auch nur im Unterkiefer, nennt man daher Symphsenzahn. Viele Haiarten haben keine Symphsenzähne, sondern zwei neben der Symphyse sitzende Zähne. Diese nennt man Parasymphysenzähne. Diese sind viel kleiner als die anterioren Zähne. Die anterioren Zähne sind die längsten und größten im Gebiss. In der Regel sind es 3 bis 5. Gefolgt werden die anterioren durch die lateralen. Bei manchen Haiarten sitzen zwischen den anterioren und den lateralen intermediäre Zähne, diese sind relativ klein. Die hintersten Zähne im Kiefer werden posteriore Zähne genannt.
Haie können Kiefer besitzen, in welchem die Zähne im Ober- und Unterkiefer fast gleich aussehen, wie bei den Tigerhaien. Einige Haiarten unterscheiden ihre Zähne in Ober- und Unterkiefer. Und einige Arten unterscheiden ihre Zähne sogar sehr stark innerhalb der Position. So besitzen Haie der Ordnung Heterodontus anteriore Zähne, die zum zupacken und festhalten von Beute dienen, und Mahlzähne zum zerkleinern dieser.
Um Haizähne besser beschreiben zu können, werden auch häufig folgende Ausdrücke verwendet:
labial
: Seite zur Lippe hin, meistens flach
lingual
: Seite zur Zunge hin, meistens rund. An dieser Seite der Wurzel lassen sich die Kanalöffnungen für Durchblutungen oder Nervenbahnen erkennen.
mesial
: Die Seite des Zahnes, die zur Symphyse hinzeigt
distal
: Die Seite des Zahnes, die von der Symphyse wegzeigt
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Schneidekanten. Sie können glatt, leicht gezackt oder sehr stark gezackt sein.
Haizähne sind wie folgt aufgebaut: man unterteilt sie in Krone und Wurzel. Auf der Wurzel sind meist neben der Hauptkrone ein oder mehrere Seitenzähnchen vorhanden, Mahlzähne besitzen keine.
Carcharias cuspidatus (AGASSIZ, 1844)
Anteriorer Zahn, Labiale Ansicht
Sammlung, Foto & Text: mkannenberg
Am Beispiel von Cretoxyrhina mantelli (AGASSIZ, 1844).
Gebissausschnitt von Cretoxyrhina mantelli (AGASSIZ, 1844)
Sammlung: Sternberg Museum of Natural History, Hays, Kansas, USA
Foto & Text: mkannenberg
Länge des größten Zahnes: 50mm
Gebiss von Carcharias cuspidatus (AGASSIZ, 1844) (Rekonstruktion)
Sammlung, Foto & Text: mkannenberg
Länge des größten Zahnes: 51mm