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Keller, Paul

Prof. Dr. Paul Keller (* 27. Juli 1940 Sărata, Rumänien,) ist ein deutscher Mineraloge und Kristall-Chemiker

Paul Keller studierte an der TH Stuttgart (später Universität Stuttgart) Mineralogie. Er promovierte 1967 über ein röntgenographisches Thema, wurde Akademischer Rat. 1973 habilitierte sich Keller an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit über die Kristallchemie der Phosphat- und Arsenatminerale Im Jahre 1980 wurde er zum Professor für Mineralogie am Institut für Mineralogie und Kristallchemie der Universität Stuttgart ernannt. Von seiner Ernennung bis zu seiner Emeritierung 2006 vertrat Keller in Stuttgart die Kristallographie und die Kristallchemie mit den Schwerpunkten Genese und Strukturaufklärung oxidischer Minerale, theoretische Kristallchemie sowie Mineral- und Rohstoffvorkommen in Pegmatiten. Im selben Zeitraum betreute er die Mineralogische Sammlung des Instituts für Mineralogie und Kristallchemie. Er war Dekan der Fakultät für Geo- und Biowissenschaften der Universität Stuttgart. Seit 1987 war Paul Keller als Nachfolger von Sigmund Koritnig deutscher Vertreter und stimmberechtigtes Mitglied in der „Commission on New Minerals and Mineral Names“ (CNMMN) der International Mineralogical Association (I.M.A.). Dieses Amt nahm er bis April 2016 wahr.

Seine Forschungsgebiete waren:

  • Korrosionsprodukte des Eisens
  • Kristallchemie der oxidischen Minerale, insbesondere der Phosphat- und Arsenatminerale, sowie Kristallstrukturbestimmung oxidischer Minerale
  • Granitpegmatite und deren Mineralisationen, insbesondere der Phosphate, sowie Genese und Lagerstättenbildung und das Skelettwachstum von Phosphatmineralen
  • Tonmineralogie zur Lösung ingenieurgeologischer Probleme wie Ermittlung des Verwitterungsgrades von Tonsteinen, röntgenographische Tonmineral- und Sedimentuntersuchungen sowie Gips/Anhydrit- und Ettringit/Thaumasit-Bestimmung
  • Vorkommen und Genese oxidischer Sekundärminerale, speziell der Lagerstätte Tsumeb/Namibia, was zu zahlreichen Erstbeschreibungen von Mineralen führte.

Als Autor von mehr als einhundert Veröffentlichungen über neue Minerale, deren Kristallchemie, Kristallographie und Mineralogie ist Keller einer produktivsten und erfolgreichsten Erstbeschreiber von Mineralen in Deutschland. Allein oder zusammen mit Fachkollegen war er an der Entdeckung und Beschreibung von bisher insgesamt 22 neuen Mineralen beteiligt.

Ein 1988 beschriebenes Mineral von Schneeberg wurde zu seinen Ehren Paulkellerit genannt.


Literatur:

  • Paul Keller (1967): Quantitative, röntgenographische Phasenanalyse verschiedener Rosttypen (Techn. Hochschule Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) genehmigte Abhandlung). In: Werkstoffe und Korrosion (Materials and Corrosion). Bd.18, Nr.10, S.865–78.
  • Keller, P. (1974). Phosphatmineralien aus Pegmatiten Südwestafrikas. Aufschluss, Jg.25, Nr.11, S.577-91. (Typ-Publ.)
  • Keller, P. (1977). Tsumeb - VI. Paragenesis: Assemblages, Sequences, Associations. Min. Rec., Vol.8, H.3, S.170-79.
  • Dunn, P.J., J.D. Grice, F.J. Wicks, R.A. Gault (1988). Paulkellerite, a new bismuth iron phosphate mineral from Schneeberg, Germany. In: Am. Min., Bd.73, S.870–72. (Typ-Publ.)
  • Keller, P., Fontan,F., Velasco Roldan,F. & Melgarejo i Draper,J.C. (1997). Stanekite, Fe3+(Mn,Fe,Mg)(PO4)O: a new phosphate mineral in pegmatites at Karibib (Namibia) and French Pyrénées (France). Eur.J.Min., 9, S.475-82. (Typ-Publ.)

Weblinks:


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