Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Dr. Wilhelm „Will“ Kleber (* 15. Dezember 1906 Karlsruhe; † 27. August 1970 Berlin) war ein deutscher Mineraloge, Kristallograph und Petrologe.
Er bestand das Abschlussexamen für Volksschullehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe. Danach studierte Kleber von 1927 bis 1931 Mineralogie an der Universität Heidelberg. Er promovierte und bestand das Assessorexamen für das Lehramt an höheren Schulen. Von 1934–1939 war er Assistent am Mineralogisch-Kristallographischen Institut der Universität Heidelberg. Nach der Habilitation im Jahr 1936 war er Dozent, zunächst bis 1939 an der Universität Heidelberg und ab 1940 an der Universität Bonn. 1943 wurde er dort zum außerplanmäßigen Professor für Mineralogie, Kristallographie und Petrographie ernannt. Von 1941 bis 1945 leistete er seinen Wehrdienst im Wetterdienst der Luftwaffe.
1952 wurde er zum Professor mit Lehrstuhl an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Ab 1953 war er sowohl Direktor des Mineralogisch-Petrographischen Instituts als auch des Mineralogischen Museums der Humboldt-Universität. 1960 erhielt er den Nationalpreis der DDR II. Klasse „für seine wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen und angewandten Physik, die insbesondere zur Deutung des Verhaltens kristallisierter fester Körper bei der Auflösung, Kristallisation und Verformung führten“.
Kleber leistete einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Forschungsgebiets Kristallographie in der DDR. Schon 1941 hatte er sein Lehrbuch Angewandte Gitterphysik: Behandlung der Eigenschaften kristallisierter Körper vom Standpunkte der Gittertheorie veröffentlicht, welches bis zum Jahr 2019 20 Auflagen erlebte. Das Lehrbuch gilt als Klassiker unter den Lehrbüchern zur Gitterphysik und Kristallographie.
1961 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und 1963 zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Ein neu entdecktes Mineral wurde ihm zu Ehren als Kleberit bezeichnet.