Mineralienatlas - Fossilienatlas
Die sogenannte Leaky-Dynastie ist eine britischstämmige Familie berühmter (so manche ihrer Kollegen bzw. Kontrahenten und Konkurrenten würden auch sagen berühmt-berüchtigter) Paläoanthropologen.
Die Familie widmet/e sich der Erforschung der Hominidenevolution in (vorwiegend) Ostafrika. Unter diesem Zugpferd – quasi als „wissenschaftliches Nebenprodukt“ aus den diversen Projekten – erwuchsen aber auch wichtige Erkenntnisse zur Paläoökologie und Klimageschichte Ostafrikas im Neogen und Pleistozän.
Der Begründer des wissenschaftlichen Rufes der Familie war
mit vollem Namen Louis Seymour Bazett Leakey (* 7. 8. 1903 bei Nairobi/Kenia; † 1. 10. 1972 in London). Er studierte an der Universität Cambridge.
Lois Leaky gilt (unter anderem) als Erstbeschreiber des Homo habilis, nach ihm ist auch der Mondkrater Leakey benannt.
Louis Leakey war in zweiter Ehe verheiratet mit
geborene Mary Douglas Nicol (* 6. 2. 1913 in London; † 9. 12. 1996 in Nairobi).
Sie gilt (unter anderem) als Entdeckerin des „Zinjanthropus“ (Paranthropus boisei).
(* 19. 12 1944 in Nairobi) ist ein Sohn von Louis und Mary Leaky, er fand am Turkanasee (unter anderem) Schädel von Homo habilis und Homo ergaster.
geborene Meave Epps (* 28. 7. 1942 in London) ist die Ehefrau von Richard.
Sie entdeckte (unter anderem) 1994 in Kenia die bislang älteste Art der Australopithecinen (Australopithecus anamensis) und 1999 einen fast vollständig erhaltenen Schädel aus dem Formenkreis der Australopithecinen, der von ihr einer neuen Gattung zugeordnet und als Kenyanthropus platyops beschrieben wurde.
mit vollem Namen Jonathan Harry Erskine Leakey (* 4. 11. 1940), ist ebenfalls ein Sohn von Louis und Mary Leaky.
Er fand 1960 die fossilen Überreste einer neuen Urmenschen-Art, die von Louis Leaky als Homo habilis beschrieben wurde. Dieses Fossil (Olduvai-Hominid 7) ist daher auch unter dem Spitznamen „Jonnys Child“ bekannt geworden.
Ansonsten arbeitet er nicht wie die meisten übrigen Mitglieder der Familie in der Paläoanthropologie und Paläontologie, sondern ist das sprichwörtliche "schwarze Schaf" des Clans - er gilt als geschäftstüchtiger und berüchtigter Ausbeuter der afrikanischen Natur (Exporteur von Reptilien und botanischen Drogen).
die Tochter von Meave und Richard (* 1972), studierte Biologie und Geologie an der University of Bristol und ist seit 2002 außerordentliche Professorin für physische Anthropologie an der Stony Brook University in New York.
Sie war Co-Autorin der Erstbeschreibung von Kenyanthropus platyops, in ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit dem plio-pleistozänen Faunenwechsel anhand von Boviden.