https://www.mineral-bosse.de
https://weloveminerals.com/
https://www.mineraliengrosshandel.com
https://www.edelsteine-neuburg.de
https://www.mineralbox.biz
'._('einklappen').'
 

Indicator stone (english abstract)

A Scandinavian indicator stone is a glacial erratic composed of a characteristic rock type derived from a small known source area in Scandinavia. This term not only applies to igneous and metamorphic rocks but also to some sedimentary rocks. The Jotnian Sandstone and most of the Palaeozoic limestones, and the Old Red Sandstone are not included in the definition, although the presence of these and other rocks provide some evidence about the source area(s) of erratics and should certainly not be neglected in a stone count. In all cases we recommend including the whole assemblage of erratics/stones in such account. This makes it possible to use several methods of Interpretation. However, it should be pointed out that the practise used in the past, whereby each researcher had her/his own method of interpreting stone counts, has proved to be unsatisfactory. We demonstrate on the bases of over 2000 counts of indicator stones that we have carried out on assemblages mostly from Lower Saxony and Schleswig-Holstein, but also from other N.German states and neighbouring countries, that the TGZ method (LÜTTIG 1958) yields the most reliable results. In addition to this method, the sources of individual indicator stones may be plotted on a so-called circle map and can be integrated with possible source data and the relative frequencies of other erratics in the assemblage. Some rock types are more suitable as indicator stones then others. It is unwise to use clearly unsuitable rock types; this would considerably reduce the reliability of the method and lead to erroneous results.

Leitgeschiebe

Was verstehen wir unter einem Leitgeschiebe?

In der Zeitschrift Geschiebekunde aktuell, Hamburg / Greifswald, erschien Ende 2007 von den beiden großen deutschen Geschiebeforschern Klaus-Dieter MEYER & Gerd LÜTTIG, unter dem obigen Titel, noch einmal eine ausführliche Erläuterung des Begriffes Leitgeschiebe. Abstract und Zusammenfassung dieser 15 Seiten umfassenden Veröffentlichung werden hier vorangestellt.

Permische Rhombenporphyre
Permische Rhombenporphyre
Permische Rhombenporphyre aus dem Geschiebe
Copyright: Gerhard Schöne; Contribution: Stefan
Rock: glacial erratic, rhomb-porphyry
Image: 1130422538
License: Usage for Mineralienatlas project only
Permische Rhombenporphyre

Permische Rhombenporphyre aus dem Geschiebe

Gerhard Schöne

Kurzfassung: Skandinavische Leitgeschiebe sind charakteristische Gesteine aus einem eng begrenzten Herkunftsgebiet, das gilt auch für Sedimentgesteine. Diese Definition wird nicht erfüllt vom Jotnischen Sandstein sowie den meisten paläozoischen Kalksteinen, Dolomit und Old Red-Sandstein, wenngleich diese (und andere Gesteine) weitere zusätzliche Hinweise geben können und deshalb bei Geschiebeanalysen gesondert gezählt werden sollten. In jedem Fall ist eine Auszählung des gesamten Geschiebebestandes ratsam. Dies ermöglicht den Einsatz verschiedener Auswertungsmethoden. Allerdings hat sich die in der Vergangenheit geübte Praxis, bei der jeder Bearbeiter seine eigene Methode hatte, nicht als vorteilhaft erwiesen. Basierend auf mehr als 2000 Leitgeschiebeanalysen der beiden Autoren hauptsächlich aus Niedersachsen und Schleswig Holstein, aber auch aus allen anderen norddeutschen Ländern sowie etlichen aus angrenzenden Staaten, erscheint die TGZ-Methode am aussagekräftigsten (LÜTTIG, 1958).

Während der mehr als 2 Milliarden Jahre umfassenden Entstehungsgeschichte der Landmassen rund um die Ostsee (und natürlich auch des Grundgebirges unter dem Mare Balticum) ist eine petrographisch höchst vielfältige und große Zahl von kristallinen und sedimentären Gesteinsarten entstanden. Leitgeschiebe ermöglichen es den Quartärforschern, die komplexe Stratigraphie des Quartärs, des Kommens und Vergehens der nordischen Gletscher anhand ihrer vielfältigen Hinterlassenschaften in Nord- und Mitteleuropa, von den Niederlanden bis zur Ukraine und darüber hinaus, zu rekonstruieren. Generationen von Sammlern und Forschern haben Geschiebe gefunden, bewundert, petrographisch, mineralogisch und paläontologisch beschrieben und soweit möglich haben sie in den Ursprungsländern dieser Gesteine ihre genauen geographischen Herkunftsgebiete und ihre Begleitgesteine erforscht.

Wenn man sich vor Augen führt, dass es inzwischen mehr als 200 Gesteinsarten gibt, die als Leitgeschiebe geeignet und anerkannt sind – und es kommen nach und nach weitere hinzu – wird der Versuch einer Gesamtdarstellung schnell zur Sisyphusarbeit. Deshalb wird hier auf die drei inzwischen klassischen Bücher der Geschiebeforschung verwiesen und die darin besprochenen und abgebildeten Gesteinsarten aufgelistet. Es handelt sich dabei um folgende Buchautoren und ihre Standardwerke:

  • Den Altmeister der Geschiebeforschung Kurt HUCKE (* 08.01.1882 Berlin - † 12.08.1963 Hanau),
  • den dänischen Geschiebeforscher Per SMED
  • den niederländischen Geschiebeforscher Jacob Gosse ZANDSTRA (* 1927)

Besonders hingewiesen werden muss ferner auf ein Buch von Werner Schulz, welches die gesamte Thematik des Geschiebesammelns in Norddeutschland umfasst.

Wegen der unterschiedlichen Begrifflichkeit und Synonymie in der Petrographie, der Mineralogie und der Geschiebeforschung wird nicht versucht, die Namen der Leitgeschiebe zu vereinheitlichen, sondern es werden die in jedem Buch verwendeten Namen der Geschiebe verwendet und möglichst vollständig aufgelistet.

Verzeichnis der Geschiebearten und Gesteine (HUCKE, 1967)

Verzeichnis der Fossilien (HUCKE, 1967)

Verzeichnis der Geschiebearten und Gesteine (SMED, 2002)

Verzeichnis der Geschiebearten, Fossilien und Gesteine (SCHULZ, 2003)

Verzeichnis der Geschiebearten und Gesteine (ZANDSTRA, 1999)



Literatur

Bei der Geschiebeforschung handelt es sich um eine sehr alte Wissenschaft. Ohne die heutigen Begriffe zu verwenden, wurden schon vor mehr als 300 Jahren Geschiebe (glacial erratic boulders) beschrieben. Deshalb gibt es bereits eine riesige Zahl von Veröffentlichungen. Von ca. 1600 bis heute zählt man mehr als 15 000 Schriften. Mit Hilfe von Bibliographien wird versucht, den Überblick über diesen riesigen geologischen und kulturgeschichtlichen(!) Wissensfundus nicht zu verlieren. Eine aktuelle Zitatesammlung mit z.T. sehr umfangreichen Kommentaranhängen ist als CD-ROM erhältlich, herausgegeben von Gerhard SCHÖNE.

Die angeführten Buchklassiker sind gegebenenfalls nur noch antiquarisch erhältlich.

  • HUCKE, K. (1967): Einführung in die Geschiebeforschung (Sedimentärgeschiebe). Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und erweitert von Ehrhard Voigt (Hamburg) - 132 S., 50 Taf., 24 Abb., 1 Bildnis, 5 Tab., 2 Ktn., Oldenzaal (Nederlandse Geologische Vereniging).
  • LÜTTIG, G. (1958): Methodische Fragen der Geschiebeforschung - Geologisches Jahrbuch 75: 361-417, Taf. 17, als Beil. Taf. 18-19, 17 Abb., 1 Tab., Hannover. (Geschiebezählungen in der Mark Brandenburg, Altmark (Ergebnisse der Umrechnung von Zählungen von HESEMANN), Lüneburger Heide, bei Nienburg/Weser, im Harz-Weser-Gebiet, im Raum Hannover, Westfalen, Ruhrgebiet, Emsland, Niederlande; Tab. 1: ”Die TGZ der wichtigsten nordischen Geschiebe” S. 403-410; Darlegung der TGZ-Methode)
  • SMED, P. (2002): Steine aus dem Norden ; Geschiebe als Zeugen der Eiszeit in Norddeutschland. Deutsche Übersetzung und Bearbeitung durch Jürgen Ehlers; 2. verbesserte Aufl. - (I), 195 S., 34 Taf., (1+) 83 Abb., 1 Kte., Berlin / Stuttgart (Borntraeger).
  • SCHÖNE, G. (2007): Bibliographie der Geschiebe-Literatur des pleistozänen Vereisungsgebietes Nordeuropas, Version 4.0 von 2007 — 1 Word®-Datei auf CD-ROM mit mehr als 15 000 Zitationen (ca. 6 MByte, gedruckt im Umfang von 1250 S. Text), Hamburg (Gesellschaft für Geschiebekunde).
  • SCHÖNE, G. (2007): Bibliographie der übrigen quartären und präquartären Vereisungen weltweit, Version 1.0 von 2007 — 1 Word®-Datei auf CD-ROM mit 652 Zitationen (ca. 300 kByte, gedruckt im Umfang von 44 S. Text), Hamburg (Gesellschaft für Geschiebekunde).
  • SCHÖNE, G. (2007): Bibliographie der Biographien, Nachrufe und Laudationen von Geschiebe-Forschern, Version 2.0 von 2007 — 1 Word®-Datei auf CD-ROM mit 1075 Zitationen zu 789 Autoren/innen (ca. 26 MByte, gedruckt im Umfang von 106 S. Text), 3 Taf., 1 Abb., Hamburg (Gesellschaft für Geschiebekunde).
  • ZANDSTRA, JG. (1999): Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Foto’s in kleur met toelichting van gesteentetypen van Fennoscandinavië (Tafelatlas nordischer Leitgeschiebe, Fotos in Farben mit Erläuterungen der Gesteinsarten Fennoskandias) - XII+412 S., 272+12 unnum. Farb-Taf., 31 S/W-Abb., 5 Tab., Leiden (Backhuys).

Besonders hingewiesen werden muss ferner auf ein Buch von Werner Schulz, welches die gesamte Thematik des Geschiebesammelns in Norddeutschland umfasst:

  • Schulz, W. (2003): Geologischer Führer für den norddeutschen Geschiebesammler - 508 S., 446 + 42 meist farb. kapitelweise num. Abb., 1 Kte. als Beil., Schwerin (cw Verlagsgruppe).

Weblinks


Quellangaben


Einordnung