Mineralienatlas - Fossilienatlas
Steckbrief
Deutschland / Sachsen / Mittelsachsen, Landkreis / Freiberg, Revier / Freiberg / Grube Himmelfahrt / Alte Elisabeth | ||
aufgelassenes Bergwerk mit ausgedehnter Halde, jetzt Teil der Lehrgrube der TU Bergakademie Freiberg |
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Bergwerk (aktiv) |
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steil einfallende, hydrothermale Gänge im Freiberger Gneis |
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Schaubergwerk, Über- und Untertageanlagen können nur im Rahmen von Führungen befahren werden |
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07/2010 |
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WGS 84: Lat.: 50.92027778° N, Long: 13.35694444° E WGS 84: Lat.: 50° 55' 13" N, Long: 13° 21' 25" E Gauß-Krüger: R: 4595520, H: 5643652 Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten |
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Verkürzte Mineralienatlas URL |
https://www.mineralienatlas.de/?l=539 |
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Verkürzte Pfadangabe |
Alte Elisabeth, Grube Himmelfahrt, Freiberg, Mittelsachsen, Sachsen, DE |
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Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden. |
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Bilder mit Lokationsbezug (15 Bilder gesamt)
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Oberes Bremsbergfüllort Alte Elisabeth, Grube Himmelfahrt, Freiberg, Bez.Chemnitz, Sachsen. 1892. Copyright: Archiv: Doc Diether; Beitrag: Doc Diether Sammlung: Archiv Doc Diether Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Bild: 1367510006 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Oberes Bremsbergfüllort |
Alte Elisabeth, Grube Himmelfahrt, Freiberg, Bez.Chemnitz, Sachsen. 1892. |
Sammlung: | Archiv Doc Diether |
Copyright: | Archiv: Doc Diether |
Beitrag: Doc Diether 2013-05-02 |
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Freiberg Alte Elisabeth, Schwarzenberg-Gebläse Freiberg Alte Elisabeth, Schutzhaus des Schwarzenberg-Gebläses, 05/2007 Copyright: hoe; Beitrag: hoe Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Bild: 1180373805 Wertung: 8 (Stimmen: 1) Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Freiberg Alte Elisabeth, Schwarzenberg-Gebläse |
Freiberg Alte Elisabeth, Schutzhaus des Schwarzenberg-Gebläses, 05/2007 |
Copyright: | hoe |
Beitrag: hoe 2007-05-28 |
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Freiberg Alte Elisabeth Rückansicht Freiberg Alte Elisabeth, Rückansicht von Betstube, Treibehaus und Kesselhaus, 05/2007 Copyright: hoe; Beitrag: hoe Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Bild: 1180373726 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Freiberg Alte Elisabeth Rückansicht |
Freiberg Alte Elisabeth, Rückansicht von Betstube, Treibehaus und Kesselhaus, 05/2007 |
Copyright: | hoe |
Beitrag: hoe 2007-05-28 |
Ausführliche Beschreibung
Entwicklung der Grube während der vier Hauptperioden des Freiberger Bergbaus
1. Hauptperiode (1168 - 1456) und 2. Hauptperiode (1467 - 1763)Am östlichen Stadtrand von Freiberg liegt die Grube "Alte Elisabeth". Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1511, bestand aber sicher schon vorher. Sie lieferte 1516 reiche Silbererze und hatte 1570 bereits eine Teufe von 80 m erreicht. Die ursprüngliche "Alte Elisabeth Fundgrube" ist allerdings nicht mit den bis heute erhaltenen Tagesanlagen identisch. Der um 1500 abgeteufte Schacht "St. Elisabeth" liegt mitsamt einer kleinen Halde in der nördlich angrenzenden Kleingartenanlage. Es handelt sich dabei um einen fünffach abgesetzten Haspelschacht, der heute noch von untertage zugänglich ist. 3. Hauptperiode (1763 - 1923)Im Jahre 1796 wurde die "Alte Elisabeth Fundgrube" zusammen mit der "Abraham Fundgrube" der "Himmelfahrt Fundgrube" zugeschlagen, die damit neben diesen beiden Schächten noch aus der "Reichen Zeche", dem "Davidschacht" und dem "Thurmhofschacht" bestand. Die zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich gut laufende Gewerkschaft "Himmelfahrt samt Abraham" investierte kräftig in die weitere Aus- und Vorrichtung, teufte u.a. von 1808 bis 1811 den neuen, tonnlägigen Schacht "Alte Elisabeth" ab und rüstete ihn mit einem Pferdegöpel und sowie einem Kunstrad aus. Der Schacht wurde direkt im Erzgang abgeteuft und folgt dessen Einfallen mit 45°. Das Schachtteufen im Gang bietet gegenüber der Teufe im Nebengestein zwei Vorteile, die Gewinnung von Erz und damit Erlöse bereits bei der Teufe und einen einfacheren Vortrieb durch geringere Gebirgsfestigkeit. Dies erkauft man sich allerdings mit Schwierigkeiten im Schachtausbau und dem späteren Förderbetrieb, weshalb geneigte oder gar gebrochene Schächte im modernen Bergbau nicht mehr zu finden sind. Der 213 m (Niveau 5.Gezeugstrecke) tiefe Schacht wurde 1843 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, Kunstrad und Pferdegöpel wurden abgebrochen. Bereits 1847 wurde der Betrieb jedoch wieder aufgenommen, um tiefer liegendes Erz abzubauen, hauptsächlich aber, um einen weiteren Betriebspunkt für die Auffahrung des Rothschönberger Stollens zur Verfügung zu haben. Die dafür übertägig errichtete Infrastruktur bestand aus einer Dampfförderanlage mit Kesselhaus, Maschinenhaus und Treibehaus. Der dazugehörige 18 m hohe Schornstein mit quadratischem Querschnitt, dürfte einer der ältesten erhaltenen Industrieschornsteine überhaupt sein. Im Innern der Anlage sind heute noch die Hängebank und die Dampffördermaschine im Original erhalten. 1854 wurde an der Südseite an das Treibehaus ein 13 m langer Anbau errichtet, der als Scheidebank mit 19 Arbeitsplätzen diente. Zwei Jahre später wurde dieser Anbau in eine Steigerstube umgewandelt und eine neue Scheidebank mit 30 Arbeitsplätzen an der Westseite des Treibehauses gebaut. 1864 wurde im westlichsten Teil dieses Anbaus eine Betstube eingerichtet und mit einer Orgel ausgestattet. Gleichzeitig wurde neben dem Schornstein eine dritte Scheidebank errichtet, von der heute nur noch die Fundamente und zwei Erzrollen erhalten sind, von denen das Erz in Pferdefuhrwerke und später in die Wagen der Pferdeeisenbahn abgezogen wurde. 4. Hauptperiode (1935 - 1970) bis zur GegenwartNach der Stillegung der Grube im Jahre 1919 wurde sie von der Bergakademie Freiberg als Lehrbergwerk vor allem für markscheiderische Übungen übernommen. Das Ende der vierten Hauptperiode des Freiberger Bergbaus und die Schließung der letzten betriebenen Gruben im Jahre 1969 führte auch zu einer längeren Unterbrechung des Betriebs der "Alten Elisabeth" als Lehrbergwerk. Zwischen 1975 und 1981 wurden die über- und untertägigen Anlagen mit erheblichem Aufwand rekonstruiert. Zusammen mit der "Reichen Zeche" und dem noch immer funktionstüchtigem Rothschönberger Stollen verfügte man über einen auf den oberen Niveaus wasserfreien Grubenbau, der mit zwei befahrenbaren Schächten als Flucht- und Wetterweg allen modernen Sicherheitsanforderungen gerecht wurde und so bis heute als Lehr- und Besucherbergwerk betrieben wird. GeologieDie Grube baute auf die Erzgänge "Alte Elisabeth Stehender" und "Geharnischt Männer Spat", steil einfallende hydrothermale Gänge im Freiberger Gneis. Die Freiberger Gänge werden entsprechend ihrer Streichrichtung in vier Gruppen eingeteilt. Gänge mit Streichrichtungen zwischen 0° und 45° sind "Stehende Gänge", 45° bis 90° sind "Morgen-Gänge", 90° bis 135° sind "Spat-Gänge" und mit 135° bis 180° streichende sind "Flache Gänge". Während die Nord-Süd verlaufenden "Stehenden und Flachen Gänge" in der Regel Mächtigkeiten von ca. 0,4 m aufweisen, haben die Ost-West verlaufenden "Morgen- und Spat-Gänge" in der Regel Mächtigkeiten von einem Meter und mehr. Die Mineralisation der Freiberger Gänge erfolgte in zwei Zyklen und wird in sechs Formationen unterteilt. Der erste Mineralisationzyklus folgte der variszischen Gebirgsbildung im Oberkarbon und Perm, abgelagert wurden die "Kiesig-blendige Bleierzformation (kb)", die "Uran-Quarz-Calcit-Abfolge (uqk)" und die "Edle Braunspatformation (eb)". Der zweite Zyklus der Mineralisation erfolgte vom Trias bis zum Tertiär und lieferte die "Eisen-Baryt-Abfolge (eba)", die "Fluorbarytische Bleierzformation (fba)" und das "Edle Geschicke (Wismut-Kobalt-Nickel-Silber-Formation BiCoNi)". Die Mineralisationszyklen, die Vererzungsformationen und die Mineralgehalte werden in der Literatur detailiert beschrieben und abgebildet, es sei dafür beispielsweise auf Lapis 1986 / 07-08 Themenheft Freiberg, den Exkursionsführer Lehrgrube "Alte Elisabeth" sowie Glückauf Freiberg verwiesen. Analog zu den anderen Gruben der "Himmelfahrt-Fundgrube" erfolgte der Bergbau in der "Alten Elisabeth" hauptsächlich auf die kb-Formation ("Alte Elisabeth Stehender" mit silberhaltigem Galenit, Sphalerit, Pyrit, Chalkopyrit, Arsenopyrit und Quarz), die fba-Formation ("Geharnischt Männer Spat" mit silberhaltigen Galenit, Sphalerit, Pyrit, Fluorit und Baryt) sowie untergeordnet die BiCoNi-Formation ("Alte Elisabeth Stehender" mit gediegen Silber, Proustit, Argentit, Skutterudit, Nickelin, gediegen Arsen und Karbonspäten).
Was man sich bei einem Besuch ansehen sollteNeben dem komplett erhaltenen Ensemble der Tagesanlagen einer typischen Grube der 3. Hauptperiode des Freiberger Bergbaus hat die "Alte Eli", wie sie liebvoll von der Freibergern genannt wird, noch einige weitere montanhistorisch interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf der Halde wurde das im Halsbrücker Hüttenwerk 1925 außer Betrieb gegangene "Schwarzenberg-Gebläse" für museale Zwecke 1936 aufgestellt und mit einem Fachwerkschutzhaus versehen. Das gusseiserne Gebläse im gotischen Stil wurde ursprünglich von Christian Friedrich Brendel für die Antonshütte in Anthonstal 1826 gebaut und nach der Stilllegung der Antonshütte zur Weiternutzung nach Halsbrücke gebracht. Ebenfalls für Besucher wurde 1983 in dem Anbau, in dem von 1856 bis 1864 die Scheidbank untergebracht war, drei Scheidebankarbeitsplätze wieder hergerichtet. Gleichzeitig wurde die 1850 errichtete Bergschmiede rekonstruiert und auf der Halde des am Zugang zur "Alten Elisabeth" liegenden Butterschachtes der Nachbau einer Haspelkaue errichtet, als Beispiel für die typischen Tagesanlagen des Freiberger Bergbaus in der ersten Hauptperiode (1168-1456). Neben den Tagesanlagen der "Alten Elisabeth" können im Rahmen einer Befahrung von der "Reichen Zeche" aus auch Teile des untertägigen Grubengebäudes besichtigt werden. Was man bei einem Besuch nicht machen sollteDie Tagesanlagen der "Alten Elisabeth" einschließlich ihrer Halde sind ein technisches Denkmal, das von den Betreibern mit sehr viel Engagement gepflegt und erhalten wird, also bitte diese Arbeit nicht damit danken, indem man anfängt Löcher zu buddeln. Die "Alte Elisabeth" hatte ihre Betriebszeit in der 3. Hauptperiode des Freiberger Bergbaus, d.h. das aufgehaldete Material ist wenigstens 50 Jahre länger der Verwitterung ausgesetzt, als das auf den Halden von "Davidschacht" und "Reicher Zeche", die bis zum Ende der 4. Hauptperiode im Jahre 1969 in Betrieb waren. Diese Halden bieten ausreichend Gelegenheit für den Sammler, die typischen Minerale der kb-Formation zu suchen. Für die fba-Formation bietet sich ein Besuch der Halde des "Ludwig Schachtes" an, alle anderen Formationen wird man heutzutage weitestgehend vergeblich suchen. |
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Silberlocken auf Argentit Diese Stufe mit Silberlocken auf Argentit und Fluorit stammt von der Grube Himmelfahrt, Schacht "Alte Elisabeth" (sic) in Freiberg, Sachsen. Sie besitzt eine Größe von etwa 55 mm x 35 mm. Copyright: Klaus Schäfer; Beitrag: Klaus Schäfer Sammlung: Klaus Schäfer, Sammlungsnummer: FB-Ag-4-1-1 Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Mineral: Argentit, Silber Bild: 1656665851 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Silberlocken auf Argentit (SNr: FB-Ag-4-1-1) |
Diese Stufe mit Silberlocken auf Argentit und Fluorit stammt von der Grube Himmelfahrt, Schacht "Alte Elisabeth" (sic) in Freiberg, Sachsen. Sie besitzt eine Größe von etwa 55 mm x 35 mm. |
Sammlung: | Klaus Schäfer |
Copyright: | Klaus Schäfer |
Beitrag: Klaus Schäfer 2022-07-01 |
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Fluorit, Chalcedon Alte Elisabeth / 3. Gezeugstrecke / Fund 1990 bei einer Befahrung über die Reiche Zeche / Freiberg / Sachsen (Platte von 8 x 5,5 x 0,7 cm) Copyright: erzgebirge65; Beitrag: erzgebirge65 Sammlung: erzgebirge65 Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Mineral: Chalcedon, Fluorit Bild: 1249220580 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Fluorit, Chalcedon |
Alte Elisabeth / 3. Gezeugstrecke / Fund 1990 bei einer Befahrung über die Reiche Zeche / Freiberg / Sachsen (Platte von 8 x 5,5 x 0,7 cm) |
Sammlung: | erzgebirge65 |
Copyright: | erzgebirge65 |
Beitrag: erzgebirge65 2009-08-02 |
Mehr | MF |
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Arsenopyrit Arsenopyrit xx; Grube "Alte Elisabeth", Himmelfahrt Fundgrube, Freiberger Revier, Sachsen, BRD; Stufe: 6 x 5 cm Copyright: chribiedav; Beitrag: chribiedav Sammlung: chribiedav Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Alte Elisabeth Mineral: Arsenopyrit Bild: 1415391954 Wertung: 8 (Stimmen: 1) Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Arsenopyrit |
Arsenopyrit xx; Grube "Alte Elisabeth", Himmelfahrt Fundgrube, Freiberger Revier, Sachsen, BRD; Stufe: 6 x 5 cm |
Sammlung: | chribiedav |
Copyright: | chribiedav |
Beitrag: chribiedav 2014-11-07 |
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Gesteine (Anzahl: 1)
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Referenz- und Quellangaben, Literatur
Literaturqellen
Weitere Literatur zum Freiberger Bergbau
WeblinksQuellenangaben |
IDs
GUSID (Globale ID als Kurzform) | RdUYvrOvf0mWkQjD22K9UA |
GUID (Globale ID) | BE18D545-AFB3-497F-9691-08C3DB62BD50 |
Datenbank ID | 539 |