Mineralienatlas - Fossilienatlas
Franz Joseph Müller von Reichenstein (* 1. Juni 1740 Hermannstadt, Siebenbürgen, oder 4. Oktober 1742 Poysdorf, Österreich unter der Enns; † 12. Oktober 1825 Wien) war ein österreichischer Mineraloge und Chemiker.
Es ist heut noch immer nicht ganz klar, ob Franz Joseph Müller in Poysdorf in Niederösterreich geboren wurde, oder in Hermannstadt oder Wien. In Wien studierte er Philosophie, aber auch Vorlesungen im Bereich Mineralogie und Bergbau und ging 1763 zu weiteren Ausbildung in das Bergbauzentrum Schemnitz. 1768 wurde er zum niederungarischen Markscheider ernannt. Bereits im Jahr 1770 wurde er Oberbergmeister und Bergwerksdirektor im Banat. Im Jahr 1775 kam er dann als Bergwerksdirektor und wirklicher Bergrat zu Schwaz nach Tirol, von da kehrte er im Jahr 1778 als Leiter des Siebenbürgischer Münz- und Bergwerksthesauriats zurück.
Da er in Tirol, als auch im Banat und in Siebenbürgen die Staatseinkünfte aus dem Bergbau erhöhen konnte, wurde er im Jahr 1788 zum k. k. wirklichen Gubernialrat ernannt und von Kaiser Joseph in den erblichen Ritterstand erhoben. 1795 erhielt er das siebenbürgische Indigenat, im Jahr 1798 wurde er mit Beibehaltung seiner Würde bei dem wieder errichteten Thesaurariat in Siebenbürgen zum wirklichen Hofrat befördert und im Jahre 1802 zur Hofstelle nach Wien berufen. Er verblieb dort bis er 1818 in den Ruhestand verabschiedet wurde. In Anerkennung seiner geleisteten wichtigen Dienste erhielt er das Ritterkreuz des St. Stephan-Ordens, worauf im Jahr 1820 seine Erhebung in den Freiherrnstand erfolgte.
Von Reichenstein hatte im Jahr 1778 in Tirol den Turmalin entdeckt. Er untersuchte die damals noch unbekannten Minerale Nagyágit und Sylvanit in den Golderzen aus der Grube Mariahilf bei Zlatna (dt. Klein Schlatten) nahe Sibiu (dt. Hermannstadt) und entdeckte dabei 1782 das Element Tellur. Nach ihm erhielt auch der Hyalith, eine Opalart, von mehreren Mineralogen den Namen „Müllerisches Glas“.