Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Dr., Dr.h.c. Conrad (Konrad) Miller (* 21. November 1844 (Oppeltshofen b. Ravensburg); † 25. Juli 1933 Stuttgart) war ein katholischer Theologe, Naturwissenschaftler und Kartographiehistoriker.
Conrad Miller Erhielt seine geologischen Grundkenntnisse im Gymnasialkonvikt. Bezeugte seine Liebe zu Ehingen durch die Schenkung eines Teils seiner geol. Sammlungen an das Museum Ehingen. (Aufbewahrung im sog. "Miller-Kästchen"). Copyright: Archiv: Doc Diether; Contribution: Doc Diether Collection: Archiv Doc Diether Location: Deutschland/Baden-Württemberg/Tübingen, Bezirk/Alb-Donau-Kreis/Ehingen Image: 1505851652 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Conrad Miller |
Erhielt seine geologischen Grundkenntnisse im Gymnasialkonvikt. Bezeugte seine Liebe zu Ehingen durch die Schenkung eines Teils seiner geol. Sammlungen an das Museum Ehingen. (Aufbewahrung im sog. ... |
Archiv: Doc Diether |
Miller wuchs in kleinen Verhältnissen mit 10 weiteren Geschwistern auf. Er erhielt die Möglichkeit, in Ehingen 1862 im Gymnasialkonvikt sein Abitur zu machen. Danach studierte er am Wilhelmsstift in Tübingen. Gleichzeitig aber auch Naturwissenschaften an der Universität Tübingen. Mit 22 Jahren absolvierte er 1866 das theologische Examen, aber war noch zu jung für die Priesterweihe. Er studierte daher Naturwissenschaften am Stuttgarter Polytechnikum, u.A. im Labor des Chemikers Hermann von Fehling. 1867 setzte er diese Studien in Bonn fort. 1868 empfing er die Priesterweihe, promovierte 1870 nach einer kurzen Zeit als Vikar in Schramberg bei Quenstedt in Tübingen mit einer Arbeit über "Das Tertiär am Hochsträß". Ebenfalls 1870 legte er den 2. Teil der mathematisch-naturwissenschaftlichen Lehramtsprüfung für den höheren Schuldienst in Zoologie, Mineralogie, Geologie und mathematischer Geographie ab. Die Auswirkungen des Kulturkampfes verhinderten im protestantisch dominierten Königreich Württemberg zunächst eine Anstellung im Schuldienst.
Miller versuchte sich als Vikar und kam 1872 kam in die Gemeinde Unteressendorf, wo Pfarrer Joseph Probst tätig war. Probst war engagierter Geologe und Pionier der Erforschung der Geologie und Paläontologie von Oberschwaben. Miller konnte neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit geologische Forschungen betreiben und Naturaliensammlungen anlegen. Es entstanden unter anderem Untersuchungen über den Bodensees, das Molassemeer und die geognostischen Verhältnisse in der Bodenseegegend.
Im selbigen Jahr war er an der Gründung des Molasseklub beteiligt, der dann später im oberschwäbischen Zweigverein des Vereins für vaterländische Naturkunde aufging. Miller wirkte als Schriftführer und trug die Ergebnisse seiner Forschungen in den Versammlungen des Vereins sowie im Verein für Geschichte des Bodensees vor.
Ab 1880 wandte er sich verstärkt der Altertumskunde zu. Er beschäftigte sich ausgrabend intensiv mit dem Thema, sodaß er an einigen Stellen Betretungsverbot erhielt.
Unerwartet erhielt Miller 1882 die Berufung einer Professur in Naturwissenschaften am Dillmann-Realgymnasium in Stuttgart. Dort führte er naturgeschichtliche Exkursionen und geologische Wanderungen ein, nahm seine Schüler zu Ausgrabungen mit und ließ sie später auch bei der Korrektur seiner Kartenausgaben mitarbeiten.
Überregionale Bekanntheit erlangte er, als er sich historischen Weltkarten zuwendete. 1887 gab er die Tabula Peutingeriana, Nachzeichnung einer spätantiken Straßenkarte aus dem 12. Jhd., vollständig und in Farbe heraus. Es folgten die mappa mundi, die Itineraria Romana, die Mappae Arabicae und die Charta Rogeriana. Die Editionen fanden große Beachtung.