Prasiolite

Prasiolith, auch Grünquarz, grüner Amethyst oder Vermarin genannt, ist eine lauchgrüne, durchsichtige Varietät von Quarz. Der Name ist eine Zusammensetzung der griechischen Wörter πράσον prason für Lauch und λίθος lithos für Stein, bedeutet also lauch(farbener) Stein. Prasiolith ist durch seine ansprechende Farbe ein begehrter Schmuckstein. Da er in der Natur jedoch nur selten an wenigen Fundstellen in Indien, Russland und Simbabwe zu finden ist, wird er bisher für den Handel künstlich erzeugt. Die Geschichte des Prasiolith begann in den 1950er Jahren, als US-Juweliere sogenannten „grünen Amethyst“ verkauften (künstlicher grüner Quarz). Irgendwann wurde das Material Prasiolith benannt, nach dem griechischen Wort „prasinos“, d.h. lauchgrün.

Prasiolith ist eine extrem seltene Quarzvarietät. Die Farbe natürlicher Prasiolithe ist idiochromatisch und wird durch die Gegenwart vonFe2+ - Ionen hervorgerufen, welche Si in der Kristallstruktur ersetzen. Im Gegensatz zu Prasiolith ist die grüne Farbe von Aventurin allochromatisch und beruht auf eingewachsenen Mineralen wie dem Cr-Glimmer Fuchsit, Chlorit oder Aktinolith. Die lauchgrüne Farbe von Prasem wird hingegen durch Ca-, Fe-, Mg-Aktinolith Einschlüsse hervorgerufen; die Farbpalette reicht von sehr hellgrün bis fast schwärzlichgrün im Gegensatz zu Prasiolith sind sie nur durchscheinend.

Siehe auch Mineralienportrait - Quarz

Varietät

Gegenwärtig gibt es zwei Quellen für Prasiolith, welcher im Schmucksteingeschäft verwendet wird: Einmal Amethyst aus der Mina Montezuma im brailianischen Rio Grande do Sul, welcher auf 400-500oC erhitzt wird, um die grüne Farbe zu erhalten, und andererseits gelblichen Quarz von verschiedenen brasilianischen Lagerstätten, welche mit 60Co-Isotopen beschossen werden, um die Prasiolithfarbe zu erhalten. Diese letzteren bestrahlten grünen Quarze verlieren ihre Farbe im Sonnenlicht. Sowie bei Temperaturen über 150oC.

Der erste natürliche Prasiolith wurde 1990 in Niederschlesien in Polen gefunden und 1990 von einem polnisch-ukrainischen Team beschrieben. Es wurde nachgewiesen, dass die grüne Farbe von Fe2+-Ionen innerhalb der Kristallstruktur stammt. Der niederschlesische Prasiolith aus dem Gebiet Płóczki Górne bildet Kristalle, welche Blasenhohlräume (Amygdulen) vollständig oder partiell auskleiden und in porphyritischem vulkanischen Gestein vorkommen. Diese Geoden haben eine intensiv grüne Farbe. Seit der Erstendeckung wurden neue Vorkommen olivgrüner Prasiolithe bei Sokołowiec in den Kazcawa-Bergen gefunden, wo sie genetisch mit den dortigen bekannten Achatvorkommen in Verbindung gebracht werden. Die hier vorkommenden Prasiolith- und Achat-haltigen Blasenhohlräume werden bis 12 cm groß, die durchschnittliche Größe beträgt jedoch 2-3 cm. Selten findet man auch Hohlräume mit frei wachsenden Prasiolith-Kristallen, wenngleich nur zwei dieser Kristalle im bisherigen Explorationszeitraum in sechs Monaten gefunden wurden.

Peter Seroka

Im Saar-Nahe-Becken findet sich ebenfalls Prasiolith. Lange Zeit als Kuriosität verstanden, aber größtenteils geflissentlich ignoriert, war es möglich, solches Material im Steinbruch Juchem im Fischbachtal, insbesondere beim Neubau der L 160 Richtung Herrstein aufzufinden. Bekannt sind auch die Funde von Leitzweiler bei Baumholder, wo Prasiolithe zusammen mit Amethyst vorkommen. Letztendlich tut es nicht Wunder, wenn man dieses Material auch in Sedimenten der Nahe, zum Beispiel bei Desloch, auffinden kann.

Klaus Schäfer