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Mineral portrait aragonite (german) (english abstract)

Aragonite is a calcium carbonate, chemically identical with calcite. The mineral calcite, however, differs from Aragonite due to its internal crystal structure. While the crystal system of calcite is trigonal, the system of aragonite is rhombic. Dense masses of small aragonite crystals are difficult to distinguish from calcite, but they are larger, they show a distinct habit.

A lot of chapters in this portrait will give you much more details about this interesting mineral. Written and investigated by Peter Seroka. (Article in german)

Aragonit

Aragonit
Aragonit
Varietät Eisenblüte. Val di Trompia, Brescia, Lombardia, Italia. Höhe 5,7 cm
Copyright: Matteo Chinellato; Contribution: Collector
Image: 1299628183
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Aragonit

Varietät Eisenblüte. Val di Trompia, Brescia, Lombardia, Italia. Höhe 5,7 cm

Matteo Chinellato

Englisch: Aragonite; Französisch: Aragonite; Spanisch: Aragonito

Aragonit besteht wie Calcit aus Calciumcarbonat CaCO3. Das Mineral unterscheidet sich jedoch von Calcit durch seine interne Kristallstruktur. Während das Kristallsystem von Calcit trigonal ist, ist das von Aragonit rhombisch. Dichte Massen kleiner Aragonitkristalle sind schwierig von Calcit zu unterscheiden, werden sie jedoch größer, zeigen sie einen deutlich unterschiedlichen Habitus. Aragonitkristalle sind meist lang und nadelig, wohingegen Calcitkristalle eher stummelig sind oder sogen. „Hundezahn-Calcite“ zu bilden. Die Calcitkristalle sind oft rhomboedrisch, doch - Calcit ist ein Verwandlungskünster – kann das Mineral sehr kapriziös sein, wenn es zur äußeren Form kommt. Büschel nadeliger Aragonitkristalle sind auch als Frostwerk bekannt.

So mancher Mineraloge wäre ärgerlich, wenn man ihn daran erinnert, dass Aragonit und Calcit in vielen Höhlen glückliche Bettgenossen sind. Er wird auf seine Phasendiagramme verweisen und auf ihnen herumdeuteln, als wären es heilige Schriften und darauf bestehen, dass Aragonit bei solch niedrigen Drücken und Temperaturen auf keinen Fall stabil sein kann. Doch selbst in dem Moment, während er all dies zu erklären versucht, wachsen Aragonite weiter in alle Richtungen, trotzen der Schwerkraft, offensichtlich, um die Gesetze der Chemie und Physik herauszufordern. Ihr Geheimnis ist ein Kristallisationtrick, den man als „Magnesium-Vergiftung" (magnesium poisoning) bezeichnet.

Aragonit findet sich in Ton, Mergel und Gips, als Speleothem (Aragonit-Stalaktiten- und Helictite) in Höhlen, in der Oxidationszone von Erzlagerstätten (z.B. Aragonit-Eisenblüte), in Hohlräumen vulkanischer Gesteine, besonders häufig in Basalt und Basalttuffen, auch in den diapirischen Schwefellagerstätten Siziliens, als Präzipitat im Meerwasser (z.B. im Roten Meer) als Oolith- und Carbonatlehm; in Evaporit-Lagerstätten, die spießigen Varietäten auf Kalkstein- und Brauneisenerzlagern. Aragonit ist charakteristisch für die Hochdruck-Niedertemperatur - (Blauschiefer-Fazies) -Metamorphose.

Die bestausgebildetsten Aragonitkristalle der Welt kommen in der spanischen Trias (Keuper), vornehmlich in Pesquera und Enguidanos bei Minglanilla in Cuenca sowie in den Tonschichten des naheliegenden Camporrobles in der Provinz Valencia vor. Wunderbare pseudohexagonale Drillinge sind aus Marokko bekannt. Die schönsten Eisenblüten, e.g. Flos Ferri, wurden seit Jahrhunderten in den Schatzkammern im steirischen Erzberg geborgen und unter anderem zur Dekoration von Eisenblütenkästen benutzt; hervorragende Blei- und Zinkaragonite sind aus Tsumeb und aus Touissit bekannt. Und nicht zuguterletzt ist Aragonit eines der attraktivsten Speleotheme – als atemberaubendes Wachstumsrelikt in den Höhlensystemen von Südfrankreich und in der Slowakei und als Neubildung in aufgelassenen Bergwerken wie in Bad Ems, Werlau und Holzappel.


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Verfasser:

  • Peter Seroka

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