Calcit
Europa
Deutschland
Harz
Eines der weltweit bekanntesten Vorkommen schöner Calcite ist St. Andreasberg im Harz; eine Ag-Cu-Co-Ni-Lagerstätte mit komplexen Silbererzgängen in Diabas-Kalkstein. Die bekanntesten Gruben waren Andreaskreuz, Bergmannstrost, Claus-Friedrich, Felicitas, Fünf Bücher Moses und Samson. Der Bergbau in Sankt Andreasberg begann vor 1487. Die Silbergrube Samson in St. Andreasberg war von 1521 bis 1920 in Betrieb; sie war zu ihrer Betriebszeit das tiefste Bergwerk der Welt. Ein erstes Dokument, welches die Grube Samson erwähnt, ist ein Bergwerksprotokoll aus dem Jahr 1661. Die Gesamttiefe der Grube war etwa 840 m.
Dieses Bergwerk wurde nicht nur berühmt wegen seiner schönen Pyrargyrite und Dyskrasite sowie einem der begehrtesten Mineralien, welches nach der Typlokalität Samsonit benannt wurde. Aus dem Vorkommen stammen auch vortreffliche Calcite, Apophyllit, Analcim, gediegen Arsen, Breithauptit und viele andere.
Wenn man in alten Lehrbüchern aus dem Goldenen Zeitalter der Mineralogie Bilder der klassischen Mineralien sucht und wenn man die Kapitel über Symmetrie und Klassifizierung liest, stößt man immer wieder auf die fantastischen Andreasberger Calcite, welche schon im 17. Jhdt. als Sammlungsobjekte begehrt waren und den Wissenschaftlern als Anschauungsobjekte und Maßstab galten. Doch diese berühmten Calcite aus der Morgenröte des Mineraliensammelns, besonders etwas größere und attraktive Stufen, sind heute so gut wie nicht mehr erhältlich.
Calcit war in St. Andreasberg mit Abstand das häufigste Gangmineral. Von dieser Lagerstätte wurden 144 einfache Formen und 391 Kombinationen beschrieben. Calcit war auf allen Gängen weit verbreitet; Kristalle erreichten eine Länge von wenigen zehntel Millimetern bis zu 1 m. Die größte Druse vom "Fünf Bücher Moses Gang" war 10 m x 80 cm und mit 5 cm langen sechseckigen Calcitkristallen ausgekleidet.
Gute Calcitkristalle wurden auch in Bad Grund, Bockswiese, Clausthal und in Elbingerode (ehem. Grube Einheit) gefunden.
Sauerland
Holzen
Der Steinbruch "Calcit" liegt zwischen dem Hönnetal und dem Ort Arnsberg-Holzen. Hier werden zur Gewinnung von Edelsplitten Kulmplattenkalke des Unterkarbon (Visé- Stufe) sowie anstehende Kalke und Kieselschiefer zur Schottergewinnung abgebaut.
In weiten Teilen des Steinbruches herrscht eine Rotfärbung der Gesteinsschichten durch Hämatit vor. Diese Rotfärbung hat wesentlich zur Färbung vieler Mineralien beigetragen. Die mineralführenden Klüfte und Störzonen entstanden während der letzten tektonischen Bewegungen.
Calcit kommt im Steinbruch in beeindruckender Vielfalt und Größe vor. Vorherrschend ist der Rhomboeder. Hierbei sind die Endflächen häufig als Sterncalcite ausgebildet. Die für Holzen charakteristischen Sterne entstehen durch eine, meist hellere, Färbung einer 2. Generation von Calcit; durch die Flächen, welche den Stern bilden, kann man manchmal in das Innere des ursprünglichen Kristalls sehen. Besonders gesucht sind Kristalle, bei denen der Stern aus Pyrit besteht.
Vergesellschaftet ist der Calcit sehr häufig mit Baryt und/oder Pyrit/Chalkopyrit.
In sog. Sandlöchern wurden Schwimmerkristalle von enormer Größe gefunden. Dem Autor lagen Kristalle bis 15 cm Durchmesser vor. Stufen mit perfekten Kanonenspäten -Typ Freiberger- kamen zeitweise sehr häufig vor.
Das zweite Mineral, welches Holzen berühmt machte, ist Baryt, welcher während der gesamten Abbauphase teilweise in sehr großen Aggregaten in perfekter Ausbildung gefunden werden konnte.
Diese meist flachen Kristalle sind durch Hämatit häufig sehr schön zonar gefärbt.
Sehr attraktiv sind Calcit-Stufen, welche mit kamm- oder meißelartigem rötlichem Baryt vergesellschaft sind.
Becke-Oese
An der B7, zwischen Hemer und Menden gelegen, baute man im Steinbruch Becke-Oese Kulmplattenkalke des Unterkarbon (hohes Kulm Alpha) zur Schottergewinnung ab. Je nach Abbaubereich kamen immer wieder gute Funde vor. Gefunden wurde hauptsächlich Calcit, Pyrit, Markasit, Chalkopyrit, Baryt, Zinkblende und Galenit. Diese Möglichkeiten gab es in den letzten Jahren nicht mehr. Mit zunehmender Teufe ließen auch die Funde nach. Im Jahr 2004 wurde der Abbau eingestellt und es steht fest, dass in der Becke nie mehr abgebaut wird.
Banniza beschreibt in seinem Buch "Alter Bergbau im ehemaligen Amt Hemer" die Blei- und Kupfergrube auf dem Hasenberge. Hier wurden nach Überlieferungen "Bleyglanze in sehr schön krystallisiertem Kalkspat" abgebaut.
Den von Banniza beschriebenen Galenit konnte man in den 1970er und 1980er Jahren an manchen Tagen zentnerweise mitnehmen. In den frühen 1980er Jahren wurde eine Kluft gefunden, deren Wände mit ca. 20 cm dickem Galenit ausgekleidet war. Die Kristalle hatten eine enorme Größe, erscheinen aber abgerundet und sind ausschließlich mit einer Pyritschicht überwachsen. Solch große Klüfte, in denen ein Mensch bequem stehen konnte, waren nicht selten.
Andere Calcit-Vorkommen im Sauerland
Der Kalksteinbruch Donnerkuhle liegt im Ortsteil Hagen-Halden. Das Vorkommen des Kalksteins im Hagener Raum (Massenkalkablagerungen bis 600 Meter Mächtigkeit aus dem Devon (vor etwa 350 Millionen Jahren)) ist ein Teil eines Bandes von zusammenhängenden oder isoliert auftretenden Kalkmassiven im Rheinischen Schiefergebirge. Es ist ein fast reiner Kalk; gebietsweise aber stark dolomitisiert. In Paragenese mit Calcit kommen Sphalerit, Bravoit, Chalkopyrit und Quarz vor; um 2006 wurden sensationelle Milleritnadeln bis 20 cm Länge gefunden.
Die Mineralien sitzen auf Dolomit und sind meistens mit Calcit umhüllt. Nur in selteneren Fällen befinden sie sich in einem Hohlraum, so dass nach dem Aufbrechen des Gesteins die wahre Schönheit sofort zu sehen ist.
Inmitten des Sauerlandes im Valmetal, zwischen dem Dörnberg und dem Bastenberg liegt das Ramsbecker Revier, in welchem seit dem Mittelalter Bleiglanz zur Gewinnung von Blei und Silber und seit dem 18. Jh. Zinkblende gefördert wurden. Die Blei- und Zinkerze traten in einer Serie paralleler Quarz-Barytgänge in devonischen Quarziten und Schiefern auf.
In der Nähe von Brilon, in Richtung Marsberg fahrend befinden sich kurz hinter der Ortschaft Rösenbeck auf der linken Seite die Kalksteinbrüche Lahrmann (benannt nach dem ehemaligen Unternehmen Ferdinand Lahrmann, heute betrieben von Rheinkalk). Abgebaut wird Oberer Devonischer Massenkalk (Dorper Kalk) der Adorfer Stufe (Manticoceras-Stufe). Die Schichtungen der einzelnen Bänke sind sehr undeutlich. Der Kalkstein selbst bricht sehr unregelmäßig, teilweise muschelartig. Er ist von sehr hoher Festigkeit. Durchzogen wird der Bruch von Spatgängen, Karstschlotten sowie hydrothermalen Gängen. Dominierend Kristallformen der Calcite sind Rhomboeder und Skalenoeder mit Kantenlängen bis ca. 10 cm. An Calcitzwillingen treten dort die Formen des ersten sowie des vierten Zwillingsgesetzes auf sowie Penetrationszwillinge, die, wenn man sie findet auch duchaus mehrere cm Größe erreichen können. Es kamen auch sehr große "Nester" von derbem Kalkspat vor. Herausgebrochene Spaltrhomboeder (Doppelspat) sind in Größe und Qualität mit dem Islandspat vergleichbar. Typisch für die Calcite dieser Lokalität sind angelöste Oberflächen, die sich nicht selten auf wenige Flächen beschränken. In hydrothermalen Gängen kommen Malachitkristalle, Kupferkies und Smithsonit sowie in der Verbindung mit diesen Gängen auch des öfteren Quarz in wasserklaren Doppelendern bis maximal 2 cm vor. Es gibt auch verkieselte Bereiche mit häufig vorkommendem Quarz, meist in Verbindung mit Calciten in Form attraktiver Kombinationen.
Hunsrück
Juchem
Der Steinbruch 'Juchem' liegt im Fischbachtal bei Niederwörresbach nahe Idar Oberstein im Hunsrück. Hier werden seit Jahrzehnten Andesit und Melaphyr für Straßenbauzwecke abgebaut. Dabei werden immer wieder interessante Drusen mit Mineralien wie Amethyst, Rauchquarz, Calcit, Hämatit, u.a. freigelegt.
Die bei Sammlern bekannten Fundpunkte in diesem Steinbruch sind der "Wasserfall", benannt durch einen kleinen Bachlauf, der etwa zentral durch den Bruch verläuft, sowie die "Hungerwand" am südöstlichen Ende des Bruchs. Auf der gegenüberliegenden Seite der Landstraße L160 liegt der, seit mehr als 10 Jahren aufgelassene, Steinbruch Bernhard.
Die Fundmöglichkeiten hängen von den Abbausituationen ab, aber man dürfte wohl bei jedem Besuch das ein oder andere Belegstück mit nach Hause nehmen können.
Erzgebirge
Andere deutsche Fundorte
Literatur zu Deutschland
- Banniza, H. (1980); Alter Bergbau im ehemaligen Amt Hemer; Bürger- und Heimatverein Hemer e.V
- Bode, R., Dallosch, B. (1994); Die Mineralien des Harzes
- Hohenlüchter, K.H. (2002); Der Steinbruch "Calcit" bei Holzen im Sauerland. Lapis :27,1, 11-16.
- Jahn, S., Waltermann, W. (2007); Der Steinbruch Becke-Oese und seine Mineralien. Mineralien-Welt: 4, 14-33.
- Lieber, W. & Kesenheimer, H.W. (1953); Der Hartsteinbruch 'Juchem' im Fischbachtal. Der Aufschluss :4, 3/4, 40-42.
- Leyser, R. (1956); Mineralfundstellen im oberen Nahe-Gebiet. Der Aufschluss, Sonderband 3, S.35-39.
- Kern, A. (1981); Oktaederähnliche Kalkspat-Kristalle aus dem Steinbruch Juchem im Fischbachtal (Bemerkenswerter Eigenfund). Lapis :6, 2, 34.
- Kirschenlohr, J. (1988); Ein Calcit-Kristall aus dem Steinbruch Juchem (Bemerkenswerter Eigenfund). Lapis :13, 11, 31
- Hoffmann-Rothe, R. (2000); Calcit aus Idar Oberstein. Lapis, : 25, 9, 18-23.
- Pawlowski, D. (1991); Mineralfundstellen im Sauerland
- Seyb, W., Tisch, W. (1990); Zehn interessante Fundstellen im Sauerland. Mineralien-Welt :1,1, 44-45
- Strübel, G., Zimmer, S.H. (1990); Mineralfundorte in Europa
Belgien
Eines der besten Vorkommen sehr gut bis perfekt ausgebildeter Calcitkristalle mit interessanten Formkombinationen ist der Kalksteinbruch La Sambre am Ufer des Sambre (Samber) nördlich von Landelies in der Provinz Hainaut (Henegouwen / Hennegau). Dieser Bruch besteht bereits seit 1821, als der geborene Pariser Jacques-Aubin Dolbeau den Platz von der Gemeinde kaufte und dem neuen Bruch dann den Namen Saint-Louis gab. Der wesentliche Grund für den Kauf und die Eröffnung des Kalksteinbruchs war die Expansion der Stahlindustrie in und bei Charleroi, die große Mengen Kalk benötigte. Dieser wurde durch das Brennen des Kalksteins erzeugt.
1874 wurden an beiden Seiten des "Chemin du Crisier" neue Gruben durch einen Herrn Wargny erschlossen; 1921, nach der Pensionierung Wargnys wird die Firma "Calcaires de la Sambre S.A." gegründet. Anfang der 1970er Jahre wurden die Steinbrüche zusammengefügt. Aktuell werden pro Jahr mehr als 400.000 t Kalkstein gefördert.
Die in Hohlräumen des Kalksteins vorkommenden Calcite sind überaus formenreich; ihre Farben reichen von farblos über beige-gelblich bis hin zu olivgrün. Die Kristalle können mehrere cm Größe erreichen.
An der Straße Wellin - Rochefort in der Provinz Luxembourg liegen die Kalksteinbrüche Fond des Vaulx, etwa 1 km von Wellin entfernt. In diesem Vorkommen kamen und kommen je nach Abbausituation interessante Mineralparagensen vor; darunter sehr schön kristallisierte Calcite sowie Aragonit, Baryt, Cölestin, Dolomit, Chalkopyrit, Fluorit, Limonit, Markasit, Pyrit, Smithsonit, Sphalerit und Quarz. Die meisten der bisher gefundenen Mineralien liegen im Mikro- bis knapp unter cm-Bereich, jedoch wurde auch ein Calcit von 15 cm Länge geborgen.
Der Steinbruch Beez in der Provinz Namur wurde bekannt wegen seiner Calcite, wenngleich auch Baryt, Dolomit, Fluorit, Galenit, Goethit, Halloysit, Pyrit, Sphalerit, Quarz u.a. Mineralien auftreten.
Literatur und Links zu Belgien
- Mans, E., De Nul, R. (2003); Landelies; Geonieuws; Maandblad van de mineralogische Kring Antwerpen vz.w (MKA):28, 10, 223
- Neutkens, H., Orinx, M. (2007); Neu und Schön: Calcit und Fluorit aus Belgien. Lapis: 32, 2, 13-18
- geonieuws-1982-10-achterzijde-belgie-wellin-resteigne
- http://www.strahlen.org/vp/be/wellin/
- http://www.cfv.be/fr/
England
Calcit ist ein in England weit verbreitetes Mineral. Die besten Calcite des Landes kommen als Gangart in den Hämatit-Erzkörpern in West- und Süd-Cumbria und Furness vor. Spektakuläre Calcite von anderen Fundorten in Nordengland, in Cornwall und anderen Teilen des Vereinigten Königreiches sind weniger bekannt.
Die Eisengruben des West Cumberland Iron Field in Cumbria waren seit langer Zeit bekannt als Geburtsstätte einiger der weltbesten Calcite.
Egremont, ein historisches Bergbaurevier mit über 50 Minen, in welchen seit dem frühen 17. Jh. Eisen abgebaut wurde, liegt ca. 10 km SE von Whitehaven im Westen von Cumbria. Bedeutende Calcit-Funde stammen aus den Gruben Gillfoot Park Mine (große farblose Zwillinge), Dalmellington Mine, Mowbray Mine, Beckermet (Florence Mine), Hail Moore Mine und Ulcoats No 1 Mine. Eines der berühmtesten Vorkommen feiner Calcitstufen waren die Bigrigg, Wyndham und die Pallaflat Mines, aus welchen hochglänzende, wasserklare, transparente, prismatische Kristalle bis mehrere cm Länge und sehr schöne Schmetterlingszwillinge stammen. Die besten Stufen in den unterschiedlichsten Trachten, oft mit hochglänzenden, farblosen Kristallen aus dem Revier Egremont wurden in den späten 1800er und frühen 1900er Jahren gefunden. In Paragenese treten auf: Baryt, Fluorit, Quarz (Eisenkiesel), Hämatit, Galenit und Dolomit. Calcite aus dem Egremont-Revier finden sich in fast allen Museen der Welt.
Weitere Vorkommen feiner und gut ausgebildeter Kristalle im Lake Distrikt sind das Gebiet von Cleator Moor, Barrow-in-Furness (exzellente Kristalle, oft durch Hämatit-Einschlüsse rot gefärbt von der Stank Mine), die Greenside Mine in Glenridding, das Gebiet Patterdale, die Roughtengill Mine (Caldbeck Fells) sowie das Revier Alston mit den Gruben Nentsbury Haggs (berühmt für Barytcalcite) und Rotherhope Fells.
Literatur zu England
- Davidson, W.F., Thomson, N. (1948); Some notes on the minerals of Cumberland and Westmoreland; The North Western Naturalist : 23, 136-154
- Directory of mines and quarries (1994); Bri. Geol. Survey
- Embrey, P.G., Symes, R.F. (1987); Minerals of Cornwall and Devon
- Fairbairn, R.A. (1993); The Mines of Alston Moor. British Mining: 47, The Northern Mining Research Soc., Keighley, 191 p.
- Fairbairn, R.A. (1996); Weardale Mines, British Mining: 56. The Northern Mining Research Soc., Keighley, 151 p.
- Miers, A.H. (1889); Calcites from the neighbourhood of Egremont, Cumberland. Min. Mag.:18, 149-153
- Rashleigh, P. (1797) & (1802); Specimens of British Minerals selected from the cabinet of Philip Rashleigh; 2 vols., London.
- Sowerby; J. (1804-1817); Mineralogy of Great Britain (British Mineralogy; Vol.1-5)
- Young, B. (1987); Glossary of the minerals of the Lake District and adjoining areas; Brit. Geol. Survey
Rumänien
Neben einer Vielzahl von Ausbildungsformen sind aus Rumänien besonders die bis mehrere Zentimeter großen, kugelförmigen Calcite von Cavnik und Herja sowie die durch Jamesonit (Boulangerit ?) fast schwarz gefärbten, blättrig bis zellartigen Calcite aus Herja bekannt geworden. Als häufigste Begleitmineralien treten auf: Dolomit, Quarz, Pyrit und Galenit, seltener Fluorit.
Cavnik ist wohl die größte Blei-, Zinkerzlagerstätte der Region Maramures. Erste urkundliche Informationen zum Bergbau in Kapnikbánya gehen auf das Jahr 1336 zurück. Einige Gruben wurden im 15. Jahrhundert durch Bergleute aus dem nahen Felsobánya (Baia Sprie) in Betrieb genommen. Die Lagerstätte liegt etwa 30 km östlich von Baia Mare. Alte Stufen aus Cavnik führen manchmal die Bezeichnung "Kapnik, Ungarn" und manchmal auch "Kapnik, Siebenbürgen". Diese Tatsache ist auf den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Ungarn und Siebenbürgen zurückzuführen.
Die Pb-Zn-Cu-Lagerstätte Herja mit über 100 Erzgängen befindet sich ca. 7 km nordöstlich von der Bezirkshauptstadt Baia Mare am südlichen Rand des Gutiner Gebirges. Calcit ist hier eine der Hauptgangarten der Erzlagerstätten.
Literatur zu Rumänien
- Huber, P., Muresan, I. (1996); Mineralienübersicht der wichtigsten Bergbaue des Bezirkes Maramures. Lapis :21 (7), 60. (in German).
- Szakáll, S., Ed. (2002); Minerals of the Carpathians.
Bulgarien
Drujba und Djurkovo im Distrikt Laki
Laki ist eine Stadt und Verwaltungszentrum im Oblast Plowdiw in Südbulgarien; 54 km südlich von Plowdiw und 20 km südlich von Asenowgrad in den Rhodopen.
Anfang der 2000er Jahre wurden in den Erzkörpern Drujba und Djurkovo sowie in der Grube Tchetroka im Distrikt Laki außergewöhnlich viele und gute Funde von kub'oktaedrischen Galeniten, Quarzen und Calciten sowie von Pseudomorphosen von Dolomit nach Calcit gemacht.
Die Calcite aus den Gruben Drujba und Djurkovo haben eine außergewöhnliche Vielfalt an Formen. Man kennt Calcite in bis zu drei Generationen, wobei die Grundformen meist Skalenoeder sind, welche von Rhomboedern überwachsen wurden. Selten sind sternförmige Aggregate von Calcit-Zwillingen, welche meist Quarz bedecken.
Eine der ersten Adressen für gut ausgebildete Erzmineralien, Quarze und Calcite war die Grube Mogila im berühmten Deveti Septemvri-Komplex, welche leider im Oktober 2002 geschlossen wurde.
Madan
Das Erzrevier Madan und die gleichnamige Bergarbeiterstadt liegen im Oblast Smoljan in den Westrhodopen.
Madan ist eine alte Bergbausiedlung. Die Gewinnung von Bleierz begann in dieser Region im 4. bis 5. Jahrhundert v. Chr. durch den thrakischen Stamm Koilaleti.
Im gesamten Revier gab es bis vor der Privatisierung Anfang der 2000er Jahre 39 Zn-Pb-Gruben. Das Erzrevier Madan gehört zu den ausgeprägtsten, gangförmigen Zn-Pb-Lagerstätten der Welt und stellt sich als Gänge, Karbonat-Verdrängungskörper und als Stockwerke dar. Die Erzgänge sind zwischen 500 und 2.500 m lang und bis zu 10 m mächtig. Die wichtigsten Erzkörper waren Osikovo, Mogilata, Karaaliev dol, Petrovitsa, Yuzhna Petrovitsa und Erma reka der Lagerstätte Karaaliev dol-Petrovitsa.
Diese polymetallische Lagerstätte hat unzählige Sammlerstufen wie z.B. weltbeste Galenite sowie Sphalerit, Chalkopyrit, Arsenopyrit, Pyrit, Quarz, Rhodochrosit, Dolomit, Calcit und Manganocalcit in hervorragender Qualität hervorgebracht.
Dabei werden Calcite zweier Wachstumsgenerationen unterschieden: Die erste Generation mit langprismatischem, tafeligen oder rhomboedrischen Kristallhabitus. Die zweite, jüngere Calcit-Generation zeichnet sich durch abgeflachte, rhomboedrische Kristalle mit Prismen- und Skalenoeder-Flächen aus. Die hier gezeigten Stufen stammen aus einem Altfund und sind der zweiten Generation zuzuordnen.
Feinste und perfekt kristallisierte Calcite stammen aus der Grube Kruchev Dol und aus dem südlichen Petrovitsa Erzkörper im Borieva-Komplex in Madan. Aufgrund von Pumpenschäden soffen im März 2000 die Gruben Krushev Dol, Borieva und Angel Lanakiev ab. Diese Erzkörper waren in der Vergangenheit die wohl besten Produzenten sammlungswürdiger Mineralien in den Rhodopen.
Literatur
- Dimitrov,R., Breskovska, K., et al. (1988); Lead-Zinc Ore Deposits in Bulgaria. Sofia, Bulgaria, 257 pp.
- Kostov,I., Breskovska, V., Mincheva-Stefanova, J., Kirov, G. (1964); Minerals of Bulgaria Sofia, Bulgaria, 540 pp.
- Lillie, R. (2008); Mining report from Bulgaria. Northstarminerals.com
Spanien
Spanien ist nicht nur das Land spektakulärer Fluorite und Pyrite, auch hervorragend ausgebildete Calcite mit den unterschiedlichsten Kristallformen gehören zum mineralogischen Inventar der Iberischen Halbinsel.
Zu den bekanntesten, leider erschöpften oder nicht mehr zugänglichen Vorkommen gehören die Erzgruben im Baskenland, in den Picos de Europa und besonders die Flussspatgruben in Asturias, aus welchen über einige Jahrzehnte ungezählte Fluorit-Calcitstufen auf den Markt gelangten.
Zu den spektakulärsten Funden gehören die fantastischen hellblauen Calcite aus der Grube Julia in Bilbao, welche bis etwa Mitte der 1970er Jahre Sammlerherzen entzückten. Etwa in der gleichen Zeit lieferte die Zinkerzgrube Las Manforas bei Aliva exzellente, hochglänzende Calcite, nicht selten vergesellschaftet mit den weltweit besten roten Sphaleriten.
Die wohl jedoch bekanntesten Calcite stammen aus Cancienes (Arlos-Solis-Villabona), ca. 20 km W von La Collada, zwischen der kantabrischen Küste und Oviedo in Asturias, einer stratiformen Flussspat-Lagerstätte. Die wichtigsten Minen waren Moscona (Muscona) und Cucona, letztere mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 3 m. Der Abbau fand seit 1975 statt; im Jahr 1996 förderte jedoch nur noch die Mina Moscona (Solis, Concejo de Corvera). Weitere Lagerstätten waren: Ferrones (Casa del Cura) und Arlos.
Aus der Mina Moscona stammen abertausende von Fluoritstufen, meist als monomineralische Drusen, aber meist begleitet von Calcit, weißem, gelbem oder blauem Baryt, Dolomit und von Sulfiden. Weltbekannt sind die hervorragenden Kombinationen aus gelbem Fluorit mit schneeweißen scharfen Calciten; letztere erreichen Kantenlängen bis 10 cm.
Calcite aus Spanien
Literatur zu Spanien
- Calderon, S. (1910); Los Minerales de Espana
- Foerster, A. (1974); Die Flußspatlagerstätten Asturiens / Nordspanien und deren Genese; Geol. Rdsch. :63, 1, 212-63
- Garcia Garcia, G., Calvo Rebollar, M. (1998); Mineralogía de los yacimientos de fluorita Asturiana, Bocamina: 3, 34-57, BOC Vol.3, 34-57
- Guillen, M.C. (1994); La exceptional mineralogica en los yacimientos métaliferos de la Sierra de Cartagena; ( unveröff. ); Bocamina: 2, 1996, 24-25
- Mata i Perello, J.M. (1990); Els minerals de Catalunya; Institut d`Estudis Catalans; Barcelona.
- Tejerina, A.L., Zorilla, J. (1980); Descripcion géologica del distrito minero de Caravia-Berbes (Asturias); Bol. Geol. Min.; XCI-VI
- Vazquez, F. (1983); Depósitos minerales de Espana; IGME; 153.
Andere Europa
Dänemark
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Frankreich
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Frankreich
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Island
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Italien
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Kosovo
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Österreich
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Tschechische Republik
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