Calcit
Nord- und Südamerika
USA
Elmwood
Der Sammlungsbegriff Elmwood steht für die Städte Elmwood und Gordonsville; 64 km O von Nashville, 48 km S der Tennessee-Gordonsville-Kentucky-Grenze bei Carthage; (auch Smith-County); ein ausgedehntes Bergbaugebiet mit hydrothermalen Blei-Zinkerzlagerstätten, welche durch die New Jersey Zinc Company seit 1964 abgebaut werden. Diese Lagerstätten finden sich in ordovizischen Dolomiten, Kalksteinen und Brekzien.
Das Elmwood-Revier hat die weltbesten Calcite (sowie Sphalerite und Fluorite) hervorgebracht. Die Mineralien kommen als Füllung zwischen Brekzien und in offenen Hohlräumen vor, wobei diese Hohlräume bis zu 55 m Durchmesser haben können.
Die oft hervorragenden, hochglänzenden wein- bis honiggelbengelben, bernsteinfarbenen und gelblichbraunen fast immer skalenoedrischen Kristalle sind bis zu 50 cm groß. Oft ist violetter, gelblicher, cognacfarbener Fluorit in Kuben bis zu 25 cm Durchmesser der wichtigste Begleiter. Die Kristalle sitzen i.d.R. auf kristallinem Sphalerit und werden begleitet von Fluorit, Galenit oder verkieseltem Dolomit (dolostone).
Die Mine wurde im Jahr 2003 aufgrund eines zweieinhalbjährigen Streiks der Belegschaft geschlossen, obwohl das Vorkommen nicht erschöpft war. Nachdem keine Einigung erzielt werden konnte, wurden die Pumpen abgestellt und die Mine geflutet. Inzwischen ist die Mine wieder in Betrieb als Teil der Nyrstar Middle Tennessee Mines, zusammen mit Cumberland und Gordonsville (Erzmühle).
Tri-State und Viburnum Trend
Viele der schönsten und größten sammlungswürdigen Calcitkristalle der USA stammen aus der alten Tri-State und der neuen Viburnum Trend Bleiprovinz.
Der Tri-State District erstreckt sich von Joplin und Reynolds (Missouri) im Osten, Galena und Baxter Springs (Kansas) im Westen, Picher und Commerce (Oklahoma) im Süden und Webb City (Missouri) im Norden. Der neue Bleigürtel liegt nahe Viburnum (Viburnum Trend) im Südosten von Missouri. Die Lagerstätten sind vom Mississippi-Valley-Typ mit schichtförmigen, dolomitisierten Kalksteinen und einer einfachen Mineralogie innerhalb stratigraphischer Einheiten.
Der Bergbau im alten Bleigürtel begann 1720 durch den Franzosen Philip Francois Renault (Old Mines und Mine La Motte). Das Erz wurde vom Flusshafen Sainte Genevieve aus verschifft. Nicht viel später startete die Bleierzförderung bei Potosi, eine erste Schmelze wurde in Herculaneum errichtet. Im etwas später Tri-State benannten Gebiet wurde mehr als 50 Jahre Zink abgebaut. Im Jahr 1849 wurde in Joplin und anderen Gebieten Bleierz entdeckt, der Bleierzbergbau begann 1853 bei Granby. Bereits im Jahr 1861 wurden bis zu 12 Mio. t Blei pro Jahr hergestellt. Die Bleigruben waren Lieferanten des wichtigsten Kriegsgutes - Bleikugeln. Sie wurden während des amerikanischen Bürgerkrieges hart umkämpft, der Besitz wechselte mehrfach zwischen Konföderierten und der Union. Nach Ende des Bürgerkrieges, im Jahr 1865, begann die "ernste Phase" der bis 1957 anhaltenden Bleierzförderung. 1914 wurde die riesige Lagerstätte bei Picher in Oklahoma entdeckt. Bis 1918 waren die meisten der bei Joplin liegenden Vorkommen erschöpft und der Bergbau in Folge nach Oklahoma und Kansas verlagert. 1957 wurden sämtliche Gruben in Missouri, resp. im Tri-State District geschlossen. Der Tri-State District war bis zu seiner Schließung im Jahr 1957 eine der größten Zink-Bleierzlagerstätten der Welt.
Die Lagerstätten des Tri-State Districts sind aufgelassen und neue Funde sind nicht mehr zu erwarten. Hochwertige Stufen aus diesen mittlerweile klassischen Vorkommen erzielen Höchstpreise. Das Tri-State Mineralienmuseum in Joplin beherbergt eine anschauliche Sammlung historischer Stufen und Informationen zur Bergbaugeschichte.
Der Viburnum Trend in Südwest-Missouri, mit den bekanntesten Gruben Sweetwater (ehemals Milliken), Brushy Creek, Magmont und Buick, wurde um 1953 entdeckt und seine Erzkörper bis 1963 erschlossen. Mit mehr als einer Milliarde Tonnen identifizierter Reserven war Viburnum Trend im Jahr 1972 der weltgrößte Bleiproduzent. Zeitweise war die Buick Mine die größte aller bekannten Bleigruben. Im Jahr 1986 ging dieser Rang an die Magmont Mine.
Das Vorkommen von Milliken, ausgebeutet durch die heutige Sweetwater Mine, an der westlichen Grenze zum Reynolds County in Missouri wurde 1962 entdeckt und von der Ozark Lead Company abgebaut. Die im Firstenbau abgebauten Räume sind bis zu 10 m breit und bis zu 18 m hoch. Die Grube hat eine Gesamtteufe von mehr als 380 m und es exisieren über 16 km unterirdische Straßen, Lagerräume, Geschäfte und Büros. Die Galenite der Sweetwater Mine sitzen auf Kalkstein oder typisch auf Chalkopyrit. Es wurden Würfel bis 30 cm Kantenlänge gefunden. Der größte im Jahr 1970 gefundene Kristall wiegt knapp 1.000 kg, konnte jedoch wegen seiner Größe nicht geborgen werden und wurde daher als Erz verarbeitet. Besonders attraktiv sind Paragenesen von Galenit mit Calcit aus der Sweetwater Mine.
Hervorragende Stufen aus den Viburnum Trend-Vorkommen finden sich in jeder Museumssammlung und in vielen privaten Sammlungen. Noch gibt es größere Mengen der erwähnten, sehr gut kristallisierten Galenite, Sphalerite und Calcite. Allerdings ist absehbar, dass auch die Erzkörper des Viburnum Trend irgendwann erschöpft sein werden und Stufen aus diesen Lagerstätten Seltenheitswert bekommen, ähnlich wie am Beispiel der Fluorite aus Illinois und Tennessee.
Indiana
Aus dem Paul Frank Quarry (Berry Materials Corporation Quarry) in North Vernon, Jennings County in Indiana stammen die wohl begehrtesten und berühmtesten Calcite der Vereinigten Staaten. Die Kristalle, oft in mehreren cm Größe, treten u.a. in einer gelblichbraunen bis cognacfarbenen Färbung auf; sie zeigen im Licht einen visuellen Effekt, welcher in Ermangelung eines wissenschaftlichen Begriffs als "Inneres Licht" beschrieben wurde.
Illinois
Der Illinois-Kentucky- Fluorit District ist eine der weltbekanntesten Flussspatregionen, getrennt durch den Ohio-Fluss. Die Vorkommen liegen in den Counties Hardin und Pope (Illinois), Crittenden, Hopkins, Caldwell, Livingston und Lyon (Kentucky).
mitteldevonische bis frühpennsylvanische Sedimente; Karbone Kalke, tw. dolomitisierte Wirtsgesteine sowie cretazische und tertiäre Sande, Kiese und Lehm, Löss und alluviale Ablagerungen aus dem Quartär. Die Sedimente des Districts wurden im Perm von ca. 50 engen mafischen und ultramafischen Lagergängen intrudiert (Peridotite, Lamphroite und Lamprophyre).
Es gibt drei Typen von Lagerstätten: Vertikale Gänge von durchschnittlich 1 bis 3,5 m Mächtigkeit; Verdrängungslagerstätten, in welchen Kalk durch Fluorit ersetzt wurde; charakteristisch rhythmisch gebänderter, verschiedenfarbiger Flussspat, aber auch massive und körnige Aggregate mit Lehm und Kalkstein sowie Brekzien-Hohlraumsysteme (Breccia pipes) bis zu 75 m Durchmesser und 150 m Teufe.
Ein erster Bericht über die Mineralvorkommen wurde bereits 1819 geschrieben (Henry R. SCHOLLCRAFT). Die ersten Minen zum Abbau von Bleierz, um daraus Silber zu gewinnen, wurden 1835 eröffnet. Der den Galenit begleitende Flussspat wurde in den Gründerjahren des Erzbergbaus als nutzloses Ganggestein betrachtet. Erst ab ca. 1880, bedingt durch neue Stahlerzeugungsverfahren, erkannte man den Wert des Flussspats als Flussmittel. Ab ca. 1900 begann die eigentliche Förderung von Flussspat in Rosiclare. Aufgrund des hohen Bedarfs im 1. Weltkrieg wurden zahlreiche neue, jedoch kleinere Minen eröffnet. Nach dem Krieg wurde das Cave-in-Rock-Gebiet eines der wichtigsten Flussspatbergbaureviere. Der größte Teil des Flussspats wurde untertage gefördert, es gab wenige offene Tagebaue im Bereich Cave-in-Rock und im Empire District. Der Illinois-Kentucky-Flussspat District war zu jeder Zeit der größte Flussspatproduzent der Vereinigten Staaten. Die letzte Grube wurde 1995 geschlossen.
Der Landkreis Hardin (County) war das berühmteste Flussspatrevier der Vereinigten Staten, welches viele der weltbesten Fluoritstufen geliefert hat. Zu Hardin County gehören der Cave-in-Rock Sub-District, die Ozark-Mahoning Group, Heavy Media Mill site, Hill Mine, Ida-Oxford Mine, Lead Hill, Patrick Mine, S.E. Oxford No. 11 Mine, die Spar Mountain Group sowie die Empire-, Harris Creek- und Rosiclare Sub-Districts.
Calcit war zu jeder Zeit das wohl häufigste paragenetische Mineral, welches meist als Begleiter von Fluorit, Baryt, Galenit und seltener von Strontianit vorkam. Äußerst attraktive Calcite stammen von den Gruben Minerva (Ozark Mahoning #1) im Cave-in-Rock-Subsdistrict und von der Denton Mine, beide im Hardin County.
Michigan
Der Bundesstaat Michigan ist in zwei Teile geteilt, zwischen welchen sich der Michigansee erstreckt.
Der südliche Teil, Unter-Michigan (Lower Michigan) liegt zwischen dem Michigansee im Westen und dem Huronsee im Osten. Die Untere Halbinsel (Lower Peninsula) enthält das mineralogisch eher uninteressante sedimentär-glaziale Michigan-Becken.
Ober-Michigan (Upper Michigan), die obere nördliche Landmasse, bzw. die Obere Halbinsel (Upper Peninsula), liegt zwischen dem Michigansee im Süden, dem Huronsee im Südosten und dem Oberem See (Lake Superior) im Norden.
Die Obere Halbinsel dagegen ist im Hinblick auf die Mineralogie diverser, mit riesigen Vorkommen von gediegen Kupfer in den Landkreisen Keewenaw, Houghton und Ontonagon. Daneben wurden auch präkambrische Eisenerzvorkommen bei Gogebic, Marquette, Dickinson und Menominee erschlossen. Die meisten Erzvorkommen wurden zwischen 1890 und 1920 ausgebeutet und sind seit langem aufgelassen.
Keewenaw, bzw. der Landkreis Keewenaw, liegt im äußersten Nordwesten der Oberen Halbinsel (Upper Peninsula) und reicht im Norden als Halbinsel in den Lake Superior hinein. Der Landkreis Keeenaw grenzt im Süden an den Landkreis Houghton. Er ist die größte Kupferprovinz der USA und der Welt. Zwischen 1845 und 1996 wurden ca. 15,5 Mio to Kupfer produziert. Lange bevor der industrielle Bergbau begann, waren die Kupfervorkommen bekannt und wurden bereits vor 5.000 bis 7.000 Jahren von den Ureinwohnern in primitiver, jedoch aktiver Weise bis auf 10 m Teufe abgebaut und gehandelt.
Eine der bekanntesten Gruben war die Quincy Mine in Hancock im Landkreis Houghton, angrenzend an Keewenaw, ein Untertagebetrieb, welcher von 1846 bis 1945 (mit Unterbrechungen von 1931 bis 1937) aktiv war und insgesamt 424.000 to gediegen Kupfer förderte. Quincy steht für weltweit einmalige Calcitkristalle, welche durch Einschlüsse von Kupfer eine attraktive Färbung annahmen; aber auch und besonders für ausgezeichnete Paragenesen von gediegen Kupfer mit Calcit. Die Calcitkristalle sind in der Regel skalenoedrisch und erreichen Kantenlängen bis über 10 cm.
Weitere Vorkommen in den USA
In den Vereinigten Staaten sind zahlreiche Vorkommen gut ausgebildeter Calcitkristalle bekannt, wobei die Erzlagerstätten in Elmwood, Tennessee und der Tri-State-Distrikt die wohl besten Kristalle und Stufen geliefert haben. Zu den weiteren berühmten Fundorten gehören Rossie und Balmat im St. Lawrence County in New York; Hancock im Houghton County und die Gruben Quincy und Phoenix im Keewenaw County, auf der Upper Peninsula in Michigan, die Calcite mit dem "Inneren Licht" aus North Vernon in Indiana sowie Calcite in unterschiedlichsten Ausbildungen aus Bisbee im Cochise County in Arizona.
Hochglänzende, goldgelbe Calcite, welche sich in fossilen Muscheln bildeten, wurden im Ruck's Pit im wohl eher mineralarmen Florida gefunden. Ausgezeichnet schöne Paragesen von Calcit auf und mit blauem und violettem Fluorit, auf Strontianit, Baryt und Galenit stammen auch aus den Flussspat-Gruben im Hardin County in Illinois. Nicht unerwähnt bleiben sollen die attraktiven und gut ausgebildeten Calcitkristalle von der Linwood Mine in Iowa, von Auglaize in Ohio, von Port Oriella in Washington und Shullsberg in Wisconsin.
Arizona
|
Arizona
|
Arizona
|
Arizona
|
Arkansas
|
California
|
California
|
California
|
Colorado
|
Iowa
|
Iowa
|
Missouri
|
Montana
|
Nevada
|
New Mexico
|
New York
|
Ohio
|
Ohio
|
Ohio
|
Oregon
|
Pennsylvania
|
Pennsylvania
|
Washington
|
Wisconsin
|
Literatur
- Bancroft, P.; 1984; Gem & Mineral Treasures; 34-37
- Bornhorst, T. J., Lankton, L. D., 2006. Keweenaw Copper: Geology and History. Great Lakes Geoscience, Ontonagon, MI.
- Erd, R.C.; Greenberg, S.S.; 1961; Minerals of Indiana; Indiana Geol.Surv.Bull.; 18
- Floyd, R.J.; 1957; Rocks and Minerals of Tennessee; a guide to identification, occurrence, production and uses. Div. Geol. Ing. Circ. 5, 36 p.
- Gibson,A.M., 1972; Wilderness Bonanza; The Tri-State District of Missouri, Kansas and Oklahoma. Stoval Mus. Publ., Univ. of Oklahoma Press, 1-362
- Gilmore,E.L., 1963; Minerals of Oklahoma
- Hagni,R.D., 1962; Mineral paragenesis and trace element distribution in the Tri-State zinc-lead district, Missouri, Kansas, Oklahoma. PhD.Diss, Univ. of Missouri, La Rolla
- Heinrich, E.W., Robinson, G.W.,2004; Mineralogy of Michigan
- Hardin, G.C.; Trace, R.D.; 1959; Geology and fluorspar deposits; Big Four fault system; Crittemnden County, Kentucky; USGS. Bull.; 1042-S
- Heyl,A., et.al., 1959; The geology of the Upper Mississipii Valley zinc-lead District; USGS Prof. Paper:309, 493-514
- Hobbs,W.H., 1895; A contribution to the mineralogy of Wisconsin; Bull. Univ. of Wosconsin, Science Ser.:1, #4, 109-156
- Kearns, L.E.; Campbell , F.H.: 1978; The Elmwood and Gordonsville zinc mines near Carthage, Tennessee; Min.Record : 9, 4, 213-218
- Huizing, T.E.; Russell, R.E.; 1986; Indiana minerals: A locality index; Rocks and Minerals :61, 136-151
- Lasmanis,R., 1997; Tri-State and Viburnum Trend District; Rocks & Minerals, 11,1997
- Lawson,P.V., 1906; The story of rocks and minerals of Wisconsin
- Maher, S.W.; Spencer, B.C.; 1983; Fluorspar in Tennessee; Tenn. Div. Geol. Rep.: 42
- Martin, S.R., 1999, Wonderful Power: The Story of Ancient Copper Working in the Lake Superior Basin. Wayne State Univ. Press, Detroit, MI
- Mather,B., 1981; Minerals of Mississippi; Mississippi Geology:1,3,4-11
- Palmer,E.J., 1939; The mines and minerals of the Tri-State distrcit. Rocks & Minerals:14, 35-49
- Tolstedt,L., Swineford, A., 1958; Kansas Rocks and Minerals; 3rd edit., Kansas Geol. Surv.: 64 p.
- Ulrich, E.O.; Smith, T.W.S..; 1905; Lead ,Zinc and Fluorspar deposits of Western Kentucky; USGS special paper, 36;
- Weller, J.M.; a.o.; 1948; Correlation of the Mississipean formations of North America; Geol. Soc. America Bull.; 59, 91-196
- Wharton,H.M., et.al., 1975; Guidebooks to the geology and ore deposits of selected mines, the Viburnum Trend. Missouri Geol. Surv. :58,60
Mexico
Aguascalientes
Calcit ist ein gewöhnliches Mineral, welches besonders schön im Municipio de Asientos vorkam. Spektakuläre Stufen, welche etwa in der Mitte des 20. Jh. gefunden wurden, bestehen aus cremefarbenen bis weißen Kristallen zwischen 15 bis 60 cm. Viele davon enthalten Phantome. Im Distrikt Tepezealá kamen in den Erzgängen Nopal und Amarilla ebenfalls Kristalle bis 60 cm vor.
Baja California
Im Municipio de Ensanada (Arroyo de Tule, Calamahi, El Marmol Steinbruch Pedrara, El Marmolito) kommt meist massiver, rötlicher Calcit vor, welcher als "mexikanischer Onyx" abgebaut wurde/wird. Bei Rosarito kamen bis zu 25 cm lange Kristalle zusammen mit Stilbit, Gips und Analcim in Hohlräumen in vulkanischem Gestein vor.
Chihuahua
Aus den Gruben Erupción und Ahumada im Municipio Ahumada stammen schöne weiße bis farblose Calcite assoziiert mit Wulfenit, Descloizit und Goethit.
Zu den schönsten mexikanischen Calciten gehören Kristalle aus dem Municipio de Aquiles Serdán, dem Bergbaurevier Santa Eulalia mit Francisco Portillo. Aus den Gruben El Potosí und Buena Tierra stammen farblose bis rötlichbraue Kristalle bis 40 cm und Kristallplatten bis 1 m, oft begleitet oder als Matrix von Goethit, Cerussit, Akanthit, Pyrit, Galenit, Hemimorphit (fantastische Stufen), Sphalerit, Pyrrhotin und Rhodochrosit. Der Distrikt wurde berühmt für rötlichbraune Calcite, charakterisiert durch zwei Wachtumsphasen (19. Sohle Grube Buena Tierra). Viele Wände der bei der Erzförderung aufgefundenen Hohlräume im Gestein waren komplett mit Calcit ausgekleidet. Wasserklare Calcite auf dunkelbraunem Goethit stammen von der 10. Sohle der Mina El Potosi.
San Antonio el Grande lieferte weiße, cremefarbene, braune, grüne, dunkelrosafarbene und rote Calcite bis 60 cm, begleitet von Fluorit, Galenit, Sphalerit, Chalkopyrit, Arsenopyrit und Pyrit. In den frühen 1900er Jahren wurde ein vollständig mit großen Kristallen ausgekleideter Hohlraum aufgetan, dessen Wände mit Kristallen bis 60 cm überdeckt waren. Die Bergleute benutzten diese abgebrochenen, an einem Ende flachen Kristalle als Hocker.
Zu den aktuellen Funden von Santa Eulalia gehören Calcitstufen mit einzelnen, farblosen Calcit-Rhomboedern bis zu 1 cm auf einem rötlich glitzernden Kristallteppich einer älteren Calcitgeneration, was einen sehr schönen Farbkontrast ergibt. Die dunkelbraune Gesteinsmatrix besteht aus einem hämatitreichen Limonitaggregat. Einschlüsse von Hämatit sind daher wohl auch die Ursache für die tiefrote Färbung der Calcitkristalle.
Im Municipio de Manuel Benavides liegt die Konzession Mina El Murcielago mit mehr als 300 Schächten im anstehenden Basalt, in welchen Calcite bis 8 cm vorkamen, meist paragenetisch mit Prehnit. Im naheliegenden Arroyo de la Monilla entdeckte man Calcit-Kristallplatten aus blassgelben Calciten. Einige dieser Platten wogen bis 45 kg.
Aus Naica im Municipio Saucillo sind seit langem farblose, rosa, graue und bräunliche Calcite bis 15 cm bekannt, oft assoziiert mit Pyrit, Galenit, Fluorit und Quarz.
Calcitparadies Barranca del Cobre
In der abgeschiedenen Region der Sierra Madre Occidental, genauer in der Sierra Tarahumara im Bundesstaat Chihuahua befindet sich eines der tiefsten und größten Schluchtensysteme (Barrancas oder Canyons) von Nordamerika; Eine Gebirgsformation, welche durch fluviatile Erosion entstanden ist. Eine der bizarrsten und abenteuerlichsten der sechs tiefsten Schluchten in diesem Gebirge ist die eigentliche Barranca del Cobre (1.759 m), deren Name von dem spanischen Namen des kupferfarbenen Gesteins Piedra cobriza (Kupferstein) der Schlucht stammt.
Aus der Barranca del Cobre stammen bis zu 2 cm große Calcite, meist assoziiert mit gediegen Kupfer.
Bei Mineraliensammlern bekannt wurde die Barranca Batopilas (1799 m) mit ihren weltberühmten Silberstufen.
Von Batopilas sind Calcite bis 5 cm bekannt, welche mit Silber und Akanthit verwachsen sind. In der Mina La Bufa im Municipio Batopilas wurden in den 1960er Jahren mehrere Hohlräume entdeckt, welche mit Calcitkristallen bis 10 cm gefüllt und mit feinen Kupferkristallen vergesellschaftet waren.
Die Gruben Arechuchique und Las Trojas (560 m, bzw. 400 m unterhalb der Kante der steilen Wand der Barranca Oteros) im Municipio Guazaperes lieferten Calcite bis 6 cm. Im Municipio Madera wurden in Hohlräumen bei Chuhuichupa Kristalle bis 60 cm gefunden. Manche dieser Hohlräume enthielten bis über 1 to Calcite.
Im Municipio Urique, nahe Pito Real am Fluss Rio Oteros liegt Agua Caliente. Von hier stammen wasserklare Calcite bis 2 cm. Die Mina Esmeralda und andere Gruben (wie Guarueybo) im gleichen Municipio wurden bekannt für blassgelbe V-förmige Calcitzwillinge bis 12 cm. Einige Exemplare wogen bis 11 kg.
Die Herzcalcite von Areponapuchic
Eine der weniger bekannten Schluchten ist die mit 1.870 m tiefste Barranca de Urique im Municipio Bocoyna, eines der ausgedehntesten mexikanischen Vorkommen von Calcit mit Kristallen bis 20 cm Kantenlänge, mit den bekanntesten Erzgruben El Porvenir, La Parla, Flor de Esperanza, La Aurora und El Carman. Die Gruben liegen allesamt an den Steilwänden der Schlucht, wo die Calcite in Spalten und Rissen des vulkanischen Gesteins vorkommen. Die Mina Porvenir, die größte des Gebietes, befindet sich 335 m unterhalb der Kante des Canyons. Von hier stammen besonders schöne Calcitexemplare.
Die Kristalle sind entweder verzerrte Skalenoeder mit flacher Basis oder Zwillinge in Form von Pfeilspitzen, welche von den Bergleuten corazones, d.h. Herzen bezeichnet werden. Einige dieser "Herzen", welche Mitte der 1940er Jahre gefunden wurden, wogen mehr als 11 kg; das Durchschnittsgewicht lag bei ca. 450 g. Die Kristallflächen sind angeätzt, das Innere der Kristalle jedoch wasserklar. Nicht wenige Kristalle waren gelblich oder braun farbzoniert.
Es gab auch Hohlräume in welchen die Kristalle so klar waren, dass sie in den Folgejahren des 2. Weltkriegs als optischer Calcit verkauft wurden. Wunderschöne, wie oben beschriebene Calcitherzen wurden auch in der Mina La Aurora (600 m unterhalb der Canyonkante) und in der Mina Flor de Esperanza, nahe der Mina El Porvenir gefunden.
Calcite von Chihuahua
Durango
Aus dem Canyon Rio de las Viborillas bei San Isidro, Municipio de Coloma, kamen bis zu 20 cm große und bis zu 14 kg schwere Skalenoeder.
Im gesamten Lagerstättenbereich des Municipios Mapimí wurden die unterschiedlichsten Calcite geborgen, da das Mineral hier weitverbreitet vorkam. Von der Mina Descubridora bei Burguilla sind wasserklare, stalaktitische Kristalle bis 4 cm bekannt, von Mapimí, besonders den Minas La China, La Reina und Ojuela farblose bis rosafarbene Calcite bis 5 cm. Die häufigsten Begleitmineralien sind Wulfenit, Aurichalcit, Smithsonit, Goethit, Adamin und Hemimorphit. In den 1960er Jahren wurden in der Mina Ojuela blutrote und Mitte der 1980er Jahre hellblaue Calcite gefunden. Diese Farben werden durch Fremdeinschlüsse anderer Mineralien hervorgerufen.
Aus dem Rhyolith der Mina San Amparo (La Fe) im Municipio de Rodeo, Mexikos größtem Produzenten für optischen Calcit (Islandspat), kamen bis 60 cm große, hellbraune, weiße, rosa und farblose Kristalle. Desweiteren sind gut ausgebildete Calcitkristalle aus Cuencamé de Ceniceros, San Pedro del Gallo, der Mina La Cacinera im Municipio del Oro, von Topio sowie von den Minas La Candelaria und La Purisima am Cerro del Sacrificio im Municipio de Poanas bekannt.
Guanajuato
Calcit ist in der gesamten Provinz, resp. im gleichnamigen Municipio Guanajuato ein weitverbreitetes Mineral. Die bekanntesten Funde stammen von den Gruben Valenciana (Valencia), San Juan de Rayas und den Minas Peregrina. Es wurden Kristalle bis 40 cm Kantenlänge beschrieben. Die wichtigsten Paragenesen waren mit Quarz (Amethyst und Bergkristall), Orthoklas, Dolomit, Akanthit, Pyrargyrit, Polybasit und gediegen Silber. In den 1950er bis 1970er Jahren produzierte die Mina Valenciana braune Calcite bis über 30 cm Länge. Von der Mina San Juan de Rayas stammen weiße bis farblose, wasserklare Calcite bis 15 cm. In der Nähe der Gruben von Peregrina kamen radartig aggregierte Calcite bis 15 cm Durchmesser vor.
Weitere sehr gut ausgebildete Calcitkristalle wurden bekannt von La Luz (Mina Jesus Maria), Mineral de Pozos im Municipio de San Luis de la Paz (Minas Escondida und Garibaldi) sowie aus dem Municipio San Miguel de Allende (Puerto de Nieto; Kristalle bis 4 cm).
San Luis Potosi
Die bekanntesten Calcitkristalle des Bundesstaates San Luis Potosi stammen aus den Gruben San Sebastian und San Bartolo im Municipio Charcas, allgemein als Charcas bezeichnet (auch bekannt unter dem Namen Santa Maria de las Charcas). Calcit ist hier ein häufig auftretendes Mineral und bildet farblose, graue, weiße bis cremefarbene Kristalle bis 25 cm.
In den frühen 1960er Jahren entdeckte man in der Mina San Sebastian einen Wasserverlauf, welcher gefüllt war mit Kristallen in Form von Jetons (Poker chips). Diese grauen bis weißen Kristalle hatten Durchmesser bis 25 cm und waren bis 5 cm dick. Das Vorkommen ist seit längerem total ausgeräumt und neue Vorkommen wurden bisher nicht entdeckt. Bis heute sind Poker chip-Kristalle ein Synonym für Calcite aus dem Bundesstaat San Luis Potosi. Die Mina San Bartolo produzierte ebenfalls attraktive Calcite in Form von Skalenoedern bis 15 cm.
Sonora
Wenngleich Sonora für ausgezeichnete Calcite berühmt ist, sind Stufen aus diesem Bundesstaat kaum noch erreichbar, bzw. nur in alten Sammlungen oder Museen vorhanden. In Esqueda im Municipio de Bavispe, westlich des Rio de Bavispe, wurden Kristalle bis 25 cm Größe und bis zu 28 kg Gewicht gefunden. Im Arroyo de la Junta, Rancho de la Noria de Lares, bzw. von der Mina Caliche im Municipio de Baviacora wurden rhombische Kristalle bis 8 cm geborgen. Und in der Sierra de Bacadehuachi im gleichnamigen Municipio kamen V-förmige Zwillinge bis 15 cm und 20 kg Gewicht vor. Die größeren Kristalle von hier waren Schmetterlingszwillinge.
Aus der Mina El Cristal im Municipio Cumpas stammen blassgelbe Calcite bis 5 cm.
Zacatecas
Die Calcite des Bundesstaates Zacatecas erreichen bei langem nicht die Größen der Kristalle aus anderen mexikanischen Vorkommen, sind jedoch - dessenungeachtet - begehrte Sammlungsobjekte aufgrund ihrer Paragenesen.
Aus den Gruben Santa Rita, Rosario und San Francisco bei Nieves im Municipio de General Francisco Murgúia kamen Calcite bis 4 cm, begleitet von Jamesonit, Pyrit, Stibnit und Baryt. Von Fresnillo de Gonzales Enchevaria im Municipio Fresnillo sind bis 4 cm große Calcite mit Pyrit, Markasit, gediegen Silber, Pyrargyrit und Polybasit bekannt. Sehr interessante, grüne, skalenoedrische Kristalle bis 4 cm auf langgestreckten, 3 bis 5 cm großen Quarzkristallen wurden in der Mina Aranzazú im Municipio Concepción del Oro gefunden. Von El Cobre im gleichnamigen Municipio kamen Kristalle bis 3 cm. Weitere Fundorte von 4-5 cm großen Calciten sind das Municipio Sombrerete (zusammen mit Pyrargyrit, Proustit und Silber) sowie Zacatecas im Municipio Zacatecas (zusammen mit gediegen Kupfer und Silber).
Literatur
- Bancroft, P.; 1984; Gem & Mineral Treasures
- Basset, A.M.; 1955; Geology and mineralization of the Naica mining district, Chihuahua, Mexico. Dissert. Univ. Columbia, N.Y.
- Burton, G., 1976; Mapimi - Mexico's Glory Hole. Number 6. Lapidary Journal :30, 1542-1544
- Dana, J.D., Dana, E.S., 1944; System of Mineralogy, 7th edit.
- Foshag, W.F.; 1928; The minerals of Mexico; Explorations and field work of the Smithonian Institution in 1927; publ. 2957; 330-345
- Griggs, J., 1907; The mines of Chihuahua
- Hewitt, W.P., 1968; Geology and mineralization of the San Antonio mine, Santa Eulalia district, Mexico. Geol. Soc. Am.: 173-204
- Hoffman, V.J., 1968; The mineralogy of the Mapimi mining district, Durango, Mexico. Thesis Tucson.
- Jurgeit, Matthias (2005): „Geologie und Mineralien der Zn-Pb-Cu-Ag Lagerstätte Charcas, San Luis Potosi, Mexiko“. Mineralien Welt, Heft 5, p. 54-62
- Lumholz. C., 1902; Unknown Mexico
- Megaw, Peter et. al. (1988): “High-Temperature, Carbonate-Hosted Ag-Pb-Zn(Cu) Deposits of Northern Mexico”. Economic Geology :83, p. 1856-1887
- Panczner, W.D.; 1987; Minerals of Mexico
- Romero Mineralogical Museum, 1978; Catalog of Minerals
- Romero Sanchez, M.; Duaz de Leon, I.; 1987; Especies minerales de México; parte 3, Bol. de Mineralogia; 3, 1, 97-101
- Sinkankas, J., 1970; Mexico's mineral classics. Miner. Digest: 1, 7-16
Peru
Pachapaqui
Pachapaqui ist ein Bergbaurevier in der nordöstlichen Ecke der Provinz Bolognesi, Departamento Ancash, etwa 20 km SW des Huallanca-Distrikts mit der weltberühmten Grube Huanzala. In den stark vergletscherten Bergen des Reviers werden seit der spanischen Besetzung Kupfer, Blei, Zink und Silber abgebaut. Neben sehr gut ausgebildetem Bornit, Chalkopyrit, Galenit, Helvin, Manganaxinit, Pyrit, Quarz, Rhodonit und Sphalerit wurde das Revier bekannt durch hervorragend kristallisierte Calcite sowie attraktiv rosa gefärbte Manganocalcite. Der Calcit ist oft skalenoedrisch und kommt meist in Bündeln langgestreckter Kristalle vor. Weitere gewöhnliche Aggregate sind dicktafelig, blättrig und blasig bis nierenförmig. In den 1980er Jahren kam eine recht große Menge von "Pokerchip"-Manganocalciten auf den Markt, manche Aggregate ähneln Ananasfrüchten. Einzelne Kristalle können über 15 cm groß sein. Eines der typischen Begleitmineralien des Manganocalcits ist Kutnahorit.
Die meisten gehandelten Manganocalcite wurden von den peruanischen Dealern in Salzsäure getaucht, um späte Staub- oder Sulfidspuren zu tilgen. Dadurch erscheinen manche Kristalle matt und wurden demzufolge in einem zweiten Aufbereitungsgang mit einer Art Klarlack übersprüht, damit sie wieder Glanz erhalten. Nicht selten kann man bei Vergrößerung auf diesen lackierten Kristallflächen Fingerabdrücke unterhalb der Lackschicht entdecken.
Casapalca
Das Casapalca-Bergbaurevier liegt auf einer Höhe zwischen 4.200 m und 5.200 m in der Provinz Huarochiri im Departamento Lima. Der Bergbau begann in den späten 1800er Jahren.
Der für Casapalca charakteristische Calcit ist meist opakweiß bis cremefarben. Die Kristalle sind oft enge Skalenoeder, welche in Garben und radialstrahlig auftreten. Ein häufiger Begleiter sind schlanke, meist wasserklare Quarzkristalle. Die Kristalle fluoreszieren kräftig orange unter kurzwelligem und pink-orange unter langwelligem UV-Licht. Diese typische Fluoreszenz ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen peruanischen Calciten.
Calcit kommt auch in flachen, rhomboedrischen Nagelköpfen (diskoid) sowie als reine Rhomboeder vor.
Wenngleich nicht häufig, kamen in Casapalca einige der besten peruanischen Manganocalcite vor. Die Haupt-"Erntezeit" der besten skalenoedrischen Manganocalcite lag zwischen 1978 bis 1984. Zu dieser Zeit waren Kristalle bis 10 cm Kantenlänge nicht selten. Eine besondere Attraktivität von Casapalca sind rosafarbe Manganocalcite in Kombination mit braunen Sphaleritzwillingen auf Quarzkristallen.
Calcit von Cerro de Pasco
Fundortangaben zu nicht wenigen peruanischen Mineralien, welche in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren auf den Mineralienmarkt kamen, sind falsch. Die wohl am häufigsten gewählte Fundortbezeichnung ist Cerro de Pasco. Dies war eine schlichtweg schlechte Sitte der peruanischen Händler, womit sie in naiver Weise dem Wunsch der westlichen Käufer nach einer Lokalität nachkamen. Dies trifft im besonderen auf Calcit zu, welcher zwar paragenetisch in vielen Lagerstätten auftritt, jedoch nicht in sammlungswürdiger Qualität. Aus diesem Grunde sind gut ausgebildete Calcite mit der Fundortangabe Cerro de Pasco, welche definitiv nicht vor den 1970er Jahren gesammelt wurden, suspekt.
Literatur
- Bellido, B.; Montrenil, D.; 1972; Aspectos generales de la metalogenia de Peru. Servicio de Geologia y Mineria.
- Belsher, D.O.; 1982; Pink octaedral fluorite from Peru; Min.Record: 13, 29-30
- Cavanagh, J.; 1993; Mines and miners in Peru; Assoc. Edit, Stella; Lima.
- Crowley, J., Currier, R, Szenics, T.; 1997; Mines and minerals of Peru; Min.Record: 23; 4, 7-98
- Fisher, J.; 1977; Minas y mineros en el Peru Colonial 1776-1824
- Ministerio de Energias y Minas, 1972; Los yacimientos metalicos del Peru; Lima
- Petersen, U.; 1963; Genesis of ore deposits in the Andes of central Peru; in Boggio,M.S.; (1985); Peru: A mining country, v.4, Ore deposits, part 1, 17-94
- Petersen, U.; 1965; Regional geology and major ore deposits on Central Peru; Econ. Geology, 60, 407-476
- Raimondi, A,: 1851-1858; El Peru; Tomo I
- Raimondi, A.; 1939; Minerales del Peru. Vol. 1-2 ; Lima
- Raimondi, A.; 1902; El Peru- Estudios Mineralogicos y Geologicos, Tomo IV
- Rivera, G.N.; 1970; Geologia del distrito minero de Cerro de Pasco; Geologia de los yacimientos minerales operados por la Cerro de Pasco Corp.; 12-40
- Seroka ,P.;1980; Peru- Mineralfundstellen in den Anden; Lapis : 9, 9-16
Brasilien
Calcite und Amethyste aus Rio Grande do Sul
Der Bundesstaat Rio Grande do Sul ist der südlichste Bundesstaat Brasiliens und bekannt für seine teils riesigen Geoden, gefüllt mit Amethysten, Achaten und Calciten. Berühmt und begehrt sind Amethyst- und Calcitstufen aus Iraí sowie Achate und herrliche Geoden mit Amethyst und Calcit von Ametista do Sul.
Wie sind die Amethyst-Achat-Calcitgeoden in Brasilien und Uruguay entstanden?
Vor ca. 150 Mio Jahren (gegen Ende des Jura) brach die größte zusammenhängende Landmasse auf der Südhalbkugel der Erde, der Großkontinent Gondwana auseinander. Zunächst zwischen Afrika und Madagaskar, zuletzt zwischen Australien und der Antarktis. Während dieser Ära entstand Südamerika und der Südatlantik öffnete sich. Aus großen Flächenvulkanen von ungeheuren Ausmaßen ergossen sich riesige Lavaströme und bedeckten das Paraná-Becken im heutigen Brasilien und das Kalahari-Becken im südlichen Afrika, wobei die größere Magmamenge nach Westen floß, in den heutigen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul.
Dieser Vorgang, der vor ca. 150 bis 120 Millionen Jahren stattfand, dauerte ungefähr 10 Millionen Jahre. Hierbei flossen mehrere Lavadecken übereinander. Die Lavaserie wurde maximal 1.800 Meter mächtig, im Durchschnitt ungefähr 650 Meter. Im Magma waren flüchtige Bestandteile gelöst, deren Löslichkeit beim Aufstieg des Magmas abnahm . Es bildeten sich Gase wodurch verschieden große Gasblasen entstanden, in denen gelöstes SiO2 zunächst als Gel und dann als Quarz ausfiel.
Es wird angenommen, dass die amethysthaltigen Geoden in den Flutbasalten als Protogeoden durch Blasen CO2-reicher Flüssigkeiten aus den Basalten gebildet wurden. Die Bildung der Celadonit-Ränder und die Auskleidung der Geoden durch Achat, gefolgt von Quarz und Amethyst, erfolgte durch artesische Wässer, welche die Basalte von unten perkolierten. Die Temperatur der Amethystbildung wird auf zwischen 50 und 120oC geschätzt. Sauerstoffstabile Isotopendaten ergeben eine Kristallisationstemperatur des Calcits von 24oC. (Tw. zitiert: wikipedia)
Irai
Die Calcite aus den Basaltbrüchen nahe der Stadt Iraí im Bundesstaat Rio Grande do Sul gehören zu den weltweit begehrtesten Calcit-Stufen. Dies ist nicht zuletzt auf die charakteristischen langen, skalenoedrischen und milchig-trüben Kristalle mit Seidenglanz, die in den Drusen meist radialstrahlig angeordnet sind, zurückzuführen. Daneben treten auch Calcite mit kurzen, gedrungenen Formen auf. Eigentlich sind die Calcite, die in den Hohlräumen der mächtigen Lavaschichten entstanden sind, nur das Nebenprodukt des Amethystabbaus, der bereits seit dem Eintreffen der meist deutschen Einwanderer gegen Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben wird.
Die Calcite blieben dabei jedoch meist ohne weitere Beachtung, da diese sich nicht wie die Amethyste als Schmucksteine eigneten. Erst seit Anfang der 90er Jahre, gestützt durch die Entwicklung ‚harmloserer’ Sprengstoffe, die die empfindlichen Calcite nicht beschädigen, sind die einmaligen Stufen auch auf die Mineralienmärkte gelangt und haben es schnell zu Weltruhm gebracht. (tw. zitiert: Mineralium)
Ametista do Sul
Ametista do Sul ist Teil der Mikroregion Frederico Westphalen im Nordwesten des Bundesstaates Rio Grande do Sul. Die Stadt Ametista do Sul wird auch als Welthauptstadt des Amethysts bezeichnet.
Die Stadt entstand irgendwann in den 1940er Jahren. Die ersten Achate und Amethyste wurden bereits in den 1930er Jahren von Jägern und ersten Bauern gefunden. Allerdings gab es bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges keinen nennenswerten Abbau, sondern lediglich primitive Schürfungen durch Garimpeiros, darunter auch einige Deutsche. Es dauerte bis in die 1970er Jahre bis sich ein reges Edelsteingeschäft entwickelte, mehr Menschen nach Ametista do Sul kamen und erste Maschinen eingesetzt wurden.
Die Achate und Amethyste werden in Tunnelbauweise und in Teufen bis zu 800 m abgebaut. Zur Zeit arbeiten etwa 2.200 Garimpeiros in den Gruben.
Literatur
- Baker, C.L., 1923; The lava field of the Paraná basin, South America; Journal of Geology, 1923.
- Balzer, R., 2003; Rio Grande do Sul, Brasilien - Landschaften - Menschen - edle Steine. Wenzel Verlag, Marburg
- Bellieni, G., Brotzu, P., Comin-Chiaramonti, P., Ernesto, M., Melfi, A., Pacca, I.G., Picirrillo, E.M., 1984; Flood Basalt to Rhyolite Suites in the Southern Paranà Plateau (Brazil): Palaeomagnetism, Petrogenesis and Geodynamic Implications ; Journal of Petrology : 25. 3 , 579-618
- Cross, B., Culp Zeitner J.. 2006; Geodes Natures Treasures, 58-60
- Gilg, A., Morteani, G., Kostitsyn, Y., Preinfalk, C., Gatter, I., Strieder, A.J., 2003; Genesis of amethyst geodes in basaltic rocks of the Serra Geral Formation (Ametista do Sul, Rio Grande do Sul, Brazil): a fluid inclusion, REE, oxygen, carbon, and Sr isotope study on basalt, quartz, and calcite . Mineralium Deposita :38, 8
- Morteani, G., Kostisyn, Y., Preinfalk, C., Gilg, H.A., 2010; The genesis of the amethyst geodes at Artigas (Uruguay) and the paleohydrology of the Guaraní aquifer: structural, geochemical, oxygen, carbon, strontium isotope and fluid inclusion study. Intern. Journ. of Earth Sciences : 99, 4 (ISSN 1437-3254)
- Proust,D., Fontaine, C., 2007; Amethyst geodes in the basaltic flow from Triz quarry at Ametista do Sul (Rio Grande do Sul, Brazil): magmatic source of silica for the amethyst crystallizations. Geological Magazine : 144, 4:731-739
- http://www.museumin.ufrgs.br/MINSilvestreA.htm
Uruguay
Artigas
Das im äußersten Norden Uruguays (ca. 600 km N von Montevideo) gelegene Departement Artigas und die gleichnamige Stadt grenzen an Argentinien und Brasilien.
Artigas wurde 1852 gegründet. Es liegt eingebettet in die Cuchilla Belen, die das Departement im Süden von Ost nach West durchzieht und wird im Norden durch die Becken des Río Cuareim (siehe Foto) und des Arapey Chico begrenzt. In den Rio Cuareim münden die Flüsse Cuaró, Tres Cruces, Yucutuja und Catalán, in deren Becken in einem ca. 180 km2 großen Gebiet (etwa 45 km S von Artigas) sich auch die Flutbasalte mit den Amethyst- und Calcitvorkommen befinden.
Ca. 60 km ausserhalb der Stadt bei km 178 auf der Ruta 30 Richtung Rivera, dann weiter in Richtung des Dorfes La Bolsa befindet sich nach ca. 3 km einer der markanten Basalt-Tagebaue. Ungefähr 8 Kilometer weiter auf der gleichen Strecke befindet sich der Tagebau und der Basalttunnel "La Mina Ametistas".
Literatur
- Baker, C.L., 1923; The lava field of the Paraná basin, South America; Journal of Geology, 1923.
- Morteani, G., Kostisyn, Y., Preinfalk, C., Gilg, H.A., 2010; The genesis of the amethyst geodes at Artigas (Uruguay) and the paleohydrology of the Guaraní aquifer: structural, geochemical, oxygen, carbon, strontium isotope and fluid inclusion study. Intern. Journ. of Earth Sciences : 99, 4 (ISSN 1437-3254)
Durchblättern
Mineralienportrait/Calcit [ Previous:
Afrika
| Next:
Asien ]