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Cerussit


Eigenschaften


Charakteristika


Chemische Formel

PbCO3

Kristallsystem

Orthorhombisch

Farbe

Meist farblos; braun, blassgelb, gelb, rötlichbraun, schwarz, aber auch blau und grünlich; weiß meist durch oberflächlichen Belag aus Hydrocerussit.

Spaltbarkeit

deutlich nach {110} und {021}; nachweisbar nach {010} und {012}

Härte

3.75

Glanz

Diamantglanz, Glasglanz, Harzglanz

Diaphanität

Glänzend

Tenazität

Sehr spröde

Strich

Weiß bis blassgelb

Transparenz

transparent bis teilweise durchscheinend

Bruch

Schwach muschelig, spröde

Dichte (g/cm3)

6.55 (gemessen), 6.577 (kalkuliert)

Magnetismus

Nicht magnetisch

Schmelzpunkt

n.a.

Strunz 09

5.AB.15

Pleochroismus

Meist schwach, aber stärker bei kräftig gefärbten Kristallen


Lumineszenz

Cerussit zeigt gelegentlich gelbe bis goldgelbe, seltener auch weiße Lumineszenz unter langwelligem UV-Licht und bei Bestrahlung mit Röntgenstrahlen.

Cerussit
Cerussit

Starke gelbe Fluoreszenz

Parent Géry
Cerussit
Cerussit
Cerussit von Mibladen, MArokko;
Größe: 8x7,5 cm
Copyright: Didier Descouens; Contribution: Collector
Image: 1413668488
License: Creative Commons - Attribution-Noncommercial-Share Alike (CC-BY-NC-SA) V.3.0
Cerussit

Cerussit von Mibladen, MArokko;
Größe: 8x7,5 cm

Didier Descouens

Anregung unter UV KW 248 nm (UVC)
Pb2+ wird kurzwellig angeregt (um 5 eV, also um 248 nm, d.h. UV KW) und leuchtet dann um 2.75 eV also rund 450 nm (1a,b). Dazu gibt es eine Bande im UV, die mit 310 nm angegeben wird (2,3). Da die breite Emission bei 450 nm einen weiten (aber deutlich niedrigeren) Ausläufer bis oberhalb von 650 nm hat, entspricht der gesamte Farbeindruck dann einem leicht grünlichen Gelbton (1a,b).

Diese Anregung entspricht einer Anregung der Matrix. Weil das Leuchtzentrum Pb2+ Bestandteil der Matrix (des Gitters) ist und kein Fremdeintrag, so kann dies als intrisische Lumineszenz von Cerussit betrachtet werden (1a). Sie tritt auch in synthetischem Cerussit ("Bleiweiss") auf (1a).

Anregung unter UV LW 365 nm (UVA)
Hier wird nicht das Pb2+ Ion als Emitter gehandelt, sondern Defektzentren. Die zugehörige Emission hat ihr Maximum bei 530 nm und erstreckt sich breit und relativ intensiv bis weit über 650 nm (1a). Im visuellen Gesamteindruck entspricht dies gelb.

Anregung mit hochenergetischer Strahlung (Röntgenstrahlung)
Cerussit kann so auch als Szintillator d.h. als Konverter für hochenergetische Strahlung in (sichtbares) Licht genutzt werden (4,5). Im übrigen existiert dieser Mechanismus auch für Hydrocerussit, wobei dort die Pb2+-Emission dann bei rund 600 nm (orangerot) auftritt (1a).

Weitere Anregungen/Emissionen
Auch Seltenerd-Emissionen wurden in Cerussit beobachtet (6).

Literatur zur Lumineszenz:
(1a) Gonzalez, V. (2016). Caractérisation micro-structurale et luminescence des carbonates de plomb: apport à la discrimination des pigments blancs de plomb des œuvres peintes . Thesis: Université Pierre et Marie Curie, Paris.
(1b) Gonzalez, V., Gourier, D., Calligaro, T., Toussaint, K., Wallez, G., & Menu, M. (2017). Revealing the origin and history of lead-white pigments by their photoluminescence properties. Analytical chemistry, 89(5), 2909-2918.
(2) Kamenskikh, I. A., Kirm, M., Kolobanov, V. N., Mikhailin, V. V., Orekhanov, P. A., Shpinkov, I. N., ... & Zimmerer, G. (2001). Optical properties and luminescence centres of lead tungstate, sulphate and carbonate. Radiation effects and defects in solids, 154(3-4), 307-311.
(3) Crespo-Feo, E., Hernandez-Ferreiros, P., Garcia-Guinea, J., & Correcher, V. (2011, May). Effects of the Tectonic Stress on Luminescence of Cerussite PbCO3. In Micro-Raman Spectroscopy and Luminescence Studies in the Earth and Planetary Sciences (CORALS II) (Vol. 1616, p. 22).
(4) Moses, W. W., & Derenzo, S. E. (1990). Lead carbonate, a new fast, heavy scintillator. IEEE Transactions on Nuclear Science, 37(2), 96-100.
(5) Moses, W. W., Derenzo, S. E., Levy, P. W., & Kierstead, J. A. (1991). Further measurements of the scintillation properties of lead carbonate. IEEE transactions on nuclear science, 38(2), 648-653.
(6) Gaft, M., Reisfeld, R., & Panczer, G. (2015). Modern luminescence spectroscopy of minerals and materials. 2nd ed. Springer.

Ergänzung: Lynx


Kristallographie

Kristallstruktur

  • Cerussit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem (rhombisch-dipyramidale Kristallklasse (Klasse (H-M: mmm (2/m 2/m 2/m) - Dipyramidal ) in der Raumgruppe Pmcn mit den Gitterparametern a (Å) 5.173, b (Å) 8.480 und c (Å) 6.130 .
  • Alle 3 Achsen des Achsenkreuzes sind verschieden lang, sie schneiden sich im rechten Winkel. a ≠ b ≠ c; α = β = γ = 90° (Ratio: a:b:c = 0.61 : 1 : 0.723)
  • Volumen (ų) 268.905 (andere Quellen: 270.08). Z = 4.

Morphologie

  • Cerussit entwickelt meist prismatische oder pyramidale Kristalle, aber auch massige Mineral-Aggregate. Die Kristallstruktur gleicht der Struktur des Aragonits. Im übrigen eine sehr variierende Morphologie.
  • Die Kristallform kann verschieden sein; pseudohexagonal-dipyramidal mit den Flächen der Dipyramide {111} und des Prismas {021}, plattig oder tafelig mit großen Pinakoiden {001} oder sehr dünntafelig nach {010}, manchmal {100}.
  • Cerussit bildet häufig Zwillinge; als Zwillingsebene dient oft {110}; nicht selten wabenartig verdrillingte Aggregate aus tafeligen Kristallen; pseudohexagonale Gruppen oder retikuläre Aggregate; re: Sechslinge, Vierlinge, Drillinge, V-förmige Penetrationszwillinge nach {110}); tafelig und gestreckt nach der alpha-Achse; seltener radialstrahlig oder flachtafelig; wirrstrahlige Massen, strohartig. Seltener Zwillinge nach {130}, wesentlich als herzförmige Kontaktzwillinge. Selten stalaktitisch.

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