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Gips

transparente Gips-Tafel (Selenit)
transparente Gips-Tafel (Selenit)
Größe: 350 x 225 x 100 mm; Fundort: Minas Gerais, Brasilien
Copyright: Joe Freilich; Contribution: Hg
Location: Brasilien/Südosten (Região Sudeste)/Minas Gerais
Mineral: Gypsum
Image: 1186754050
License: Usage for Mineralienatlas project only
transparente Gips-Tafel (Selenit)

Größe: 350 x 225 x 100 mm; Fundort: Minas Gerais, Brasilien

Joe Freilich

Selenit


Ambiguität des Begriffes Selenit

  • im deutschsprachigen Raum eine Varietät des Minerals Gips, das > Marienglas (s.u.)
  • im frankophonen Bereich, eine ganz einfache Bezeichnung für natürlichen Gips
  • im anglosächsischen Bereich wesentlich eine Bezeichnung für große reine und transparente Gipskristalle, bzw. als Gips-Varietät bezeichnet
  • Chemisch ist Selenit (englisch Selenite) das Suffix für Salze der selenigen Säure
  • Mineralogisch (IMA) ist Selenit kein eigenes Mineral, sondern mineralogisch Gips i.e.S.
  • Marienglas ist ein deutscher Ausdruck für transparente Selenit-Spaltstücke (Erklärung s.u.)

Selenit

Gips
Gips
Größe: 6,8 mm; Fundort: Fantiscritti-Steinbruch, Carrara, Apuanische Alpen, Massa-Carrara-Bezirk, Toskana, Italien
Copyright: Enrico Bonacina; Contribution: Hg
Location: Italien/Toskana (Toscana)/Massa-Carrara, Provinz/Carrara/Miseglia-Fantiscritti Basin/Cava di Fantiscritti
Mineral: Gypsum
Image: 1320836619
Rating: 8.57 (votes: 7)
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips

Größe: 6,8 mm; Fundort: Fantiscritti-Steinbruch, Carrara, Apuanische Alpen, Massa-Carrara-Bezirk, Toskana, Italien

Enrico Bonacina

Der Name Selenit geht auf den schwedischen Chemiker und Mineralogen Johan Gottschalk Wallerius (1709-1785) zurück, der ihn synonym für transparenten Gips verwendete. Das Wort leitet sich von der griechischen Mondgöttin Selene ab. Es wird vermutet, dass Wallerius durch die blass-blaue Reflexion des Minerals, ähnlich dem Mondlicht, zu diesem Namen inspiriert wurde.

Das Mineral war schon den Römern bekannt, die es Lapis specularis (Spiegelstein oder – frei übersetzt – durchsichtiger Stein) nannten. Es wurde von ihnen zur Herstellung von Fenstern und Lampen verwendet. Zwar war zu dieser Zeit Glas schon bekannt, doch war die Qualität, Ebenheit und Transparenz nicht so gut, dass hieraus Fensterscheiben gefertigt werden konnten. Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere (23-79) beschrieb in seiner Enzyklopädie Naturalis historia den Abbau und die Verarbeitung von Lapis specularis zu Fensterscheiben und Lampen.

Zu römischer Zeit befanden sich die bedeutendsten Vorkommen in Kleinasien und Nordafrika. Das zu dieser Zeit mit Abstand größte Vorkommen befand sich nahe der antiken Stadt Segóbriga (heute in der Provinz Cuenca) in Spanien. Größere Objekte waren wegen der Seltenheit außerordentlich teuer und regelrechte Luxusartikel. Man verwendete später Glimmerscheiben als Fensterersatz, vor allem bei Öfen. Es ist überliefert, dass Plinius die dortigen Minen im Jahre 76 besuchte. Reste der antiken Bergbautätigkeit sind dort bis heute zu finden. Aufgrund der Seltenheit größerer Selenitkristalle blieben Fensterscheiben aus diesem Material Prestige- und Luxusobjekte. Es ist bekannt, dass in Rom einige öffentliche Bäder Scheiben aus Selenit besaßen. Da die Größe der Kristalle begrenzt ist, wurden quadratische Spaltstücke zu größeren Scheiben, ähnlich den heutigen Butzenscheiben zusammengesetzt. Der Überlieferung nach besaß Kaiser Tiberius ein Gewächshaus mit Scheiben aus Lapis specularis.

Die größten natürlich gewachsenen Selenitkristalle der Welt entdeckte man vor einiger Zeit in der Mine von Naica in Chihuahua in Mexico. Die Höhlen enthalten bis zu 14 m lange und bis zu 50 Tonnen schwere Kristalle aus Selenit


Monokliner flachtafeliger Gipskristall
Monokliner flachtafeliger Gipskristall
Perfekter monokliner Kristall: {010}, {110}, {111};
Seitliches Pinakoid; Prismen (der a- und c-Achse); Blick auf die B-Achse;
Größe: 2,93 mm;
Fundort: Kamariza, Lavrion, Attika, Griechenland
Copyright: Matteo Chinellato; Contribution: Hg
Collection: Domenico Preite
Location: Griechenland/Attika (Attikí, Attica)/East Attica/Lavreotiki/Lavrion (Laurion), Bergbaudistrikt/Agios Konstantinos (Kamariza)
Mineral: Gypsum
Image: 1336983087
Rating: 8.5 (votes: 2)
License: Usage for Mineralienatlas project only
Monokliner flachtafeliger Gipskristall

Perfekter monokliner Kristall: {010}, {110}, {111};
Seitliches Pinakoid; Prismen (der a- und c-Achse); Blick auf die B-Achse;
Größe: 2,93 mm;
Fundort: Kamariza, Lavrion, Attika, Griech...

Matteo Chinellato
Gips
Gips
Bildbreite: 6 mm; Fundort: Steinbruch Rohdenhaus, Rohdenhaus, Wülfrath, Bergisches Land, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Copyright: Harjo; Contribution: Hg
Location: Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Düsseldorf, Bezirk/Mettmann, Kreis/Wülfrath/Rohdenhaus/Steinbruch Rohdenhaus
Mineral: Gypsum
Image: 1239444238
Rating: 8.56 (votes: 9)
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips

Bildbreite: 6 mm; Fundort: Steinbruch Rohdenhaus, Rohdenhaus, Wülfrath, Bergisches Land, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Harjo
Gips
Gips
Größe: 24,31 mm; Fundort: Miniera di Paglio Pignolino, Dossena, Brembana-Tal, Bergamo, Lombardei (Lombardia), Italien
Copyright: Matteo Chinellato; Contribution: Hg
Location: Italien/Lombardei (Lombardia), Region/Bergamo, Provinz/Brembana-Tal/Dossena/Miniera di Paglio Pignolino
Mineral: Gypsum
Image: 1285369788
Rating: 8 (votes: 2)
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips

Größe: 24,31 mm; Fundort: Miniera di Paglio Pignolino, Dossena, Brembana-Tal, Bergamo, Lombardei (Lombardia), Italien

Matteo Chinellato
Gips
Gips
5 cm großer Gipskristall. Fundort: Naica, Chihuahua, Mexiko.
Copyright: Dan Weinrich; Contribution: thdun5
Location: Mexiko/Chihuahua/Saucillo, Municipio/Naica
Mineral: Gypsum
Image: 1269778932
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips

5 cm großer Gipskristall. Fundort: Naica, Chihuahua, Mexiko.

Dan Weinrich
Gips - Selenit
Gips - Selenit
Transparenter Gips (Selenit) mit Calcit;
Mina Niccioletta, GFrossetto, Toscana, Italien;
Größe: 9,5 x 7 cm
Copyright: Fernando Metelli; Contribution: Collector
Image: 1373799423
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Gips - Selenit

Transparenter Gips (Selenit) mit Calcit;
Mina Niccioletta, GFrossetto, Toscana, Italien;
Größe: 9,5 x 7 cm

Fernando Metelli
Gips
Gips
Bildbreite: 8 mm; Fundort: Stbr. Caspar, Ettringer Bellerberg, Ettringen, Eifel, Deutschland
Copyright: Stephan Wolfsried; Contribution: Hg
Location: Deutschland/Rheinland-Pfalz/Mayen-Koblenz-Kreis/Vordereifel, Verbandsgemeinde/Ettringen/Bellerberg/Ettringer Bellerberg (Stbr. Caspar)
Mineral: Gypsum
Image: 1254836486
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Gips

Bildbreite: 8 mm; Fundort: Stbr. Caspar, Ettringer Bellerberg, Ettringen, Eifel, Deutschland

Stephan Wolfsried

Marienglas

Gips - Marienglas (Selenit)
Gips - Marienglas (Selenit)
Zwillinge auf 111. Größe11,3 x 10 cm;
Arignac, Tarascon, Departement Ariège, Frankreich
Copyright: Didier Descouens; Contribution: Collector
Image: 1373797114
License: Creative Commons - Attribution-Noncommercial-Share Alike (CC-BY-NC-SA) V.3.0
Gips - Marienglas (Selenit)

Zwillinge auf 111. Größe11,3 x 10 cm;
Arignac, Tarascon, Departement Ariège, Frankreich

Didier Descouens

Marienglas, (Selenit, auch Frauenglas oder Spiegelstein) sind Gipkristalle von besonders hoher Reinheit und Transparenz, welche sich sehr gut in dünne Blättchen spalten lassen. Marienglas ist eine Bezeichnung aus der Zeit, als man Gegenstände nach ihrer Verwendung und Bedeutung benannte. Der in Deutschland gebräuchliche Name Marienglas entstand durch die Verwendung als Glasscheibenersatz vor Marienbildern und in Reliquienbehältern, denn die dünnen Blättchen waren im Gegensatz zum damaligen Glas blasenfrei und gleichmäßig dick. Durch die Verwendung zum Schutz von Marienbildern wird es in einigen Regionen auch als Frauenglas bezeichnet. In den frühen Zeiten, als Fensterglas und dergleichen noch nicht bekannt war, verwendete man dünne Scheiben von sehr klaren, großen und leicht spaltbaren Gips-Kristallen, um Marienbilder und Reliquienbehälter zu schützen und auf der anderen Seite durchsichtig und anschaubar zu machen. Daneben wurde es auch für kleine Fensterscheiben und Lampen verwendet. Zu römischer Zeit befanden sich die bedeutendsten Vorkommen in Kleinasien und Nordafrika. Das zu dieser Zeit mit Abstand größte Vorkommen befand sich nahe der antiken Stadt Segóbriga (heute in der Provinz Cuenca) in Spanien. Größere Objekte waren wegen der Seltenheit außerordentlich teuer und regelrechte Luxusartikel. Man verwendete später Glimmerscheiben als Fensterersatz, vor allem bei Öfen. Hierzu ist das Marienglas nicht geeignet, da es sein Kristallwasser abgibt und trübe und spröde wird.

Im 19. Jahrhundert wurde Marienglas als Flimmerverzierung für Devotionalien benutzt. Seit der Gothik wird Marienglas als Füllstoff für weisse Farbe benutzt; auch für Tafelmalereien und Restaurierungen findet Marienglas Verwendung.


Gips (klassisches Marienglas)
Gips (klassisches Marienglas)
Gipskristall von der Mina Quien Tal Pensara (Mina Rica), Almería (Almeria), Spanien;
Größe: 17x14x3 cm;
Copyright: Stefan; Contribution: Stefan
Collection: Stefan
Location: Spanien/Andalusien (Andalucía)/Almería, Provinz/Pulpí/Pilar de Jaravia/Mina Quien Tal Pensara (Mina Rica) und Corta San José
Mineral: Gypsum, Selenite (Gypsum)
Image: 1321563449
Rating: 8 (votes: 2)
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips (klassisches Marienglas)

Gipskristall von der Mina Quien Tal Pensara (Mina Rica), Almería (Almeria), Spanien;
Größe: 17x14x3 cm;

Stefan
Gips (Marienglas)
Gips (Marienglas)
Gips als klares Spaltstück sogenannten Marienglases. Fundort: Bergwerk Drosen, Ronneburg, Thüringen, Deutschland. Dieses Bergwerk lieferte große klarste Stufen von Marienglas, die bei Lokalsammlern berühmt, aber überregional weniger bekannt sind. Das abgebildete Stück ist etwa 85 mm breit.
Copyright: raritätenjäger; Contribution: raritätenjäger
Collection: raritätenjäger
Location: Deutschland/Thüringen/Greiz, Landkreis/Ronneburg/Bergwerk Drosen
Mineral: Gypsum
Image: 1197822189
License: Usage for Mineralienatlas project only
Gips (Marienglas)

Gips als klares Spaltstück sogenannten Marienglases. Fundort: Bergwerk Drosen, Ronneburg, Thüringen, Deutschland. Dieses Bergwerk lieferte große klarste Stufen von Marienglas, die bei Lokalsammlern...

raritätenjäger
Marienglas
Marienglas
Transparenter Gips - der Lapis Specularis der Römer, gesucht seit tausenden von Jahren
Copyright: Midir; Contribution: Collector
Image: 1374170154
License: Creative Commons - Attribution-Noncommercial-Share Alike (CC-BY-NC-SA) V.3.0
Marienglas

Transparenter Gips - der Lapis Specularis der Römer, gesucht seit tausenden von Jahren

Midir


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