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Pyroxene

Ägirin

Formel

Kristallsystem

Strunz

NaFe3+Si2O6

monoklin

9.DA.25


Ägirin mit Quarz
eine seltene Paragenese
Malosa Massiv, Zomba, Malawi
Größe: 10,5 x 6,6 cm
Foto: Rob Lavinsky

Ägirin bildet prismatische Kristalle mit steilen bis oft spitz-ausgefranst oder zahnartig wirkenden Endflächen. Die Kristalle erreichen Längen bis 35 cm, sind längsgestreift und können gebogen oder verdreht sein. Die Aggregate sind oft radialstrahlig, faserig oder radial konkretioniert. Einfache und lamellare Zwillinge sind nicht ungewöhnlich. Das Mineral spaltet gut auf {110}, der Bruch ist uneben. Die Härte beträgt 6, die Dichte liegt zwischen 3,50 bis 3,60 (kalk. 3,576). Ägirín ist durchscheinend bis opak, die Farbe grün bis schwärzlichgrün, rötlichbraun, schwarz, hellgrün bis gelbgrün in dünnen Schichten. Der Strich ist gelblichgrau, der Glanz glasig bis harzartig.

Ägirin ist ein charakteristisches Mineral magmatischer alkalischer Gesteine, Carbonatite und Pegmatite. Es tritt ebenfalls in regionalmetamorphen Schiefern, Gneisen, Eisenformationen, Blauschiefer-Fazies-Gesteinen und in Natrium-metasomatischen Granuliten auf, auch als authigenes Mineral in einigen Sedimentiten. Typische Begleiter sind Feldspat, Nephelin, Riebeckit, Arfvedsonit, Aenigmatit, Astrophyllit, Catapleit, Eudialyt, Serandit und Apophyllit.

Die am besten ausgebildeten Kristalle stammen vom Mt. Malosa im Distrikt Zomba in Malawi

Weitere Fundstellen gut ausgebildeter Kristalle:

  • Langesundfjord, Norwegen
  • Alnö-Komplex, Schweden
  • Alkali-Pegmatit-Massiven Lovozero und Chibiny auf der Kola-Halbinsel und vom Murun-Massiv in Sibirien, Russland
  • Los Archipel, Guinea
  • Narssarsuq, Grönland
  • Lawrence und Jefferson County in New York, Magnet Cove in Arkansas, USA
  • Mont Saint-Hilaire in Quebéc, Kanada

Ägirin-Sonnen in Charoit
mit weißem Barytocalcit
Vostochnyi, Murun-Massiv, Aldan-Hochland
Jakutien, Russland
BB: 40 mm
Sammlg. und Foto: Pavel Kartashov

Ägirin - idiomorpher Kristall
Malosa-Massiv, Malawi
Foto: Rob Lavinsky

Ägirin mit Orthoklas
Klassische Paragenese vom Malosa-Massiv
Zomba, Malawi
Größe; 6 x 5,4 cm
Foto: Rob Lavinsky

Ägirin
Malosa-Massiv, Malawi
Größe: 12 x 5,5 cm
Smmlg. und Foto: Christian Bracke

Ägirin und Orthoklas
Malosa-Massiv, Malawi
Größe: 3,5 x 4 cm
Foto: Dr. Christiane David

Ägirin mit Axinit und Katapleit
Narssarsasuq, Kitaa, Grönland
Größe: 2,8 x 2,2 cm
Foto: Rob Lavinsky


Die weltbesten Ägirine von Malawi

Das Zomba-Gebirge in Malawi
Foto: Lucian Fratila

Der Fluss Domasi im gleichnamigen Tal
teilt das Zomba-Gebirge in das südliche
Zomba-Plateau und den nördlichen Mt. Malosa.
Foto: Lucian Fratila

Im Südosten des Landes Malawi liegt das Zomba-Malosa-Gebirge, westlich des Lake Chilwa, nach welchem die geologische Einheit als "Chilwa-Alkali-Povinz" benannt ist. Die Alkali-Provinz entstand in der Kreidezeit (vor 70 - 135 Mio. Jahren). Sie besteht aus alkalischen intrusiven und extrusiven Gesteinen, deren Entstehung mit der Bildung des ostafrikanischen Riftsystems in Verbindung verbunden ist. Die vorherrschenden Intrusivkörper sind Granit-, Syenit- und Nephelin-Syenit-Plutone sowie extrusive Carbonatite und Agglomerate. Das etwa birnenförmige Gebirge wird in das südliche Zomba-Gebiet, auch Zomba-Plateau, und den nördlichen Mount Malosa geteilt und durch den Fluss Domasi getrennt. Nördlich von Malosa befinden sich die Nephelin-Syenit - komplexe Mongolowe, Chaone und Chinduzi-Chikala. Das letztgenannte Vorkommen wurde bekannt für die weltbesten, bis zu 15 cm großen Ägirine, oft vergesellschaftet mit weißem Mikroklin in idiomorphen Kristallen.

Im eigentlichen Malosa-Massiv dominieren die Granitpegmatite. Diese enthalten nicht nur die gesamte Paragenese von fast 50 Mineralien, sondern auch die bestausgebildetsten Mineralien. Neben fantastischen "riesigen" Ägirinen, Arfvedsoniten und Rauchquarzen sind es besonders die vortrefflichen, meist porzellanweißen Mikrokline, welche viele Museen und private Sammlungen zieren. Besonders beachtenswert sind jedoch auch die paragenetisch mit Ägirin und Feldspat vorkommenden REE-Mineralien wie Parisit-(Ce), Bastnäsit-(Ce), Caysichit-(Y), Epididymit, Eudidimyt, Fergusonit-(Y), Hingganit-(Y), Kainosit-)Y), Xenotim-(Y) sowie Genthelvin, große Niobophyllite, Thorit und Zirkon.

Der Zugang zu den Einzelvorkommen ist extrem schwierig bis gefährlich und erfordert, da es weder Wege noch Übernachtungsmöglichkeiten gibt, Kondition und Ausrüstung für mehrere Tage. Die in der Vergangenheit etwas leichter erreichbaren Pegmatite sind ausgeraubt. Heutige Fundstellen werden unter Lebensgefahr durch lokale Schürfer zum Teil bis über mehrere hundert Meter freihängend bearbeitet. Sammeln ohne eine gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung ist nicht möglich. Bei Verstoß dagegen drohen ernste Strafen bis zu Gefängnis.


Literatur

  • Cameron, M.,Shigeho, S.,Prewitt, C.T.,Papike, J.J., 1973; High temperature crystal chemistry of acmite, diopside, hedenbergite, jadeite, spodumene and ureyite: American Mineralogist, 58, 594-618
  • Clark, J.R., Appleman, D.E.,Papike, J.J., 1969; Crystal-chemical characterization of clinopyroxenes based on eight new structure refinements. MSA Special Paper, 2, 31-50
  • Deer, W.A., Howie, R.A, Zussman, J., 1972; Rock forming minerals
  • Morimoto, N.; 1988; Nomenclature of pyroxenes. American Mineralogist, 73, 1123-1133
  • Petersen, O.V., Grossmann, M., 1994; Some Pegmatite Minerals from the Zomba District, Malawi; MinRecord, 25, 1, 29-35, 38
  • Woolley, A,R., 1986-1988; Alkaline rocks and carbonatites of the world; Part I-IV

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