Mineralienatlas - Fossilienatlas
Quarz
Amethyst Größe: 8,31 mm; Fundort: Cava Capurru, Osilo, Sassari, Provinz, Sardinien (Sardegna), Region, Italien Copyright: Matteo Chinellato; Contribution: Hg Collection: Domenico Preite Location: Italien/Sardinien (Sardegna), Region/Sassari, Provinz/Osilo/Cava Capurru Mineral: Amethyst Image: 1287044569 Rating: 8.92 (votes: 12) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Größe: 8,31 mm; Fundort: Cava Capurru, Osilo, Sassari, Provinz, Sardinien (Sardegna), Region, Italien |
Matteo Chinellato |
Amethyst ist die violette Varietät des Minerals Quarz. Die violette Farbe des Amethysts reicht von einem sehr hellen, leicht rosafarbenen bis zu einem sehr dunklen Violett. Die Verteilung der Farbe im Kristall ist meist unregelmäßig. Intensiver gefärbt sind für gewöhnlich Kristallsektoren, die parallel zum Hauptrhomboeder {10-11} liegen. Dort konzentriert sich die violette Färbung in dünnen dunkelvioletten Bändern parallel zu den {10-11} und seltener {01-11}- Flächen. In diesen Sektoren weisen Amethyste eine unregelmäßige, feinlamellare Verzwillingung nach dem Brasilianer Gesetz auf und die intensiv gefärbten Ebenen markieren diese Zwillingsebenen. Farbgebend sind Gitterdefekte, mit einem Fe4+-Ion in tetraedrischer Koordination, d. h. umgeben von vier Sauerstoffionen, sogenannte FeO4 - Zentren. Nach wie vor umstritten ist, ob diese Defekte auf der Siliziumposition auftreten (Fe4+ ersetzt Si4+) oder auf Zwischengitterplätzen (Fe4+ in einer normalerweise leeren Tetraederlücke in einem der sechsseitigen Kanäle der Quarzstruktur). Diese Defekte entstehen aus Defekten mit Fe3+ in einer Tetraederlücke durch Bestrahlung (z. B. aus radioaktiven Zerfällen). Diese Strahlung entfernt ein Elektron aus dem Fe-Ion und ionisiert so Fe3+ zu Fe4+. Die zur Erzeugung der Amethystfarbe nötige Strahlungsdosis wird z. B. in granitischen Gesteinen allein durch den Zerfall des natürlich vorkommenden 40K-Isotops in etwa sechs Millionen Jahren erzeugt. Amethyste können auch durch künstliche Röntgenbestrahlung z. B. in Kernreaktoren aus farblosen eisenhaltigen Quarzen erzeugt werden. Unter Einfluss von Sonnenlicht verlieren Amethyste recht schnell ihre Farbe. Die Steine sollten deshalb keiner direkten UV-Bestrahlung ausgesetzt werden. Beim Erhitzen verlieren Amethyste ihre Farbe ebenfalls. Sie entwickeln zumeist eine Citrinfärbung, hervorgerufen durch submikroskopische Eisenoxidentmischungen, und seltener eine grüne Prasiolithfärbung oder werden ganz farblos.
Amethyst ist eine weit verbreitete Quarzvarietät; große und klare Exemplare, die sich zur Verarbeitung als Schmuckstein eignen, sind auf vergleichsweise wenige Fundorte beschränkt. Vorkommen ausgezeichnet ausgebildeter Kristalle gibt es in Brasilien, Uruguay, Mexico, Namibia, Madagaskar, Russland, Sri Lanka und Indien. Solche Kristalle findet man vor allem in Hohlräumen in hydrothermalen Gängen und in vulkanischen Gesteinen. Häufig im Handel anzutreffen sind auch sogenannte Amethystdrusen, bei denen sich die Kristalle innerhalb eines Hohlraumes gebildet haben, umgeben von einer Schicht Chalcedon. Die schönsten Drusen stammen in aller Regel aus Brasilien und können mehr als mannshoch sein. Der bekannteste deutsche Fundort ist der Steinkaulenberg bei Idar-Oberstein. Nachdem in Brasilien riesige Lagerstätten gefunden und diese Kristalle auch gefärbt werden können, wurde der Bergbau im Steinkaulenberg eingestellt. Der Mineralabbau ist dort mittlerweile verboten. Die Fundstelle ist als Schaubergwerk zu besichtigen. Europas größtes Amethystvorkommen befindet sich bei der niederösterreichischen Stadt Maissau. Die vor ca. 150 Jahren entdeckte Fundstelle des Amethyst von Maissau liegt etwa 60 km nordwestlich von Wien, 1 km nach der Ortschaft Maissau an der Horner Straße in Richtung Horn. Das Vorkommen in Maissau weist einen gesicherten Verlauf von ca. 400 m auf, davon ca. 40 m im Schaustollen aufgeschlossen zugänglich, zeigt eine maximale Breite von 2 m und steht nahezu senkrecht (Einfallen zwischen 80 und 90° nach SSW bzw. NNE). Ab 1999 begann die systematische Freilegung des Ganges durch die Maissauer Amethyst-Gesellschaft (MAG). Diese eindrucksvolle Offenlegung eines Amethystganges in der Amethystwelt Maissau ist weltweit einzigartig. Darüber hinaus kann eine Fortsetzung des Ganges über eine Strecke von 1 km vermutet werden. Das besuchbare Lampivaara Ametystbergwerk befindet sich im Pyhä-Luosto-Nationalparkim Norden Finnlands.
Amethystquarz ist eine schichtartige Verwachsung von undurchsichtigem bis durchscheinendem, milchweißem Quarz und der violetten Quarz-Varietät Amethyst. Die weißen Quarz-Partien können dabei in V-Form auftreten und werden meist erst nach dem Schliff und der Politur des Steins gut sichtbar. Europas größtes Amethystquarz-Vorkommen befindet sich bei der niederösterreichischen Stadt Maissau. Die vor ca. 150 Jahren entdeckte Fundstelle des Amethyst von Maissau liegt etwa 60 km NW von Wien. Das Vorkommen in Maissau weist einen gesicherten Verlauf von ca. 400 m auf. 2009 kam bei archäologischen Ausgrabungen auf der Trasse der Umfahrung Maissau in Niederösterreich in einer Speichergrube aus der frühen Frühbronzezeit ein schönes Stück typischen Maissauer Amethystquarzes zutage - das Vorkommen ist also mindestens seit etwa 2000 v.Chr. bekannt ! Ein weiteres reiches Amethystquarz-Vorkommen liegt im Umfeld des Friedhofes von Eggenburg
Amethyst ![]() Fein gebänderter Amethystquarz (Gangstück, ca. 11 x 8 x 8 cm) aus Engelsdorf, SG Eggenburg, NÖ (2016). Copyright: oliverOliver; Contribution: oliverOliver Collection: Oliver S. Location: Österreich/Niederösterreich/Horn, Bezirk/Eggenburg/Engelsdorf Mineral: Amethyst Image: 1470394234 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst ![]() |
Fein gebänderter Amethystquarz (Gangstück, ca. 11 x 8 x 8 cm) aus Engelsdorf, SG Eggenburg, NÖ (2016). |
oliverOliver |
Amethyst ![]() Riesiger Amethystquarz-Block aus Maissau, NÖ; ausgestellt im Krahuletzmuseum in Eggenburg. Copyright: oliverOliver; Contribution: oliverOliver Collection: Krahuletzmuseum Location: Österreich/Niederösterreich/Hollabrunn, Bezirk/Maissau/Amethyst-Gang Mineral: Amethyst Image: 1397505566 Rating: 6 (votes: 1) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst ![]() |
Riesiger Amethystquarz-Block aus Maissau, NÖ; ausgestellt im Krahuletzmuseum in Eggenburg. |
oliverOliver |
Als besonders wertvoll gelten dunkelviolette Amethyste. Daneben werden auch die Varietäten > Ametrin (Kombination von Amethyst und Citrin ) oder die violett-weiß gebänderte, undurchsichtige Varietät Amethystquarz als Schmuckstein geschätzt.
Durch Brennen von Amethyst (ca. 400 °C) entsteht die gelbe bis goldene Färbung der Varietät Citrin. Bei vielen der im Edelsteinhandel irreführenderweise verkauften „Gold- oder Madeiratopase“ handelt es sich in Wirklichkeit um gebrannte Amethyste. Bei einigen Amethysten erzeugt das Brennen auch einen grünlichen Farbton ähnlich dem Prasiolith, als welcher der gebrannte Amethyst dann auch verkauft wird. In der Flamme verschwindet die Farbe manchmal aber auch ganz und es bleibt weißer Quarz übrig. Gebrannte Steine bekommen meist auch deutlich mehr Risse und Sprünge, die durch ihren Glanz auffallen. Oft zerplatzen auch die Kristallspitzen und Flächen. In der Regel werden nur Amethyste niedriger Qualität gebrannt, um sie so „aufzuwerten“. Es handelt sich hierbei um eine Bearbeitung, durch welche die Farbe mit Methoden verändert wird, die in der Natur identisch vorkommen und dabei keine wesentlichen Eigenschaften verändert werden. Ungebrannter Citrin ist meist nur hell gefärbt und hat als Rohstein immer eine bergkristallähnliche lange Form. Citrin bildet keine Drusen und ist auch um einiges seltener als Amethyst. Eine billige, wenn auch nicht sehr haltbare Methode, Amethyst farblich aufzuwerten, ist die Behandlung mit gefärbtem Wachs, da sich Amethyst im Gegensatz zu Achat nur oberflächlich färben lässt. Seit dem 20. Jahrhundert werden Synthesen verschiedener Schmucksteine, so auch dem Amethyst hergestellt, die mit gemmologischen und mineralogischen Untersuchungsmethoden von natürlichen Amethysten unterschieden werden können, da sie gegenüber dem natürlich entstandenen Stein Strukturabweichungen aufweisen.
Die Herkunft des Namens aus dem griechischen ἀμέθυστος (amethystos) – „dem Rausche entgegenwirkend“ – drückt den alten Glauben aus, dass ein Träger von Amethyst gegen die berauschende Wirkung von Wein gefeit sei. Ebenso sollte Wein aus einem Becher aus Amethyst nicht betrunken machen. Ursprünglich ergab sich dieser (Aber)glaube aus dem Brauch, den (Rot-)Wein mit Wasser zu verdünnen, welcher dann eine rötlich-violette (amethystfarbene) Färbung annahm. Gleichzeitig konnte man natürlich wesentlich mehr davon trinken, ohne gleich betrunken zu werden oder gar einen Kater erleiden zu müssen. Eine andere Variante der Namensgebung ist die, dass Bacchus, der Gott des Weines, ein junges Mädchen so erschreckte, dass es zu Kristall erstarrte. Daraufhin seufzte der Gott, und als sein Atem den Stein berührte, färbte er diesen purpur wie die Farbe des Weines. (Quelle: (Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar)
Amethyst Banská Štiavnica (Schemnitz), Banská Štiavnica Co., Banská Bystrica Region, Slovakia; Größe: 7,8 x 5,6 cm; Historische Stufe Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470065588 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Banská Štiavnica (Schemnitz), Banská Štiavnica Co., Banská Bystrica Region, Slovakia; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Reel Mine, Iron Station, Lincoln Co., North Carolina, USA; Größe: 8,8x5,4cm Copyright: Mizutani-Nakanishi Collection; Contribution: Collector Image: 1469916443 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Reel Mine, Iron Station, Lincoln Co., North Carolina, USA; |
Mizutani-Nakanishi Collection |
Amethyst Amarisawa, Ashio-Machi, Tochigi-Ken, Japan Größe: 5,2x2,8cm Copyright: Mizutani-Nakanishi Collection; Contribution: Collector Image: 1469916541 Rating: 9 (votes: 1) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Amarisawa, Ashio-Machi, Tochigi-Ken, Japan |
Mizutani-Nakanishi Collection |
Amethyst auf Calcit Bombori, Provinz Chayantha, Dep. Potosi, Bolivien; Größe: 3,2 x 2,9 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470396028 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst auf Calcit |
Bombori, Provinz Chayantha, Dep. Potosi, Bolivien; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Amethyst- Szepter von Kakumunurle, Tamil Nadu, Indien; Größe: 8x7cm Copyright: John Veevaert; Contribution: Collector Image: 1470065721 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Amethyst- Szepter von Kakumunurle, Tamil Nadu, Indien; |
John Veevaert |
Amethyst One of my smaller Sweets I collected in June 2016 X = ca. 15 mm; Capurru Quarry, Osilo, Sardinia; Italy Copyright: Andreas Schmid; Contribution: Andreas Schmid Collection: Andreas Schmid Location: Italien/Sardinien (Sardegna), Region/Sassari, Provinz/Osilo/Cava Capurru Mineral: Amethyst Image: 1467103635 Rating: 9 (votes: 2) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
One of my smaller Sweets I collected in June 2016 X = ca. 15 mm; Capurru Quarry, Osilo, Sardinia; Italy |
Andreas Schmid |
Amethyst FOV = ca. 27 mm; Priozersk, Balkhash Region, Karagandy Province; Kasachstan Copyright: Andreas Schmid; Contribution: Andreas Schmid Collection: Andreas Schmid Location: Kasachstan/Zhambyl, Oblysy (Dzhambul, Jambyl)/Moiynkum, Distrikt/Sary Shagan Amethyst Vorkommen (Preozersk) Mineral: Amethyst Image: 1464465553 Rating: 9 (votes: 3) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
FOV = ca. 27 mm; Priozersk, Balkhash Region, Karagandy Province; Kasachstan |
Andreas Schmid |
Amethyst Mina Anahi, Santa Cruz Dept., Bolivia; Größe: 20 x 21 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470397071 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Mina Anahi, Santa Cruz Dept., Bolivia; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Amatitlán Mine, Amatitlán, Mun. de Zumpango del Rio, Guerrero, Mexico; Größe: 9x5 cm Copyright: Mizutani-Nakanishi Collection; Contribution: Collector Image: 1470066286 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Amatitlán Mine, Amatitlán, Mun. de Zumpango del Rio, Guerrero, Mexico; |
Mizutani-Nakanishi Collection |
Amethyst Las Vigas, Vera Cruz, Mexico; Größe: 5,2 x 4,2 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470431992 License: Usage for Mineralienatlas project only |
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Las Vigas, Vera Cruz, Mexico; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Spitznadelige Amethystkristalle; Las Vigas, Vera Cruz, Mexico; Größe: 5,5 x 5 cm Copyright: Kevin Ward; Contribution: Collector Image: 1470397280 License: Usage for Mineralienatlas project only |
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Spitznadelige Amethystkristalle; |
Kevin Ward |
Amethyst Amatitlan, Guererro, Mexico; Größe: 21 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470397460 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Amatitlan, Guererro, Mexico; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Mina Santa Ana Quarry, Artigas, Artigas Department, Uruguay; Größe: 77 x 50 x 53 mm Copyright: pegmatite; Contribution: pegmatite Collection: pegmatite Location: Uruguay/Artigas, Departamento/Artigas/Cantera Santa Ana Mineral: Amethyst Image: 1415437036 Rating: 8.5 (votes: 2) License: Usage for Mineralienatlas project only |
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Mina Santa Ana Quarry, Artigas, Artigas Department, Uruguay; |
pegmatite |
Amethyst Mina Santa Ana Quarry, Artigas Department, Uruguay; Größe: 9,6 x 9 cm Copyright: Fabre Minerals; Contribution: Collector Image: 1470065173 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Mina Santa Ana Quarry, Artigas Department, Uruguay; |
Fabre Minerals |
Amethyst Charakteristische Basalt-Geode, gefüllt mit Amethyst; Ametista do Sul, Rio Grande do Sul, Brasilien; Größe: 15 x 20 cm Copyright: Joseph A Freilich; Contribution: Collector Image: 1470763020 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Charakteristische Basalt-Geode, gefüllt mit Amethyst; |
Joseph A Freilich |
Amethystquarz Amethystquarz von Irai, Alto Urugai Region, Rio Grande do Sul, Brasilien; Größe: 15,3 x 8 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470584621 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethystquarz |
Amethystquarz von Irai, Alto Urugai Region, Rio Grande do Sul, Brasilien; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Serra do Mar, Rio Grande do Sul, Brasilien; Größe: 7 x 7,8 cm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1470762904 License: Usage for Mineralienatlas project only |
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Serra do Mar, Rio Grande do Sul, Brasilien; |
Rob Lavinsky |
Amethyst Ametista Do Sul, Rio Grande Do Sul, Brasilien; Größe: 10 x 8cm Copyright: Lourenco B. Santos; Contribution: Collector Image: 1470397608 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Amethyst |
Ametista Do Sul, Rio Grande Do Sul, Brasilien; |
Lourenco B. Santos |