Quarz
Jaspis
Jaspis ist eine mikrokristalline, feinkörnige Varietät des Minerals Quarz und gehört wie dieses zur Mineralklasse der Oxide mit einem Stoffmengenverhältnis mit Metall: Sauerstoff = 1:2. Es ist eng verwandt mit dem stets faserig aufgebauten Chalcedon. Die Verwandtschaft ist so eng, dass sogar Stücke vorkommen, bei denen körnig und faserig aufgebaute Quarzmaterialien miteinander verwachsen sind.
Jaspis ist nur sehr selten in reiner Form zu finden. Durch Verwachsungen mit Achat und Opal, aber auch durch Fremdbeimengungen von bis zu 20 % wie Tonerde, Eisenoxid, Eisenhydroxid und Manganhydroxid schwanken seine chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr stark. Da die Menge und Verteilung dieser Beimengungen über das Erscheinungsbild entscheiden, ist der Farb- und Varietätenspielraum des Jaspis außerordentlich groß. Zudem ändert sich auch die Strichfarbe je nach Beimengung und lässt sich kaum zur Echtheitsprüfung heranziehen.
Das hat zur Folge, dass viele ähnlich geformte und gemaserte Minerale bzw. Varietäten und sogar Gesteine, deren Farbe und Zeichnung denen des Jaspis ähnlich sehen, unter diesem Namen im Handel vertrieben werden.
Jaspis ist ein undurchsichtiges Mineral von praktisch jeder Farbe, das aus dem Mineralgehalt der ursprünglichen Sedimente oder Asche stammt. Während des Konsolidierungsprozesses entstehen Muster, die Fließ- und Ablagerungsmuster im ursprünglichen kieselsäurehaltigen Sediment oder in der Vulkanasche bilden.
Es wird allgemein angenommen, dass eine hydrothermale Zirkulation bei der Bildung von Jaspis erforderlich ist.
Jaspis kann durch Diffusion von Mineralien entlang von Diskontinuitäten modifiziert werden, was das Auftreten von vegetativem Wachstum, d. H. dendritisch, ergibt.
Die ursprünglichen Materialien werden nach der Ablagerung häufig in verschiedene Muster gebrochen und / oder verzerrt, die später mit anderen bunten Mineralien gefüllt werden. Durch die Verwitterung entstehen mit der Zeit intensiv gefärbte oberflächliche Rinden.
Die Klassifizierung und Benennung von Jaspis-Sorten stellt eine Herausforderung Begriffe, die verschiedenen genau definierten Materialien zugeschrieben werden, umfassen die geografische Lokalität, in der sie gefunden werden, manchmal ziemlich eingeschränkt, wie "Bruneau" (eine Schlucht) und "Lahontan" (ein See), Flüsse und sogar einzelne Berge; Viele sind phantasievoll, wie "Imperial" oder "Roter Falke", während andere beschreibend sind, wie "Dalmatiner" oder "Porzellan". Einige sind durch den Herkunftsort gekennzeichnet, beispielsweise ein brauner Ägypter oder ein roter Afrikaner.
Der Name Jaspis bedeutet "gefleckter oder gesprenkelter Stein" und leitet sich wohl von altfranzösischem „Jaspre“ (Variante des anglonormannischen Jaspis) und lateinischem „iaspidem“ (nom. Iaspis) aus dem Griechischen ἴασπις iaspis (weibliches Substantiv) aus einer afroasiatischen Sprache ab (vgl. Hebräisch ישפה Yashpeh oder Jaspheh, akkadisch Yashupu). Es wird angenommen, dass diese semitische Etymologie nicht mit der des englischen Vornamens Jasper (persischen Ursprungs) verwandt ist. Sein Name kann auf Arabisch, Persisch, Hebräisch, Assyrisch, Griechisch und Latein zurückverfolgt werden.
Jaspis war in der Antike ein geschätzter Stein zur Herstellung gewerblich nutzbarer Werkzeuge und hauptsächlich von Siegeln für den Handel zur Kennzeichnung von Waren und Transporten. In der Vorderasiatischen Archäologie werden mit dem Begriff Glyptik (Steinschneidekunst, s.u.) sowohl Stempelsiegel (ab der frühen Halaf-Zeit um 6000 v. Chr. belegt) als auch Rollsiegel (belegt ab der Uruk-Zeit, etwa 3400 v. Chr.) bezeichnet. Die Rollsiegel stellen eine der umfangreichsten Bildquellen der Kulturen des Alten Orients dar.
Mit grünem Jaspis wurden zwischen dem 4. und 5. Jahrtausend v. Chr. In Mehrgarh Bogenbohrer hergestellt.
Roter und grüner Jaspis waren schon seit etwa 2.600 v.Chr. in Mesopotamien bei den Sumerern, Babyloniern und Assyrer) als Rohmaterial für Rollsiegel sehr beliebt. Von etwa 1.800 v.Chr. stammen Jaspis-Siegel der minoischen Kultur, wie archäologische Fundstücke im Palast von Knossos belegen.
Rollsiegel sind zylindrische Siegel, deren Mantelfläche mit einer eingravierten Darstellung versehen wurde, die auf einem formbaren Material (v. a. Ton) eine Abrollung in Form eines fortlaufenden Bandes erzeugen konnte. Im Normalfall waren die Siegel aus Stein oder Schmuckstein (vor allem Jaspis, Lapislazuli, Achat, Onyx) oder künstlich hergestellten Steinen (v. a. Quarzkeramik) geschnitten. Nahezu alle Rollsiegel waren in Intaglio-Technik gearbeitet, das heißt, dass die Darstellung vertieft gearbeitet wurde und der Abdruck so im Hochrelief erscheint. Das Rollsiegel ist in Südmesopotamien/SW-Iran in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. erfunden worden und ist bis in das 1. Jahrtausend v. Chr. die dominante Siegelform des Alten Orients.
Es wurden Zehntausende Stempel- und Rollsiegel gefunden. Noch Herodot bemerkt, dass jeder in Babylonien ein Siegel trage. Zu den Funden der Siegelzylinder kommen noch die der Abrollungen auf Tontafeln, Bullen und Anderem, zu denen aber die Zylinder merkwürdigerweise fast nie gefunden werden konnten. Meist wurde Stein als Material für die Herstellung der Rollsiegel verwendet. Neben Muscheln, Kalkstein, Sandstein, Marmor, Gipsstein, Lapis lazuli, Serpentin, Steatit und Alabaster wurden seit Ende des 3. Jahrtausend oft härtere Steine benutzt. Dazu gehören Diorit, Schieferton, Porphyr und Hämatit. Kieselartige Quarzsteine wie Achat, Rosenquarz, Onyx, Amethyst, Karneol, Saphirin, Jaspis, Chalcedon und Bergkristall wurden ebenfalls verwendet.
(zitiert: geschichtsforum.de/thema/altvorderasiatische-rollsiegel)
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In dieser Zeit kommt die Verwendung von Rollsiegeln als Bestätigung eines Rechtsaktes (vergleichbar der heutigen Unterschrift) in Gebrauch, sodass sich ab dieser Periode viele Siegelabrollungen auf Tontafeln und Tafelhüllen gefunden haben. Der Besitz von Rollsiegeln wird in dieser Zeit auch bei Privatpersonen üblich.
Bildliche Darstellungen der Rollsiegelproduktion sind aus dem Alten Vorderasien nicht erhalten. Ein Relief aus der Mastaba des Ti im ägyptischen Sakkara (Mitte des 3. Jt. v. Chr.) zeigt, der Beischrift zufolge, einen Siegelschneider bei der Durchbohrung des Siegels. Zur Produktion von Rollsiegeln aus Stein wurde das Rohmaterial zunächst in längskubische und anschließend in zylindrische Form gebracht. Vor der Gravur der Siegelfläche wurde in aller Regel die Durchbohrung angebracht, da bei diesem Arbeitsschritt mit Beschädigungen des Werkstücks zu rechnen war. Die Durchbohrung wurde im 4. und 3. Jt. mit Silexbohrern vorgenommen.
Da die Rohsteine wie Jaspis, Achat und Lapis Lazuli (u.a.) nicht in Mesopotamien vorkamen, wurden sie aus Anatolien und aus Badakshan (eine historische Region, die Teile des heutigen Nordostafghanistans, Osttadschikistans und des Landkreises Tashkurgan in China umfasst) importiert.
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Während Achat typischerweise ein Material ist, das sich in den Hohlräumen eines magmatischen Gesteins oder Kalksteins bildet, bildet sich Jaspis häufig, wenn feinteilige Materialien durch Kieselsäure zementiert werden.
Das tritt häufig in weichen Sedimenten auf, wenn Kieselsäure ausfällt und sie zu einer festen Masse zementiert. Diese enthaltenen Partikel verleihen Jaspis seine Farbe und Opazität. Ein Sedimentmaterial, das als Chert (i.w.S. Hornstein) bekannt ist, bildet sich in ausgedehnten eingebetteten Ablagerungen. Es ist auch eine undurchsichtige Sorte von Chalcedon, die als "Jaspis" bezeichnet werden kann.
Es ist auch bekannt, dass sich Jaspis bildet, wenn Vulkanasche oder feine Pyroklastite aus der Ausfällung von Kieselsäure aus einer Lösung zu einem festen Material zementiert werden. Der Zementierungsprozess ist manchmal so aggressiv, dass das Sediment, die Asche oder die vulkanischen Partikel in mikrokristallinem Quarz gelöst oder umkristallisiert werden.
Jaspis findet sich derb, eingesprengt, in Kugeln und Geschieben; meist als Gangfüllung oder Knollen, selten auch in trauben- oder nierenförmigen Gestalten.
Eine vorherrschende Meinung ist, dass bestimmte Jaspisvorkommen ursprünglich Quarz waren, der in einer vulkanischen Umgebung auf dem Meeresboden abgelagert worden war, später zu Gestein zementiert und dann umkristallisiert und in seine derzeitige Form als Jaspis -(quarzit) umgewandelt wurde.
Jaspis ist der Hauptbestandteil in den siliziumdioxidreichen Teilen von gebänderten Eisenformationen (BIF), die auf geringe, aber vorhandene Mengen an gelöstem Sauerstoff im Wasser hinweisen, beispielsweise während der Großen Sauerstoffkatastrophe oder auf der Schneeball-Erde. Die roten Bänder, die typischerweise kompetenter sind als die sie umgebenden Hämatitschichten, bestehen aus mikrokristallinem rotem Chert, auch Jaspis genannt.
(s.a. >BIF > Jaspilit)
Die überwiegende Mehrheit des Eisenerzes der Welt besteht aus Bändererzen, der sogenannten Banded Iron Formation (BIF). Diese BIF existieren mit mehreren Fazies, aber die „klassischen“ Fazies bestehen aus alternierenden SiO2-Betten, (mehr oder weniger eisenhaltig) und Hämatit (Fe2O3), wo Eisen in seiner am stärksten oxidierten Form Fe3 + vorliegt).
Eine populäre Hypothese für die Bildung von BIFs postuliert, dass gelöster Sauerstoff, der durch Photosynthesizer wie Cyanobakterien erzeugt wird, gelöstes Eisen (II) -Fe oxidiert, das durch submarine hydrothermale Aktivitäten geliefert wird.
Diese gebänderten Erze sind marine Sedimentformationen; sie stammen alle aus dem archäischen oder unteren Proterozoikum, mit Ausnahme derjenigen, die mit den Schneeball-Erde-Episoden um -0,7 Ga in Verbindung stehen. In einigen sehr alten archaischen BIF liegt Eisen nicht nur in Form von Fe2O3 (reines Fe3 +) vor, sondern manchmal auch in Form von Fe3O4, einer Mischung aus Fe2O3 (Fe3 +) und FeO (Fe2 +).
Die Hamersley-Gruppe ist eine obere neoarchäische bis untere paläoproterozoische Einheit ( 2,47 bis 2,55 Gya), die in Teilen der Hamersley Range (Pilbara Craton) in Westaustralien auftaucht, einem Gebiet, das für seine „Tigereisen“ - BIF bekannt ist.
Mehrere stratigraphische Einheiten in der Hamersley-Gruppe enthalten gebänderte Eisenbildung (z. B. die Marra Mamba Fe-Fm. Und die Brockman Fe-Fm.). Von hier stammen gefaltete Jaspilite mit gelblich-braunen "Tigerauge" -Bändern (asbestförmiger Quarz mit Chatoyance).
Die BIFs des unteren Proterozoikums bilden sehr große Ablagerungen; Die Schichten sind großflächig verteilt und machen den größten Teil der Lagerstätten von großer wirtschaftlicher Bedeutung aus. Sie datieren von -2,5 bis –1,9 Gya. Nach diesem Datum gibt es keine mehr, mit Ausnahme derjenigen, die mit den Schneeball-Erde-Episoden verbunden sind.
Zu den ältesten archaischen BIF im Alter von -3,26 bis -3,22 Gya gehören die Serien der Barberton-Supergruppe in Südafrika (-3,55 bis -3) , 16 Gya), einer der drei ältesten kleinen metamorphosierten Sedimentkomplexe der Welt.
Es gibt zwei Arten von archaischen oder niederproterozoischen BIFs.
Die archaischen BIFs (die ältesten sind –3,8 Gya) bilden „kleine“ diskontinuierliche Ablagerungen in den Sedimenten der archaischen Grüngürtel. Sie sind oft reicher an roter Kieselsäure als an Eisenoxid und werden als Jaspilit bezeichnet.
Jaspilite sind rot-schwarze bis blutrote, meist gebänderte, aus rotem Jaspis (Chalcedon) und Fe-Oxiden (meist Hämatit) bestehende marine (sedimentäre) Gesteine mit Lagen in Intervallen von mehreren cm. Jaspilite sind typische Bändererze der BIF. Sie sind verwandt mit Itabiriten (gebänderte Quarz-Hämatit-Schiefer des Präkambrium der Alten Schilde) sowie mit Eisenquarzit.
Tigereisen: Gefalteter Jaspilit („Tiger Eisen“)) aus der Hamersley Range in Westaustralien, einem Gebiet, das für seine „Tiger Eisen“ -BIFs bekannt ist. Mehrere stratigraphische Einheiten in der Hamersley-Gruppe enthalten gebänderte Eisenbildung (z. B. die Marra Mamba Fe-Fm. Und die Brockman Fe-Fm.). Die Proben hier sind gefaltete Jaspilite mit gelblich-braunen "Tigerauge" -Bändern (asbestförmiger Quarz mit Chatoyance). Die Hamersley-Gruppe ist eine obere neoarchäische bis untere paläoproterozoische Einheit ( 2,47 bis 2,55 Milliarden Jahre), die in Teilen der Hamersley Range (Pilbara Craton) in Westaustralien auftaucht.
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Fossilien im Jaspis geben einen eindeutigen Hinweis auf die sedimentäre Entstehung des Materials. Fossilien finden sich in jurassischen Hornsteinen – (hier die Bohnerzjaspisse von Auggen und Liehl) oder Chert (Hornsteinen i.e.S. - im Folgenden der Mary Elle-Jaspis).
Manche Autoren bezeichnen die Ausgangsmaterialien auch als Feuerstein; in diesem Sinne bezieht sich der Unterschied zwischen Feuerstein und Hornstein hauptsächlich auf ihre Struktur und Größe. Kommen Hornsteine als zum Teil gewaltige Gesteinsbänke vor, sind Feuersteine in der Regel nodular ausgebildet und selten größer als 50cm im Durchschnitt. Gemeinsam ist ihnen ein hoher Quarzgehalt, der als Chalcedon ausgebildet ist.
In der Mesabi Iron Range im Norden von Minnesota gibt es zahlreiche Eisenlagerstätten, die das Biwabik Fe-Fm nutzen. (oberes Paläoproterozoikum, ca. 1,85 Gya). Der Biwabik enthält zahlreiche eisenreiche Lithologien. Die visuell faszinierendste Lithologie ist der stromatolitische eisenhaltige Chert (stromatolitischer Jaspis) (auch bekannt als "Mary Ellen Jasper"). Die konvex nach oben gerichteten, geschichteten Säulenstrukturen im unten gezeigten Gestein sind die Stromatolithen. Stromatolithen werden von Matten von Cyanobakterien aufgebaut, die in (typischerweise) sehr flachen Meeresumgebungen leben. Die Schichtung von Stromatolithen ist hauptsächlich das Ergebnis einer gezeitenrhythmischen Ablagerung von Sedimenten auf den Cyanobakterienmatten.
So, wie die reichhaltigen Eisenerzvorkommen von Minnesota sehr ästhetische und ungewöhnliche Varianten bieten, wie der hier dargestellte Brekkzienjaspis in Hämatitmatrix, so ist der „Mary Ellen Jasper“ ein Zeuge der Entstehung des Lebens als solches auf der Erde. Die Stromatolithen auf den Fotos wurden Collenia undosa zugeordnet.
Anmerkung: Solche Stromatolithen können auch in Rheinhessen gefunden werden. Selten finden sich abgerollte Stücke zwischen Achaten und gewöhnlichen Jaspisen, die vor langer Zeit von einem tropischen Meer in Seifen angereichert wurden und heute das Ziel einer Heerschar von Sammlern darstellen. Die Zeichnung dieser wesentlich jüngeren Stromatholithen deutet auf einen komplexeren Aufbau als den der Stromatholithen aus dem Präkambrium hin.
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Einer der bekanntesten Jaspise in Deutschland sind die sogenannten Bohnerzjaspise aus dem Markgräflerland. (Region in Baden-Württemberg im äußersten Südwesten Deutschlands; sie grenzt im Westen an Frankreich und im Süden an die Schweiz).
Bohnerze entstanden während des Eozäns in feuchtwarmem (subtropischen) kontinentalem Klima. Dabei kam es zu einer tiefgründigen Verkarstung der Oberfläche des Jura (meist Kalke des Malm). Die weißen Kalke des Malm (in Baden oft Oolithkalke) wurden dabei durch kohlensäurehaltige Sickerwässer chemisch gelöst. Geringe Anteile an Ton und Mergeln blieben zurück (Residuallagerstätte) und bildeten den Bohnerzton.
Die Konkretionen entstanden aus den geringen Eisengehalten der Kalke, der sogenannte "Jaspis" ist in Wirklichkeit ein Jura-Hornstein - ein Bohnerzhornstein - und blieb bei der Verwitterung des Kalkes übrig. Zugleich entstanden durch die Verwitterung der Kalksteine stark eisenhaltige Bohnerze, die die farbliche Umprägung der Jaspise bedingten. In den Jaspisen finden sich im Anschliff Reste von Muscheln, resp. Brachiopodenschalen, Überreste von Crinoiden (Seelilien) usw. Bei vielen Stücken sind diese fossilen Überreste aufgrund mangelnder Farbkontraste kaum erkennbar. Manchmal treten die Fossilien jedoch in gelber Farbe auf rotem Grund auf und sind gut erkennbar.
Die Erze treten bevorzugt an der Grenze Ton-unterlagernder Malmkalk auf. Diese gibt es zu Hauf dort wo jurassisches Material mit Verkieselungen führenden Schichten im Tertiär in bohnerzhaltige Lehme umgewandelt wurde.
Es ist kein Zufall, dass sich diese Fossilien in der Nähe von oxidischen Eisenerzen finden – sie sind die Ursache dafür. Erst das beginnende Leben im Präkambrium (in diesem Fall vor 2,4 Gya) sorgte dafür, dass sich Sauerstoff in der Atmosphäre anreichern konnte und so das bislang freie Eisen mit einem Radikal
konfrontiert wurde – es oxidierte und lagerte sich in Schichten ab, die die heutigen gebänderten Eisenerze (BIF) bilden. Die im „MaryEllen Jaspis“ konservierten Strukturen von fossilen Blaualgen nennt man Stromatolithen.
Die als Collenia undosa bezeichnete Blaualgenart bildete feine Algenschäume, die an
prominenter Stelle hängenblieben und so wellenartige Zeichnungen im erhaltenen
Jaspis darstellen.
Der Name Jaspis für dieses Material entstand durch die große Ähnlichkeit zu dem Schmuckstein Jaspis und durch die daraus resultierende Verschleifung des Materials zu Schmucksteinen im Badischen Raum und sogar in Idar-Oberstein. Der Namen Jaspis sollte nur noch als Synonym gebraucht werden.
Das Material aus Auggen oder Schliengen/Liel ist pigmentierter Jurahornstein (Bolus-Tone). In der Literaturangabe "Pasda, C. Das Magalénien in der Freiburger Bucht. Materialheft zur Archäologie Heft 25. Stuttgart 1994." findet sich auch der Hinweis auf das Material in Kiesgruben entlang des Rheines. Der Begriff Jaspis im Zusammenhang mit diesem Material ist hier eine Wortschöpfung auf Grund der historischen Nutzung der Steine als Halbedelsteine in der Schmuckherstellung. (Markus/Mark 77, 2010; Mineralienatlas).
- Quellen (Kaiser, Pasda, Schmidlin - s.u.)
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Ägyptischer Jaspis oder auch Kugeljaspis, Nilkiesel, Niljaspis beziehungsweise Jaspisknollen, ist ockergelb bis braun und ziegelrot, häufig gestreift und geflammt und findet sich in großer Menge als Gerölle im Nil und in der Wüste. Bei Kairo bildet er ein Konglomerat, das wahrscheinlich der Kreideformation angehört.
Bilderjaspis mit braun und schwarzer Maserung wird durch seinen Facettenreichtum oftmals mit Mookait, Epidot, Pietersit, Stromatolith, Tigereisen verwechselt. Abgebaut wird der Bilderjaspis hauptsächlich in Südafrika, Oregon, Australien.
Bilder-Jaspise weisen Kombinationen von Mustern auf (z. B. Streifenbildung durch Strömungs- oder Ablagerungsmuster (von Wasser oder Wind), dendritische oder Farbvariationen), die zu scheinbaren Szenen oder Bildern führen (auf einem Schnittabschnitt). Die Diffusion von einem Zentrum erzeugt ein charakteristisches orbikuläres Erscheinungsbild, d. H. Leopardenfell-Jaspis oder eine lineare Streifenbildung aufgrund einer Fraktur, wie sie bei Liesegang-Jaspis zu sehen ist. Geheiltes, fragmentiertes Gestein erzeugt brekzierten (gebrochenen) Jaspis.
Während diese Bilder-Jaspise auf der ganzen Welt zu finden sind, sind bestimmte Farben oder Muster für die geografische Region, aus der sie stammen, einzigartig. Die Hauptquelle des Steins ist Indonesien, insbesondere im Bezirk Purbalingga. Besonders gute Beispiele sind der Biggs-Jaspis von Oregon und der > Bruneau-Jaspis von Idaho aus dem Bruneau River Canyon. Andere Beispiele sind auf der Insel Llanddwyn in Wales zu sehen. Ein bemerkenswerter, blasser, blaugrüner Jaspis mit Mustern, die denen von Malachit ähneln, kommt in einer Lagerstätte am Ettutkan-Berg in Staryi Sibay, Baschkortostan, Russland, vor. (Die Stadt Sibay im äußersten Süden des Uralgebirges nahe der Grenze zu Kasachstan ist bekannt für ihre kolossale Kupfermine im Tagebau.)
Landschaftsjaspis: Der oft durch ähnlich aussehende Gesteine imitierte Landschaftsjaspis zeigt auf der Oberfläche lebhafte Musterungen, die sich schon mit wenig Phantasie als stilisierte Landschaften oder Pflanzen interpretieren lassen. Die braune, durch Beimengungen von Eisen bewirkte Farbe tut ihr Übriges, um diesen Eindruck zu verstärken.
Poppy-Jaspis (Morgan Hill Poppy Jasper) ist ein berühmter, aber immer seltener werdender Jaspis mit roten und gelben Punkten von "Mohnblumen". Es ist ein brekzierter Jaspis, was bedeutet, dass er wahrscheinlich aus sonnengetrocknetem und oxidiertem eisenreichem Ton stammt. Die Risse wurden mit anderen Substanzen ausgefüllt.
Zebrajaspis aus Indien oder Brasilien ist dunkelbraun mit hellbraunen Strichen
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Achatjaspis (auch Jaspachat) ist eine gelb, braun und grün gestreifte Verwachsung aus Jaspis und Achat, strenggenommen also ein Gestein.
Bandjaspis ist ein Rhyolith, bzw. ein sehr feinkörniger, aus verschiedenfarbigen (hauptsächlich braun, rot und grünlichgrau) dünnen Lagen zusammengesetzter, verkieselter Tuff. Ein bekannter Fundort ist das Frohburg-Kohrener (Kohren-Sohlis in Sachsen) Gebiet gehört dem Wolfitzer Porphyrtuff des Oberen Tuffrotliegenden an. Eine besondere Abart stellt ein in diesem Komplex vorkommender Rhyolith dar, der als Gnandsteiner Bandjaspis bekannt geworden ist.
Der früheste, bekannte Hinweis auf die Verwendung eines norwestsächsischen Minerals liegt als prähistorischer (Neolithikum vor. ca. 5000 Jahren) Fund in Form eines Steinbeiles aus Gnandsteiner Bandjaspis vor
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Basanit ist petrographisch korrekt ein Begriff für einen porphyritischen Basalt, bzw. ein Gruppenname für Gesteine aus Clinopyoxen, Plagioklas, Foiden und Olivin. Basanit ist ein vulkanisches Gestein und gehört zur Gruppe der Alkaligesteine (QAPF 14).
Basanit (lydischer Stein und Radiolarit, auch bekannt als Lydit) sind jedoch auch Begriffe, die sich auf verschiedene Arten von schwarzem, jaspisartigem Gestein beziehen (einschließlich Tuffen, Cherts und Schlicksteinen), die dicht, feinkörnig und hornsteinartig sind. Der den alten Griechen bekannte "lydische Stein" ist nach dem alten Königreich Lydien in der heutigen Westtürkei benannt. Ein ähnlicher Gesteinstyp kommt in Neuengland in den USA vor. Solche Gesteinsarten werden seit langem zur Herstellung von Prüfsteinen verwendet, um die Reinheit von Edelmetalllegierungen zu testen, da sie hart genug sind, um solche Metalle zu zerkratzen, die, wenn sie über sie gezogen (abgekratzt) werden, ihre Metallstreifen verschiedener (diagnostische) Farben vor dem dunklen Hintergrund.
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Dalmatinerstein oder Dalmatinerjaspis ist ein beliebter dekorativer Schmuckstein mit einem einzigartigen Erscheinungsbild, das der gefleckten Zeichnung der dalmatinischen Hunderasse ähnelt.
Dalmationerstein ist kein Jaspis, sondern ein Handelsname für ein peralkalines Gestein (Mikrogranit, Aplit) oder Rhyolith), bestehend aus dunklen Flecken (Arfvedsonit) auf hellem Hintergrund (meist Feldspat). Die schwarzen Flecken werden fälschlich als Turmalin bezeichnet. Der Dalmatinerstein verdankt seinen Namen der gleichnamigen Hunderasse.
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Hornstein (Chert) von grauer bis braunroter, selten auch grüner bis schwarzer Farbe ist oft als Synonym für Jaspis im Gebrauch.
Hornstein ist ein sedimentäres Gestein der Familie der Kieselgesteine. Eine kieselsäurereiche Konkretion, bzw. Ausfällung oder Ausscheidung, welche warzig-, knollen- oder schichten-bis lagenförmig auf Erzgängen, in gealterten karbonatischen Gesteinen, in Tiefsee-Sedimenten mit silikatischen Organismen und vulkanischen Ablagerungen vorkommt.
Hornstein und Flint (Feuerstein) sind Verwachsungen von mikrokristallinem Quarz mit Mogánit in einem regellosen, granularen Gefüge. Hornsteine bestehen weitgehend aus Opal, aus Gemischen von Opal mit Chalcedon oder aus Chalcedon. Tw. verwechselbar mit Feuerstein. Sie enthalten gelegentlich Makro- und häufig Mikrofossilien. Hierbei handelt es sich strenggenommen nicht um Minerale und Mineralvarietäten, sondern um Gesteine, die auch unter dem Oberbegriff Chert zusammengefasst werden.
Im Allgemeinen wird Hornstein (Chert) heute als Überbegriff für sedimentäre nichtklastische Kieselgesteine verwendet, konsequenterweise wären (bz. sind) also auch Feuerstein und Radiolarit der "Hornstein-Gruppe" zuzuordnen.
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Jaspis-Brekzie: Eine Brekzie oder Breccie ist ein Gestein, das aus eckigen Gesteinstrümmern besteht, die durch eine feinkörnige Grundmasse verkittet sind. Brekzien sind ähnlich aufgebaut wie die Konglomerate ( s.u. > Jaspis-Konglomerat), die jedoch im Unterschied zur Brekzie keine eckigen, sondern abgerundete Gesteine in einem Bindemittel einschließen.
Fanglomerate stellen eine Zwischenform mit leicht abgeschliffenen Kanten dar. Die Korngröße bei Brekzien übersteigt zwei Millimeter, Gesteine mit eckigen Körnern kleinerer Korngröße werden als Mikrobrekzie bezeichnet, bei Korngrößen über 50 Zentimeter spricht man von Megabrekzie. Unterschieden werden Brekzien nach ihrer Entstehung, so etwa in sedimentäre, vulkanische, diagenetische, tektonische Brekzien sowie Impaktbrekzien. Bestehen die Bruchstücke aus nur einem Gesteinstyp, ist die Brekzie monomikt, sind es unterschiedliche, dann ist sie polymikt.
Im Gebiet westlich von Liebenau im Erzgerbirge (von der Talsperre bei Lauenstein bis in den Trebnitzgrund) tritt schokoladenbrauner Jaspis in den Zwickeln auf. (der Achat ist oft in einer Lage sehr glasig und dabei manchmal auch völlig entfärbt, im Bereich des Trebnitzgrundes ist der umgebende Hornstein tomatenrot.) In der Müglitz findet man sehr selten auch komplette parallele Bänder mit vielen Jaspis-Lagen. Der Jaspis ist meist direkt am Achat oder in Rissen des Quarzes, kann aber auch eine echte Füllung sein. (Textquelle J. Adolphi).
Kellerwalder Jaspis (oder Kellerwald-Jaspis), ist ein brekziöser Jaspis, der im Gebiet des Kellerwaldes in Hessen (Schwalm-Ederkreis) vorkommt und dort heute noch verarbeitet wird. Wichtige Gesteinsarten sind die Kellerwald-Quarzite, Kieselschiefer, Tonschiefer, Grauwacke und Diabas.
Laut Geopark-Region Natur- und Nationalpark Kellerwald gibt es eine regionale Besonderheit, den dunkelroten Kellerwalder Achat. Der Begriff "Kellerwaldachat" ist jedoch nur ein werbetechnisch verwendeter Eigenname; Kellerwalder Jaspis ist kein Achat !
Kellerwalder Jaspis ist definitiv eine mikrokristalline Varietät von Quarz, die durch feinverteilte Einschlüsse aus Hämatit dunkelrot bis rotbraun gefärbt (Eisenkiesel) und von weißen, ebenfalls mikrokristallinen Quarzadern als Rissfüllung durchzogen ist. Teilweise wird dieses Mineral-Aggregat auch als Brekzienjaspis bezeichnet.
Diese Brekzienjaspise oder Jaspisbrekzien wurden vom Rand des Eder-Stausees (Kellerwald) in Hessen, bis in die Weser als Geröll transportiert; man kann sie zw. Hameln und Bodenwerder noch gut am Weserufer finden, z.T. noch weiter stromabwärts bis max. Rinteln. Solche Jaspise gibt es auch noch häufig Richtung Niederrhein und weiter bis in die Niederlande (Arcen).
Im weiteren Sinne ist auch der sogenannteTrümmerjaspis eine Jaspis-Brekzie, welche sich durch tektonische Einwirkungen auf Jaspis bildet, welcher durch Quarzabscheidungen wieder miteinander verkittet wurde. Per se im geologischen Sinn eine tektonische Brekzie, d.h., ein nicht klassifizierbares Gestein.
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Jaspis-Konglomerat ist ein informeller Begriff für ein sehr charakteristisches paläoproterozoisches Quarz- und Jaspis-Kiesel-Konglomerat, das im mittleren Teil der Lorrain-Formation der Cobalt-Gruppe der Huronian Supergroup in Ontario (Canada) vorkommt. Es ist auch unter anderen Namen bekannt, einschließlich Kiesel-Jaspis-Konglomerat, St. Joseph Island Puddingstein, Drummond Island Puddingstein, Michigan Puddingstein.
Das Jaspis-Konglomerat kommt auf St. Joseph Island und im Gebiet des St. Mary's River nördlich und nordwestlich der Bruce Mines im Norden Ontarios vor, etwa 65 Kilometer östlich von Sault Ste. Marie.
Porzellanjaspis (auch Porzellanit) ist der nicht mehr verwendete Name verschiedener Gesteine, die unter hohen Temperaturen bei gleichzeitig geringen Drücken aus Ton- oder Sandstein entstanden sind. Sie finden sich häufig als Kontaktmetamorphosen an Basaltschloten oder Kohleflözen, wo sie bei Flözbränden entstanden. Obwohl bisweilen eine äußerliche Ähnlichkeit mit Jaspis besteht (bunte Farben und bisweilen – bei hohem Glasgehalt – muscheliger Bruch), haben diese Gesteine mit Jaspis im mineralogischen Sinne nichts zu tun. Die korrekte Bezeichnung lautet gefrittetes Gestein bzw. Buchit.
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Kabamba-Jaspis .
Ein Handelsname für ein grünlich gefärbtes vulkanisches Rhyolithgestein, das von Norcross-Madagaskar in einem 6 km2 großen Gebiet in Madagaskar abgebaut wurde (wahrscheinlich im Gebiet Tsiroanomandidy, dies wurde jedoch nicht verifiziert. Alle bisherigen im Internet auffindbare Hinweise auf diesen Fundort sind falsch, es gibt in Madagaskar keinen Ort namens Kabamba).
Das Gestein wird gewöhnlich, wenn auch fälschlicherweise, als Jaspis oder als stromatolitisches Gestein verkauft, was es nicht ist.
Das Gestein ist auch wegen der Ähnlichkeit mit Amphibienaugen als Krokodil-Jaspis bezeichnet
Das EPI-Institut in Deutschland hat das Gestein mittels Dünnschnitt und XRD untersucht. Das grünlich gefärbte Gestein besteht aus den Mineralien Quarz, Pyroxen (Ägirin), Albit und K-Feldspat. Die charakteristischen, schwärzlichen, gerundeten Aggregate bestehen aus Nadeln von Amphibolen (Riebeckit bis Pargasit in der Zusammensetzung).
Liesegang-Jaspis oder "Wonderstone" ist ein Rhyolith, wird aber oft als Jaspis bezeichnet. Er kommt (u.a.) aus Nevada in den USA und hat seinen Namen nach dem deutschen Chemiker Raphael Eduard Liesegang, welcher die Ringbildung bei chemischen Reaktionen in einem Gel nicht als Erster entdeckt, sondern als Erster 1896 umfassend beschrieben hat.
Als Liesegangsche Ringe bezeichnet man bestimmte periodisch auftretende Strukturen bei chemischen Reaktionen (Reaktion-Diffusionsysteme). Die im Anschnitt gut sichtbaren Strukturen entstehen im Rahmen der Verwitterung durch Diffusion von Lösungen in das Gestein mit Wiederausfällung in tieferen Bereichen. (Wikipedia).
Wonderstones sind Gesteine, die von Natur mit malerischen Bänderungen wie "Liesegang-Bänder" in mehreren Schattierungen von Rosa, Grau und cremefarbenem Rhyolith in wunderschönen Wirbelmustern versehen sind.
In Nevada sind einige Wundersteine Rhyolith-Lavaströme und einige andere Sandsteine. Der Wonderstone in der Nähe von Grimes Point im Churchill County, Nevada, der im Lapidarium verwendet wird, ist ein Rhyolith-Tuff, der durch Kieselsäure und Pyrit aus hydrothermalen Flüssigkeiten verändert wurde. Dieses Vulkangestein ist ein rhyolitischer Luftfall-Tuff, Material, das vor etwa 12 Millionen Jahren aus einem Vulkan ausgestoßen wurde. Das Gestein wurde durch heißes Wasser verändert, das Pyrit und Quarz ablagerte. Regenwasser drang in das Gestein ein und oxidierte den Pyrit zu Liesegang-Bändern aus rotem Hämatit und orangefarbenem und braunem Goethit. Die Erosion brach Felsbrocken von seinem Aufschluss ab, und Bäche trugen Kieselsteine zum Ufer des Lahontan-Sees, der während des Pleistozäns einen Großteil des westlichen Nevada bedeckte.
Ein auffälliges Merkmal von Vernon Hills Wonderstone sind die aufwendig gefalteten Bänder, die farbenfrohe Designs in Creme, Gelbbraun und mehreren Kastanienbraun-Tönen kreieren.
Utah Wonderstone hat die gleichen grundlegenden Designs wie Nevada Wonderstone, aber die Utah Variety ist ein poröserer Rhyolith. Dieser Wunderstein wird nur in den Fishlake Mountains von Utah gefunden.
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Mookait ist ein verkieseltes Sedimentgestein aus der Windalia-Radiolarit-Formation der Unterkreide Westaustraliens, eine Folge von mäßig tiefen marinen Schlicksteinen und Cherts, die zahlreiche Mikrofossilien von Foraminiferen, Radiolariern und Coccolithen enthalten.
Petrographisch gesehen ist Mookait verkieselter Radiolarit, ein biogenes Sedimentgestein, das aus den Innenskeletten von Radiolarien, Strahlentierchen, entstanden ist, resp. ein mikro- bis cryptokristallines Quarzgestein, Gemenge von Jaspis, Opalith und Hornstein, das in den Verwitterungsschichten der o.a. geologischen Formation vorkommt.
Mookait ist ein Handelsname, benannt nach der Fundstelle, dem Flüsschen Mooka Creek, auf der Westseite der Kennedy Range, ca. 180km östlich des Küstenstädtchens Carnarvon, wo Mookait seit den 1960er Jahren abgebaut wird.
Mookait wird jedoch fälschlich oft als Jaspis, Chalzedon oder Hornstein (engl. chert) bezeichnet. Es gibt allerdings auch in Farbe und Musterung unauffällige Mookaite, die leicht mit z.B. Jaspis verwechselt werden können
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Orbicular Jaspis (auch orbikulärer Jaspis oder Ozeanachat ist ein Name für einen stark verkieselten Rhyolith oder Tuff, bei dem Quarz und Feldspat zu radialen Aggregaten nadelartiger Kristalle kristallisiert sind, die orbikuläre (kugelförmige) Strukturen bilden. In US-Sammlerkreisen werden diese Strukturen salopp als "Orbs" benannt.
Ozeanachat ist ein Synonym für >Orbicular Jaspis
Ozean-Jaspis
Ozean-Jaspis (original: Ocean Jasper®) ist eine eingetragene Marke (Registriertes Warenzeichen) des Gem Shop. Cedarburg, Wisconsin, USA. Sie nannten es Ocean Jasper®, weil es den Wellen des Wassers ähnelt und das Vorkommen zuerst entlang der Küste entdeckt wurde, die ursprünglich nur bei Ebbe zugänglich war. Ocean Jasper ist also ein Marketingbegriff für eine Art von orbikularem - sphärolitischem Chalcedon. Er wird als Jaspis vermarktet, welcher unterschiedlich gefärbte Sphärolithe oder kugelförmige Einschlüsse oder Zonen enthält. Wie andere ähnliche Chalcedone ist das Gestein durch das Vorhandensein von kugelförmigen Aggregaten mit einem Durchmesser von einigen mm gekennzeichnet, die als Sphärolithe oder Kugeln bezeichnet werden. Diese Mikrostrukturen bildeten sich während der Veränderung ehemaliger Tuffe oder Rhyolithe, begleitet von einer starken Ablagerung von SiO2 (Verkieselung). Die rhyolitischen Augen oder Kugeln kommen in einer erstaunlichen Vielfalt von Farben und Farbkombinationen vor. Der Hintergrund kann weiß, rosa, grün, rot oder gelb sein. Botryoidale Formationen sowie weiße und tiefgrüne Drusen sind ebenfalls häufig.
(Quelle: Lapidary Journal)
Ozean-Jaspis wurde auf der Tucson Gem Show im Januar 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt. Dort wurde es von Paul Obeniche und Eugene Mueller von Gem Shop Inc. benannt.
Ozean-Jaspis kommt nur von einem Ort auf der Welt, dem nordwestlichen Madagaskar im Bezirk Analalava der Region Sofia in der ehemaligen Provinz Mahajanga.
1) Marovato: Der Abbauort in der Nähe des Dorfes Marovato liegt direkt an der Küste. Das Material dort ist in einer Vielzahl von Farben erhältlich.
Die Lagerstätte wurde am Rande des Ozeans entdeckt und kann nur bei Ebbe betreten werden. Das Gebiet hat keine Straße, daher muss das Material mit dem Boot in die Zivilisation transportiert werden. Der Name Marovato bedeutet in Madagassisch "viele Steine".
2) Kabamby: Die Lagerstätte in der Nähe des Dorfes Kabamby liegt weiter im Landesinneren. Das Material dort ist in der Regel dunkelgrün und goldgelb, manchmal creme und rot. Die Lagerstätte Kabamby wurde erstmals im Jahr 2002 abgebaut und es wird bis heute gesammelt. Kabamby Ozean-Jaspis wird im Tagebau in einem Gebiet von ungefähr 24 km gefunden.
Jaspis oder Chalcedon ?
Durch wissenschaftliche Untersuchungen wurde festgestellt, dass es sich bei der ursprünglich als Ozean-, Orbicular- oder Augenjaspis bekannten Jaspis-Varietät eindeutig um Chalcedon handelt. Ein besonderes Merkmal an dieser Chalcedon -Varietät sind seine sphärolithischen Strukturen, ohne die er kein Ozean-Chalcedon ist.
Einer der bekanntesten Ozean-Chalcedon-Kenner ist Dr. Werner Lieber. Er stellte den Begriff "sphärolithischer Chalcedon" in den Raum.
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Wie wurde Ozean-Jaspis entdeckt?
Die frühe Geschichte von Ozean-Jaspis ist immer noch mysteriös. Über die Existenz von Chalzedonvorkommen in der Region wurde erstmals in Alfred Lacroix 'Minéralogie de Madagascar (französisch „Mineralogy of Madagascar“), veröffentlicht 1922, geschrieben. Allerdings wird orbikulares Material nicht speziell erwähnt.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass zumindest der Standort > Kabamby einmal bearbeitet, dann aber vergessen wurde. Dr. Klaus Thalheim hat eines der frühesten bekannten Beispiele für Ozean-Jaspis dokumentiert, eine Platte aus Kabamby. Es gehörte Richard Baldauf, einem deutschen Sammler des frühen 20. Jahrhunderts. Die Originalquittung von 1927 beschreibt es als Augenjaspis (deutsch, „Augenjasper“) aus Kabamby.
Ozean-Jaspis wurde um die Jahrtausendwende von Paul Obeniche wiederentdeckt. Wie viele andere sah er es zuerst in Grunds Enzyklopädie. Später brachte ihm ein Goldsucher einige Proben, nur weil er wusste, dass sie an der nordwestlichen Küste Madagaskars gefunden wurden. Paul startete eine Reihe von Exkursionen, um es zu lokalisieren. Ocean Jasper wurde im Oktober 1999 an der Küste außerhalb des Dorfes Marovato wiedergefunden. Ebbe machte es sichtbar. Das Material hier war überraschend anders als der grüne und gelbe Stein, den er erwartet hatte, mit einer größeren Farbpalette.
Da es ursprünglich entlang der Küste gesammelt wurde, glauben viele Menschen, dass alle Ocean Jasper aus dem Wasser stammen. Während die erste und zweite Marovato-Ader direkt am Strand entdeckt wurden, befanden sich die Minen selbst unter der Erde. Die dritte Ader wurde viel später entdeckt, ungefähr 330 Fuß weiter im Landesinneren, und die Kabamby-Mine befindet sich ungefähr 1,5 Meilen landeinwärts.
Ozean-Jaspis wurde auf der Tucson Gem Show im Januar 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Picasso-Jaspis
Dieses Material sieht aus wie ein abstraktes Gemälde; es ist jedoch kein Jaspis, sondern ein Dolomit (genauer gesagt ein Dolomitmarmor), der in Utah abgebaut wird. Dolomit ist ein Karbonatgestein, das sich stark von Quarz unterscheidet. Es ist sehr weich für ein Schmucksteinmaterial mit einer Härte von nur 4 auf der Mohs-Skala.
Plasma ist dem Prasem recht ähnlich, jedoch von eher grobkörniger Struktur, sodass seine grüne Farbe schmutzig wirkt.
Prasem: Die irreführende, aber immer noch gebrauchte Bezeichnung Prasem steht zum einen für eine feinkörnige, verwaschen grüne Jaspis-Varietät, zum anderen aber auch für ein lauchgrünes Quarz-Aggregat.
Porzellan-Jaspis
Eine Gruppe von dichten Kieselgesteinen mit der Textur, dem matten Glanz, der Härte, dem Conchoidalbruch und dem allgemeinen Erscheinungsbild von unglasiertem Porzellan; es ist weniger zäh, dicht und glasig als chert (Hortnstein).
Der Begriff wurde verwendet für:
- 1. unreinen Chert (Hornstein), teilweise tonhaltig;
- 2. ein verhärteter oder gebackener Ton oder Schiefer, der häufig auf dem Dach oder Boden eines ausgebrannten Kohleflözes gefunden wird, siehe Porcellanit (metamorph).
- 3. ein feinkörniger, saurer Tuff, der durch sekundäre Kieselsäure zementiert wird.
- 4. Ein verkieselter Radiolarit
Die erste Definition wird am meisten verwendet.
Einer der ersten, die sich mit dem von ihnen so genannten "Porzellanjaspis" befassten und der seine Entstehung dem Haldenbrand von Tonschiefer zuschrieb, war A.G. Werner (1749-1817), der ihn als pseudovulkanisches Mineral bezeichnete. Folgend waren deutsche Mineralogen, deren Publikationen in deutsch (Gustav Rose (1798-1873), J.G. Lenz (1794), C.W. Rose (1753-1835) erschienen. 1810 beschrieb ihn Krünitz in seiner weltgrößten Encyklopädie. Irgendwann um 1830-1850 entstand dann aus "Porzellanjaspis" der Name " Porzellanit“. Ungeachtet, dass soviele Jahre ins Land gingen, geistert der Name „Porzellanjaspis“ nach wie vor in der Sammlerszene.
Die Namen Porzellan-Jaspis, Porcelain-Jaspis und Basaltjaspis sind antiquiert und sollen nicht verwendet werden.
Silex, Feuerstein, auch Flint, ist kein Jaspis, sondern ein Kieselgestein und besteht nahezu ausschließlich aus Siliziumdioxid (SiO2). Das Siliziumdioxid liegt hierbei in Form von sehr feinkörnigem (mikrokristallinem) Quarz (Chalcedon) und Mogánit und/oder in Form von Opal vor. Hinzu kommen akzessorische Minerale, zum Beispiel Hämatit, die dem Gestein eine bestimmte Farbe verleihen können. Bevorzugt werden solche Bildungen mit dem Begriff Feuerstein belegt, die diagenetisch in feinkörnigen marinen Kalksteinen entstanden sind.
Fälschlich wird auch der Name Silex für einen gelb und rotbraun gefleckten oder konzentrisch gestreiften Jaspis genannt, welcher besonders zusammen mit eisenreichen sedimentären Gesteinen vorkommt.
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Nennenswerte Vorkommen des Minerals befinden sich z.B. in Island; Schottland; Derbyshire, Cornwall/England; Elsass/Frankreich; Saarland, Idar-Oberstein, Erzgebirge/Deutschland; Böhmen/Tschechien; Banská Bystrica/Slowakei; Niederschlesien/Polen; Karawanken und Tirol in Österreich; Sizilien, Korsika, Vuossavaara in Finnland, Seljod, Norwegen, Revdev; Jekaterinburg u.v..a. Orte im Ural sowie Ochotsk in Sibirien, Russland, Kasachstan, Takab/Iran; China; Erongo/Namibia; Botswana, Südafrika, Ägypten, Sambia; Madagaskar, Westaustralien, Queensland, New South Wales, Südaustralien, Tasmanien/Australien; Neuseeland; Atacama/Chile; Mato Grossa do Sul/Brasilien; Venezuela, Uruguay, Ecuador; Michoacán/Mexiko; Kalifornien, Texas, Arizona, Arkansas, Idaho, Minnesota, Nebraska, Texas, Pennsylvania, Alaska/USA und Nova Scotia, New Brunswick, Quebec, Yukon/Kanada.
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Wohl einmalig auf der Welt ist ein Flusstal (Quebrada) im östlichen Teil des Nationalparks Canaima im Municipio Gran Sabana im Staat Bolivar, Region Guayana Venezolana in Venezuela, dessen Flussbett streckenweise über ca. 300 m sowie über mehrere Kaskaden und Wasserfälle aus reinem rotem bis rotschwarzem Jaspis besteht.
Diese Quebrada de Jaspe (in der Sprache der Ureinwohner Kako Parú) ist naturgeschützt.
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Die Jaspislagerstätte Vuossavaara in der Nähe des Dorfes Hanhimaa ist die größte Jaspislagerstätte in Lappland und ganz Finnland, da der gesamte 400 Meter hohe und 200 Meter breite Hügel vollständig aus rotem Jaspis besteht. Der Weg nach Vuossavaara ist schwierig: Der Fluss Lismajoki und möglicherweise der See Vuossajärvi müssen überquert werden, bevor der Hügel erreicht werden kann. Die Jaspislagerstätte in Vuossavaara ist jetzt von einem Naturschutzgebiet umgeben, aber der Hügel selbst gehört nicht zum Naturschutzgebiet.
Der beste Stein aus Vuossavaara ist leuchtend rot und poliert in ausgezeichnetem Maße wie andere Jaspis. Die Härte und die geringe Korngröße des Gesteins machen es sehr langlebig.. Am nordöstlichen Ende von Vuossavaara befindet sich eine einige Meter breite Quarzader, welche roten Jaspis als scharfe Fragmente in einer weißen Matrix enthält. Diese Variante ist als brekzierter Jaspis bekannt und unter Steinschleifern und Sammlern die am meisten geschätzte.
Roter Jaspis ist der häufigste in Lappland vorkommende Jaspistyp mit etwas Gelb , schwarze und grüne Varianten in der Mischung.
Der rote Jaspis von Kittilä kommt auch als Einschlüsse in jüngeren Gesteinen vor, wie zum Beispiel den runden und flachen Jaspis-Kiesel, die im Kongu-Konglomerat Kumpu gefunden wurden. Nur über zehn km nordöstlich des Dorfes Hanhimaa befindet sich eine weitere Lagerstätte aus rotem Jaspis. Am Ostufer des Flusses Kap-sajoki, wo die Brücke den Fluss überquert, liegt ein kleiner und niedriger Aufschluss oder vielmehr ein Geröll, das aus tiefrotem Jaspis besteht. Im Vergleich zum Felsen in Vuossavaara ist der Kapsajoki-Jaspis etwas dunkler und schieferiger. Aufgrund seiner dunkleren Farbe wird dieses Material nicht häufig als Schmuckstein verwendet, aber seine Fundstelle ist leichter zu erreichen als Vuossavaara.
Laut schriftlichen Quellen gibt es am Westufer von Kapsajoki ein paar weitere Aufschlüsse, von denen ein schieferroter Jaspis aus einem 10 mal 17 Meter großen Steinbruch durvh Lapin Marmori Oy getestet wurde. In den südlichen Teilen von Haurespää in Kittilä finden sich Felsbrocken aus schwarzem oder schwarzgrauem Jaspis in Form von Bilderjaspis. Schwarzer Jaspis wird normalerweise durch Magnetit gefärbt, aber die Farbe des Haurespää-Jaspis wird teilweise durch Graphit hervorgerufen. Lapin Marmori Oy hat auch den geschichteten und schieferschwarzen Jaspis von Haurespää aus einem Steinbruch getestet. Das Gebiet von Porkonen-Pahtavaara wurde einst als potentielle Quelle für Eisenerz untersucht. In Zentral-Lappland wurden Partien mit senfgelbem und oft sehr porösem Jaspis gefunden. Einige gelbe Jaspise, die als lose Steine, Kieselsteine oder Felsbrocken vorkommen, sind tatsächlich Jasperoide, bei denen die ursprüngliche Carbonatmineralmasse durch Quarz ersetzt wurde
Quelle: Gemstones of Finland; http://tupa.gtk.fi/julkaisu/erikoisjulkaisu/ej_098.pdf
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In den Basaltvorkommen des amerikanischen pazifischen Nordwestens (1) gibt es unzählige Jaspis- und Achat-/Chalcedon)-vorkommen sedimentären Ursprungs. Jaspis wurde gebildet, als Schlamm aus Vulkanasche auf Basalt abgelagert und anschließend durch vulkanische Aktivität erhitzt und komprimiert wurde. Aufgrund ist es relativ selten und wird als Edelstein geschätzt.
Einige der bekanntesten Jaspis-Vorkommen befinden sich innerhalb der Flutbasalte ( Basaltlavaflüsse), die einst die US-Bundesstaaten Oregon, Washington, Nevada und Teile von Idaho bedeckten. Zwischen den einzelnen Flutbasaltphasen vergingen viele tausend Jahre, so dass das Leben gedeihen konnte. Während dieser Zeit zersetzte sich die Vulkanasche in Ton und wurde durch Regenwasser in Bächen und Seen auf dem abgekühlten Basalt abgelagert. Dort vermischte es sich mit Kieselsäure und Eisen aus der Verwitterung der jüngsten magmatischen Gesteine und bildete ein plastisches Kolloid.
Als später weitere Lava darüber floss, verwandelten Hitze und Druck die schlammige Mischung. Als Wasser in Form von überhitztem Dampf aus ihm austrat, führten Druckschwankungen zu Biegung und vielen kurzen schwankenden Änderungen, die sich in den vielen dünnen, parallelen Bändern des Jaspis widerspiegelten. Die hydrothermale Reaktion verlief als Stoßwelle durch den Schlamm; das Eisen entfernte sich und lagerte sich als ineinander verschlungene Bänder aus Limonit ab. Das veränderte Gestein blieb plastisch und unterlag aufgrund von Druckänderungen lokaler Bewegung. Diese verursachten die große Vielfalt an marmorierten, rosettenartigen und Bilddesigns, die gerade für die Oregon-Jaspise charakteristisch sind.
(1)Der Columbia-Plateaubasalt ist ein ausgedehnter Flutbasalt in den USA, der Teile der Bundesstaaten Washington, Oregon, Nevada und Idaho bedeckt. Während des mittleren und späten Miozäns bis in das frühe Pliozän verschlangen gewaltige Mengen von Basalt mehr als 163.700 km² des Pazifischen Nordwestens und bildeten eine magmatische Großprovinz mit einem geschätzten Volumen von 174.300 km³. Die Eruptionen waren vor 17 bis 14 Millionen Jahren am heftigsten, als über 99 % des Basalts gefördert wurden
Die vulkanische Geschichte Oregons hat eine Vielzahl von Achaten und Jaspis hervorgebracht. Berühmte Jaspisvorkommen, insbesondere für Jaspis außerhalb dieser Welt, sind in den Counties Mc Dermitt, Malheur, Snake River und Sherman zu finden. Zu den weithin bekannten Jaspisen in Oregon gehören: Biggs, Bat Cave, Blue Mountain, Morrisonite, Deschutes River-Jaspis, Wasco Co., Spiderman und Sucker Creek, Gary Green, Barbait, Purple Cow, Wild Horse, Serape, Ochoco Rim, Marston Ranch, Vistaite, Wascoite, Hart Mountain (Lake Co.), Snake River, White Fir, Crook Co..
In den 1960iger Jahren wurden viele Fundstellen in Oregon entdeckt - unter vielen auch die Fundstelle des Oregon-Bild-Jaspises. Dieser Jaspis gehört zu den dramatischsten aller Jaspise. Er zeigt stark kontrastierende Strukturen in braun, schwarz, rot und in grünlichen oder ockerfarbenen Tönen.
Das beliebteste Gestein in Oregon soll der "Thunderegg" sein. Thundereggs sind Lithophysen oder Geoden, die sich bilden, wenn Chalcedon oder Opal in den Hohlräumen von Rhyolith, geschweißt m Tuff oder Perlit ausfallen. Thundereggs können von außen hässlich sein; Wenn sie jedoch aufgeschnitten oder aufgebrochen werden, wird oft Jaspis oder Achat entdeckt. Thundereggs haben eine Größe von weniger als einem Zoll bis über drei Fuß im Durchmesser.
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Die Blue Mountains (dt. „Blaue Berge“) sind ein Gebirgszug im Nordosten des Bundesstaates Oregon und im Südosten des Bundesstaates Washington der Vereinigten Staaten als Teil des Columbia Plateaus. Die Blue Mountains sind eines von zahlreichen Gebirgen im Pazifischen Nordwesten Nordamerikas.
Die Stadt Jordan Valley erstreckt sich entlang des Highway 95 in der High Desert von Oregon. Auf einer Höhe von 4.385 Fuß liegt die Stadt an der Nordseite des Jordan Creek, einem Nebenfluss des Owyhee River. Das auf einem Vulkanplateau gelegene Jordantal wurde vor etwa 150.000 Jahren von einem Vulkanausbruch geprägt. Jordan Craters, etwa dreißig Meilen nördlich, ist ein Vulkanfeld, das Pahoehoe-Basalt aufweist, dunklen Basalt, der durch eine glatte, wogende oder seilige Oberfläche gekennzeichnet ist
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Morrisonit ist der Name eines anerkannten Minerals und wird zudem als Name für einen mehrfarbigen Jaspis aus der Owyhee River Gorge (Schlucht) im Malheur Co., Oregon benutzt (Hier beschrieben).
Morrisonit-Jaspis gehört zu den schönsten und begehrtesten Jaspisen der gesamten USA. Er zeichnet sich durch Struktur und abwechslungsreiche Farben aus. Von US-Amerikanern wird er aufgrund seiner Eigenschaften zu den “Imperialen Jaspisen “ gezählt. Die charakteristische Zeichnung der Steine wird - neben der Farbigkeit - durch weiche oder abrupte Übergänge, stark kontrastierende oder harmonische Flächenwirkungen, verheilten Risse und durch die sogenannte “eggshell-pattern” (“engl.”Eierschalenmuster”) erzeugt.
Die Fundstellen des Morrisonit liegen am östlichen Ende eines Canyons des Owyhee Rivers nahe beim Owyhee See bei Homedale in der Nähe zur Grenze nach Idaho. Mehrere Claims fördern unterschiedlichste Varianten. Bemerkenswert sind Stücke vom Christie Marie Claim, die wunderschöne präzise Abfolgen des “eggshell patterns” zeigen, sowie Stücke des Jake´s Place Claims, der eine Vielzahl tektonischer Ereignisse in seinen aufregend chaotischen Bildern bietet.
Biggs-Jaspis
Biggs Jaspis ist nach seinem Hauptvorkommen in Biggs Junction benannt. Biggs Jaspis zeigt verschieden Varietäten. Sehr begehrt ist der mit einem blauen Anteil zeichnende Blue Sky Biggs Jaspis. Weiterhingibt es den Old Biggs Jasper, Black Biggs Jasper, Rufus Biggs Jasper (der mehr Mangandendriten enthält). Der Washington Biggs Jasper siehrt dem original Biggs sehr ähnlich. Fulton Biggs, der etwas von Biggs Junction entfernt vorkommt, wird in großen Blöcken gefunden. Nicht weit von Biggs Junction entfert liegt das Vorkommen des verwandten Deschutes Jaspisses. Einheimische Indianerstämme vom Columbia River bauten Biggs Jaspis wohl schon sehr früh ab, da er ein gutes Material zur Herstellung von Pfeilspitzen darstellt. Weltweite Aufmerksamkeit erhielt das Material nach 1964, nachdem ein gewaltiges Hochwasser den alten Highway 97 stark beschädigt hatte. Bei den Reparaturarbeiten wurde dann eine gigantische Menge an erstklassigem Biggs Jaspis aufgefunden.
Dieser Jaspis ist im eigentlichen Sinne verkieselte vulkanische Asche aus dem Miozän (John Day Formation).
Owyhee-Jaspis
Der so genannte Owyhee Jaspis (auch Owyhee Sunset Jasper, Owyhee Jasper Agate, Owyhee Junction Jasper, Owyhee Picture Jasper oder Owyhee Picture Rock) ist ein sehr variantenreicher und weltweitbekannter Bilderjaspis. Seinen Namen erhielt er vom Owyhee Fluss, in dessen Nähe die drei Claims sind, in denen dieser Jaspis gefunden wird.
Die Claims LED, Wildhorse und Rocky Butte liegen grademal innerhalb einer Meile, eine Zuordnung des Materials zu einem bestimmten Claim ist daher kaum möglich.
Genetisch gesehen ist der Jaspis versteinerter Schlamm. Die meisten Muster zeigen Landschaften, ab und an auch mit Himmelstrukturen.
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Jaspis wurde an vielen Orten in Idaho gefunden. Einige von ihnen sind populär genug geworden, um weithin bekannt zu sein. Dazu gehören Bruneau, Owyhee, Willow Creek, Graveyard Point Plume und Prudent Man Jaspers.
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Bruneau-Jaspis
Der berühmteste Jaspis aus Idaho ist Bruneau Jasper, der im Bruneau Canyon im Owyhee County abgebaut wurde. Bruneau-Jaspis ist ein Bilderjaspis, der Schichtmuster von brauner, rotbrauner und cremefarbener, manchmal auch von roter und grüner Farbe aufweist. Er wurde in der Schlucht des Bruneau River in Idaho nahe dem Grund der Schluchtwände entdeckt, wo der Rhyolith, in dem der Jaspis vorkommt, ca. 8 km lang freigelegt ist. Beste Exemplare kommen in Lithophysen, in englisch sogen. „Thunder Eggs“ vor. "Thunder Eggs" sind Knoten-ähnliche geologische Strukturen oder vereinfacht Gesteine, meist aus Kieselsäure (Quarz). Gebildet werden sie in Vesikeln (Gasblasen) in rhyolitischen Lavaströmen. Da sie härter als das umgebende Gestein sind, wittern sie oft aus dem Gestein. Da ihre Inhalte oft aus Achat, attraktiven Kristallen, seltener Opal und ganz selten echtem Jaspis bestehen, sind sie bei Sammlern sehr begehrt. Seit etwa 2009 war Bruneau-Jaspis nicht mehr oder nur selten auf dem Markt zu finden; das Vorkommen scheint fast ausgebeutet zu sein.
Sein typischer Farbbereich reicht von braun bis bräunlich creme und rot bis rötlich creme, gekennzeichnet mit geschwungenen Kurven und Ovalen. Der Jaspis fiel in den Gashohlräumen, Brüchen und Brekzienhohlräumen mehrerer Rhyolithströme aus. Es ist sehr bunt und schön gemustert.
Willow Creek Jaspis
Willow Creek Jaspis wird in einem kleinen Gebiet nordwestlich Boise im Ada County in Idaho gefunden. Er kommt hier als Füllung zum Teil gigantischer Thundereggs vor - die größten erreichten einen Durchmesser von 3 m bei einer Länge von 5 m. In der Mine von Larry Ridley findet sich der Jaspis in komerzieller Qualität auch meist in den großen Thundereggs. - so schreibt J. Zenz schreibt in seinem Buch Achate III, Bode Verlag 2011: “ ... wird jedoch einmal ein gutes “Ei” gefunden, so stehen gleich 50 - 100 kg feinen Jaspises zur Verfügung”. Die vielen tausend kleinen Thundereggs werden nicht genutzt, da der Jaspis in ihnen zu ungleich verteilt ist und nur einen kleinen Prozentsatz des Volumens der Thundereggs ausmacht.
Dieser Jaspis ist in den USA sehr geschätzt, weil er eine Vielfalt unterschiedlichster Muster zeigt - fließende Strukturen, rhythmische Formwiederholungen und auch das begehrte “Egg-Shell-Pattern” . Auch seine harmonisch abgestimmten Pastelfarben machen ihn begehrenswert. Zudem läßt sich das Material ausgezeichnet polieren.
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Die bekanntesten Jaspise aus Nevada sind der Springtime-Jaspis vom Lake Lahontan, Churchill Co., der Goldfield-Jaspis aus dem Esmeralda Co. sowie der Lahontan-Jaspis (tw. lokal auch Lahontanit genannt), Dead Camel-Jaspis und Red Falcon-Jaspis.
Das Lahontan Valley befindet sich im Churchill County im US-Bundesstaat Nevada. Das Tal ist eine Landform des zentralen Teils des prähistorischen Lake Lahontan vor 20.000 bis 9.000 Jahren. Lake Lahontan ist der Name eines endorheischen Sees während der Eiszeit. Er befand sich größtenteils auf dem Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten Nevada, Kalifornien und Oregon im sogenannten Großen Becken.
McDermitt ist eine Ortschaft in einem weitgehend unbewohnten Viereck an der Grenze zwischen Nevada und Oregon. Vor 16 Mya war das Gebiet das chaotische Auge eines massiven Vulkans, der schließlich ausbrach, zusammenbrach und nach Äonen der Abkühlung und heftigen hydrothermalen Aktivität eine mit Mineralien beladene, ovale Caldera hinterließ, die ungefähr 40 km von Nord nach Süd und 15 km misst Meilen von Ost nach West.
Die McDermitt-Caldera gilt allgemein als die erste und älteste in einer Reihe von Yellowstone-Hotspots, einer Kette von acht massiven Vulkanen, die sich über das Snake River-Plateau von McDermitt bis Yellowstone erstrecken.
Die Wechselwirkungen zwischen Wasser und heißem Gestein konzentrierten schließlich einen Cocktail von Mineralien in der Caldera, von extravagant bunten Jaspis über Gold, Uran, Lithium, Gallium, Zirkonium bis hin zu einer schwindelerregenden Anzahl quecksilberhaltiger Mineralien.
Wonderstone (Wunderstein, sind rhyolithische Gesteine, die von Natur mit malerischen Bänderungen wie "Liesegang-Bänder" in mehreren Schattierungen von Rosa, Grau und Gelblich in wunderschönen Wirbelmustern versehen sind. (s.o. > Liesegang-Jaspis).
Die Wonderstone-Jaspise aus Nevada wurden aus Rhyolith-Lavaströmen gebildet; (einige andere sollen aus Sandsteinen stammen). Der Wonderstone Mountain ist in den Vernon Hills, Churchill County, ca. 21 km E von Fallon, Nevada, ist ein Rhyolith-Tuff, der durch Kieselsäure und Pyrit aus hydrothermalen Flüssigkeiten verändert wurde. Dieses Vulkangestein ist ein rhyolitischer Luftfall-Tuff, ein Gestein, das vor etwa 12 Mya aus einem Vulkan ausgestoßen wurde. Das Gestein wurde durch heißes Wasser verändert, das Pyrit und Quarz ablagerte. Regenwasser drang in das Gestein ein und oxidierte den Pyrit zu Liesegang-Bändern aus rotem Hämatit und orangefarbenem und braunem Goethit. Die Erosion brach Felsbrocken von seinem Aufschluss ab, und Bäche trugen Kieselsteine zum Ufer des Lahontan-Sees, der während des Pleistozäns einen Großteil des westlichen Nevada bedeckte.
Ein auffälliges Merkmal von Vernon Hills Wonderstone sind die aufwendig gefalteten Bänder, die farbenfrohe Designs in Creme, Gelbbraun und mehreren Kastanienbraun-Tönen kreieren.
Utah Wonderstone hat die gleichen grundlegenden gebänderten Muster wie Nevada Wonderstone, aber die Utah-Varietät ist ein poröserer Rhyolith. Dieser Wunderstein wird nur in den Fishlake Mountains von Utah gefunden.
Von Utah sind weiterhin Spor Mountain-Jaspis, Juab Co. und der Cove Fort-Jaspis aus dem Millard Co. bekannt.
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Jaspis und Achat sind sehr verbreitete Minerale, die in vielen Teilen von Arizona vorkommen. Sie können leicht in Bächen und auf der Erdoberfläche verstreut gefunden werden, meist dort, wo die Vegetation spärlich ist. Viele Exemplare sind bunt und deshalb ein Favorit der Sammler in Arizona. Ohne Zweifel sind diese beiden Materialien in Tonnagen zu finden, die alle anderen Arten von Schmucksteinen zusammen übertreffen.
Die bewkanntesten Jaspise sind der Mushroom-Jaspis, die Dead Horse Wash, der Sycamore Creek Jaspis, alle im Maricopa Co., der Slate Creek Jaspis im Gila Co., der Artillerie-Berg-Jaspis und der Sunset-Jaspis, Burro Creek aus dem Mohave Co.
Wenngleich Arizona und New Mexico auch nicht zum NW-amerikanischen Plateaubasalt gehörig, gehört auch die farblich und themenartig faszinierenden Apache Picture Bilder- und Landschaftjaspise New Mexikos aus dem Mimbres-Tal, resp. vom Apache Canyon, mit dunkelbraunen bis rotbraunen Dendriten auf hellrosa Hintergrund erinnern nicht selten an Bäume in einem heranziehenden Gewitter.
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Unter Steinschneidekunst (Glyptik) versteht man die plastische Bearbeitung von Schmucksteinen, Edelsteinen, Bergkristall und ähnlichen Steinsorten mit Hilfe von Schneid- und Schleifgeräten. Das Wort Glyptik leitet sich vom altgriechischen „glyphein“ ab. Dies bedeutet so viel wie „aushöhlen“, „herausschnitzen“ bzw. „in den Stein eingraben“. Mithilfe der Steinschneidekunst können völlig verschiedene Objekte hergestellt oder verziert werden, wie beispielsweise Schmuck, Schalen, Zier- oder Trinkgefäße, ebenso wie Gemmen oder Kameen. Die antike bis neuzeitliche Glyptik ist in Epochen und Stilmerkmale wie folgt gegliedert:
• Mesopotamische persische, minoische und mykenische Siegel ca. 3000–1000 v. Chr., (s.o. > Rollsiegel)
• Induskultur ca. 2500 v.Chr.
• Ägyptische Kultur
• Italienische und römisch-republikanische Gemmen und Gemmen der römischen Kaiserzeit
• Christliche Gemmen der Spätantike und des Mittelalters
• Neuzeitliche Gemmen der Renaissance und Barock
Hauptsächlich wird die Steinschneidekunst als Technik der Kleinplastik ausgeübt, besonders bei der Herstellung von Gemmen, Siegeln und dergleichen. Zu einer westlich technischen Verfeinerung kam es im 6. Jahrhundert v. Chr. in der griechischen Glyptik, nachdem bereits die kretisch-mykenische Kultur die Steinbearbeitung zu beachtlicher Höhe geführt hatte. In der römischen Kaiserzeit wurde die Technik vor allem auf dem Gebiet der Porträtkunst angewandt, ebenso in der Renaissance, in der die Steinschneidekunst neuen künstlerischen Aufschwung nahm. Einen weiteren Höhepunkt erfuhr sie im Klassizismus.
Im 16. bis 18. Jahrhundert wurde in Zentren wie Mailand, Florenz, Prag und Neapel von Künstlern wie beispielsweise den Saracchi und der Familie Miseroni Meisterwerke der Steinschneidekunst geschaffen, die bei fürstlichen Sammlern in ganz Europa gefragt waren, und noch heute die bedeutendsten Sammlungen zieren (u. a. Schatzkammer des KHM Wien, Galerie d'Apollon im Louvre). In Renaissance und Barock waren außerdem Arbeiten in Pietra dura-Technik beliebt, das heißt Einlegearbeiten aus Jaspis, Achat, Chalcedon, Karneol, Quarz u.a.
Die vertieft geschnittenen Steine werden als Intaglien und die erhaben geschnittenen als Kameen bezeichnet. Gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts trat ein rascher Verfall der Steinschneidekunst ein und das Interesse an Gemmen ging verloren. Heute wird die edle Kunst des Steinschnittes nur noch von einzelnen Künstlern beherrscht. (Zusammenfassung eines Artikels von Herrn Heinz Goebbler erschienen in der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Edelsteinkunde. Idar-Oberstein 1957)
Die Technik des Steinschneidens war bereits zur römischen Kaiserzeit schon so weit ausgereift, dass bereits alle bekannten Schmuck- und Edelsteine bearbeitet werden konnten. Für die Auswahl der Schmucksteine war es ausschlaggebend, dass stets gewisse Steintypen in Mode waren, wobei auch Preiskriterien oder Belieferungsmöglichkeiten eine große Rolle spielten. Auch der Glaube an magische Kräfte der Steine spielte keine geringe Rolle. Meist wurden für bestimmte Bildergruppen gewisse Steinarten bevorzugt: Auch die Herstellung und die Qualität der Steine waren von entscheidender Bedeutung. Die Steine wurden wohl größtenteils aus dem Nahen und vor allem aus dem Fernen Osten importiert, wie es Plinius in seiner naturalis historia für etliche Sorten beschreibt: Smaragd (XXXVII, 65), Jaspis (XXXVII, 115 ff.), Amethyst (XXXVII, 40) und Sardonyx (XXXVII, 23).
Die damaligen Modetendenzen beziehen sich nicht nur auf die Steinarten, sondern auch auf die Farben der Edelsteine. Beispielsweise waren in der frühen römischen Kaiserzeit dunklere Edelsteine gefragter (z.B: Karneol, Jaspis
In der Eremitage in Sankt Petersburg befindet sich eine ovale Schale aus Revnev-Jaspis, die auch „Zarin der Schalen“ (Царица ваз, transkr. Zariza was), genannt wird.
Polierte große Erzeugnisse aus Schmucksteinen und Hartgesteinen (etwa aus der Produktion der seit 1799 existierenden Steinschleiferei Kolywan) sind in Russland stark verbreitet. Die Revnev-Schale, die von 1820 bis 1843 hergestellt wurde, erfüllte für das zaristische Russland den Status eines Nationalsymbols.
Die russische Schale hat eine Größe von 5,04 × 3,22 m und ruht auf einem etwa 2 m hohen Sockel. Der Umfang der Schale beträgt knapp 12,7 m. Das gesamte Kulturdenkmal ist 2,57 m hoch und wiegt etwa 16 to.
Bemerkenswert an dieser Schale ist, dass sie aus dem weltgrößten Jaspisstück hergestellt wurde – einem Schmuckstein, aus dem sonst Schmuckgegenstände gefertigt werden. Es gibt keine größere Schale aus diesem Schmuckstein.
Der Revnev-Jaspis (russisch Ревневская яшма/Revnevskaja jaschma) hat ein grün-grau gebändertes Dekor, das beim Polieren eine spiegelglatte Oberfläche ausbildet. Er wird seit dem 19. Jahrhundert am Fuße des Berges Rewnjucha abgebaut. Aus diesem Gestein wurde nicht nur die Revnev-Schale ausgeschliffen und poliert, sondern weitere wertvolle Objekte hergestellt, die heute in russischen und ausländischen Museen, wie beispielsweise ein Geschenk des Zaren Alexander I. (1801–1825), das heute im Louvre steht.
Es ist im Detail nicht bekannt, wie diese Schale hergestellt wurde. Da Jaspis relativ hart und spröde ist, muss angenommen werden, dass es einen hohen Verschleiß der Schleifmittel und der Steinmetzwerkzeuge gab bzw. diese Werkzeuge speziell gehärtet wurden. Wegen der ovalen Form konnten keine drehenden Werkzeugmaschinen zum Schleifen und Polieren eingesetzt werden. Demzufolge ist anzunehmen, dass die Schale ausschließlich in Handarbeit hergestellt wurde. Darauf deutet auch die lange Herstellungszeit hin.
Zum Aufstellungsort wurde die Revnev-Schale auf einer Holzkonstruktion von 120 bis 160 Pferden zum Teil über Land geschleppt, zum Teil auf dem Wasserweg bis nach Sankt Petersburg transportiert. Die „Zarin der Schalen“ wurde vor dem Bau der Außenmauern im Zentrum der Ausstellungshalle aufgestellt. Das Aufstellen der Schale in der Eremitage erforderte die Mitwirkung von 720 Personen.
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In der Ortschaft Kolywan (russisch Колывань) arbeitet seit dem 18. Jahrhundert eine bedeutende Steinschleiferei (камнерезная). Sie befindet sich im südlichen Teil des russischen Föderationssubjektes Region Altai am Bach Belaja, einem Nebenfluss des in den Tscharysch mündenden Flusses Loktewka. Die Steinschleiferei Kolywan (russisch Колыванская шлифовальная фабрика/Kolywanskaja schlifowalnaja fabrika) existiert seit dem Jahr 1799 und ist im Gebäudekomplex der ehemaligen ersten Kupfer- und Silberschmelzhütte des Altai untergebracht, dem 1728 gegründeten Kolywanski Sawod. Sie liegt im Altaischen Erzgebirge (Erz-Altai, Rudny Altai), einem Mittelgebirge, welches dem benachbarten alpinen Hochaltai (Berg-Altai, Gorny Altai) in der russischen Autonomen Republik Altai vorgelagert ist.
Mit wenigen Ausnahmen befinden sich die Lagerstätten der dekorativen Nutzgesteine im gebirgigen Umfeld der Verarbeitungsstätte. Es sind nur wenige Informationen über ihre genaue Lage publiziert worden
Der Jaspis der Lagerstätte Rewnewskoje (Ревневское) ist ein grün-grau gebändertes, brokatartiges und ungewöhnlich wirkendes Dekorationsgestein mit kryptokristallinem Gefüge. Mit der Politur erhält der Jaspis eine spiegelnde Oberfläche. Sie wird seit dem 19. Jahrhundert intensiv ausgebeutet und befindet sich unweit der Stadt Smeinogorsk am namensgebenden Berg Rewnjucha (гора Ревнюха; Höhe 1110 Meter). Aus diesem Gestein wurden besonders viele wertvolle Objekte hergestellt, die heute in russischen und ausländischen Museen zu den besonderen Sammlungsobjekten zählen.
Im Atrium der Römischen Bäder in Potsdam steht eine Schmuckwanne aus graugrünem Bandjaspis aus Revnev. Diese Wanne war ein Geschenk von Zar Nikolaus I. an Friedrich Wilhelm IV. Sie ist aus einem einzigen Jaspis-Block geschnitten, hat eine Höhe von 78cm, eine Breite von 97 cm und ist 205 cm lang.
Im Städtischen Lapidarium der Stadt Stuttgart befindet sich eine prächtige Prunkschale aus der ehemaligen Sammlung der Villa Berg aus glänzend poliertem, grün-gelb gebändertem sibirischen Jaspis (möglicherweise aus der Steinschleiferei Kolywan, s.o). Der Durchmesser der Schale ist 1,15 m, die Höhe der Schale 0,85 m, die Sockelhöhe 0,40 m. Entstanden ist die Schale zwischen 1850-1852. (Unten am Sockel bezeichnet: „Колыв[анскаи Шлиф (овальни) фабрики Начата 1850 г. Марта 1. / Конч[ена) 1852 года Марта 9.“ (Steinschleiferei Kolywan, Arbeitsbeginn 1. März 1850, Ende 9. März 1852).
Die Prunkschale schenkte Zar Nikolaus I. 1853 seiner Tochter Olga zum Einzug in Villa Berg, wo sie zusammen mit ihrem Mann, dem württembergischen Kronprinzen Karl, bis zu dessen Regierungsdantritt im Jahr 1864 wohnte.
Dieses Gebäude steht für den Übergang vom Barock zum Neoklassizismus, obwohl das Innere eindeutig dem Barock zugeordnet werden kann.
Sie wurde vermutlich unter Mitwirkung von Pedro de Silva im 18. Jahrhundert gebaut. Die Kirche untersteht seit 1922 der Hermandad Sacramental de San Nicolás (La Candelaria). Es handelt sich dabei um ein seltenes Beispiel einer Kirche mit Säulen aus rotem Jaspis und eindeutigen Hinweisen auf den in der Toskana vorherrschenden Stil
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- Ein prächtig roter, geschliffener Jaspis, gefunden in Südafrika, wurde aus einem Rohling von 2850 kg zu einer Kugel mit einem Gewicht von etwa einer Tonne und einem Durchmesser von 87,5 cm gefertigt. Sie befindet sich im Restaurant "Die Glocke" in Sankt Augustin-Hangelar.
- Eine weitere große Jaspiskugel steht im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein. Aus einem 800 kg schweren Rohling aus Botswana wurde eine 224 kg schwere Kugel mit 54 cm Durchmesser geschliffen.
- Eine sehr schöne, rot gemaserte Jaspis-Kugel von 1 m Durchmesser steht als Kugelbrunnen am Neutorplatz in Breisach, eine Stadt am Oberrhein an der deutsch-französischen Grenze auf halbem Weg zwischen Colmar und Freiburg im Breisgau und jeweils etwa 60 Kilometer nördlich von Basel und südlich von Straßburg.
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- Schmidlin, F., 2004; Bohnerzjaspis. Entstehung - Faszination. Bd. 1., Versteinertes Holz aus Auggen, Steinwerkzeuge aus Auggen. (Dieses Buch wurde von einem Praktiker geschrieben, der über Jahrzehnte Bohnerzjaspisse aus dem einzigartigen Entstehungsgebiet im Rheintalgraben sammelt. Detailliert beschreibt der Autor Entstehung, Einfärbung und Formenvielfalt dieses seltenen Materials (Rückseite). ISBN: 3897542226)
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Peter Seroka; mit wertvollen Beiträgen von Klaus Schäfer, Dr. Michael Adolphi, Dr. Marco Campos-Venuti und Dr. James St. John.