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Silber

Reiches Erz aus dem Harz

Goslar im 17. Jahrhundert
Goslar im 17. Jahrhundert
Kupferstich Merians Erben 1653
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Goslar im 17. Jahrhundert

Kupferstich Merians Erben 1653

Archiv: Peter Seroka (Collector)

Goslar

Archäologische Schlackenfunde lassen den Schluss zu, dass am Rammelsberg bereits ca. 1.000 Jahre v. Chr. silberhaltiges Erz gewonnen wurde. Funde von Erzresten und Schlacken aus den 1980er Jahren datieren einen ersten Silberbergbau auf die Zeit des 3. bis 4. Jh. n. Chr. Die erste offizielle Erwähnung des Bergbaus stammt vom Mönch Widukind de Corvey aus dem Jahr 968 in dessen "Sachsenspiegel". Die Bergrechte gehörten Ende des 10. Jh. dem Sachsenkaiser Otto dem Großen und blieben bis etwa 1235 in kaiserlichem Besitz. Wegen des großen Reichtums der Stadt wurde die Kaiserpfalz von Werla nach Goslar an den Fuß des Rammelsberges verlegt.

Während der Blütezeit des mittelalterlichen Bergbaus wurden jährlich zwischen 8 - 10.000 t Erz gefördert. Aus dem daraus gewonnenen Silber ließen die Kaiser die sogenannten Otto-Adelheid-Pfennige prägen, welche sie wesentlich zur Finanzierung ihrer Kriege verwendeten. Im Jahr 1235 übernahmen die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel die Zehntrechte. Damit begann der Niedergang des Silberbergbaus. Der Hauptgrund dafür war, dass während der Besitzzeit der Kaiser ein unsinniger Raubbergbau ohne Investitionen in die Abbautechnik und in Sicherheit betrieben wurde. Das rächte sich bitterlich. Da jahrhundertelang kein Versatz der abgebauten Hohlräume stattfand, brachen Grubenbaue und Förderschächte ein, ganz zu schweigen von Grubenwasserproblemen, welche mit zunehmender Abbauteufe auftraten. Einer der wesentlichen Faktoren, der letztlich zur Auflassung der Bergbauaktivitäten führte, war der große Mangel an Holz, welches für den Streckenausbau, mehr jedoch zur Herstellung der für die Verhüttung erforderlichen Holzkohle gebraucht wurde.

Galenit
Galenit
Das Blei-Silbererzrevier Rammelsberg oberhalb der Reichsstadt Goslar mit Schachtanlagen, Göpelhäusern und dem Erbstollen; Ansicht 1606 Quelle: Brueckmann,F.E., 1730; Magnalia dei locis subteranneis oder Unterirdische Schatzkammer aller Königreiche und Länder Kupferstich von D. Lindemeier
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Galenit

Das Blei-Silbererzrevier Rammelsberg oberhalb der Reichsstadt Goslar mit Schachtanlagen, Göpelhäusern und dem Erbstollen; Ansicht 1606 Quelle: Brueckmann,F.E., 1730; Magnalia dei locis subterannei...

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Rammelsberg im Harz
Rammelsberg im Harz
Der Rammelsberg bei Goslar im Harz; Stahlstich 1840. Zeichnung W. Richter; Stich J. Macclatchie
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Rammelsberg im Harz

Der Rammelsberg bei Goslar im Harz; Stahlstich 1840. Zeichnung W. Richter; Stich J. Macclatchie

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Nach einer mehr als hundertjährigen Ruhephase, in welcher sich nicht nur die Grubenwässer senkten, sondern sich auch díe Wälder erholten, begann eine zweite Blütezeit, welche von 1461 - 1525 dauerte. In dieser Zeit erreichte die maximale Förderung zwischen 15-30.000 t Erz pro Jahr. Die Bergrechte lagen bei den Bürgern der Stadt Goslar.

In den Jahren von 1526 - 1552 kam es zu Problemen durch einen anhaltenden Streit um das Bergrecht zwischen der Stadt Goslar und dem Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel. Infolge des Streits wurden der Stadt Goslar die Berghoheit, die Berggerichtsbarkeit und der Zehnt entzogen und dem Herzog übertragen. Die herzogliche Verwaltung dauerte bis 1648.

Während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges von 1618 - 1648 brach die Förderung ein. Im Jahr 1634 starb Herzog Friedrich Ulrich. Sein Besitz, einschließlich des Rammelsberges, wurde an drei erbberechtigte Linien per Erbvertrag in die Harzer Communion eingebracht. Im Jahr 1820 wurde diese Communion alleiniger Besitzer des Rammelsberges. Die ehemals freie Reichssadt Goslar wurde durch den Wiener Kongress dem Königreich Hannover zugesprochen.

Bis zum 1. Weltkrieg im Jahr 1914 gab es erhebliche technische Neuerungen, darunter die Einführung von Firstenbau, der Sprengtechnik statt Feuersetzen, Drahtseilen an Stelle von Hanfseilen und erste Gesteinsbohrmaschinen, welche mit Druckluft arbeiteten. 1924 erfolgte die Gründung der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH. Eine zweite starke Ausbauphase, darunter eine Flotationsanlage, fand in den Jahren 1936 bis 1937 statt. Im Jahr 1988 wurde der Betrieb des Bergwerks Rammelsberg wegen Erschöpfung der Erzvorräte aufgegeben. 1992 erfolgte die Ernennung des Erzbergwerks Rammelsberg, gemeinsam mit der Stadt Goslar, zum UNESCO Weltkulturerbe.

In den etwa 1.000 Jahren des Bergbaus wurden von den geschätzten 29 Mio. Tonnen etwa 25 Mio. t Erz gefördert. Am Rammelsberg wurden hauptsächlich silberhaltiger Galenit, sowie Blei-Zinkerze abgebaut und daraus Silber, Blei, Zink, Kupfer und Gold gewonnen. Die Lagerstätten in Form großer Erzlinsen wurden sedimentär-submarin-exhalativ im Devon gebildet.


Straßberg

Straßberg liegt etwa 6 km SW von Harzgerode. Der Blei-Silbererzbergbau begann im Jahr 1438, eine erste Schmelzhütte entstand 1462. Zwischen 1511 und 1566 wird die Schmelzhütte Straßberg mehrfach erwähnt. Die bekannten Gruben im 17. und 18. Jh. waren Eleonore, Seidenglanz, die später in Glasebach umbenannt wurde, Pfennigturm, Davidzeche, König-David-Stollen und Teufelsgrube. Der Glasebachschacht baute auf dem Straßberg-Neudorfer Gangzug. Die vorherrschenden Mineralien sind Fluorit, Quarz und Calcit, untergeordnet und unregelmäßig treten Chalkopyrit, Arsenopyrit, Galenit, Sphalerit, Wolframit, Scheelit und Siderit auf. Neben dem silberhaltigen Galenit, dem Hauptsilbererz, kam auch Freibergit vor. Die vererzten Linsen konnten bis 30 m mächtig sein. Nebengesteine sind devonische und kulmische Tonschiefer, Grauwacken und lokal überwiegend Lamprophyre.

Der Silberbergbau hatte seine Blütezeit von 1712 - 1740 unter Berghauptmann v. Utterodt und Bergdirektor Koch. Letzterer ließ 1713 zwei Hochöfen für die Silberverhüttung aufstellen. Im Jahr 1765 sollen 13.500 kg Silber gewonnen worden sein. In den folgenden Jahren geht der Bergbau in Straßberg nieder und endet 1781 im Konkurs. Die letzte Erzverhüttung fand zwischen 1804 und 1805 statt. In den darauf folgenden Jahren von 1811 bis 1982 wurde nur noch Flussspat abgebaut.


St. Andreasberg

St. Andreasberg war eine Ag-Cu-Co-Ni-Lagerstätte mit komplexen Silbererzgängen in Diabaskalkstein. Die bekanntesten Gruben waren Andreaskreuz, Bergmannstrost, Claus-Friedrich, Felicitas, Fünf Bücher Moses und Samson.

Der Bergbau in Sankt Andreasberg begann vor 1487, eine erste urkundliche Erwähnung gibt es aus dem Jahr 1537. Das älteste den Gang Samson betreffende Bergamtsprotokoll stammt aus dem Jahr 1661. Die Silbergrube Samson in St. Andreasberg, in deren unmittelbarer Nachbarschaft die Grube Catharina Neufang liegt, welche erstmals 1575 urkundlich erwähnt wird, war von 1521 bis 1912 in Betrieb. Zu ihrer Betriebszeit war sie das tiefste Bergwerk der Welt. Die Gesamttiefe der Grube war etwa 840 m.

Berühmt ist sie wegen ihrer schönen Silbermineralien Pyrargyrit und Dyskrasit, sowie dem begehrten Samsonit, deren Typlokalität sie ist. Ebenso stammen aus dem Vorkommen auch vortreffliche Calcite, Apophyllit, Analcim, gediegen Arsen, Breithauptit und viele andere.

Die Grube Samson ist das letzte Bergwerk mit einer im Jahr 1837 installierten Fahrkunst, welche von einem Wasserrad mit 16 m Durchmesser angetrieben wurde. Weitere technische Einrichtungen waren ein 9 m messendes Kehrrad, mit welchem man die Förderanlage bewegte, die Seiltrift und das Schachtgebäude (Gaipel). Der amerikanische Ingenieurverband American Society of Mechanical Engineers nahm 1987 die Samsoner Fahrkunst anlässlich ihres 150. Geburtstages in die Liste der internationalen historischen Maschinenbaudenkmäler auf.

Silberbergbau  St. Andreasberg im Harz
Silberbergbau St. Andreasberg im Harz
Gang Samson; Illustration aus Ludwig,R., 1861; Das Buch der Geologie-Naturgeschichte der Erde
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Silberbergbau St. Andreasberg im Harz

Gang Samson; Illustration aus Ludwig,R., 1861; Das Buch der Geologie-Naturgeschichte der Erde

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Wasserkunst
Wasserkunst
WAsserkunst in der Grube Samson, St. Andreasberg, Harz. Meyers Konversationslexikon 1885
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Wasserkunst

WAsserkunst in der Grube Samson, St. Andreasberg, Harz. Meyers Konversationslexikon 1885

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St. Andreasberg im Harz
St. Andreasberg im Harz
Zeichnung von Zacharias Koch, 1606
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St. Andreasberg im Harz

Zeichnung von Zacharias Koch, 1606

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Clausthal

Die Namen der beiden Orte Clausthal und Zellerfeld, die im Jahr 1924 zur Stadt Clausthal-Zellerfeld zusammengelegt wurden, sind abgeleitet von Klause und Zelle, die sich Einsiedler in diesem Teil des Oberharzes errichtet hatten. Archäologische Funde deuten auf einen ersten Bergbau im 11. Jh. hin. Zellerfeld erhielt die Bergfreiheit im Jahr 1532, die Gemeinde Clausthal im Jahr 1551. Ab dieser Zeit fand ein geregleter Bergbau statt.

In den beiden Oberharzer Bergstädten wurde silberhaltiger Galenit abgebaut. Aus dem daraus gewonnenen Silber wurden Münzen geprägt. Da die beiden Orte zwei unterschiedlichen Landesherren gehörten, gab es in jedem eine eigene Münzstätte.

In Clausthal wurde 1775 die erste Bergschule, eine montanistische Lehranstalt gegründet, um zukünftige Berg- und Hütteningenieure auszubilden. Etwa zeitgleich, d.h. Ende des 18. Jh., war der Oberharz mit unzähligen Gruben, Aufbereitungs- und Verhüttungsbetrieben das größte Bergbau- und Industrierevier in Europa.

Die bekanntesten und wichtigsten Gruben waren Karoline Dorothea mit einer großen Wasserkunst und Eisenbahn zur Erzwäsche, Neue Benedicte, welche die reichste Silber- u. Bleigrube des Harzes war, der Kaiser-Wilhelm-Schacht mit dem Förderschacht Ottilia, sowie die Frankenscharner Silberhütte mit Schmelz- und Treibhütten, Hochöfen, Krumm- und Treiböfen, Bleifrischofen, Spleißofen, Sauger und Garherd.

Clausthal-Zellerfeld Bergbau
Clausthal-Zellerfeld Bergbau
Schacht Ottilia mit zentraler Aufbereitungsanlage für die umliegenden Gruben. Foto um 1900
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Clausthal-Zellerfeld Bergbau

Schacht Ottilia mit zentraler Aufbereitungsanlage für die umliegenden Gruben. Foto um 1900

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Grube Dorothea - Clausthal, Harz
Grube Dorothea - Clausthal, Harz
Zeichnung von Heinrich Martin Grape, 1798-1875
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Grube Dorothea - Clausthal, Harz

Zeichnung von Heinrich Martin Grape, 1798-1875

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Mansfeld

Die Mansfelder Mulde umfasst die Orte Hettstedt, Mansfeld, Klostermannsfeld und die Lutherstadt Eisleben. Der Bergbau begann in Mansfeld im frühen 13. Jh., in der ersten Bergbauphase bis zum Höhepunkt im 16. Jh. war es der Abbau von Silbererz.

Die Besonderheit der Mansfelder Lagerstätten ist deren Geologie: schwarze, bituminöse Schiefer der Zechsteingruppe, welche durchschnittlich nur etwa 30 - 60 cm mächtig sind und reichlich in permischen Sedimenten östlich und südöstlich vom Harz auftreten. Diese Schiefer enthalten sehr fein disseminiertes Kupfer und Silber. An manchen Orten kann die Kupferkonzentration bis 3 % erreichen. Die Förderung des Silbererzes in der Historie war extrem schwierig, da die Schichten zu schmal und die Arbeitshöhen zu tief waren. Die Stollen hatten sehr oft nur eine Arbeitshöhe von max. 1 m, sodass der Abbau nur durch Krummhalsarbeit im Liegen durchgeführt werden konnte. Fehlende Sicherheitseinrichtungen und unsoziales Verhalten der jeweiligen Besitzer konnten die bergmännische Arbeit im Mansfeldischen zur Hölle machen.

Der Geschichte nach wurde bei Hettstedt im Jahr 1199 Kupfer entdeckt, wobei bei dessen Verhüttung auch eine beachtenswerte Menge Silber anfiel, dessen Wert den des eigentlich geförderten Kupfers überstieg. Der Erzsegen zog bald viele Menschen an und 1334 erhielt Hettstedt aufgrund seiner Einwohnerzahl die Stadtrechte. Im Jahr 1394 wurde die Stadt an die Grafen von Mansfeld verpfändet, 45 Jahre später von diesen erobert und Hettstedt zu einem Teil der Grafschaft Mansfeld. Nach einigen Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs kam es ab 1450 zu einer neuen Hochblüte, wesentlich bedingt durch die neue Technologie des Saigerns, durch welche das Silber vom Kupfer geschieden werden konnte.

Mansfeld in Sachsen-Anhalt
Mansfeld in Sachsen-Anhalt
Kupferstich 1650
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Mansfeld in Sachsen-Anhalt

Kupferstich 1650

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Silberbergbau im Harz
Silberbergbau im Harz
Abbau in einem der sehr engen, tw. nur bis 1 m hohen silberhaltigen, nur 30-60 cm mächtigen Kupferschiefergänge im Mansfeldischen. Der Bergmann trägt keine Schuhe, es gab keinerlei Sicherheitseinrichtungen. Zeichnung von Simonin,L., 1866, in: La Vie Souterraine:
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Silberbergbau im Harz

Abbau in einem der sehr engen, tw. nur bis 1 m hohen silberhaltigen, nur 30-60 cm mächtigen Kupferschiefergänge im Mansfeldischen. Der Bergmann trägt keine Schuhe, es gab keinerlei Sicherheitseinri...

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Eisleben-Kupferschieferbergbau
Eisleben-Kupferschieferbergbau
Hermannschächte bei Eisleben im Mansfeldischen, um 1900
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Eisleben-Kupferschieferbergbau

Hermannschächte bei Eisleben im Mansfeldischen, um 1900

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Nicht nur der Abbau der Kupferschieferflöze, sondern auch die Verhüttungstechnik verbreitete sich im Laufe der Zeit über Mansfeld bis nach Eisleben. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gehörte das Mansfelder Revier neben Schwaz in Tirol und Schemnitz (Banská Bystrica) in der heutigen Slowakei zu den drei größten Kupfer- und Silbererzeugern Europas. Die durchschnittliche jährliche Produktionsmenge betrug bis zu 1.600 t Kupfer und 8.000 kg Silber.

Durch die jahrhundertelange gedankenlose Entwaldung des Harzes, durch Wasserprobleme in den Schächten und durch den spürbaren Preisverfall des Silber, bedingt durch die Importe der Spanier aus Südamerika, ging der Bergbau zurück. Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 - 1648 und durch die Pest des Jahres 1644 kam er total zum Erliegen. Hettstedt zählte nur noch etwa 500 Einwohner von ehemals mehreren Tausend.

Der Bergbau erholte sich nur langsam. In der Folgezeit wurde Kupfer das primär abgebaute Erz. Durch die Freilassung des Bergbaus im Jahr 1671 gab es erstmals Voraussetzungen für die Bildung von Kapitalgesellschaften, den sogenannten Gewerkschaften. Eine weitere Hochblüte gab es jedoch erst wieder in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auf der Grundlage neuer Technologien, moderner Förderung und industrieller Verhüttungstechnik.

Das Mansfelder Revier hat über 770 Jahre bedeutende Mengen Erz erbracht, musste aber in den letzten Jahrzehnten seines Bergwerks- und Hüttenlebens subventioniert werden. Wenngleich die Förderung nach dem 2. Weltkrieg mit 25.000 t Kupfer und 150 t Silber die höchsten jemals erreichten Produktionszahlen aufwies, stellte die letzte Schachtanlage der Mansfelder Mulde im Jahr 1969 ihren Betrieb ein.

Neben der Mansfelder Mulde wurde Kupferschiefer mit enormen Mengen Silber bis 1990 in der Sangerhäuser Mulde gefördert. Hauptförderschächte waren der ab 1944 abgeteufte "Thomas Münzer Schacht" in Sangerhausen, der "Bernhard Koenen Schacht" I & II in Niederröblingen und Nienstedt. Heutige Bergbauzeugen sind die weit sichtbaren Kegelhalden der o.g. Schächte wobei die Halde "Hohe Linde" des Thomas Münzer Schachtes in Sangerhausen ein Volumen von ca. 15 Mill. m³ Berge aufweist. In der Förderzeit von etwa 1200 bis 1990 wurden im gesamten Revier 109 Mill t Erz mit 2,6 Mill t Kupfer und 14.200 t Silber gefördert. Es ist besonders bemerkenswert, dass die im Mansfeld gewonnenen Mengen Silber die in den traditionellen Gewinnungsgebieten Harz und Erzgebirge geförderten Silbermengen deutilich übersteigen


Literatur

  • Bartels, C., 2007; Kupfer, Blei und Silber aus dem Goslarer Rammelsberg von den Anfängen bis 1620: die Entwicklung des Hüttenwesens von den frühmittelalterlichen Schmelzplätzen im Wald bis zur Metallerzeugung in großem Maßstab am Beginn des 17. Jahrhunderts nach den archäologischen und schriftlichen Quellen; Deutsches Bergbau-Museum, Bochum.
  • Bornhardt, W., 1931; Geschichte des Rammelsberger Bergbaues von seiner Aufnahme bis zur Neuzeit; Archiv für Lagerstättenforschung, 52
  • Klappauf, L., 1993; Zur Archäologie des Harzes im frühen Mittelalter. In: Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen. Ausstellungskatalog Hildesheim/Mainz 1993, Bd. 1, 249-257.
  • Klappauf, L., Linke, F. A., 1996; Montanarchäologie im Harz. In A. Jockenhövel (Hrsg.), Bergbau, Verhüttung und Waldnutzung im Mittelalter (Vierteljahresschr. f. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beih. 121), Stuttgart 1996, 93-111
  • Kraaume, E., 1968; Tausend Jahre Rammelsberg
  • Leudecke, O., 1896; Die Minerale des Harzes
  • Liessmann, W., 1997; Historischer Bergbau im Harz, Springer Verlag, Berlin, 1997
  • Schnorrer-Köhler, G.,1983; Das Silbererzrevier St. Andreasberg im Harz. Aufschl.:34, Teil 1: 153-175; Teil 2: 189-203, Teil 3: 231-251, Teil 4: 317-332

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