Sphalerit
Englisch: Sphalerite;
Französisch: Sphalerite;
Spanisch: Esfalerita (Blenda acaramelada)
Geschichte
Der Name des Minerals stammt vom griechischen sphaleros. Dieses bedeutet trügerisch, weil aus der zusammen mit Bleiglanz gefundenen Zinkblende kein Blei gewonnen werden konnte und das Element Zink noch nicht entdeckt war. Blende war die Bergmannsbezeichnung für taubes Erz.
Sphalerit ist das wichtigste Zinkerz, aus welchem neben dem Metall Zink auch Cadmium, Indium und Gallium gewonnen werden.
Anmerkung: Eine detaillierte Beschreibung der Zinkherstellung findet man im Mineralienportrait Zink.
Eigenschaften
Die theoretische chemische Formel für (synthetischen) Sphalerit ist ZnS (Zinksulfid). Da gewöhnlich immer ein Anteil von Eisen vorhanden ist, welcher das Zink ersetzt, wurde die Formel als (Zn,Fe2+)S festgelegt. Neben dem allgegenwärtigen Eisen können auch - je nach Vorkommen - Anteile von Mangan, Magnesium, Cadmium, Quecksilber, Indium und Gallium vorhanden sein. Ganz selten ist giftgrüner Sphalerit (wie z.B. vom Steinperf in Hessen), dessen Farbträger zweiwertiges Kobalt ist (nachgewiesen durch Absorptionsspektroskopie und ESR; Rager,H., 1993; Bild s.u.). Manchmal sind auch Chalkopyrit (CuFeS2) und seltener Stannin (Cu2FeSnS4) anwesend, was die Beimengung von Cu und Sn in Sphalerit erklärt.
Sphalerit ist trimorph mit Matrait und Wurtzit. Das Mineral besitzt Pyroelektrizität und kann beim Reiben oder Spalten tribolumineszieren. Einige Varietäten fluoreszieren orange unter kurzwelligem UV-Licht.
Farbe
Die Farbe des Sphalerit reicht von farblos bis dunkelbraun, grau, schwarz, gewöhnlich braun, gelb, zimtfarben, karamellbraun, blutrot, orangerot, bernsteinfarben, grasgrün bis olivgrün.
Charakteristika
Chemische Formel:
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(Zn,Fe2+)S
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Kristallsystem:
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kubisch
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Klasse:
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hexakistetraedrisch
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Spaltbarkeit:
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perfekt auf {011}
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Härte:
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3,5 - 4
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Glanz:
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Metall-, Harz-Diamantglanz (eisenreiche Varietäten meist matt)
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Strich:
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blassbraun bis blassgelb und weiß
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Bruch
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muschelig
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Dichte:
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3,9 - 4,1
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Kristallformen
Sphalerit gehört zum kubischen Kristallsystem und zur hexakistetraedrischen Klasse. Die Struktur der Kristalle ist ähnlich der Diamantstruktur, wobei, anders als bei Diamant, um jedes S-Ion an den Tetraederecken vier Zinkionen angeordnet sind. Im Gegensatz zu Diamant verläuft die Spaltbarkeit in den Sphaleritkristallen nicht nach den Flächen des Oktaeders, sondern nach den Flächen des Rhombendodekaeders {110}, da diese Gitterebenen gleichviel Zn- und S-Ionen enthalten.
Der Habitus der Sphaleritkristalle ist meist tetraedrisch. Dabei unterscheiden sich häufig die positiven und negativen Formen (positives Tristetraeder und negatives Tetraeder) durch die Art des Glanzes und der Ätzfiguren. Ebenso dodekaedrisch. Kristalle sind typisch komplex und verdreht. Kurvige und konische Flächen sind nicht selten. Sehr häufig sind einfache oder mehrfache Kontaktzwillinge nach {111} und {211} sowie komplexe lamellare Formen.
Die nachstehenden Kristallzeichnungen wurden, soweit nicht anders angegeben, von Mark Holtkamp angefertigt und zur Verfügung gestellt.
Aggregate
Sphalerit kommt auch faserig, botryoidal, kugelig, stalaktitisch, feinkörnig sowie in spaltbaren bis dichten Massen vor.
Streifungen auf Sphaleritkristallen
Sphaleritkristalle sind selten isometrisch und haben einen komplizierten Habitus. Manche Kristallflächen können unterschiedlich gestreift sein, während andere Flächen desselben Kristalls perfekt eben sind. Die Streifung entsteht durch Juxtaposition mehrerer isometrischer Formen. Streifungen auf den kubischen Flächen entstehen durch Juxtaposition von zwei negativen Tetraederflächen. Auf den negativen und positiven Tetraederflächen finden sich u.a. "dreieckige" Streifungen, welche durch durch die Juxtaposition der positiven Flächen auf den negativen Flächen oder umgekehrt entstehen. Oktaedrische Flächen sind gewöhnlich (jedoch nicht immer) streifungsfrei.
Schalenblende
Schalenblende ist ein Gemenge von feinkristallinem Sphalerit mit Wurtzit in Form metakolloider gebänderter und lagiger, nierenförmiger Abscheidungen in karbonatischen Gesteinen, oft assoziiert mit Galenit, Pyrit, Markasit, Chalkopyrit, Calcit und/oder Dolomit.
Bekannte Vorkommen sind die Zinkerzlagerstätten Altenberg und Stolberg bei Aachen, die Grube Segen Gottes bei Wiesloch in Baden, sowie die Lagerstätte Olkusz in Polen. In den polnischen Lagerstätten kommt Schalenblende auch ohne Vermengung mit Wurtzit, jedoch in Vermischung mit Galenit vor.
Sphalerit-Varietäten und unterschiedliche Bezeichnungen
- Black Jack (schwarze Abart)
- Blenda acaramelada (span., rotbrauner Sphalerit von Las Manforas)
- Christophit (schwarzer, eisenreicher Sphalerit)
- Cleiophan (eine helle oder farblose bis gelbliche Abart ohne Beimengungen)
- Honigblende (honigfarbene bis gelbe, oft eisenarme Varietät)
- Marmatit (schwarzer, metallglänzender, eisenreicher Sphalerit)
- Příbramit (Sphalerit mit bis zu 5 % Cadmium)
- Rubinblende (rote Varietät)
- Ruby Jack (engl., rote Varietät)
- Schalenblende (metakolloides Mineralgemenge aus Sphalerit und/oder Galenit, Wurtzit, Markasit)
- Zinkblende
Entstehung, Vorkommen und Mineralvergesellschaftungen
Sphalerit wurde in weiten Bereichen unter hydrothermalen Voraussetzungen bei Niedrig- bis Hochtemperatur gebildet. Das Mineral tritt in Kohle, in karbonatischen Gesteinen und in sedimentären Lagerstätten auf.
Die häufigsten Begleitmineralien sind Galenit, Chalkopyrit, Markasit, Pyrit, Fluorit, Baryt, Quarz und viele andere hydrothermal gebildete Mineralien.
In der Datenbank mindat werden 11318 weltweite Sphaleritvorkommen aufgelistet (Stand Mitte 2008).
Bekannte Vorkommen der feinsten Kristalle
Las Manforas - Rote Edelstein-Sphalerite von den Picos de Europa
Im Herzen der Picos de Europa, einem Massiv innerhalb des kantabrischen Gebirges, unterhalb des Gipfels der Peña Vieja und ca. 40 Minuten Fußweg von der Kopfstation der Seilbahn Fuente Dé liegt die Mina Las Manforas, auch bekannt unter dem Namen Áliva. In dieser Grube wurde auf mehreren Sohlen seit dem 16. Jh. Blei- und später Zinkerz abgebaut. Die erste Erwähnung des Vorkommens stammt aus dem Jahr 1557. Die eigentliche Exploration der Erze gelang erst 1854 durch die Bergbaugesellschaft Real Compania Asturiana de Minas und der erste industrielle Abbau begann 1856.
Wegen der Weltwirtschaftskrise wurden, außer der Zinklagerstätte Reocin, sämtliche Gruben in Asturias geschlossen. Erst im Jahr 1950 wurde der Abbau wieder aufgenommen, ein Schacht von 130 m vorgetrieben und auf sieben Abbausohlen gefördert. Die besten Sphalerite kamen von der 2., 3. und 4. Sohle. In der 4. Sohle wurde auch ein gewaltiger, großer Hohlraum erschlossen (La Geodona), aus welchem tausende bester Sphaleritkristalle geborgen werden konnten. Die Erzförderung wurde endgültig im Jahr 1981 aufgegeben, jedoch fand zwischen 1981 bis 1989 noch ein kleiner Abbau von Sammlerstufen statt (specimen mining).
Die Picos de Europa sind ein paläozoisches Kalksteinmassiv, welches sich vor etwa 300 Mio. Jahren im Karbon bildete und in welches zwischen Trias und Perm, vor ca. 270 Mio. Jahren, zink- und bleireiche heiße Lösungen eindrangen und zur Bildung der hydrothermalen Lagerstätte Manforas führten.
Die Sphalerite der Mina Las Manforas sind aufgrund ihrer atemberaubenden Kristallisation, ihres Glanzes und ihrer Farbe weltberühmt. Da die rötlich-gelbliche Farbe karamellisiertem Zucker ähnelt, nannte man das Mineral in Spanien "Blenda Acaramelada". Bereits während der Londoner Bergbauausstellung des Jahres 1862 erfolgte die Prämierung der fantastischen Sphalerite von den Picos de Europa.
Die Sphalerite wurden fast alle zu Schmucksteinen in Form von Cabochons und, seltener, facettiert verschliffen. Wenngleich sie aufgrund ihrer Farbe und Transparenz wertvolle Steine sind, fehlt den Sphaleriten die notwendige Härte, um als Edelstein zu gelten.
Trepca - schlummernde Schätze im Kosovo
Die weltberühmte Zink-Bleierzlagerstätte Trepca im Kosovo(1) war bereits den Römern bekannt. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1303.
Bis zum Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (1991/1992) war Trepca Synonym für hervorragende Mineralien, welche bis zum Ausbruch der Konflikte auf dem Balkan in ausreichender Menge auf den Sammlermarkt kamen. Seit Ausbruch des Balkankrieges ist nur sehr wenig bis überhaupt kein Material mehr auf den Markt gelangt. Trepca bzw. die zentrale Lagerstätte Stari Trg, hat prachtvolle Stufen von Sphalerit (als hochglänzende Marmatite mit Kristallen bis 8 cm), Galenitoktaeder bis 5 cm, Arsenopyrit, Bournonit bis 1 cm, Stibnit, Chalkopyrit, Boulangerit, Rhodochrosit, Pyrrhotin, Cosalit, Ludlamit, Childrenit, Siderit und Vivianit, sowie fantastische Quarze als Szepter- und Japanerzwillinge, scharfe große Baryt-, Calcit- und Dolomitkristalle und gut ausgebildete Skarnmineralien wie Hedenbergit, Granat, Epidot, Perowskit und Ilvait geliefert.
Die meisten Erzgruben befinden sich S, SW und NNW von Pristina bzw. im Gebiet von Kosovska Mitrovica. Die größten Erzreserven sind die Pb/Zn-Lagerstätten Stari Trg und Kishnica-Artana (zusammen ca. 48,0 Mio. t), ca. 200 km SSE von Belgrad, 10 km NE von der Stadt Kosovska Mitrovica.
Trepca ist keine eigenständige Grube, Mine oder einzelner Fundort, sondern ein Oberbegriff für 40 polymetallische Lagerstätten von Pb-Zn-Ag-Au-Ni-Co-Al-Fe-Cd- und Cr-Erzen sowie nichtmetallischer mineralischer Rohstoffe und für zahlreiche (stillgelegte) Aufbereitungsanlagen im gesamten Kosovo, teilweise sogar als Fortsetzung des Kopaonik-Gebirgsmassivs, grenzüberschreitend bis nach Serbien.
Der Trepca-Bergbaukomplex repräsentiert einen Wert von ca. 5,0 Mrd. US$. Die bedeutendste polymetallische Lagerstätte ist Stari Trg (serbisch: Alter Markt). Andere wichtige Pb-Zn-Ag-Erz- bzw. sphaleritführenden Lagerstätten sind Melenica, Zijaca, Kishnica und Artana, Kopoaonik (Leposaviq), Belo Brdo, Cikavica, Crnac, Ajvalia.
Aufgrund der "riesigen" Reserven (jedoch bedingt durch die politische Entwicklung des Kosovo) gehört das Lagerstättengebiet Trepca nach wie vor zu den auch zukünftig interessantesten Mineralvorkommen der Welt.
(1)
Das Kosovo erklärte sich am 16. Februar 2008 zum unabhängigen Staat, wird jedoch de facto (Stand 2005) noch von einer UN-Friedenstruppe im Sinne der UN-Charta 1244 "verwaltet" (UNMIK - Resolution zum Aufbau einer demokratischen, multiethnischen Gesellschaft). Eine Eingliederung unter Umgehung der Eigenselbständigkeit als EU-Mitgliedsland ist innerhalb von zehn Jahren angedacht. Das Kosovo stößt im Süden an die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, im Westen an Albanien und im Nordwesten an Montenegro. Die zur Zeit etablierte Hauptstadt ist Pristina.
Rumänien - Klassiker aus Herja und anderen Lagerstätten
Schöne Sphalerite stammen aus den Süd- und Ostkarpaten und den Apuseni-Bergen. Zu den wichtigsten Blei-Zink-Pyrit-Lagerstätten zählen Boita-Hateg, Borsa-Viseu, Buloia-Gura Baii und Dealul Bucatii sowie die Pb-Zn-Cu-Au-Ag-Erzkörper in Maramures (Gutii-Berge, Muntii Tiblesului), darunter Baia Mare (ehem. Nagybánya, Neustadt, Frauenstadt) mit dem bekannten Einzelvorkommen Herja, Baia Sprie (ehem. Felsobánya, Mittelstadt), Cavnik (ehem. Kapnikbánya, mit den Hauptstollen Boldut, Roata, Gottlieb und Varvara), Ilba-Baita und Baiut-Varatec-Botiza mit umfangreichen Sulfid-Paragenesen. Weitere bedeutende rumänische Galenitlagerstätten sind Toroiaga-Birgau-Tibles, Baia de Aries und Brad-Sacarimb im Südwesten des Landes.
Der Bergbau von Cavnic ist wohl die größte Blei- und Zinkerzlagerstätte der Region. Die Lagerstätte liegt etwa 30 km östlich von Baia Mare, das Gangsystem dieser Erzlagerstätte durchdringt pyroxenführende Andesite bzw. Quarzdiorite. Als Gangarten treten Quarz, Calcit, Siderit und Dolomit auf. Die bernsteinfarbenen, hochglänzenden Sphalerite und die hell- und dunkelgefärbte Amethyste, himbeerfarbene Rhodochrosite, grüner und violetter Fluorit sowie intensiv roten Realgare sind von Sammlern und Museen begehrte Objekte. Alte Stufen aus Cavnic führen manchmal die Bezeichnung "Kapnik, Ungarn" und manchmal auch "Kapnik, Siebenbürgen".
Herja ist eine hydrothermale Pb-Zn-Cu-Au-Ag-Lagerstätte. Die erste urkundliche Erwähnung des Bergbaues geht auf das Jahr 1576 zurück.
Abgebaut wurde bis in eine Teufe von 600 m. Von dem Intrusionskörper ausgehend, durchdringen die hydrothermalen Gänge in paralleler Ausrichtung das Nebengestein und sind zum Teil oberflächlich aufgeschlossen. In Herja wurden über 100 Erzgänge identifiziert, die bekanntesten sind die Gänge Salan, Nepomuc, Ignatiu und Clementina. Hauptmineralien sind Galenit, Sphalerit und Pyrrhotin.
Sphalerite aus den Vereinigten Staaten
Die Zinkgrube Elmwood Mine, zuletzt betrieben von der "Jersey Mining Zinc Cooperation", liegt im zentralen Norden von Tennessee nahe Carthage im Smith County, nordöstlich der Stadt Nashville. Die Förderung wurde aufgrund eines zweieinhalbjährigen Streiks der Belegschaft im Jahr 2003 eingestellt und die Grube geschlossen, obwohl das Vorkommen nicht erschöpft war. Nachdem keine Einigung erzielt werden konnte, wurden die Pumpen abgestellt und die Mine geflutet. Gerüchten aus Sammlerkreisen zufolge (Stand Juni 2007) soll aufgrund des sprunghaft gestiegenen Weltmarktpreises für Zink die Grube wieder in Betrieb genommen werden.
Ein weiteres bekanntes Vorkommen ausgezeichneter Sphaleritkristalle ist der Tri-State District des Mississippi-Tals, welcher sich von Joplin und Reynolds (Missouri) im Osten, Galena und Baxter Springs (Kansas) im Westen, Picher und Commerce (Oklahoma) im Süden und Webb City (Missouri) im Norden erstreckt. Die Lagerstätten sind von Mississippi-Valley-Typ mit schichtförmigen dolomitisierten Kalksteinen und einer einfachen Mineralogie innerhalb stratigraphischer Einheiten.
Im Jahr 1849 wurde in Joplin und anderen Gebieten Bleierz entdeckt, der Bleierzbergbau begann 1853 bei Granby. Bereits im Jahr 1861 wurden bis zu 12 Mio. t Blei pro Jahr hergestellt. Die Bleigruben waren Lieferanten des wichtigsten Kriegsgutes - Bleikugeln. Sie wurden während des amerikanischen Bürgerkrieges hart umkämpft, der Besitz wechselte mehrfach zwischen Konföderierten und der Union. Nach Ende des Bürgerkrieges, im Jahr 1865, begann die "ernste Phase" der bis 1957 anhaltenden Bleierzförderung. 1914 wurde die riesige Lagerstätte bei Picher in Oklahoma entdeckt. Bis 1918 waren die meisten der bei Joplin liegenden Vorkommen erschöpft und der Bergbau in Folge nach Oklahoma und Kansas verlagert. 1957 wurden sämtliche Gruben in Missouri, resp. im Tri-State District geschlossen. Der Tri-State District war bis zu seiner Schließung im Jahr 1957 eine der größten Zink-Bleierzlagerstätten der Welt.
Aus den Missouri-Gruben im Tri-State Districts stammen Sphalerite von Museumsqualität und einige der größten Kristalle ereichen einige Zentimeter Größe, oft auf sattelförmigem creme- bis rosafarbenen Dolomit. Die Lagerstätten des Tri-State Districts sind aufgelassen und neue Funde sind nicht mehr zu erwarten. Hochwertige Stufen aus diesen mittlerweile klassischen Vorkommen erzielen Höchstpreise. Das Tri-State Mineralienmuseum in Joplin beherbergt eine anschauliche Sammlung historischer Stufen und Informationen zur Bergbaugeschichte.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die exzellenten Sphalerite von der Eagle Mine im Gilman District, Eagle County sowie die seltenen Amethyst-Sphalerit-Paragenesen von der Commodore Mine im Creede County, alle in Colorado.
Peru - Sphalerite in feiner Gesellschaft
Die hochandinen polymetallischen Lagerstätten von Peru sind bekannt für hervorragend ausgebildete Sphaleritkristalle, welche nicht selten Größen bis 8 cm erreichen. Besonders schön sind Quarzstufen, bei welchen Sphalerite neben Galenit, ggf. Chalkopyrit und Fluorit auf schlanken, bis über 10 cm großen Bergkristallen sitzen.
Zu den wichtigsten Vorkommen dieser Kristalle gehört das Cu-Pb-Zn-Ag-Bergbaurevier Casapalca - Pacococha - Morococha - San Cristobal, wobei Casapalca in der Provinz Huarochiri, Department Lima und Morococha und San Cristobal in der Provinz Yauli, Department Junin liegen (Yauli wird zum Teil auch als Bergbaugebiet bezeichnet). Eines der für sehr gute Sphalerit-(Marmatit)-Kristalle bekanntesten Vorkommen ist die polymetallische Pb-Zn-Ag-Cu-Lagerstätte Santander, ca. 220 km NE von Lima im Departement Lima.
Das gesamte Gebiet ist Teil der zentralperuanischen metallogenetischen Subprovinz, zu welcher Casapalca, Morococha, Yauli und Cerro de Pasco gehören. San Cristobal ist eine gangförmige Lagerstätte in Monzonit-Porphyr-Stöcken und Dikes, welche Phyllite und überliegende Vulkanite intrudieren.
Die Lagerstätten liegen in Kalksteinen aus der Oberen Kreide, tertiären andesitischen Tuffen und intrudierten Syeniten und Dioriten unbekannten Alters. Es sind gangförmige Lagerstätten mit Gängen von 500-1000 m Länge und einer Mächtigkeit von 1 bis 1,5 m. In Morococha treten permische Vulkanite und jurassisch-cretazäische Kalkstein- und Dolomitformationen aus der Oberen Kreide mit intrudierten Quarz-Monzoniten auf. Es ist eine subvulkanische Erzlagerstätte mit Erzgängen und Erzdecken (mantos).
Casapalca liegt ca. 100 km E von Lima, auf einer Höhe von 4.125 m unterhalb eines 5.200 m hohen Bergmassivs. Morococha liegt 17 km ENE von Casapalca, die Mina San Cristobal ca. 19 km SE von Casapalca und Pacococha ca. 20 km SW von Casapalca. Casapalca ist in ca. 4 Stunden Autofahrt von Lima aus erreichbar.
Erste Bergbauaktivitäten gab es in Casapalca durch Backus und Johnston in den späten 1800er Jahren, anschließend durch die Cerro de Pasco Corp. Im Jahr 1919 waren die bedeutendsten Gruben Carlos Francisco, gefolgt von Agua Calientes, Carmen, Colquecheca, Germania, San Antonio und Chuquichuccho.
In Pacococha (zwischen 4.600 und 5.200 m) findet Bergbau seit der kolonialen Zeit, moderner Abbau seit den 1950er Jahren statt. Die Hauptgrube in den 70er Jahren war Purisima, gefolgt von (nach Größe): San Alejandro, Incataycuna, San David, Reserva, Carolina, Colquechaca, Santiago Mayor und Santiago Menor. Die Reserven waren um 1997 erschöpft. Zum Pacococha-Revier wird auch die Lagerstätte San Juan de Millotingo gezählt (4 km NE von Pacococha).
Der Bergbau in Morococha (4.400 m) wurde bereits vor 1634 von Portugiesen betrieben, dann nach langer Unterbrechung 1760 reaktiviert. 1915 wurden die Bergbaurechte von der Cerro de Pasco Corporation gekauft. 1970 existierten sieben Gruben, von welchen drei aktiv waren (Alpamina, Arapa, Galera, Potosi, Santa Catalina, Sacracancha und Volcan). Im komplexen Über- und Untertagebergbau betrug die gesamte Förderstrecke 560 km, von welchen jedoch nur 80 km genutzt wurden. 1984 begann die Mina Huacracocha zu produzieren. Der übertage liegende Morococha-Bergbaukomplex wurde 1980 durch die Guerilla des "Sendero Luminoso" zerstört, ab 1990 wieder aufgebaut, produzierte jedoch mit einer verringerten Kapazität von nur 63 %.
Das Vorkommen San Cristobal (4.700m) wurde seit den frühen 1900er Jahren nahe der Schneegrenze, teilweise nur gering unter der Oberfläche, auf Silber abgebaut. Das Gebiet gehörte einst zum Yauli-Bergbaurevier, wobei Yauli jedoch ca. 10 km N der Mina San Cristobal im Yauli-Tal liegt. Die wichtigsten Gruben waren: San Cristobal, Huaripampa, Carahuacra, Santa Rita, Toldorrumi und Andaychagua. Der Abbau erstreckt sich auf eine Höhe von 5.000 m, über der Bergarbeitersiedlung liegen Gletscher. 1929 von der Cerro de Pasco Corp. gekauft, liegen die Bergbaurechte seit 1991 bei Centromin.
Weitere ausgezeichnete Sphalerite, oft vergesellschaftet mit Quarz, Chalkopyrit, Galenit, Pyrit, Arsenopyrit und/oder Rhodochrosit stammen aus den Provinzen Huaron (hier besonders Huanzalá), Ancash und Huancavelica.
Dal'negorsk in Russlands Fernem Osten
Dal'negorsk im Primorskiy Kray im Fernen Osten Russlands ist ein ausgedehnter Blei-Zink-Bor-Flussspat-Lagerstättenbezirk, welcher 1872 von Chinesen entdeckt und ursprünglich auf Silber und Borsilikate für die Glasherstellung abgebaut wurde. Dal'negorsk bedeutet im übertragenen Sinn "Am weitesten entfernte Bergbaustadt". Der Ort wurde 1896 gegründet und war zeitweise Heimat von ca. 50.000 Menschen. Dal'negorsk ist etwa 30 km NE von Wladiwostok und ca. 35 km von der Küste der Japanischen See (Tatarskiy-Straße) entfernt.
Im Jahr 1910 wurde eine Bahnlinie zur Japanischen See gebaut, um die Erze in die USA, nach Deutschland und Holland zu verschiffen. Der nächste Bahnhof (Chuguyevka) befindet sich 200 km von Dal'negorsk. Die alte Bezeichnung für Dal'negorsk war bis 1972 Tetyukhe bzw. Tetjuche (chinesisch). Dieser Name findet sich zum Teil noch auf alten Mineral-Begleitetiketten und in Museumsvitrinen.
Die Lagerstätte wird charakterisiert durch triassisch-jurassische Sand- und Kalksteine, paläogene Diabase, Trachyte, Trachyandesite, Essexit-Diabas, Shonkinite, Felsite und Quarz-Porphyr, sowie Quarz-Calcit-Gänge und Linsen.
Von Dal'negorsk wurden bisher über 160 Mineralien beschrieben. Die noch bis 1993 tätige Nikolaevkiy-Grube lieferte in den Jahren 1980 bis 1993 ausgezeichnete Mineralstufen, teilweise von Museumsqualität. Darunter ausgefallene Calcite, superscharfe und große Sphalerite und Galenite, Quarz, lupenreine, wasserklare Fluorite in Würfeln und vielen Kombinationen, Chalkopyrit (Kristalle bis 40 cm), weltbeste Pyrrhotine, Boulangerit, große glänzende Ilvaite, Hedenbergit und Siderit. Aus verschiedenen anderen Gruben im Revier wurde hervorragender Azurit, Danburit, Datolith, Mn-Axinit, Wulfenit, Manganocalcit, Zinkenit, hellgrüner und rosafarbener Apophyllit sowie große Beta-Quarze geborgen.
Sphaleritkristalle aus Gruben im Revier Dal'negorsk werden bis 15 cm groß. Sie kommen fast immer als metallisch-schwarze bis opakgrauschwarze Marmatite vor. Die Kristallformen sind vielfältig, vorherrschend sind Tetraeder, gewöhnlich jedoch komplexe Formen sowie Zwillinge und lamellar geschichtete Kristalle.
Mit über 30 größeren Lagerstätten und über 1000 Einzelvorkommen war Dal'negorsk eines der größten Erzreviere Russlands. Die meisten Abbaue wurden aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Gegen 2001 waren nur noch sieben Gruben aktiv, welche von der Bor Company (Abbau und Aufbereitung von Datolith) und von der Dal'polymetal Company (sechs Gruben und Aufbereitungsanlagen für Pb, Zn, Ag, Cd und In) betrieben wurden.
In der Stadt Dal'negorsk befindet sich das Stadtmuseum mit einer beachtenswerten Mineraliensammlung, ausgestellt sind Tausende von Stufen je nach Lagerstätte. Ein zweites, kleineres Museum gibt es im Betriebsgelände der Bor Company, in welchem hervorragende Stufen der Bor-Grube ausgestellt sind.
China - Edle Sphalerite aus dem Reich der Mitte
In China ist Sphalerit von etwa 750 Lagerstätten bekannt, wovon einige auf Zinkerz abgebaut werden. Wenngleich es diese große Anzahl von Vorkommen gibt, sind gut ausgebildete Kristalle von reinen Pb-Zn-Lagerstätten eher selten. Sehr schöne Formen und farblich attraktive Exemplare werden jedoch als Vergesellschaftungen in polymetallischen (Sulfid-) Lagerstätten gefunden.
Die bekanntesten Sphaleritkristalle stammen aus dem Vorkommen Kangjiawan im Shuikouhan-Erzrevier, Changning, Präfektur Hengyang in Hunan, einer magmatisch-hydrothermal gebildeten Pb-Zn-Ag-Au-Lagerstätte).
Seit etwa 2005 gelangten hervorragende Quarzstufen mit aufsitzenden tiefroten Sphalerikristallen auf die westlichen Märkte. Die Kristalle werden oft begleitet von hochglänzendem Galenit. Idiomorphe Kristalle erreichen Größen bis über 3 cm. Laut Angaben chinesischer Händler handelt es sich um einen sehr limitierten Fund.
Ebenfalls einmalig dürften Sphaleritkristalle aus der Grube Shizhuayan sein, einer W-Sn-Bi-Mo-F-Skarn-Lagerstätte im Dongpo-Erzrevier, Landkreis Yizhang, Präfektur Chenzhou in Hunan. Bei diesem Fundort ist jedoch (wie oft mit chinesischen Fundortangaben) Vorsicht geboten, da Sphalerit nicht zu den alltäglichen Begleitern der o.a. Skarn-Mineralisation gehört.
Auf die internationale Märkte gelangten auch außergewöhnlich schöne Sphalerite von der Pb-Zn-Flussspatgrube Taolin in der Präfektur Yuegang, Provinz Hunan und von der Pb-Zn-Cu-Lagerstätte Rucheng, Chaojia, Nuanshui im Landkreis Rucheng, Präfektur Chenzhou, ebenfalls in Hunan. Die Rucheng-Sphalerite haben eine tief rubinrote Farbe von Edelsteinqualität.
Vorkommen in anderen Ländern
Außer in den oben beschrieben Lagerstätten ist Sphalerit von nicht wenigen Vorkommen in Form gut ausgebildeter Kristalle bekannt, welche zumeist mit Calcit, Dolomit, Quarz, Fluorit und anderen Mineralien vergesellschaftet sind.
Europa
Bulgarien
Bulgariens Mineralien in den südlichen Rhodopen sind europäischen Sammlern und Museen seit Jahren bekannt. Der Bergbau ist dort seit Jahrhunderten aktiv. Allerdings war im Westen nur wenig über die Vorkommen bekannt, da der größte Teil der Produktion in die damalige UdSSR ging. Bedingt durch hohe Weltmarktpreise für Buntmetalle hat der Bergbau einen neuen Aufschwung genommen und selbst ältere Gruben, welche im Stand-By-Zustand waren, werden wieder betrieben.
Die nahe der griechischen Grenze liegenden Lagerstätten Madan (Gruben Kruchev Dol, Angel Ianakiev, Mogila im Deveti Septemvri-Komplex), Zlatograd (Gruben Androvo bei Erma Reka und Stefan Stefona) und Laki produzieren eine Vielzahl an Erzen und nebenbei hochqualitative Mineralstufen, darunter Sphalerite, Manganocalcite, Chalkopyrite, Quarze und Calcite und Galenite aus der Grube Kruchev Dol, welche zu den weltbesten gehören. Weitere, bisher wegen ihrer Mineralien wenig bekannte Vorkommen befinden sich nahe Plovdiv, in den Ossogovo-Bergen in West-Bulgarien und nahe des Flusses Thundza. Aus der Grube Mogilata in den Rhodopen stammen extrem hochglänzende, hellolivgrüne bis flaschengrüne Sphalerite, welche wegen ihrer Qualität zu Schmucksteinen verschliffen wurden.
Deutschland
Im Valmetal inmitten des Sauerlandes liegt das Revier Ramsbeck, in welchem seit dem Mittelalter Galenit zur Gewinnung von Blei und Silber und seit dem 18. Jh. Sphalerit gefördert wurden. Die Blei- und Zinkerze traten in einer Serie paralleler Quarz-Barytgänge in devonischen Quarziten und Schiefern auf.
Sphalerit war Haupterz im Rammelsberg im Harz, sowie in Clausthal, Bad Grund und Lautenthal. Gut ausgebildete Kristalle wurden in den aktiven Abbauphasen in Neudorf, Bad Grund, Clausthal, Odertal und Oberschulenberg gefunden. Feine Honigblende stammt vom Rammelsberg.
Perfekt ausgebildete und farblich attraktive Sphalerite von Sammlerqualität, jedoch meist nur im unteren cm-Bereich, stammen aus devonischem Kalkstein des Steinbruchs Rohdenhaus bei Wülfrath in Nordrhein-Westfalen.
In Sachsen wurde Zinkblende im Halsbrücker Revier abgebaut. Gute grüne und rote Kristalle bis mehrere Zentimeter Größe kamen von Scharfenberg bei Meißen.
Ausgefallene gift- bis pistaziengrüne Sphaleritkristalle, manchmal paragenetisch mit Prehnit, stammen vom Steinperf in Hessen, apfel- bis dunkelgrüne von Hartenrod, Hessen.
Irland
Es mussten viele Jahre vergehen, bis Irland - wenngleich es zahlreiche Zink- und Bleierzlagerstätten im Lande gibt - in die Liga der weltbesten Sphaleritkristallvorkommen aufrückte. Im Oktober des Jahres 1978 wurde in der Zink-Bleigrube Mogul Mine im Silvermines District, County Tipperary, ein 3 x 2 x 1 m großer Hohlraum in pyritisiertem Dolomit entdeckt, welcher mit den traumhaftesten honiggelben Sphaleriten, Pyrit, Quarz und Bournonit ausgefüllt war. Hunderte von Stufen wurden durch den cornischen Mineralienhändler und -sammler Richard Barstow geborgen und schmücken heute mineralogische Sammlungen in England und der ganzen Welt.
Die Grube ist seit 1982 aufgelassen und es sind, da der Fund der "Great Vug" einmalig war, keinerlei neue Funde zu erwarten.
Schweden
Sphalerit in Kristallen bis 5 cm Größe wurde in der Nordmarksgruvorna in Värmland gefunden.
Schweiz
Berühmt sind bis 3 cm große, perfekt ausgebildete gelbe bis braungelbe, transparente, teilweise fast kugelige Kristalle in Hohlräumen des Dolomit von Lengenbach im Binntal, Wallis. Die Farbe der Kristalle ist vom Mn-Gehalt (bis 0,03 %) abhängig. Sphalerit findet sich vergesellschaftet mit Pyrit, Realgar und Sulfosalzen.
Größere Kristalle im 3-5-cm-Bereich in Form meist opak-schwarzer Pseudo-Oktaeder, manchmal sehr attraktiv alpin mit chloritigen Flächen, stammen vom Oberaar Kraftwerkstollen, Grimsel, Bern. Aus dem unteren Val Nalps und dem Nalps-Stollen (südlich Sedrun in Graubünden) kamen sehr eisenhaltige schwarze, matte Marmatite bis 5 cm Kantenlänge.
Ein petrografisch nicht so häufiges und paragenetisch seltenes Vorkommen sind Sphalerite im Bündnerschiefer, zusammen mit Brookit und Rutil, bei Rongellen (Viamala, südlich Thusis in Graubünden).
Slowakei
Eine der berühmten historischen Fundstellen ausgezeichneter Honigblende-Kristalle war Banská Štiavnica (Selmecbánya, Schemnitz) in der Region Banská Bystrica.
Spanien
Neben der weltberühmten, oben beschriebenen roten Zinkblende von den Picos de Europa gab es ein zweites spanisches Vorkommen für ausgezeichnete Honigblendekristalle. Die Grube Troya bei Mutiloa in Guipuzkoa, welche 1991 kollabierte und geflutet wurde, lieferte hervorragende scharfe, rötlichorange- bis honigfarbene, hochglänzende, meist kurvige Sphalerite bis 2 cm Größe, oft vergesellschaftet mit weißem Dolomit.
Tschechische Republik
Zinkblende war Haupterzmineral im Erzrevier Příbram. Sphaleritkristalle bis cm-Größe gehören seit langer Zeit zu den Klassikern mineralogischer Sammlungen. Auch das Revier Krásno-Hubr (Schönfeld-Huberstock) bei Horni Slavkov (Schlaggenwald) und die Grube Vrancice bei Milin lieferten gut ausgebildete Kristalle.
Ukraine
Größere Kristalle in Kalkspatdrusen bei Nagolny Krjaž.
Außereuropäische Vorkommen
Burma (Myanmar)
Ca. 420 km NE von Mandalay und 55 km NW von Lashio befindet sich der Bawdwin Pb-Zn-Ag-Au-Cu-Bergbaukomplex (Bawdwin Mines) im Tawng Peng, einem halbunabhängigen Teil des nördlichen Shan-Staates. Diese Lagerstätte ist eines der größten polymetallischen Vorkommen in Südostasien, welches schon seit 1412 von der chinesischen Ming-Dynasty auf Silber abgebaut wurde, jedoch erst ab etwa 1895, seitdem in britischem Besitz, wirtschaftlich vertretbar ausgebeutet wurde. Das Vorkommen ist berühmt für ausgezeichnet kristallisierte Sphaleritkristalle, welche jedoch wegen der unübersichtlichen Besitzverhältnisse der Grube und der politischen Situation kaum über die Grenzen Burmas hinauskamen.
Japan
Japans schönste Sphalerite kamen allesamt von der Hauptinsel Honshu. Die perfektesten und größten stammen von den Gruben Osarizawa, Arakawa, Daira und Ani in der Provinz Akita. Die Kristalle von diesen Lagerstätten sind in der Regel gelblichbraun bis braun und erreichen mehrere Zentimeter Größe. Weitere bekannte Fundstellen waren die Gruben Miyazaki und Hosokura in Miyagi, Karatoya und Iwanezawa in Yamagata, Akabene und Donsuiwa in Fukushima, Tahei in Shizuoka, Shiraita in Niigata, Kamioak in Gifu (hier ein weniger häufiges Vorkommen mit Andradit und Hedenbergit in Skarn), Kuradani in Ishikawa, Ashio in Tochigi (seltene kurzprismatische hexagonale Kristalle).
Kanada
Mont Saint-Hilaire in Quebéc war ein Eldorado für exzellente Kristalle, welche in den karbonatreichen Pegmatiten zusammen mit Albit, Siderit und Pyrit, pseudomorph nach Pyrrhotin, vorkamen. Tetraeder bis 7 cm waren keine Seltenheit. Desweiteren fand man perfekte Pseudo-Oktaeder, Dodekaeder und modifizierte Dodekaeder als stark gedehnte, fast skelettartige Zwillinge bis 6 cm sowie als flache pseudohexagonale Kristalle von 5-6 cm Größe. Schöne Sphalerite wurden auch am Watson Lake im Yukon Territory sowie, zusammen mit Pyrit und anderen Sulfiden, in der Nanisivik Mine auf Baffin Island in den North West Territories gefunden.
Kasachstan
Aus der weltbekannten, wegen Sklavenarbeit während der Sowjetregierung berüchtigten, Pb-Cu-Zn-Lagerstätte Zhezqazghan (Dzhezkazgan) im gleichnamigen Oblast kamen hervorragend ausgebildete heliodorgrüne, transparente Sphalerite der Varietät Cleiophan. Auch idiomorph ausgebildete Tetrader wurden gefunden. Die besten Stufen wurden auf den Sohlen 33, 46 und 55 geborgen.
Mexiko
Große, eisenreiche metallisch glänzende Kristalle, meist vergesellschaftet mit Galenit, stammen von Mazapil in Zacatecas, grüne, meist verzwillingte Kristalle von Cananea in Sonora. Zu den schönsten mexikanischen Sphaleriten gehören die Kristalle von Naica in Chihuahua.
Weitere Informationen
Literatur
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