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Moqui-Marble

Grundsätzlich


Da dies ein naturwissenschaftliches Lexikon ist, werden hier keine Begriffe, Definitionen und Erläuterungen aus Esoterik, Aberglaube und Scharlatanerei beschrieben. Moqui-Marbles sind Lieblingsobjekte der Esoteriker. Sie haben jedoch - entgegen esoterischer Auffassung - weder übernatürliche, noch heilende, noch irgendwelche geheimnisvollen Eigenschaften. Sie sind auch keine lebenden Steine, sind nicht im Meer geboren und es gibt weder weibliche noch männliche Moqui-Marbles. Es gibt weder rechts- noch linksdrehende Energieflüsse, noch stammen die Moqui-Marbles von heiligen indianischen Plätzen. Es gibt auch keine Marbles, welche mit Eisen-Mangan-Titan-Palladium-Legierungen umgeben sind, wenngleich dieser Satz gedankenlos tausendfach von einem Autor zum anderen abgeschrieben wird.

Das nebenstehende Bild zeigt Moqui Marbles von Navajo Sandstone, Utah, USA. (Public Domain U.S. Dept. of the Interior; Burau of Land Mgmt)


Was sind Moqui-Marbles ?
Moqui-Marbles sind hell- dunkelbraune, manchmal schwarzbraune oolithische runde, kugelförmige oder abgeflacht kugelige, diagenetisch gebildete Sandsteine mit eingelagerten fischrogenähnlichen Limonit-Kügelchen (Ooiden). Sie sind u.a. in Deutschland als Limonitkugeln bekannt.

Namensherkunft
Die Moqui waren ein Indianer-Stamm im Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Utah. Marble ist englisch und bedeutet im übertragenen Sinne "Murmel".

Verwendung
Die Sand-Eisenoxid-Konkretionen waren den Moqui seit vielen hundert Jahren bekannt und wurden als Talisman, bzw. Beschützer gegen Feinde, Feuer, Wasser und Blitzschlag sowie als Helfer für Glück, Fruchtbarkeit und Lebensenergie verwendet. Die letztere Verwendung erklärt, warum Moqui-Marbles bei westlichen Esoterikern und bei Menschen mit Lebensproblemen begehrt sind. Moqui-Marbles waren aber nicht nur Talisman; dadurch, dass viele von den Konkretionen im Inneren roten und gelben Ocker bildeten, dienten sie auch als natürliches Pigment (sogen. Indian colour pot).

Entstehung
Moqui-Marbles oder Limonitkugeln werden in flachen Meeren gebildet, wobei im Wasser gelöstes Eisen während der Ablagerung von Sand und Tonpartikeln als Eisenhydroxid ausfällt. In ruhigen Gewässern gäbe es eine gleichmäßige Absetzung unter schichtmäßiger Bildung von Toneisenstein oder eisenhaltigem Sandstein; in bewegten Gewässern jedoch (Brandungszonen, turbulente Strömungen) legt sich das Eisenhydroxid schalenartig um die Partikel. Die so entstandenen Oolithe sinken infolge ihres Eigengewichtes zu Boden und werden im Meeresboden eingebettet. In Zonen stärkerer Strömungen oder Wirbel bilden sich meist keine beständigen und wiederkehrenden Sandwirbel im Wasser, wobei bei diesem Entstehungsprozess eine festere Schale aus Eisenhydroxid gebildet wird und Hohlkugeln mit Sand (resp. Ocker) entstehen.

Ähnlich entstanden und verwandt mit den Moqui-Marbles sind die oolithischen Gesteine Erbsenstein, Schalenblende, Bauxit und Bohnerz

Wo kommen Limonit-Kugeln und/oder Moqui-Marbles vor ?
Als Eisenoolithe im Braunen Jura, in der Unteren Trias (Unterer Buntsandstein) in Deutschland, in Lothringen in Frankreich, in England, den USA und in Südostasien. Als Moqui-Marbles - aber nur des Namens wegen - in Utah (USA).



Quellangaben

  • (Nichtesoterische) Neubearbeitung des Themas: Collector

Links

Konkretion, Sandstein, Aggregate


Weblinks


Einordnung