Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Carl Alfred Osann (* 3. Dezember 1859, Hofheim (Unterfranken); † 6. August 1923 Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Mineraloge und Petrograph.
Osann stammte aus einer angesehenen Familie. Die Familie lebte ab 1867 in Würzburg, wo er das Realgymnasium besuchte mit dem Abitur 1877. Er studierte Chemie, Mineralogie und Physik an der Universität Heidelberg. Er promovierte 1881 in Chemie mit Mineralogie und Physik im Nebenfach. Anschließend studierte er 1883/84 an der Universität Straßburg und unternahm geologische Feldarbeit in den Vogesen. Ab 1884 war er Assistent am Mineralogisch-Geologischen Institut der Universität Heidelberg, an der er sich 1887 habilitierte (Beitrag zur Kenntniss der Labradorporphyre der Vogesen).
Er wurde 1891 dort a.o. Professor. Von 1893 bis 1895 war er auf Einladung des dortigen Geologischen Landesamts in Texas, wo er Feldforschung betrieb und deren Sammlung auswertete.
Er wurde 1897 Professor für Mineralogie an der Chemieschule in Mülhausen (Elsass) und 1898 wurde er gleichzeitig Privatdozent und ab 1900 ao. Professor an der Universität Basel. 1904 wurde er o. Honorarprofessor und ab 1906 o. Professor für Mineralogie, Kristallographie und Petrographie an der Universität Freiburg. Er war dort Direktor des Mineralogischen Instituts und ab 1917 Geheimer Hofrat.
Osann unternahm ausgedehnte Forschungsreisen insbesondere nach Spanien (zu Beispiel 1887 bis 1890) und Portugal und trug eine bedeutende Eruptivgesteinssammlung zusammen. Sie galt bis zur Mitte des 20. Jhd. als bedeutendste ihrer Art und umfasste 5000 Exemplare und 3000 Dünnschliffe. Er entdeckte das Mineral Holmquistit und fünf neue Gesteinsarten (Melchit, Apachit, Paisanit, Verit, Jumillit). Er entwickelte eine eigene chemische-mineralogische Klassifikation der Eruptivgesteine, die bis Mitte des 20. Jhds. benutzt wurde.
-