Mineralienatlas - Fossilienatlas
Synonyme: Squalus (BONNATERRE, 1817), Notidanus (CUVIER, 1817), Monopterhinus (BLAINVILLE & PREVOST, 1816)
Allgemeines
Die beiden rezent lebenden Arten Hexanchus griseus (BONNATERRE, 1788) und Hexanchus vitulus (SPRINGER & WALLER, 1969) sind Grundhaie größerer Tiefen bis 1.000 m. Sie kommen in allen Weltmeeren vor. Hexanchus griseus wurde auch mehrmals, allerdings nur im Sommer, in der Nordsee nachgewiesen. Mit bis zu 5 m ist der Hexanchus griseus ein sehr imposanter Hai, was sich auch in seinem Beutespektrum widerspiegelt. Andere Haie, Rochen, sogar Speer- und Schwertfische wurden als Beute festgestellt. Aufgrund der Lebensweise in großen Tiefen ist kaum etwas über diese Haie bekannt.
Evolution
Erste Vertreter dieser Gattung wurden von DEBEAUMONT (1960) mit dem Namen Hexanchus arzoensis, aus Tessin, Schweiz, beschrieben. Die Schichten konnten zeitlich dem unteren Jura zugeordnet werden. Sehr schöne vollständige Exemplare mit Hautumrissen wurden aus der Kreide des Santon im Libanon gefunden. Diese Exemplare mit dem Namen Hexanchus gracilis (DAVIS, 1887) belegen, dass diese Gattung sich kaum verändert hat. In der Literatur wurde des öfteren erwähnt, dass diese Art Hexanchus gracilis auch in Deutschland, z.B. in Lägerdorf bzw. Höver, gefunden wurde. Aufgrund der ausgeprägten Heterodontie ist es aber wahrscheinlicher, dass diese Funde zu der weltweit verbreiteten Art Hexanchus microdon (AGASSIZ, 1843) gehören. Diese Art hatte ihren Verbreitungsschwerpunkt in der oberen Kreide.
Hexanchus agassizi (CAPPETTA, 1976) war als dominierende Art im Eozän weltweit verbreitet und ist an einigen Fundstellen sehr häufig. Bekannte Fundstellen sind z.B. Sheppey in England, aber auch in der Santee Limestone Formation von Harleyville, South Carolina, USA. Weitere Arten aus dem Eozän sind Hexanchus collinsonae (WARD, 1979) und die umstrittene Art Hexanchus hookeri (WARD, 1979) aus dem Ypres von Burnham, England.
So artenreich diese Gattung im Eozän war, so selten sind Nachweise aus dem Oligozän. Aufgrund ihrer Seltenheit ist keine Art aus dieser Epoche beschrieben. Der Fund eine Zahnes aus dem oberen Oligozän des Sternberger Gesteins gibt die Hoffnung, dass weitere Funde möglich sind.
Im Miozän und Pliozän erreichte diese Gattung mit der Art Hexanchus gigas (SISMONDA, 1861) ihre größte Verbreitung. In der Atacamawüste Chiles wurden sehr häufig schöne Exemplare gefunden. Auch in Europa, z.B. in Mill, Niederlande, sind, wenn auch deutlich seltener, Funde dieser Art möglich. Der Status der Art Hexanchus gigas wurde oft in Frage gestellt. Übereinstimmungen mit der heutigen Art Hexanchus griseus lassen Zweifel aufkommen, welcher der beiden Namen auf die fossilen Zähne übertragbar ist. Bis zur Klärung sollte der Name Hexanchus griseus der rezenten Art vorbehalten bleiben.
Hexanchus gigas Hexanchus gigas; Lateralzahn, ca. 3,4 cm; Miozän; Sharktooth Area, Bakersfield, Kalifornien, USA Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: USA/Kalifornien (California)/Kern Co./Bakersfield/Shark Tooth Hill Fossil: Hexanchus gigas Image: 1167170144 Rating: 9.5 (votes: 2) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus gigas |
Hexanchus gigas; Lateralzahn, ca. 3,4 cm; Miozän; Sharktooth Area, Bakersfield, Kalifornien, USA |
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Zahnbeschreibung (nach Cappetta)
Die unteren Zähne sind bei den rezenten Arten in 5-6 Reihen angeordnet. Sie sind von vorn nach hinten ausgerichtet, mehr als 4 cm breit, sehr dünn und charakterisiert durch eine große Anzahl von Nebenspitzen (bis zu 12 bei ausgewachsenen Exemplaren), von nach hinten gleichmäßig abnehmender Größe. Die Hauptspitze ist entweder etwas größer als die erste anschließende Nebenspitze oder merklich größer. Die vordere Schneidekante trägt eine deutliche Riffelung an ihrer unteren Hälfte. Es gibt eine Symphysenreihe, in der die Zähne mit oder ohne Hauptspitze ausgestattet sein können.
Die Wurzel ist hoch und komprimiert, mit einem konkaven oder geraden Rand. Der basale Rand ist geradlinig und scharf. Zahlreiche Poren sind auf dem oberen Teil der äußeren Wurzelseite zu sehen. Die Basalfläche ist sehr eben und häufig trägt sie eine bis mehrere vertikale Furchen. Auf der Erhöhung des vorderen Teils befinden sich mehrere Löcher. Die hinteren Reihen (ca. 10) haben recht kleine Zähne mit niedrigen Kronen. Im Oberkiefer gibt es auf jeder Seite zwei Reihen von Vorderzähnen mit einer s-förmigen Spitze, stark nach hinten gebogen und mit einer massiven und nicht sehr hohen Wurzel. Darauf folgen 7 bis 9 Reihen von seitlichen Zähnen mit einer vorragenden Hauptspitze, an die sich eine bis vier kleinere Nebenspitzen anschließen. Die hinteren Reihen sind denen des Unterkiefers ähnlich.
Hexanchus cf microdon Hexanchus cf. microdon; Lateralzahn, ca. 1,6 cm; Kreide, Campan; Kronsmoor, Lägersdorf, Deutschland Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: Deutschland/Schleswig-Holstein/Steinburg, Landkreis/Kronsmoor Fossil: Hexanchus microdon Image: 1167170276 Rating: 8 (votes: 1) License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus cf microdon |
Hexanchus cf. microdon; Lateralzahn, ca. 1,6 cm; Kreide, Campan; Kronsmoor, Lägersdorf, Deutschland |
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Hexanchus microdon Hexanchus microdon; Lateralzahn, ca. 1,2 cm; Kreide, Campan/Maastricht; Lampert Frm., Hornby Island, Kanada Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: Kanada/British Columbia/Nanaimo Mining Division/Hornby Island Fossil: Hexanchus microdon Image: 1167170328 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus microdon |
Hexanchus microdon; Lateralzahn, ca. 1,2 cm; Kreide, Campan/Maastricht; Lampert Frm., Hornby Island, Kanada |
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Hexanchus agassizi Hexanchus agassizi; Lateralzahn, ca. 1 cm; Eozän, London Clay; Burnham-on-Crouch, Essex, England Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: UK/England/Greater London/London Clay Formation Fossil: Hexanchus agassizi Image: 1167170383 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus agassizi |
Hexanchus agassizi; Lateralzahn, ca. 1 cm; Eozän, London Clay; Burnham-on-Crouch, Essex, England |
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Hexanchus collinsonae Hexanchus collinsonae; Lateralzahn, ca. 1,8 cm; Eozän, Ypres, Nanjemoy Formation; Potopaco Member, Parmonkey Group; Virginia, USA Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: USA/Virginia Fossil: Hexanchus collinsonae Image: 1167170439 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus collinsonae |
Hexanchus collinsonae; Lateralzahn, ca. 1,8 cm; Eozän, Ypres, Nanjemoy Formation; Potopaco Member, Parmonkey Group; Virginia, USA |
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Hexanchus gigas Hexanchus gigas; Lateralzahn, ca. 4,5 cm; unteres Pliozän, Huarra Frm; Atacama,Chile Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: Chile/Atacama, Region (III. Region)/Copiapó, Provinz/Huarra-Formation Fossil: Hexanchus gigas Image: 1167253155 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus gigas |
Hexanchus gigas; Lateralzahn, ca. 4,5 cm; unteres Pliozän, Huarra Frm; Atacama,Chile |
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Hexanchus gigas Hexanchus gigas; Lateralzahn, Oberkiefer, ca. 2,2 cm; Miozän / Pliozän; Mill, Niederlande Copyright: AZRAEL; Contribution: bardenoki Location: Niederlande/Nord-Brabant, Provinz/Mill-Langenboom Fossil: Hexanchus gigas Image: 1167253212 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Hexanchus gigas |
Hexanchus gigas; Lateralzahn, Oberkiefer, ca. 2,2 cm; Miozän / Pliozän; Mill, Niederlande |
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