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Präkambrium / Precambrian

Alter: 542 - 4600 Mio. Jahre

Das Präkambrium ist die Zeit vor dem erdgeschichtlichen Periode Kambrium. Es ist die zusammenfassende Bezeichnung für die erdgeschichtlichen Äonen Hadaikum, Archaikum und Proterozoikum. Es umfasst den Zeitraum von der Entstehung der Erde vor ca. 4,55 Mrd. Jahren bis zum Beginn des Kambrium vor ca. 542 Millionen Jahren.

Für eine genaue zeitliche Einordnung und eine weitere Unterteilung des Präkambrium siehe die Geologische Zeittafel.


Entwicklung der Erde

Der Erdurzeit, die etwa mit der Bildung einer festen Erdkruste zu Ende geht, folgt die Frühzeit der Erde, das Präkambrium (lat. prae = vor, also vor dem Kambrium). Sie setzt vor rund 4 Mrd. Jahren ein, zu einer Zeit, als die Erdoberfläche auf Temperaturen unter 100 °C abgekühlt ist, Wasserdampf also zu flüssigem Wasser kondensieren kann. Auf das Ende des Präkambriums haben sich die Wissenschaftler noch nicht genau geeinigt. Häufig wird es mit 570 Mio. Jahren vor heute angegeben, neuere Datierungen gehen von 590 Mio. Jahren aus. Es umfasst also rund 3400 Mio. Jahren. Das ist fast das Sechsfache der gesamten Erdgeschichte nach dieser Ära und zugleich fast das Sechsfache der vor dieser Ära liegenden Erdurzeit. Anders gesagt: Das Präkambrium umfasst knapp drei Viertel der gesamten Erdgeschichte. In diesen gigantischen Zeitraum fällt sowohl die Entstehung der ersten Kontinente als auch die Entstehung einzelligen, pflanzlichen und tierischen Lebens. Aber dieser in ferner Vorzeit liegende Abschnitt der Entwicklung unseres Planeten lässt sich nur sehr schwer und in vielfacher Hinsicht überhaupt nicht erforschen. Zum einen war die frühe Erdkruste schon während des Präkambriums selbst vielfachen Umwandlungen unterworfen, zum anderen haben natürlich auch spätere Zeiten die Zeugen jener Ära umgewandelt oder zerstört.

Ist es schon schwer, das Präkambrium in der Erdgeschichte zeitlich als Ganzes zu fixieren, so stellt die Untergliederung den Erdgeschichtsforscher vor noch größere Probleme. An Versuchen fehlte es nicht. Manche nannten und nennen einzelne Abschnitte Katarchaikum, Archaikum und Algonkium, andere sprechen vom Azoikum oder Abiotikum, der frühen Phase, in der man noch keinerlei Leben auf der Erde vermutete, und vom Archaeozoikum oder Kryptozoikum mit frühen, z. T. aber verborgenen Lebensformen. Seitdem es gelungen ist, das Alter zahlreicher präkambrischer Gesteine radiometrisch zu bestimmen, folgen neuere zeitliche Gliederungsversuche des Präkambriums geologischen Phänomenen, besonders gestaltenden Kräften in der Erdkruste. Man unterscheidet sieben große, weltweite Gebirgsbildungsepochen:

  • 3100-2900 Mio.: Weltweite laurentische Gebirgsbildung (die Zeit davor nennt man Katarchaikum)
  • 2700-2370 Mio.: Kenorische oder algomische Gebirgsfaltung in Nordamerika, saamidische Faltung in Europa, Aldan-Faltung in Asien, Anshan-Sangkan-Faltung in China, Dharwar-Faltung in Indien und Shamwa-Faltung in Afrika
  • 2200-2000 Mio.:Belomoridische oder marealpidische Gebirgsbildung in Europa; weitere Faltungen in Amerika, Asien, Indien und Afrika
  • 1960-1580 Mio.: Weltweite hudsonische oder karelische Gebirgsbildung
  • 1480-1250 Mio.: Gebirgsbildungsphase, zu der die elsonische Faltung in Nordamerika und die gotidische Faltung in Europa zählen
  • 1150-850 Mio.: Grenvillische Faltung in Nordamerika, dalslandische Faltung in Europa, Aravalli-Satpura-Gebirgsbildung in Indien und Karagwe-Ankole-Gebirgsbildung in Afrika
  • Um 600 Mio.: Assyntische Faltung in Nordamerika und Europa, katangische Faltung auf dem Südkontinent.

Weitere radiometrische Untersuchungen sollen helfen, eine vollständige Gliederung des Präkambriums zu erarbeiten. Bis dahin benutzen die meisten Erdgeschichtsforscher eine vereinfachte Zeitskala, die vier Abschnitte umfasst:

Ältere Autoren setzen die Zeitspannen allerdings ganz anders: Sie datieren das Unterproterozoikum auf die Zeit zwischen 2600 und 1900 Mio. Jahren , das Mittelproterozoikum auf 1900 bis 1600 Mio. Jahren und das Riphäikum auf 1600 bis 570 Mio. Jahren. Die zum Teil großen Differenzen zeigen, wie problematisch genaue Datierungen noch sind.


Einordnung