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ist ein vielseitig verwendeter Begriff, z.B. Metallurgie,Landwirschaft/Textilindustrie(Flachsaufbereitung),Nahrungsmittelindustrie(Kaffee,Kakao...),Gastronomie(Grillwurst...) und private Küche - und weniger schön,angewand bei früheren Hinrichtungen(der Scheiterhaufen) -

hier das metallurgische

Rösten

Die meisten Erze, aus denen man die Metalle gewinnen möchte, sind Sulfide,Carbonate und Oxide.Somit ist das Rösten die 1. Verarbeitungstufe auf dem Weg zum Metall. Um die Metalle als Elemente zu gewinnen, müssen die Erze reduziert(oxidiert) werden.Die Sulfide und Carbonate können durch "Rösten" bzw. "Brennen" zuerst in die entsprechenden Oxide überführt werden.

Z.B.: 4 FeCO3 + O2 → 2 Fe2O3 + 4 CO2

2 PbS + 3 O2 → 2 PbO + 2 SO2

Es gibt 2 Röstverfahren,die nacheinander ablaufen :

Röstreduktionsverfahren

Hier werden die Erze (z.B. Pyrit,Siderit,Bleiglanz,Zinkblende,Kupferkies...) ,vorzugsweise Zink- und Bleierze,bei höheren Temperaturen und Luftzufuhr oxidiert,weshalb das auch als oxidierendes Rösten bezeichnet wird.Bei niederen Temperaturen wird das sulfatisierende Rösten begünstigt z.B. CuO + SO3 --> CuSO4 .Das sulfierende Rösten geschiet beispielsweise beim Feuersetzen,siehe auch Atramentstein !

Chalkanthit
Chalkanthit
Kristalle sind auf Anodenschlamm gewachsen und sind bis 6mm groß(Bildausschnitt ca. 40mm). Gefunden auf der ehem. Kupfer-Silber-Hütte Hettstedt
Copyright: Kupperdroll; Contribution: Kupperdroll
Collection: Kupperdroll
Location: Deutschland/Sachsen-Anhalt/Mansfeld-Südharz, Landkreis/Hettstedt/Kupfer-Silberhütte (Gottesbelohnung)
Mineral: Chalcanthite
Encyclopedia: Rösten
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Chalkanthit

Kristalle sind auf Anodenschlamm gewachsen und sind bis 6mm groß(Bildausschnitt ca. 40mm). Gefunden auf der ehem. Kupfer-Silber-Hütte Hettstedt

Kupperdroll

Das Rösten von Pyrit zur Schwefelsäureproduktion hat an Bedeutung verloren,da die schwermetallhaltigen Rückstände (Kiesabbrände)schwer zu entsorgen sind.

Röstöfen mit Übertage-Belegschaft - Grube Henriette in Niederschelden
Röstöfen mit Übertage-Belegschaft - Grube Henriette in Niederschelden
Vereinigte Henriette, Niederschelden, Siegen, Siegen-Wittgenstein, Arnsberg, Nordrhein-Westf. 1906.
Copyright: Siegerlandmuseum; Contribution: Doc Diether
Location: Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Arnsberg, Bezirk/Siegen-Wittgenstein, Kreis/Siegen/Niederschelden/Verbundgrube Vereinigte Henriette
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Röstöfen mit Übertage-Belegschaft - Grube Henriette in Niederschelden

Vereinigte Henriette, Niederschelden, Siegen, Siegen-Wittgenstein, Arnsberg, Nordrhein-Westf. 1906.

Siegerlandmuseum
Grube Georg
Grube Georg
Horhausen, Westerwald, Rheinl.-Pfalz. 1892; Röst-Öfen für Spateisenerz im Vordergrund links.
Copyright: Siegerlandmuseum; Contribution: Doc Diether
Location: Deutschland/Rheinland-Pfalz/Altenkirchen (Westerwald), Kreis/Horhausen/Willroth/Grube Georg
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Grube Georg

Horhausen, Westerwald, Rheinl.-Pfalz. 1892; Röst-Öfen für Spateisenerz im Vordergrund links.

Siegerlandmuseum
Grube Louise
Grube Louise
Röstöfen für Spateisenstein auf der Etage unterhalb des großen Gebäudes. (Große Öffnungen). Mit Bahnverladung über Erzbunker. Backsteinförderturm des Barbara-Schachtes. Altenkirchen, Westerwald, Rheinland-Pfalz.
Copyright: Siegerlandmuseum; Contribution: Doc Diether
Location: Deutschland/Rheinland-Pfalz/Altenkirchen (Westerwald), Kreis/Niedersteinebach/Grube Louise
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Grube Louise

Röstöfen für Spateisenstein auf der Etage unterhalb des großen Gebäudes. (Große Öffnungen). Mit Bahnverladung über Erzbunker. Backsteinförderturm des Barbara-Schachtes. Altenkirchen, Westerwald, Rh...

Siegerlandmuseum

Der Spateisenstein (Siderit) wird in Röstöfen aus reaktionstechnischen Gründen zuerst zu Eisenoxid abgeröstet, bevor er im Hochofen zum Eisen reduziert wurde. Schwefelkies (Pyrit und Markasit) wurde früher im ganz großen Maßstab in Schwefelsäure-Fabriken zu Eisenoxid und Schwefeldioxid geröstet, um das Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid zu überführen, welches mit Wasser zu Schwefelsäure reagiert. Man kann auch beim Rösten das im Erz befindliche Arsen (z.B. als Arsenkies) zu Arsenik (Arsentrioxid) oxidieren. Dieses setzt sich im Rauchfang ab und ist kein unwichtiges Nebenprodukt. Bei entsprechender Prozeßführung kann auch der Schwefel nicht bis zum Schwefeldioxid oxidiert werden, sondern als elementarer Schwefel gewonnen werden.

Röstreaktionsverfahren

Für weitere schmelzmetallurgische Verfahren ist oft ein Rösten erforderlich,bei dem Saurstoff und sulfidischer Schwefel in einem bestimmten Verhältnis stehen müssen.Hierbei wird das entstehende Oxid mit weiterem Sulfid in Reaktion gebracht. Man spricht dann auch von einem partiellen Rösten.

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In grauer Vorzeit,fanden diese Prozesse unter freiem Himmel statt.Später dann in dazu entwickelten Schacht- oder Drehrohröfen.Heute dienen Reaktoren (Wirbelschichtreaktoren),Sinterröstapparate und Schwebeschmelzöfen dazu.

Die hierbei entstehenden Schwefeldioxidgase sind höchst umwelt- und gesundheitsschädigend ! Heutzutage werden sie in modernen Anlagen gereinigt und oft zur Schwefelsäureproduktion genutzt.


Quellen

Literatur:

  • Hans-Rudolf Christen. Chemie.Verlag Sauerländer, Aarau und Diesterweg - Salle, Frankfurt. S.328. (1976).
  • Jürgen Falbe und Manfred Regitz (Hrsg.): Römpp kompakt Basislexikon Chemie. Thieme, Stuttgart/New York 1998, ISBN 3-13-115711-9
  • Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage, de Gruyter, Berlin, S. 1321.
  • Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden,Bd 18 1992; F.A. Brockhaus GmbH,Mannheim 1992

Weblinks:


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