Mineralienatlas - Fossilienatlas
Um versierten Anfängern den Einstieg in die Mineralienfotografie vor allem Mikro Mount (MM) zu erleichtern, möchte ich hier meine Erfahrungen und meine Ausrüstung vorstellen.
Mikroskop:
Stemi 2000 C Stereo Mikroskop mit Zoom von 6,5 bis 50-facher Vergrößerung. Erweiterbar mit Vorsatzlinse bis 100-fache Vergrößerung. Bei der Fotografie wird ein Strahlengang auf die Kamera umgelenkt. Link zum Hersteller: Zeiss Stemi 2000.
Für ein Mikroskop von Zeiss habe ich mich nach längerer Marktbeobachtung entschieden, da hier die Qualität, Funktion und der Service in angemessenem Verhältnis zum Preis stehen. Der Preis für solche Geräte mag auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen. Bedenkt man die qualitativen Unterschiede zu den auf den ersten Blick günstigeren Geräten, wird man schnell feststellen, dass das Verhältnis durchaus stimmig ist. Denken Sie auch an die lange Lebensdauer von hochwertigen Mikroskopen die durchaus nach 15 Jahren noch problemlos im Einsatz sind.
Einige Kriterien die Sie in Ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen sollten:
- Sichtfeld - Wie groß ist der Bildausschnitt, den Sie durch die Okulare sehen.
- Arbeitsabstand zum Objekt - Wie nah müssen Sie an das Mineral heran
- Trieb - Wie leichtgängig können Sie das Mikroskop einstellen
- Brille - Können Sie die Okulare an Ihre Augen anpassen (im Alter wird so manches Auge schlechter)
- Vergrößerung - Nicht die Vergrößerung ist entscheiden sondern das wie. Bei der Mineralienfotografie (MM) ist eine Vergrößerung bis 50-fach zu 99% ausreichend. Denken Sie an die abnehmende Tiefenschärfe mit zunehmender Vergrößerung.
- Zoom - Um optimale Ergebnisse zu erzielen sollten Sie die Vergrößerung in bestimmten Grenzen nahtlos einstellen können.
Einen sehr guten Überblick mit vielen Tipps auch für die Kaufentscheidung bietet die Mikrofibel von Klaus Henkel. Hier sollten die meisten Fragen ausführliche Antworten finden.
Kameraadapter:
Universaladapter für 52 mm Adaptergewinde. Da der Universaladapter, wie der Name schon sagt nicht zu 100% auf die Kameraoptik abgestimmt ist, kommt es im äußersten Randbereich zu sehr geringen Kissenverzerrungen, die von mir nicht wirklich wahrgenommen werden. Das 52 mm Gewinde des Universaladapters mit Linsensystem, wird wie ein Vorsatzfilter auf die Kamera aufgeschraubt. Und anschließend auf das Mikroskop gesteckt und befestigt.
Kamera: (bitte Nachtrag beachten)
Sony CyberShot DSC-F505V mit 3,3 Megapixel CCD Sensor und 2,6 Megapixel realer Auflösung sowie Carl Zeiss Vario Sonar Optik. Die Kamera wird direkt über das mitgelieferte Netzteil mit Spannung versorgt. Der lästige Akkuwechsel kann so entfallen. Da das der Kamera eigene LCD Display eine genaue Schärfebeurteilung nicht zulässt (zu klein) habe ich die Kamera über den TV Ausgang mit dem PC verbunden und beurteile die Schärfeeinstellungen auf dem Monitor. (siehe die Kabel, die von der Kamera weg gehen)
Es hat mich viele Tage und Versuche gekostet, bis ich mit der Kamera vernünftige Bilder ablichten konnte.
Zeiss war so freundlich mich bei meinen Versuchen mit Rat und Tat zu begeleiten. Selbst ein Labormitarbeiter hat mich zurück gerufen und geholfen meine Probleme geziehlt mit meiner Kamera zu lösen.
Auf folgende Einstellungen ist zu achten:
- Fokussierung auf unendlich stellen
- Eine möglichst große Blende (kleine Blendenzahl) wählen
- Bild so lange heran zoomen bis der Bildausschnitt möglichst flächendeckend auf dem CCD zu sehen ist.
Nachtrag
Die Camera habe ich in der Zwischenzeit durch ein neues Modell ersetzt. Versuche mit dem Nachfolger von Sony der DSC-F828 waren extrem ernüchternd und haben mich davon abgehalten wieder eine Sony Kamera zu kaufen. Nach erneuter Unterstützung durch ein Leihgerät von Zeiss und Tests mit der Canon G5 habe ich mich entschlossen auf Canon umzusteigen. Ich habe mich für das aktuelle Modell die Canon G6 mit 7 Megapixeln entschieden.
Der Vorteil der Canon G6 liegt in der Möglichkeit die komplette Steuerung vom Computer aus zu erledigen. Die Kamera übermittelt die Bilder direkt in den PC und wird auch komplett von diesem gesteuert. Dies bringt enorme Zeitersparnis. Die Bilder sind sehr naturgetreu und deutlich feiner im Datail.
Beleuchtung: (bitte Nachtrag beachten)
3 LED Strahler mit je 9 weißen LED's mit 5600 K Farbtemperatur zur flexibleren Führung an einem Gelenkhalter für Lötplatinen befestigt. Spannungsversorgung über 12 Volt Netzteil. Konstruktion Marke Eigenbau.
Nachtrag
Die Beleuchtung hat sich geändert. Ich benutze nun eine Kaltlichtquelle mit Tageslichtfilter der Firma Schott vom Typ: KL 1500 LCD mit 3 armigen Lichtleitern.
Um Objekte besser unter dem Mikroskop fixieren zu können habe ich mir noch einen Objektträger gebastelt. Hier gehts zu Bauanleitung:
Die Bilder sind für die Übertragung meist deutlich verkleinert und im Original hochauflösender. Die Vergrößerung bei der Aufnahme liegt im Bereich von 10 bis 50 fach, was sich in der mangelnden Tiefenschärfe wiederspiegelt.
Torbernit (Sony Kamera)
Uranocircit unter UV (Sony Kamera)
Millerit (Sony Kamera)
Mimetesit (Sony Kamera)