Mineralienatlas - Fossilienatlas
Dr. Nicolaus Steno (Niels Stensen) (* 1.1.1638 Kopenhagen; + 25.11.1686 Schwerin) war ein dänischer Arzt, Anatom und Naturforscher, später katholischer Priester und Bischof. Wilhelm von Humboldt bezeichnete ihn als „Vater der Geologie“.
Steno war Sohn eines Goldschmieds und besuchte von 1648 bis 1656 in seiner Heimatstadt die Lateinschule, der damals besten Schule des Landes. Es folgte 1656 im Alter von 18 Jahren ein dreijähriges Medizinstudium an der Kopenhagener Universität. Er konnte sich Studien- und Vortragsreisen leisten, die ihn 1660–1665 u.a. nach Rostock, Amsterdam, Leiden, Paris, Montpellier und Pisa führten. Dort kam er mit den führenden Medizinern seiner Zeit in Kontakt. Durch eigenes Forschen entdeckte er schon 1660 den Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse, worüber er auch eine Dissertationschrift verfasste.
Er reiste 1666 über Pisa und Rom nach Florenz. Ferdinand II. von Medici machte ihn zu seinem Leibarzt und unterstützte großzügig seine Forschungstätigkeit. In dieser Zeit dehnte sich sein Interesse auf geologische und paläontologische Themen aus. Dazu kamen theologische Interessen, die schließlich zur Pristerweihe führten. Davor konvertierte er vom Protestantismus zum Katholizismus. Er bekleidete zahlreiche theologische Ämter und war auch nicht an einem Ort ansässig.
Seine wissenschaftlichen Verdienste führten dazu, daß er auch als "Vater der Erdwissenschaften" bezeichnet wird. Er entdeckte sein "stratigraphisches Grundgesetz", was auch als "Lagerungsregel der Schichten" bekannt wurde. Paläontologen ist dieser Begriff durch seine Untersuchungen an fossilen Haifischzähnen und Mineralogen durch das "Gesetz konstanter Winkel" bei Kristallen bekannt. Letzteres hatte Steno an Quarz-Kristallen gefunden. Die Existenz von Sedimentgesteinen mit bis zu senkrecht verlaufender Schichtung und großen Verwerfungen erklärte Steno korrekt durch Deformationen, die nach der Bildung des Gesteins stattgefunden haben mussten.