Mineralienatlas - Fossilienatlas
Prof. Dr. Hans Stille (* 8. Oktober 1876 Hannover; † 26. Dezember 1966 Hannover) war ein bedeutender deutscher Geologe.
Hans Stille legte das Abitur 1895 am Leibnitz-Gymnasium in Hannover ab und begann mit dem Studium in Hannover. Er wechselte nach 3 Semestern Chemiestudium in Hannover zur Geologie an die Universität Göttingen. Hier war die Geologie und die Paläontologie sein Gebiet. Stille erforschte die Feinschichtung von Gesteinen und ihre genaue Datierung in der Erdgeschichte. Seine Dissertation schrieb er 1898 über den Aufbau des Teutoburger Waldes.
Danach arbeitete er als kartierender Geologe in Berlin an der Preußischen Geologischen Landesanstalt. Als Koenens Schüler war er durch seine präzisen geologischen Karten in der Lage, globale Prozesse in alten geologischen Komplexen nachzuvollziehen, was seinen späteren Weltruhm begründete. Er habilitierte sich schon 1904 und folgte 1908 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Geologie und Mineralogie der Technischen Hochschule Hannover. 1912 wechselte er an die Universität Leipzig und wurde 1913 als Ordinarius für Geologie und Paläontologie an die Universität Göttingen berufen. Hier blieb er bis 1932, folgte dann einem Ruf an die Berliner Universität und an die Akademie der Wissenschaften der DDR. Dort gründete er „sein“ Geotektonisches Institut und wurde zum Wegbereiter der horizontalen Tektonik, geehrt durch zahlreiche Auszeichnungen und Festschriften. Nach seiner Emeritierung ging er 1950 nach Hannover zurück, stand aber dem Ostberliner Institut weiterhin als Berater zur Verfügung.
Alfred Wegeners heute allgemein anerkannte Theorie von der Kontinentalverschiebung war zu dessen Lebzeiten heftig umstritten und geriet nach Wegeners Tod zunächst sogar in Vergessenheit. In Deutschland war besonders die Ablehnung durch die Geologen Hans Stille und Hans Cloos entscheidend.
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