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Tertiär (Neuzeit) / Tertiary

Alter: ~ 2,5 - 65,5 Mio. Jahre

Informeller Begriff der Erdgeschichte. Das Tertiär wurde im Jahr 2004 aus der international gültigen und von der Internationalen Kommission für Stratigraphie herausgegebenen Geologischen Zeitskala (Geologic Time Scale 2004) zusammen mit dem Begriff Quartär gestrichen. Siehe auch die Geologische Zeittafel. Da aber der Begriff Quartär (nach einer Korrektur der Tertiär-Quartär-Grenze) mittlerweile rehabilitiert wurde, wäre nun (theoretisch) eigentlich auch die Bezeichnung Tertiär (als zusammenfassender Überbegriff für Paläogen und Neogen) wieder gerechtfertigt.

Im Tertiär setzte sich die Zeit festländischer Verwitterung und Abtragung fort, gleichzeitig setzten verstärkte tektonische Bewegungen ein.

Der Afrikanische Kontinent driftete nach Norden und kollidierte mit Europa. Dabei schob er die in der Tethys während des Mesozoikums abgelagerten Sedimente zusammen und türmte daraus die Alpen auf. Als Ausgleich zu dieser Gebirgsbildung senkte sich die Erdkruste nördlich der Alpen und wurde Sedimentationsgebiet. In diesem sogenannten Molassebecken (zwischen Donau und den Alpen) sammelte sich der Abtragungsschutt des jungen Gebirges. Durch langsame und ständige Absenkung des Untergrundes konnten sich im Verlauf der letzten 65 Mio. Jahre bis zu 5000 m mächtige Sedimente bilden. Die Absenkungsrate wurde meist durch die Menge der abgelagerten Gesteine ausgeglichen, der "Molassetrog" war also nie ein tiefes Becken. Die Art der Ablagerung wechselt sehr stark, es bildeten sich abwechselnd fluviatile und marine Sedimente.

Gleichzeitig begann sich die Erdkruste in Südddeutschland und Ostfrankreich domartig aufzuwölben. Im Scheitel dieser Aufwölbung bildeten sich NS-verlaufende Verwerfungen, ein schmales Schollenstück brach ein und bildete den Oberrheingraben. Die Schultern des Grabens hoben sich ständig weiter empor und unterlagen verstärkt der Abtragung. Die im Mesozoikum flächenhaft abgelagerten Gesteine (Buntsandstein bis Weißjura) wurden in Süddeutschland schrittweise von West nach Ost bzw. in Frankreich von Ost nach West erodiert, es wurden immer tiefer liegende Gesteine freigelegt.

Ein Großteil des Schuttes wurde im absinkenden Oberrheingraben wieder abgelagert und bildete bis zu 3000 m mächtige Sedimente.

Durch die starken tektonischen Bewegungen wurde auch der Vulkanismus in Süddeutschland wieder aktiviert. Die wichtigsten Vulkanausbrüche gab es im Kaiserstuhl, im Hegau und auf der Uracher Alb.

Vor 14,7 Millionen Jahren wurde Süddeutschland durch den Einschlag zweier kosmischer Körper, vermutlich Kometen, erschüttert. Es entstanden zwei Meteorkrater, die heute noch in der Landschaft sichtbar sind: das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken. In beiden wurde durch die Gewalt des Einschlages große Mengen an Gestein ausgesprengt und als Ringwall abgelagert. Danach füllten sich die Becken mit Wasser, es entstanden See-Ablagerungen, deren eingebettete Fossilien die damalige Lebewelt dokumentieren.

Das Klima der Tertiärzeit war warm, anfangs sogar tropisch. Erst am Ende des Tertiär erfolgte eine allmähliche Abkühlung, die ihren Höhepunkt in den Eiszeiten des Quartär hatte.


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