Mineralientage München 2016 „The Munich Show“
(28. Okt - 30. Okt. 2016)
Ein Messebericht und Kommentar von Stefan
Die Halle A6 wurde neu geordnet. Die "Top Händler" wie immer mit einem beeindruckendem Angebot wurden etwas mehr in die Hallenmitte verschoben. Die Aufteilung erscheint schlüssig und die Resonanz war soweit sie mir zu Ohren kam gut. In der Halle war zudem die Ausstellung "Verborgene Schätze ..." untergebracht.
Unter dem Motto "versteckte Schätze" wurde eine Ausstellung aus allerlei sonst nicht zugänglichen Sammlungsteilen zusammen gestellt. Originalstufen und Modelle aus der Sammlung des berühmten Mineralogen René-Just Haüy waren eines der Highlights.
Die Sonderschau Tessin war ein Muss für Sammler und Freunde schönster Quarze. Extreme Transparenz und schönste Kanten und Formen haben mich beeindruckt. Die Eisenrosen, riesige Zirkone und andere Preziosen waren auf jeden Fall einen Besuch wert.
Es gab auch zahlreiche Aktionen für Kinder und auch Erwachsene zum mitmachen. Viele der Attraktionen sind von den letzten Jahren bekannt, was deren Popularität nicht schmälert. Das Angebot ist wie in den vergangenen Jahren vorbildlich und wird gerne angenommen.
In diesem Jahr gehe ich nicht weiter darauf ein. Mehr kann gerne in den Berichten der vergangenen Jahre nachgelesen werden. Nur so viel, Familien und Kinder konnten einen kurzweiligen Tag verleben.
Wie jedes Jahr waren die Sammlervitrinen mit viel Liebe eingerichtet, informativ und schön anzusehen. Achate und das Wölsendorfer Bergbaurevier waren wieder gut vertreten.
Die Ausstellung zeigt die enorme Handwerkskunst einzelner Künstler. Der selbst gewählte Rahmen - die Flasche mit Ihrer Öffnung erschwert den Einbau der Einzelteile. Von unbeweglich bis beweglich waren echte Kunstwerke und Meisterwerke handwerklicher Kunst zu bestaunen.
Das leider vom Zeitfenster am Freitag (Aussteller und Händlertag) sehr ungünstig positionierte Treffen der Sammler und Sammlergemeinschaften war mit ca. 50 Leuten mittelmäßig besucht. Trotz Werbetrommel fanden sich primär bekannte Gesichter ein. Die Themen waren gut präsentiert und informativ.
Die Ausführungen zu den Chancen der Informationstechnik zeigten zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten und damit verbundene Hilfestellungen für den Sammler. Da ich das Thema beinahe selber vorgetragen hätte - freute mich umso mehr - dass der Vortrag mit Dr. Martin Stark sehr kompetent besetzt war und mehr Facetten abdeckte als ich es vermutlich getan hätte.
Das informative Thema "Was wird einmal aus meiner Sammlung" vorgestellt von Manfred Früchtl zeigte für den Mikromounter eine echte Alternative, für den Hand und Großstufensammler blieben die Fragen eher unbeantwortet.
Mit Freud und Leid eines Schlackensammlers zeigte Manfred Seitz die Problematik insbesondere bei der Benamung von Phasen, nicht anerkannten "Mineralien". Die IMA (CNMNC) wäre vermutlich gut beraten Ihre Namenskonvention für unbenamte Mineralien auch für Schlackenminerale und Phasen freizugeben. Dies würde die Kommunikation unter den Sammlern und Wissenschaftlern erleichtern. Alleine die Tatsache, dass ein und die selbe Phase einmal entstanden durch versehentlich entfachten Kohlebrand aus Menschenhand und andererseits durch Blitzschlag unterschiedlich bewertet wird zeigt die Unzulänglichkeit des Systems.
An einem Samstag wäre die Beteiligung sicher höher ausgefallen. Bei einer Neuaflage wäre wünschenswert, wenn sich weitere Vereine im Vorfeld mit Beiträgen einbringen würden.
Nach einem langen Messetag würde ich mir wünschen das Treffen würde den Austausch etwas mehr in den Vordergrund stellen. Bei einem Bierchen konnten wir dies außerhalb der Messe in einem nahegelegenem Restaurant nachholen. Hier fanden sich noch weitere Leute ein und es entstanden nette Gespräche wie in jedem Jahr.
Die durchaus erwähnenswerten Sonderausstellungen in den anderen Hallen werde ich hier nicht weiter berücksichtigen, für mich war das Fotografieren verboten. Fotografen mit "Presseausweis" unterlagen diesem Verbot nicht. Berichterstattung kostet Zeit und schenkt Aufmerksamkeit. Ich werde darüber nachdenken ob dies im Sinne einer offenen Plattform akzeptabel ist.
Alles in allem war die Messe einen Besuch Wert. Über die Besucherzahlen kann ich nur spekulieren. Ich denke, dass sie auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr lagen. Die neue Aufteilung in Halle A6 gefällt mir und auch sonst konnte Jung und Alt viel erleben und vor allem erwerben. Was die Preise angeht, ist es interessant die ein oder andere Topstufe aus dem Vorjahr bei einem anderen Händler zu entdecken um festzustellen, dass sich die Preise mindestens verdoppelt haben. Das war aber schon immer so und wer wusste was er sucht konnte auch "Schnäppchen" mitnehmen.