Mineralientage München 2011 - Messebericht
(28. Okt - 30. Okt 2011)
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Aufteilung
Auch dieses Jahr präsentierte sich die Messe in 4 Hallen.
In der Halle A6 haben wie jedes Jahr die Exklusiv-Händler ihre Zelte aufgeschlagen. Mineralienzeitschriften wie „Lapis“ oder die spanische Zeitschrift „MINERAL up“ sind ebenso fester Bestandteil wie die Zubehörstände für den Sammler. Insgesamt sind viele vertraute Gesichter zu sehen. Die Sonderausstellung „European Classics“ fand ebenfalls einen Platz in der Halle und löste die „Brazilian Beauties“ vom Vorjahr ab. Schaustufen aus Museen und von Privatsammlern in Europa wurden gemeinsam ausgestellt.
In der Halle A5, der „Sammlerhalle“, etabliert sich so zunehmend die Systematikecke. Einige Bereiche sind neu angeordnet worden. Die Anzahl der Stände aus China scheint rückläufig zu sein, dies ist vermutlich dem wachsendem Interesse für Mineralien im eigenen Land geschuldet. Feste Größen wie die Münchener Mineralienfreunde mit ihren Micromountern oder den hilfsbereiten Schleifern waren an ihrem angestammten Platz zu finden. Der Bestimmungsstand der Traunsteiner Mineralienfreunde wurde auch dieses Jahr gerne genutzt. Die Fossilausstellung mit dem elften Exemplar des Archaeopteryx war mit bis zu einer halben Stunde Wartezeit zu besichtigen. Zahlreiche Attraktionen für Kinder, wie Fossilien im Plattenkalk freilegen, nach Haifischzähnen sieben und Gold waschen, wurden angeboten. Die Ausstellung „Fliegende Juwelen“, welche Insekten zu optisch ähnlichen Mineralien und Gesteinen gruppierte, war ebenfalls hier beheimatet. Einen Augenschmaus boten wie immer die Sammlervitrinen.
In der Halle B5 fanden sich einige Händler des verarbeitenden Gewerbes. Viel Geschliffenes wurde neben einigen Mineralien angeboten. "Steine Begreifen" lud zum Ertasten und Erfahren von Mineralien ein.
Die Halle B6 stand auch dieses Jahr wieder unter dem Motto Schmuck und beherbergte die Gemworld, auf der allerlei Geschmeide zu bewundern war. Hier war das Fotografieren verboten, weshalb wir auch nicht weiter darauf eingehen werden.
Sonderschauen
European Beauties
Ob prächtige Silberstufen aus Kongsberg, Smaragde oder Laumontit aus dem Habachtal, Pyromorphit aus Les Farges, Quarz-Gwindel aus Goschenen, leuchtend rote Granate aus Val d'Ala, Steinsalz-Würfel mit Kantenlängen von 10 cm aus Wielicka, Aragonit-Locken aus der Steiermark, Fluorit aus der Rogerley Mine oder Halsbrücke - viele Museen und Privatleute haben ihre Schätze für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Hier und da hörte man, die Ausstellung sei etwas silberlastig, aber alle waren der Meinung, dass sie sehr sehenswert war. Dem kann ich mich nur anschließen.
Da es sehr schwer fällt, Bilder wegzulassen - hier noch ein paar sehenswerte Stufen aus Europa.
Die Bilder der sehenswerten Stufen ließe sich noch lange fortsetzen.
Edle Gesteine der Alpen
Die Sonderschau Alpin stand unter dem Motto „Edle alpine Gesteine“. Allerlei meist geschliffene Gegenstände zeigten die Schönheit der alpinen Gesteine. Dekorative Schalen und Kugeln zeigten eindrucksvoll die Struktur und waren zudem nützliche und dekorative Gegenstände. Die Ausstellung setzte sich vom Vorjahr klar ab. Für den Sammler war die Ausstellung im Vorjahr interessanter. Dennoch waren die Gesteine interessant und gefielen. Insgesamt schien der Alpinbereich in diesem Jahr rückläufig.
Fossilpark
Das 11. Exemplar des Archaeopteryx wurde mit dreidimensionaler Computeranimation präsentiert. Neben weiteren teils lebensgroßen Sauriern war es die Attraktion und zeitweise musste man eine halbe Stunde Schlange stehen, um sie betrachten zu können.
Daneben gab es lebensgroße Saurierexemplare. Eine klare Linie der Ausstellung war nicht zu erkennen. Der Archaeopteryx war sicher der Publikumsmagnet - ebenso wie die großen Saurier.
Fliegende Juwelen
Die Sonderschau „Fliegende Juwelen“, die in diesem Jahr zum zweiten Mal gezeigt wird, soll eine Parallele zwischen Insekten und Gesteinen herstellen. Sicherlich ist das für den Insektensammler schön anzusehen. Auch die Kombinationen Gestein - Insekt wurde gut ausgewählt. Allerdings wären die Tiere in freier Wildbahn dennoch schöner anzusehen. Wissenschaftlich ist diese Zusammenstellung völlig belanglos. Anders als bei einer Tier-Pflanze-Zusammenstellung, bei der Tarneffekte eine Rolle spielen können, ist hier zumeist keinerlei Zusammenhang gegeben. Bei hunderttausenden von Insekten sollte es immer möglich sein, ein paar passende Insekten zu Gesteinen zu finden. Mir als Naturliebhaber widerstrebte die Ausstellung von zu Sammlerzwecken getöteter Tiere.
Steine Begreifen
„Steine Begreifen“ lud dazu ein, mit den Fingern Mineralien und Gesteine zu erkunden. Gleichermaßen für Blinde und Sehende gedacht wurde die Sensibilität der Sehenden geweckt und für Blinde ein interessantes Erlebnis geschaffen. Brailleschrift gibt für Sehgeschädigte zusätzliche Informationen.
Das blaue Mysterium
Der blaue Wittelsbacher - Ein Diamant und seine Geschichte
Kinderattraktionen
Für Kinder gab es zahlreiche Möglichkeiten aktiv und spielerisch Mineralien und Fossilien zu erleben. Spiel, Spaß und Spannung stand im Vordergrund.
Ein Brocken Plattenkalk konnte ab 2,00 € bis wenige Euro mehr erworben werden. Mit Hammer und Meißel ausgerüstet durfte dann vor Ort Schicht für Schicht freigelegt werden. In fast allen Brocken verbargen sich Fische, die es galt zu entdecken. Die Wartezeit bis zu einer halben Stunde konnte gut genutzt werden um anderen bei der Arbeit zuzusehen. Wurde mal nichts gefunden, durften sich die Kinder einen versteinerten Fisch aus einem Korb aussuchen.
In einer großen Sandkiste konnten kleine Haifischzähne herausgesiebt werden. Zahlreiche Plätze luden ein Fossilien fachgerecht zu präparieren.
Insgesamt sorgten zahlreiche Attraktionen für Kurzweil bei den Kleinen. Viele der hier gezeigten Fotos wurden am Fachpublikumstag gemacht. Am Samstag und Sonntag waren die Attraktionen stark frequentiert. Das Angebot wurde rege angenommen und ist gut angekommen.
Sammlervitrinen
Mit viel Liebe zum Detail wurden auch dieses Jahr wieder die Sammlervitrinen gestaltet.
Bei so viel Detailreichtum zeigen wir ein paar mehr Bilder.
Fazit
Die Besucherzahl schien etwas rückläufig zu sein. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die Besucherströme durch die vier Hallen besser verteilen. Die befragten Händler waren dieses Jahr nicht ganz so zufrieden wie in den Jahren zuvor. Da aber kein repräsentativer Querschnitt befragt wurde, ist die Einschätzung subjektiv.
Die Messe hat mit ihren zahlreichen Attraktionen einiges zu bieten. Jung und Alt kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Gut gefällt, dass die Jugend an das Thema herangeführt wird und sich kreativ mit den Themen auseinandersetzen kann.
Die Esoterik-Ecke wurde in diesem Jahr deutlich weniger bedient, was angenehm auffiel. Hier scheint ein Umdenken stattgefunden zu haben.
Die Sonderausstellungen waren zahlreich und hatten für alle etwas zu bieten. Hier darf durchaus ein Lob an die Veranstalter ausgesprochen werden.
Ob zum Einkaufen oder Sich-Informieren, ein Tag ist fast zu wenig um die Fülle des Angebotes auszunutzen. Für den Besucher ist diese Messe sehr empfehlenswert.
Quellangaben
- Stefan
- Aussagen von Messebesuchern und Händlern
Weiterführende Informationen
Weblinks
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