Sainte-Marie-aux-Mines 2015
25. Juni bis 29. Juni 2015
Nach Tucson und München stand in diesem Jahr die dritte der großen Börsen auf dem Besucherprogramm. Wir waren gespannt auf das was uns erwarten wird. Mangels passender Sprachkenntnisse haben wir uns schon auf allerlei Schwierigkeiten eingestellt. Sagt man den Franzosen doch nach, sich äußerst unwillig auf andere Sprachen einzulassen.
Die Buchung einer Unterkunft ging auch kurzfristig sehr einfach. Internet Buchungsportale nehmen einen die Last der fehlenden Sprachkenntnisse ab. Die Kosten lagen bei 91€ für ein Doppelzimmer. Wer früher bucht bekommt sicher deutlich günstigere Unterkünfte. Unsere Unterkunft lag etwa 25 Auto-Minuten über einen kleinen Bergrücken von der Messe entfernt.
Wer Tucson mit seinen vielen Satelliten Veranstaltungen kennt, hat schon einen guten Vorgeschmack von dem was einen in Sainte-Marie-aux-Mines erwartet. Anders als in München wo sich die Stände übersichtlich und konzentriert in Hallen präsentieren, nutzen die Veranstalter einzelne, abgezäunte Teile der Stadt um Ihre Stände auf der Straße zu platzieren. Öffentliche Gebäude wie Schwimmbad, Schule und Theater werden kurzerhand zu kleineren Messehallen umfunktioniert in denen sich oft die etwas hochpreisigeren oder sensibleren Stände befinden.
Parken kann man an einem der vielen Parkplätze in der Stadt. Die Kosten lagen bei 3€ im positiven Bereich. Man konnte aber auch 6€ ausgeben oder mit etwas Glück kostenfrei parken. Zwischen den abgegrenzten Welten fährt eine kleine Bahn auf Rädern und bringt die Besucher gratis von einem Areal zum anderen. Wer keine Probleme hat zu laufen, schafft dies auch in wenigen Minuten zu Fuß.
Was einen In Sainte-Marie erwartet ist von den Produkten nicht viel anders als auf den anderen großen Messen. Es gibt Mineralien aus aller Welt und ähnlich ist es auch mit dem Schmuck. Sainte-Marie wäre nicht Sainte-Marie, gäbe es nicht doch etwas, was diese Messe zu etwas Besonderem macht.
Wir befinden uns in einem Talkessel umringt von Bergen bis ca. 800m Höhe. Alles ist grün und überall blühen Blumen. Egal wo man hin sieht alte Gebäude, sehr oft mit Bergwerksvergangenheit. Alles hat Flair und lädt zum stresslosen Schlendern ein. Die Atmosphäre ähnelt eher einem bunten Flohmarkt. Die Leute sind gut gelaunt und das oft präsente Personal ist freundlich und hilfsbereit.
Überall in der Stadt wurden kleine Stände aufgebaut an denen man einheimische Produkte erwerben oder regionales Essen genießen kann. Die Sprachbarriere wird mit lächeln gemeistert oder zur Not findet sich auch jemand der ein paar Brocken oder gar fließend Deutsch oder Englisch spricht. Von Berührungsängsten keine Spur. [1]
Im Theater wurden 3D-Filme gezeigt. Von ansehenlichen Micromounts über Höhlenbesuche in 3D war einges dabei und unbedingt einen Besuch Wert.
Für Kinder gibt es zahlreiche Attraktionen die unter freiem Himmel zu Abenteuern einladen. Das Angebot ist reichaltig, was auf den Bildern hier nicht ganz so rüber kommt.
Eindrücke
Durch die außergewöhnliche Lage gibt es meist eine beeindruckende Hintergrundkulisse. Sind es alte Gebäude oder "nur" die Berge, langweilig wird es nie.
Bei Temperaturen von deutlich über dreißig Grad wäre sicher so mancher Besucher gerne in den Pool gesprungen.
Wenn auch nicht unter diesem Baum, so gab es doch reichlich Gelegenheit sich niederzulassen. Ein eigener Garten zum Entspannen mit wenigen, eher esoterisch angehauchten Ständen lud zum Rasten ein. Insgesamt sollte man seiner Neugier folgen und die vielen kleinen Eingänge zu Gebäuden und eigenen Bereichen nicht außer Acht lassen. Das Konzept ist für den Normalmessebesucher sicher etwas ungewöhnlich, gefällt uns aber sehr.
Mineralien
Wirklich viel Neues habe ich eigentlich nicht gesehen. Aufgefallen ist mir dieses Jahr, dass die Chinesen mehr Plumbogummit wieder dabei hatten. Nicht nur diese tief blauen, sondern auch hellblaue. Die waren für mich zumindestens neu. Da konnte ich mich nach zähem Kämpfen dann doch zu einem Stück durchringen. Interessant war bei einem Chinesen ein Karton mit Siliciumcarbid-Brocken. Fundortangabe "Colorful Mine" Erst nach mehrfachem und genauem Nachfragen nach diesen Stücken deutete er "etwas mit Feuer" an. Nicht zu vergessen die Top-Verkäufer. Da waren echt traumhafte Stücke dabei, die allerdings auch entsprechende Preise hatten. [2]
Fazit
Auch wenn Sainte-Marie-aux-Mines vermutlich nicht die größte der großen Messen ist, so ist sie doch die Show mit dem meisten Flair und auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir hatten viel Spass - Danke!
Quellenangabe
- Beitrag: Stefan
- mit Unterstützung von: Hg
Einordnung