Mineralienatlas - Fossilienatlas
Julius Ludwig Weisbach (* 10. August 1806 Mittelschmiedeberg; † 24. Februar 1871 Freiberg) war ein deutscher Mathematiker und Ingenieur. Er gilt als Begründer der neuen Markscheidekunst.
Weisbach wurde in Mittelschmiedeberg als Sohn eines Schichtmeisters der Hammerhütte Mittelschmiedeberg geboren. Durch viele Geschwister und mäßiges Einkommen seines Vaters besuchte er nur die Dorfschule. Sein Vater erkannte seine naturwissenschaftliche Begabung und ermöglichte ihm den Besuch des Annaberger Gymnasiums. Im Jahr 1820 setzte er seine Ausbildung an der Königlichen Bergschule in Freiberg fort.
Von 1822 bis 1826 studierte Weisbach Mineralogie, Geologie, Mathematik, Physik, Maschinenlehre und praktischen Bergbau an der Bergakademie Freiberg. Er setzte sein Studium 1827 an der Universität Göttingen und in Wien fort.
Weisbach erhielt 1830 ein Stipendium für eine bergmännische Studienreise durch Österreich und Ungarn. Ein Jahr später kehrte er nach Freiberg zurück und lehrte Mathematik am Gymnasium. Die Bergakademie übertrug ihm 1833 den Lehrstuhl für angewandte Mathematik und Bergmaschinenlehre, 1836 wurde er zum Professor für angewandte Mathematik, Mechanik, Bergmaschinenlehre und allgemeine Markscheidekunst berufen. Später hielt er darüber hinaus Vorlesungen in Kristallographie, darstellender Geometrie etc.
1844 war Weisbach an der Auffahrung des Rothschönberger Stollns beteiligt. Mit seinem Theodoliten ergänzte und verfeinerte er maßgeblich die offiziellen Meßarbeiten mit dem Hängezeug. 1845 arbeitete er an der Darcy-Weisbach-Gleichung mit.
Weisbach war an der europäischen Gradmessung beteiligt. Für die Vermessung des Königreiches Sachsen ab 1862 war er zu einem sächsischen Gradmessungskommissar ernannt worden. Er war vor allem für die hypsometrischen Arbeiten zuständig.
Julius Weisbach erhielt zahlreiche Ehrungen, so 1856 den Titel Bergrat. Im Jahr 1859 wurde er zum Ehrendoktor für Philosophie an der Universität Leipzig ernannt und 1860 zum ersten Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure. Seit 1855 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Sein Sohn, der Mineraloge Albin Julius Weisbach, wirkte ebenfalls viele Jahre als Professor an der Freiberger Bergakademie.