Mineralienatlas - Fossilienatlas
Dr. phil. Johann Christian Zimmermann (* 25. April 1786 Marburg; † 29. September 1853 Clausthal) war deutscher Oberbergrat, Geschäftsführer sowie stellvertretender Berghauptmann.
Zimmermann immatrikulierte sich mit gut 15 Jahren am 03. Mai 1702 an der Universität Marburg für das Fach Architektur. Zimmermann blieb von 1802 bis 1804 an der Universität Marburg. Vorwiegend waren Architektur, Mathematik und Mineralogie seine Studienfächer. Einen nachhaltigen Eindruck muss einer seiner Marburger akademischen Lehrer, der Professor für Staatswirtschaft, Berg- und Hüttenkunde Dr. Johann Christian Ullmann, durch seine Vorlesungen über Bergbau und Hüttenkunde auf den jungen Zimmermann ausgeübt haben. Nach 2 Jahren Studium verließ Zimmermann seine Heimatstadt und reiste ins sächsische Erzgebirge nach Freiberg. Er studierte u.A. bei Abraham Gottlob Werner und befuhr viele erzgebirgische Bergwerke. (Ausnahme: die Kobalt-Gruben). Er hatte wohl vor, eine akademische Laufbahn einzuschlagen; darauf läßt auch eine umfassende geognostische Abhandlung schliessen, die er in Heidelberg hatte drucken lassen. Zimermann hielt als unbesoldeter, sozusagen "geduldeter Lehrer" Vorleseungen in Mathematik und Praktischer Mechanik" mit Wasserbaukunst. Er promovierte in Heidelberg 1807. „Über die Structur-Verhältnisse der Gebirgsarten“, sowie seiner Publikation „Die Erscheinungen des Kohlenstoffes in den Gebirgen“.
1808 versuchte Zimmermann, eine Anstellung als unbesoldeter ausserordentlicher Professor an der Universität Heidelberg zu erreichen, was 2x abgelehnt wurde. Zimmermann verließ Heidelberg und ging nach Marburg. Der unsichere Status eines Privatdozenten hat ihn wohl bewogen, eine festere Anstellung zu suchen. Er trat 1809 ein in die Bergverwaltung des Königreichs Westphalen mit dem Dienstsitz Clausthal. Im Hauptamt wurden dem Vize-Bergschreiber Zimmermann am Berg- und Forstamt Clausthal die Geschäfte eines Eisenhüttenregistrators und die Rechnungsrevision der Eisenhütten im hannoverschen Harz und am Solling übertragen. 1818 erhielt er den Dienstgrad eines Bergschreibers.
Die seit 3 Jahrzehnten in Clausthal bestehenden montanwissenschaftlichen Kurse wurden ab 1810 in eine etatisierte Bergschule mit eigenem Lehrgebäude, Bibliothek und einer Mineraliensammlung umgewandelt. Bei der 1. Lehrerkonferenz heißt es: „Der Vizebergschreiber Dr. Zimmermann wird beauftragt, einen Stundenplan und ein Reglement für die Schüler zu entwerfen". Damit beginnt die unermüdliche Tätigkeit als Geschäftsführer der Bergschule, die Zimmermann neben seinem Hauptamt und seiner Lehrtätigkeit mehrere Jahrzehnte in uneigennütziger Weise ausgeübt hat.“ Zimmermann übernahm die Fächer Gebirgskunde und einen besonderen mathematischen Unterricht für die Rechnungseleven. Leiter der Bergschule I.Classe: 1811 - 1853. 1827 wurde Zimmermann zum Bergsecretär ernannt. 1839 erhielt er das Patent zum Bergrath. 1853 erhielt er das Amt eines Oberbergraths. Im gleichen Jahr starb er.
Neben allen seinen Verpflichtungen dem Bergamt und der Bergschule gegenüber, hielt Zimmermann an seinen wissenschaftlichen Interessen fest. Ein großes Problem im Oberharzer Gangbergbau stellte das plötzliche nicht vorhersehbare Verschwinden der Erzführung an tektonischen Störungen dar. Man wusste angesichts einer solchen Verwerfung nicht, in welcher Richtung die Fortsetzung des Erzganges zu suchen sei. Zimmermann versuchte, sich den Problemen mit mathematischen Methoden zu nähern. 1828 veröffentlichte er seine Untersuchungen zur „Wiederausrichtung verworfener Gänge, Lager und Flöze.“ 1846 wurde der nun sechzigjährige Zimmermann seiner Lehrverpflichtungen an der Bergschule und der Verwaltung der Mineralien-Niederlage enthoben. Allerdings sollte er den Vorstand der Bergschule sowie die Taxierung der zum Verkauf stehenden Mineralien behalten. Die Leitung der Bergschule behielt er bis 1851. Zimmermanns große Aufgabe der letzten Dienstjahre war die Planung des Ernst-August Stollens - Wasserlösungsstollens für die Oberharzer Bergreviere.
Zahlreiche Ehrungen erhielt er in seinen letzten Lebensjahren.