Mineralienatlas - Fossilienatlas
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Zippe, Franz Xaver Maximilian |
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Prof. Frantisek Xaver Zippe (* 15.1.1791 Nieder Falkenau (Kytlice), Böhmen - CR; † 22. Februar 1863 Wien), war ein österreichisch-böhmischer Geologe, Mineraloge und Kristallograph.
Zippe ging 1804 wegen seiner schönen Stimme nach Dresden zum bekannten Knabenchor der Hofkirche. Gleichzeitig besuchte er das dortige Gymnasium. Er entwickelte eine große Liebe zu den Naturwissenschaften. Von seinem wenigen Geld kaufte er Mineralien. Er wurde von seinen Mitschülern als der "Stein-Zippe" bezeichnet. 1807 - 09 studierte er an der Prager Universität Philosophie. 1809 nahm er im Studentenkorps an den Kämpfen gegen die Franzosen teil. Wieder in Prag engagierte er sich als begabter Cellist im Theaterorchester. Erst 1814 bot sich ihm die Chance, die Bodenschätze zu erforschen: er studierte von 1814-15 bei Prof. Karl August Neumann Chemie und wurde bei dessen Nachfolger, Prof. Josef Johann Steinmann 1819 Adjunkt der Chemie am polytechnischen Institut. Ab 1822 hielt er hier auch außerordentliche Vorlesungen aus der Mineralogie und Geologie. Ein großer Zuhörerkreis zeigte seine ausserordentlichen Fähigkeiten und seine Persönlichkeit, mit der er die Zuhörer faszinierte. Er erweckte reges Interesse an der geologischen Erforschung Böhmens.
Besonders bekannt wurden Zippes Arbeiten über den Zoisit von Ronsberg, den Hyalith von Waltsch, den Hessonit von Iserwiesen und das reine Antimon von Pribram. Zusammen mit Haidinger bearbeitete er das Mineral Sternbergit, den Steinmannit von Pribram, den hercynit, den Cornwallit, Rittingerit (Xanthokon), ein Uranylsulfat, welches später von Haidinger zu seinen Ehren den Namen "Zippeit" erhielt.
Ab 1823 widmete sich Zippe als Kustos den Mineralien- und Fossiliensammlungen am neugegründeten vaterländischen Museum in Prag, dem heutigen Nationalmuseum am Wenzelsplatz. Diese war Ende der 1830er Jahre mit gut 7000 Stücken die größte ihrer Art in Europa. Daran hatte auch Zippe mit 2800 von ihm eingebrachten Exemplaren einen großen Anteil.
Der Mineraloge und Kristallograph Mohr hatte namhaften Einfluss auf Zippe. Sein Freund Gustav Rose und auch Haidinger ermunterten ihn, über die "Krystallgestalten der Kupferlasur" (Azurit) zu forschen. Die Ergebnisse wurden von ihm auf 53 Seiten dargestellt und auch gedruckt. Hier schon zeigte sich deutlich die besondere Natur von Zippe zu Geduld und Ausdauer sowie guter Beobachtungsgabe.
Er erstellte 1831 eine detaillierte geologische Karte von Böhmen. In diesem Zusammenhang erforschte er die verschiedensten Bereiche von Böhmen und kartierte sie.
Er wurde 1849 der 1. Direktor der neuen montanistischen Hochschulen in Leoben und Pribram. Aber dieses Amt währte nur kurz, da ihn der Kaiser zum O. Professor der Mineralogie an der Universität Wien machte.
Ihm zu Ehren wurde ein Uran-Mineral "Zippeit" benannt.