Ausläufer des Fundgebiets (nordöstliches Schmidatal)Die Ausläufer dieses Fundgebietes – großteils durch Erosion, zum kleineren Teil anscheinend auch durch Lössüberdeckung isoliert – reichen einerseits nach Norden bis in die unmittelbare Umgebung von Eggenburg, andererseits bis an die Ostseite des nördlichen Schmidatals, also etwas nordöstlich des oben beschriebenen Gebietes in der direkten Umgebung von Maissau. Dort ist der Schotteranteil in der Laa-Fm immer noch relativ hoch, aber schon deutlich geringer als (süd-) westlich davon.
Bei einem dieser „Ausläufer“ handelt es sich um ein mehr oder weniger isoliertes Vorkommen von Karpat-Schottern, allseitig durch tektonische Störungen begrenzt, in der Marktgemeinde Sitzendorf. Früher gab es dort viele kleine Sand- bzw. Schottergruben, in welchen (den Angaben eines älteren Heimatforschers zufolge) öfters verkieselte Hölzer gefunden wurden. Diese Gruben sind heute alle aufgelassen – unter anderem auch wegen des hohen Pelitanteils – und zugewachsen oder wieder verfüllt. Ich habe diese ehemaligen Aufschlüsse alle – teilweise mehrfach – abgesucht, und nichts gefunden. Selbst als unheilbarer Optimist muss man die Fundchancen hier leider als „völlig erloschen“ bezeichnen.
Fundmöglichkeiten bestehen also auch in diesem Gebiet nur noch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ich habe oben das Holzsuchen bei Maissau etwas ironisch als „sportliche Herausforderung“ bezeichnet. In Weiterführung dieses Gedankens müsste es hier im nordöstlichen Schmidatal schon als „Hochleistungssport“ eingestuft werden – da kommen schon sehr sehr sehr viele Kilometer auf ein einziges kleines Kieselholzstückchen ! Oder weniger poetisch gesagt: Es handelt sich hier um reine Zufallsfunde, eine gezielte Suche nach Kieselholz macht da überhaupt keinen Sinn.
Obwohl ich sehr viel in diesem Gebiet unterwegs war (zugegebenermaßen nicht immer vorrangig wegen Holz, aber Kieselhölzer in nennenswerter Größe wären mir trotzdem aufgefallen), hab ich dort bisher insgesamt erst fünf kleine Kieselhölzer gefunden. Das dürfte bestätigen, dass sie nach Osten hin seltener werden – was aufgrund der größeren Entfernung zur ehemaligen Küste auch logisch ist.
Das „schönste“ davon hab ich schon mal in einem anderen Thema hergezeigt:
http://www.mineralienatlas.de/forum/index.php/topic,7054.msg244194.html#msg244194 Zwei weitere zeigen die Fotos unten (Foto1: 8,5 x 7 x 3,5 cm; es sind zwar Jahresringe bzw. allgemeiner Zuwachsringe erkennbar, aber in der für die Laa-Fm typischen Verkieselung ohne sichtbare Zellstrukturen. – Foto 2: ca. 16 x 6 x 4,5 cm; mit etwas besserer Strukturerhaltung).
Lediglich die Austern sind hier an der Ostseite des Schmidatals deutlich häufiger und weitaus besser erhalten als im Westen – was aber für einen Holzsammler nur ein schwacher Trost ist ! (um nicht zu sagen, ein Ärgernis und irreführend: sie lenken den auf „organische Strukturen“ eingestellten Blick ab, sehen ungereinigt am Feld auf den ersten Blick Holzfragmenten oft täuschend ähnlich und verleiten zu vergeblichem Bücken).
Dass ich trotzdem gerne dort bin, hat andere Gründe: die Landschaft ist wunderbar, es gibt (
noch !) einige Rest-Trockenrasen mit seltenen Pflanzen (Zwergiris, Diptam, Frühlingsadonis, Orchideen …) und Insekten, und auch einige Bio-Weinbauern bieten ihre ausgezeichneten Erzeugnisse an. Hier stehen also Genüsse anderer Art im Vordergrund, und nicht das Kieselholz. Wenn ich aber ab und zu mal eines finde – um so besser !