https://edelsteintage-bremen.dehttps://www.juwelo.dehttp://vfmg.de/der-aufschluss/

Autor Thema: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch  (Gelesen 6721 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bernd G

  • ******
  • Beiträge: 3.812
  • Achate sind das Größte
    • Thüringer Edelsteine Schneekopfkugeln
Bei Münzenberg gibt es einen kleinen offen gelassenen Steinbruch mitten im Wald . Dort wurde Tertiärer Basalt abgebaut. Er hat eine eigenartige Srtuktur. Hölräume ziehen sich durch das Gestein 2cm breit aber bis zu 20 cm lang.
Der Basalt scheint durch den Sandstein  gebrochen zu sein , es gibt Hornstein ,Halbopal und in den Hölräumen Montmorillonit. Auch einzeln Glasopal als Überzug bis 2mm.
« Letzte Änderung: 13 Jul 05, 10:39 von Bernd Gutschera »

Offline Bernd G

  • ******
  • Beiträge: 3.812
  • Achate sind das Größte
    • Thüringer Edelsteine Schneekopfkugeln
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #1 am: 13 Jul 05, 10:15 »
Hier mal  3 Bilder von dem Material .

Bild 2 zeigt mal die Hölräume ca 2cm  breit aber bis zu 20 cm lang.

Wie entsteht soetwas ?

Bild 3 zeigt einen Hölraum längs ca 15cm lang
« Letzte Änderung: 13 Jul 05, 10:33 von Bernd Gutschera »

Offline Methakos

  • ***
  • Beiträge: 246
    • The Lost Geologist
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #2 am: 13 Jul 05, 12:10 »
Wo liegt Muenzenberg? :)

Und zu den Hohlraeumen. Ich tippe mal auf Gasblasen(Herkunft mal dahingestellt), die im erkaltenen Gestein gefangen waren. Ist vielleicht eine Vorzugsrichtung der Blasen zu erkennen? Das koennte auf die Orientierung bei der Entstehung hindeuten. Hmm...koennten auch Gluide im weiteren Sinne gewesen sein.

Was auch moeglich waere, ich aber fuer unwahrscheinlicher halte, sind irgendwelche Einlagerungen, die mit der Zeit weggeloest wurden.

P.S. Bist du dir mit dem Montmorillonnit sicher? Kommt der nur in den Hohlraeumen vor?


Offline Bernd G

  • ******
  • Beiträge: 3.812
  • Achate sind das Größte
    • Thüringer Edelsteine Schneekopfkugeln
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #3 am: 13 Jul 05, 12:39 »
also münzenberg ist in der wetterau, der basalt ist von den aktivitäten vom vogelsberg in zusammenhang zu bringen.die hölräume sind in eine richtung ausgeprägt. mit dem Montmorillonnit bin ich mir sicher, kenne ich aus ober widdersheim. bei dem basalt von münzenberg ist auch ton über dem basalt gelagert.
das es gasblasen sind kann ich auch bestätigen nur die größe (länge ) bis 20cm kann ich mir nichr erklären. zumal sie wagerecht in der wand sind.

Offline Collector

  • inaktiver User
  • ******
  • Beiträge: 2.586
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #4 am: 13 Jul 05, 14:15 »
Hi Bernd

hier handelt es sich um Gasblasen ( sogenannte Vakuolen), welche in Basalt überaus häufig sind. Diese Gasblasen konzentrieren sich meist in der Nähe der Strom-(Fließ)-oberfläche, treten aber auch in mehr oder weniger regelmäßig verlaufenden Blasenzügen parallel oder senkrecht zur Stromoberfläche im Inneren des Lavakörpers auf. Die Größe der Gasblasen variiert von mikroskopisch klein bis zu mehreren Dezimetern. Der Anteil der Gasblasen am Gesamtvolumen der Basalte kann örtlich sehr hoch werden ( manchmal weit über die Hälfte). andere Partien sind dagegen völlig blasenfrei. Die Gestalten der Gasblasen sind kugelig, ellipsoidisch, aber auch gestreckt und unregelmäßig.
Die Streckung der Gasblasen hängt von der Fließrichtung der Lava ab.

Nachträgliche Füllungen der Gasblasen in Basalten sind überhaupt nicht selten. Die häufigsten Mineralien sind Zeolithe, Montmorillonit, Analcim, Karbonate, Quarz, Chalcedon und Opal sowie Fe-Hydroxide. Bekannt sind die berühmten Mandelfüllungen in Basalten aus Uruguay und Brasilien (Amethyst), aber auch von Sidi Rahal im Hohen Atlas, Marokko, wo die Gasblasen mit Quarz, Baryt, Siderit, Goethit und Calcit ausgefüllt sind.

Was den von Dir vermuteten Hornstein angeht, könnte es sich auch um Buchit handeln, das ist ein am Basaltkontakt verglaster Sandstein. (schau mal ins Lexikon unter Buchit, bzw. unter Glas).

gruß
collector

Offline Methakos

  • ***
  • Beiträge: 246
    • The Lost Geologist
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #5 am: 13 Jul 05, 14:23 »
Kann es vielleicht sein, dass die Wand bzw. der Basalt im Allg. dort nicht mehr in seiner urspruenglichen Orientierung liegt? Weil waagerechte Blasen...uhm...naja...Fliessspuren, aber ohne weitere Anzeichen dafuer wuerde ich bei der einfacheren Erklaerung bleiben. einfach ist meist richtig. :)

Und Montmorillonit bzw. Ton aufm Basalt ist ja nicht sonderlich verwunderlich. Schliesslich kann Montmorillonit bei der Verwitterung aus vulkanischen Gesteinen und Glaesern entstehen. Kann natuerlich auch woanders herkommen. Kenn mich in der Ecke da ja nicht aus.

Neue Idee zu den Blasen:
1. Langgezogen wegen Fliessen des noch nicht erstarrtem Gestein nahe der Oberflaeche. (Frage: Gibt es andere Fliesspuren?) <<<halte ich fuer das Wahrscheinlichste, weil an einfachsten. :)

2. "Wasser" oder andere Fluide, dass waehrend des Erstarrens aufsteigt und diese langen Blasen bildet. Daraufhin lokale Kippung, Umlagerung, was auch immer. (Frage: Gibt es Anzeichen fuer lokale tektonische Bewegung, Kippungen oder sonstiges? Was sind die Minerale, die in den Hohlraeumen vorkommen?)

3. Die Hohlraeume bestanden fast nur aus Gesteinsglas sind hydrothermal zersetzt oder neutralen/basischen Hydrothermen ausgesetzt gewesen. (Frage: Welche anderen Mineralien sind in den Hohlraeumen? Gibt es Anzeichen fuer hydrothermale Aktivitaet oder anderweitigs?)

EDIT: Ich muss schneller schreiben, and're sind immer schneller. :D

Offline Bernd G

  • ******
  • Beiträge: 3.812
  • Achate sind das Größte
    • Thüringer Edelsteine Schneekopfkugeln
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #6 am: 13 Jul 05, 15:16 »
Hallo Collector,
danke für die schnelle antwort. das es gasblasen sind war mir schon klar nur die länge war verwunderlich.in den ausmaßen kenne ich die blasenbildung von den basalten hier in der wetterau nicht.
der basalt könnte vom bereich der münzenburg stammen diese steht ja auf einem schlot.
bei dem  buchit kannst du recht haben ,ist ja in ortenberg auch so.
gruß bernd

Hallo Methakos,
in den drusens sind nur teilweise kristallbildungen im mm bereich. müssten aber noch bestimmt werden.
« Letzte Änderung: 13 Jul 05, 15:56 von Bernd Gutschera »

Offline oliverOliver

  • Globaler Moderator
  • *****
  • Beiträge: 12.264
  • REsearch and destroy
    • naja ....
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #7 am: 17 Feb 24, 18:08 »
kann jemand die genaue Lage bzw. den exakten Fundstellenpfad angeben?
dann könnten wir den ehemaligen Stbr im Lexikon anlegen ...
ga
oliver

Offline felsenmammut

  • ******
  • Beiträge: 1.375
Re: Tertiärer Basalt Münzenberg alter Steinbruch
« Antwort #8 am: 17 Feb 24, 20:04 »
Glück Auf!

Die hier so lange diskutierten langgestreckten Hohlräume (geschätzte 2 cm Durchmesser, 20 cm lang) sind das Resultat eines Lehrlings, der den Umgang mit einer Bohrmaschine gelernt hat. Es kann auch sein, dass man zu Testzwecken, z.B. nach einer Reparatur, die Bohrmaschine mehrmals an den gleichen Stein rangehalten hat.

Mit freundlichen Grüßen

Das Felsenmammut

 

Mineralienatlas - Fossilienatlas - Info-Center

Neueste Beiträge Neueste Beiträge