Hoi
"Ein paar Nanometer" meint durchaus sowas wie 4 nm - das ist durchaus im Rahmen für Sm3+. So einen Unterschied sieht man auch bei den Maxima um 650nm in der Detailansicht der Spektren, die ich gepostet habe: Diese Maxima der Sm3+ Emission in Cerussit und in Scheelit liegen ebenfalls gut 3 nm auseinander. Die spektrale Charakteristik von Sm3+ hängt praktisch nicht von der Konzentration im Material ab.
4 nm Peakshift sind nicht viel, verglichen mit den Spannen bei Übergangselementen wie Mn2+ oder Cr3+ in verschiedenen Mineralien:
Für Mn2+ z.B. in
Willemit 530nm
Sphalerit 610nm
Calcit 600 nm
Die Mn2+ Banden hängen in Position, Breite und Intensität stark von der Mn2+ Konzentration ab (leicht +-10nm) - und zwar im selben Mineral.
Für Cr3+ (bezogen auf dieselben charakteristischen Hauptbanden)
Rubin 694.3 nm und 693.89nm
Kyanit 687.9 und 706nm
Topas 680nm, 684 nm
Spinel 684 m (und 675nm, 698nm, 707nm, 717nm)
Grossular 701nm
Smaragd 684nm
Auch für diese Zahlen kann man mit Schwankungen rechnen, z.B. wenn Gitter etwas verzerrt sind. Das liegt aber eher im Bereich 1-2nm. Dabei ist Cr3+ sehr sensibel auf die Konzentration - nicht was die Position der Banden, sondern was Intensität und Lebensdauer angeht. Hier verhält Cr3+ sich anders als Mn2+.
Wüste Beispiele, wie sehr die Lage des Emissionsmaximums mit dem Wirtsgitter (dem Mineral) schwanken kann, zeigen sich bei den Leuchtstoffen (auch hier abhängig von der Konzentration):
für Eu2+:
SrB4O7:Eu2+ 370 nm ....... CaS:Eu2+ 655nm
für Ce3+:
Monazit LaPO4:Ce3+ 317 nm ....... Granat: Tb3Al5O12:Ce3+ 570nm
Ich habe mir Lenz (2015) nochmals genau durchgelesen und würde gerne folgendes ergänzen.
(1) In einer Mineralspezies sollten die Spektren der Seltenen Erden (REE) charakteristische Fingerprints geben, die im Rahmen von 1-2nm (hier spielt auch die Messfähigkeit eines Systems eine Rolle) für dieses Mineral spezifisch sind. Dabei können Intensitätsverhältnisse schwanken. Abweichungen >2nm sollten auf durchaus interessante Einflüsse (Mischkristallbildung, Defekte, Verzerrungen) oder auch Energietransfersystme hinweisen.
Explizit ausnehmen von dieser Regel möchte ich Ce3+, Eu2+, Yb2+ sowie Pr3+ (das sind aus unterschiedlichen Gründen spezielle Fälle). Bei Eu3+ bin ich auch vorsichtig.
(2) Vergleicht man die Lage und Form der Emissionsbanden der selben REE3+ in unterschiedlichen Mineralspezies, so sind sie ähnlich und im selben Spektralbereich (wie geschrieben z.B. bei Sm3+ ein Vierzack mit Banden grob um 560nm, 600nm, 650m, und 705nm), wobei eine Peakshift um 5nm oder mehr durchaus zwischen den Spezies möglich ist.
Explizit ausnehmen möchte ich Ce3+, Eu2+, Yb2+ sowie Pr3+ (das sind aus unterschiedlichen Gründen spezielle Fälle). Bei Eu3+ bin ich auch vorsichtig.
Damit sind die Banden durchaus unterstützend zur Mineralbestimmung geeignet.
(3) Der größe Unterschied in den Spektren verschiedener Autoren entsteht in der Regel durch Unterschiede in der jeweiligen Wellenlängenjustierung und Messart der Spektrometer und wie jeweils die Spektrometereffizienzen korrigiert wurde.... Das schwankt zwischen den verschiedenen Literaturstellen unter Umständen um mehere Nanometer.
Gruß, Martin